Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 15.12.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-12-15
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188712157
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- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18871215
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- Zeitungen
- Saxonica
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
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^S148. ochenblaü 1887. für Zschopau und Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher ausgegeben und versendet. Vierteljahrspreis 1 Mark ertl. BotengebNhren und Postspesen. SS. Zayrgang. Donnerstag den 15. Dezember. Inserate werden mit 10 Pf. pro gespaltene Korpuszeile berechnet und bis mittags 12 Uhr des dem Tage des Erscheinens vorhergehenden Tages angenommen. Bekanntmachung. das Einbringen von Christbänmen betreffend. Das Einbringen von Christbäumen ist nur Denjenigen erlaubt, welche entweder Waldbesitzer selbst sind oder welche über den rechtmäßigen Er werb solcher Bäume sich auszuweisen vermögen. Diejenigen, welche sich in dieser Weise nicht legitimiren können, haben außer der Beschlagnahme der Bäume ihre Bestrafung zu erwarten. Zschopau, am 14. Dezember 1887. Der Stadtrath. Kretzschmar. Bekanntmachung. Das Königliche Finanzministerium hat außer der Firma Max Elb in Dresden auch die Firma Gebrüder Dollfuß in Chemnitz zur Bereitung des Denaturirungsmittels für Branntwein nach Maßgabe von HZ 9 und 10 Absatz 1 des Regulativs, betreffend die Steuerfreiheit des Branntweins zu gewerblichen rc. Zwecken, ermächtigt. Chemnitz, den 12. December 1887. König!. Haupt-Steuer-Amt. ^ Menzel. Die zum 17 d. M. anberaumte Versteigerung in Krumhermersdorf wird bis auf Weiteres aufgehoben. Hering, GV. Aus Sachsen. 11. — Vom 7. bis 9. dieses Monats war der Direktor des städtischen Turnwesens zu Leipzig, Herr vr. I. C. Lion, in unserer Stadt anwesend, um als Inspektor des Turnunterrichtes an den sämtlichen Seminaren Sachsens den Betrieb dieses Unterrichtszweiges am hiesigen königlichen Seminare zu inspizieren. Er wohnte zu diesem Zwecke dem Turnunterrichte in allen Klassen des Seminares und der Uebungsschule bei. Vor kur zem war es ihm vergönnt, sein 25jähriges Amts jubiläum unter Teilnahme der turnerischen Kreise ganz Deutschlands zu begehen, von denen er stets mit Recht als einer der bedeutendsten Vertreter und Förderer ihrer Sache angesehen und bei dieser Gelegenheit auch gefeiert wurde. — Wenn in diesem Blatte bereits mitgeteilt wurde, daß der hiesige Geflügelzüchter-Verein am 21., 22. und 23. Januar k. I. eine allgemeine Aus stellung hält, so ist hierzu noch folgendes zu er gänzen. Der Verein hat zu besagter Ausstellung 160 Mark Geldprämien als erste und zweite Preise ausgesetzt und daher haben sich jetzt schon bedeutende Geflügelzüchter veranlaßt gefunden, wertvolle Stämme anzumelden. Ebenso ist das Ausstellungs-Komitee mit Herrn Schöpf, Direktor des Zoologischen Gartens in Dresden, in Verbin dung getreten. Herr Direktor Schöpf hat die er freuliche Zusage gegeben, die Ausstellung zu be schicken. Mit der Ausstellung ist, wie wir bereits mitteilten, eine Verlosung verbunden. Wünschen wir dem Vereine bei den großen pekuniären Opfern, die ihm erwachsen, recht gute Erfolge. — Gegen die Wahl des Abgeordneten Uhlig, Ortsrichter in Grumbach bei Jöhstadt, der bei der letzten Landtagswahl im 34. ländlichen Wahlkreise mit nur 3 Stimmen Majorität über den Kom merzienrat Wimmer gesiegt hatte, ist bei der Zweiten Kammer ein Protest eingegangen. — In Chemnitz kommen nächste Ostern bei den Elementarschulen nicht weniger als 3000 Kinder zur Anmeldung, zu deren Unterricht, wenn sie in Klassen von je 50 Schülern untergebracht werden, 60 Lehrer für den Elementarunterricht nötig sind. — Der Tunnel, welcher, unter dem Hauptbahn hofe in Chemnitz hinlaufend, die Ost- und Nord vorstadt verbinden soll, ist von beiden Seiten her in Angriff genommen und, soweit es die Verhält nisse gestatteten, gefördert worden. An der Mauer straße ist durch Wegschaffen bedeutender Erdmassen ein beträchtlicher Einschnitt geschaffen worden, der nun mit Bruchsteinen eingefaßt wird; auch an der Dresdner Straße, wo der Weg nach dem Tunnel, von starken Mauern eingefaßt, sich ab wärts senkt, ist der eigentliche Zugang bereits fertiggestellt. — Aus Freibe rg wird geschrieben: Dem Ver nehmen nach gehen in nächster Zeit mehrere säch sische Lehrer, darunter ein z. Z. in Freiberg an- gestellter, nach Chile, um unter sehr günstigen Be dingungen (6000 M. Gehalt und völlig freieStation) in die dortigen Seminare als Lehrer einzntreten. — In voriger Woche stürzte in einem Kohlen schachte in Berzdorf bei Ostritz beim Anbrechen einer neuen Strecke eine Wand ein und verschüttete zwei Arbeiter. Während der eine nur wenig ver letzt wurde und ziemlich schnell befreit werden konnte, wurde der andere so mit Kohle überdeckt, daß man trotz der sofort in Angriff genommenen Arbeiten zur Ausgrabung ihn erst spät erreichen konnte. Eine Stunde lang hörte man ihn wim mern, hörte ihn auch auf geschehenen Zuruf ant worten, dann wurde er still. Als man nach län gerer Zeit endlich imstande zu sein glaubte, ihn herauszuziehen, erfolgte ein neuer Zusammenbruch, und erst andern Tags nachmittags gelang es, seinen Leichnam zu Tage zu fördern. — Vor einiger Zeit wurde aus Pockau be richtet, daß gelegentlich eines Streites beim Skat- spiele ein Fleischer einem Mitspieler eine derartige Ohrfeige versetzt habe, daß der letztere, der außer dem einen Stoß vor die Brust erhalten, hinge stürzt und am anderen Tage verstorben sei. Der schlagkräftige Fleischer ist nun kürzlich zu vier Monaten Gefängnis verurteilt worden, da die Sektion ergeben hat, daß als Todesursache eine Hirnblutung zu betrachten ist, welche infolge des Sturzes vom Stuhle und Aufschlagens auf den Hinterkopf eingetreten war. — In Meißen war vor einiger Zeit drei Kaufleuten und einem Drogisten von der städtischen Behörde eine Strafverfügung von je 50 Mark zu gegangen wegen unerlaubten Verkaufs von Arznei mitteln. Da die betreffenden hiergegen Berufung eingelegt, fand am Montag Schöffengerichts-Ver handlung hierüber statt. Es handelte sich besonders um Meyerschen Brustsyrup, den eine dortige kauf männische Firma seit über 30 Jahren unbeanstandet verkaufte, sowie um den Verkauf von Zwiebel-Bon bons. Der mit zur Verhandlung zugezogene Sach verständige begutachtete, daß die betreffenden Stoffe Heilmittel seien, deren Verkauf nur den Apothekern zustehe, während die Angeklagten sich zu dem Ver kaufe berechtigt hielten, weil die Bonbons und der Meyersche Brustsyrup nur aus Malzzucker u. s. w- beständen. Das Gericht beschloß auf Antrag der Beklagten, daß die in Frage kommenden Stoffe dem Oberlandesgericht zur chemischen Untersuchung unter breitet werden sollen, damit festgestellt werde, ob ihr Verkauf nur den Apotheken zustehe oder nicht. Es dürfte dies jedenfalls der erste Fall für Sachsen sein, daß der Meyersche Brustsyrup vor Gericht erscheint. — Der ehemalige Generalkonsul in Sansibar, Gerhard Rohlfs, sprach in diesen Tagen im „Ge werbeverein" und ini „Verein für Handel und In dustrie" zu Meißen über „die deutsche Kolonisation an der Ostküste von Afrika und Sansibar bis auf die neueste Zeit." Redner wies namentlich darauf hin, daß sich dieses Gebiet vorzüglich für bemittelte Auswanderer eigne und der Deutsche sich sehr leicht dem dortigen Klima anpasse, wenn er wollene Kleider und Branntwein meide; heiß sei nicht gleich bedeutend mit ungesund, in Sansibar klage jetzt niemand über ungesundes Klima, obwohl mehr als 100 europäische Familien dort wshnen. Zur Aus fuhr kommen aus Sansibar bereits jetzt Gewürz nelken, Kopra-Nuß, Orseile-Flechte, Kautschuk, Erd nüsse, Kopalharz und Elfenbein; für ersteres und letzteres Produkt ist Sansibar sogar jetzt der Haupt markt. Bewohnt ist das deutsche Ostafrika von den Suaheli-, Bandu- und Somali-Stämmen, die durchgehends im Metallzeitalter stehen, eiserne Waffen schmieden, mit der Drehscheibe höhere Töpfer- knnst treiben und nach griechischen und römischen Vorbildern kunstvolle Vasen erzeugen. Der ost afrikanischen Gesellschaft und der dort arbeitenden deutschen Plantagengesellschaft steht eine große Zu kunft bevor, da alle natürlichen Bedingungen hierzu vorhanden sind. — Der Landesverratsprozeß gegen den Elsässer Beamten Cabannes hat am Montag vor dem Reichs gericht zu Leipzig begonnen. Die Anklage lautet auf Landesverrat, Bestechung, Diebstahl und Bei seiteschaffung amtlicher Urkunden, sowie Ausliefe rung derselben an das französische Kriegsministerium. Der Angeklagte bekennt sich schuldig und will sich der schweren Verantwortung seiner Handlungsweise nicht bewußt gewesen sein. Das am Biontng be gonnene Zeugenverhör wurde am Dienstag fort gesetzt. Die Aussagen sind insgesamt schwer be lastend für die Angeklagten. Es stellt sich immer mehr heraus, daß Cabannes eine sehr umfassende Thätigkeit entfaltet hat, um in den Besitz des Materials zu gelangen, welches er an Frankreich ansgeliefert hat. — Großes Aufsehen erregt in Leipzig die
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