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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 13.02.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-02-13
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-189402133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18940213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18940213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1894
- Monat1894-02
- Tag1894-02-13
- Monat1894-02
- Jahr1894
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1894. ^ Wochenblatt für Mopa« und Hlmgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Zschopau Erscheint Dienst«», Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher ausgegeben und versendet. BiertelsahrSpret» 1 Mark ausschltehltch Boten- und Postgebühren. Dienstag, den 13. Februar. Inserate werden mit 10 Psg. für die gespaltene skorpusieile berechnet und bis mittag» 1L Uhr des dem Tage des Erscheinen» vorher gehenden Tages angenomnien. A« Bezahlung des ersten Termines der diesjährige» Grundsteuer wird hiermit erinnert. Das Zwangsvollstreckungsverfahren beginnt den 20. dieses Monats. Zschopau, den 12. Februar 1894. Der Stadtrath. Carl Wendler. Aus Lachsen. Zschopau, den 12. Februar 1894. — Indem wir an dieser Stelle auf das im heutigen Inseratenteil bekannt gegebene Konzert des Violinvirtuosen Herrn Florenz Werner aus Leipzig, welches am Freitag, den 16. Februar, im Saale des Goldnen Stern stattfindet, Hinweisen, glauben tpir, dem musikliebenden Publikum Zschopaus einen ganz außergewöhnlichen Kunstgenuß ver sprechen zu können. Herr Fl. Werner ist hier in Zschopau von Herrn Musikdirektor Woldert vor gebildet, hat dann seine weiteren Studien auf dem Leipziger Konservatorium gemacht, und ist auch schon im vergangenen Sommer als Sologeiger in der Kurkapeüe zu Bad Elster thätig gewesen. Ueber sein Austreten in Bad Elster schreibt die „Leipziger Zeitung": „In Herrn Fl. Werner lernten wir einen jungen strebsamen Künstler kennen, der entschieden zu den größten Hoffnungen berechtigt. In dem Violinkonzert von F. Mendels sohn und dem kls-woU-Konzert von Ernst legte er bedeutende Proben seines Könnens ab." Das „Leipziger Tageblatt" schreibt gelegentlich seines Auftretens in einem Symphonie-Konzert der Kapelle Günth. Coblenz: „In dem Ernst'schen Konzert für Violine zeichnete sich ein junger und streb samer Künstler, Herr Fl. Werner, als Solist aus, der eine bedeutende technische Fertigkeit besitzt und der sein Instrument künstlerisch zu behandeln ver steht. Mit großer Sicherheit führte er den Bogen, so daß man zum vollen Genießen dessen kam, was er bot. Man darf, wenn Herr Fl. Werner fort fährt an seiner weiteren Ausbildung zu arbeiten, noch manche recht gute Leistung von ihm er warten." In seinem hiesigen Konzert spielt der junge Künstler das bedeutende Beethoven-Konzert und das hohe Anforderungen an die technische Ausbildung stellende Paganini-Konzert. Durch die Mitwirkung unserer gesamten Städtischen Kapelle erfährt das Programm eine angenehme Abwechselung und wünschen wir dem Konzertgeber einen guten Erfolg in künstlerischer Hinsicht und ein recht volles Haus. — In der am 30. v. M. stattgefundenen Sitzung des Bezirksausschusses der königl. Amtshauptmann- schast Flöha wurde zunächst Mitteilung von dem Hinscheiden des Bezirksausschußmitgliedes Friedens richter Hunger-Dittersbach gemacht und das Ge dächtnis deS Verstorbenen durch Erheben von den Plätzen geehrt. Nachdem hierauf das neueingetretene Mitglied B. E. Grundmann willkommen geheißen worden war, gelangte der Geschäftsbericht 1893 zum Bortrag. Genehmigung fanden u. a. die Fest setzung der Gemeindevorstandsgehälter in Schlößchen- Porschendorf und Witzschdorf, sowie das Gesuch Weißers in Dittersdorf um Genehmigung zum Ausspannen und Krippensetzen. — Bedingungsweise genehmigt wurde u. a. das Gesuch Baldaufs in Waldkirchen um Genehmigung zum Schankbetrieb. — Mangels Bedürfnisses abgelehnt wurden die Ge suche Krämers i» Kunnersdorf um pachtweise Uebertragung der Fischerschen Schankkonzession in Dittmannsdorf und Hengsts in Gornau um Ge nehmigung zum Schankbetrieb. — Die Verteilung deS im Haushaltplane deS Bezirksverbandes für 1893 vorgesehenen verfügbaren Ueberschusses an die Städte Frankenberg und Oederan wegen Mit benutzung der Krankenhäuser erfolgte in der Weise, daß der Stadtgemeinde Oederan 650 M. und der Stadtgemeinde Frankenberg 350 M. überwiesen wurden. — Nachdem zum Enteignungsverfahren über das zur Verbreiterung des von Borstendorf nach Kolonie Leubsdorf führenden Weges nötige Land, sowie über das von Geißler in Gohlenz zum Gahlenz-Hammer-Leubsdorfer Weg abzutretende Areal geschritten werden muß, wurden als Sach verständige für elfteres Lehngerichtsbesitzer Wirth- Gahlenz und Lehnrichter Richter-Waldkirchen, für letzteres Lehnrichter Richter-Waldkirchen und Ge meindevorstand Morgenstern-Hetzdors gewählt. — Bei dem durch die Trockenheit des vorigen Sommers veranlaßten Bezug von Torsstreu hat sich bei einem Lieferanten eine Preisdifferenz herausgestellt, deren Betrog der Einfachheit halber auf das Bezirks vermögen übernommen wurde. — Die angeregten Maßregeln zum Schutze des Verkehrs (Schlittschuh laufen) auf dem Eise der Flüsse und Teiche wurden vom Bezirksausschuß im Bereich des amtshaupt- mannschaftlichen Bezirks nicht für nötig befunden, da die Passanten genügende Ortskenntnis besitzen und die Eiscntnehmer bisher den vorgeschriebenen gesetzlichen Bestimmungen nachgekommen seien. — In nichtöffentlicher Sitzung gelangte u. a. auch ein Schreiben des StadtrateS zu Zschopau, Bewilligung eines Beitrages für den Bezirksarmenverein daselbst betr., zur Erledigung bez. Verhandlung. — Der Abg. v. Oelschlägel hat im Landtage folgende Interpellation eingcbracht: Ist die königliche Staatsreglerung bereit, bei ihren Erwägungen bezüg lich der Abstimmung im Bundesrate über den deutsch russischen Handelsvertrag die schwere Schädigung in maßgebenden Betracht zu ziehen, welche durch die Staffeltarife für Getreide auf preußischen Bahnen der sächsischen Landwirtschaft zugefügt wird. — In Sachen der sächsisch-thüringischen Gewerbe- und Industrie-Ausstellung zu Leipzig im Jahre 1895 ist mitzuteilen, daß die fortdauernd eingehen den Anmeldungen bereits die stattliche Zahl von 600 — darunter die hervorragendsten Industrie- firmen Sachsens — überschritten haben. Auch sind von auswärts namhafte Summen zum Garantie- sonds gezeichnet worden, wie auch Beiträge zu den Koste» der Vorarbeiten gezahlt werden. Ehrenfriedersdorf, 8. Februar. Sicherem Vernehmen nach beabsichtigt eine auswärtige Elek trizitätsbaugesellschaft die Städte Ehrensriedersdorf, Geyer und Thum mit elektrischem Licht zu ver sorgen. In der Bretschneiderschen Holzschleifern in Tannenberg soll die Kraft erzeugt werden; die Leitnngsdrähte beabsichtigt man von Tannen berg aus nach Ehrensriedersdorf, Geyer und Thum oberirdisch längs der fiskalischen Straße» zu legen und hat man dazu bereits um amtshauptmann- schastliche Genehmigung nachgesucht. Frankenberg, 9. Februar. An den Folgen eines schweren Unglücksfalles verstarb gestern nach mittag im benachbarten Sachsenburg der 48 jährige Gutsbesitzer Barth. Als er am Donnerstag voriger Woche damit beschäftigt gewesen war, die Hinterbeine seines Pferdes zu putzen, schlug dieses plötzlich aus und traf Barth in den Unterleib, wo durch der bedauernswerte Mann lebensgefährliche Verletzungen (anscheinend Zerreißung eines Darmes) erlitt. Von seinen entsetzlichen Leiden wurde Barth erst nach acht Tagen durch den Tod erlöst. Lengefeld, 8. Februar. Der Cigarrenarbeiter Ferdinand Götz von hier, welcher früher mit der Gutsbesitzerstochter Börner verlobt war, begab sich in der neunten Abendstunde des Fastnachts-Diens tags in das Börnersche Haus und überfiel seine ehemalige Geliebte, als dieselbe auf das von ihm veranlagte Geräusch mit einer Lampe die Treppe herabkam, indem er ihr mit einem Beile drei Schläge von rückwärts auf den Kopf versetzte. Die Schwerverletzte sank mit einem lauten Ausschrei nieder, Götz aber entkam, da sich die zu Hause anwesende kleine Schwester, ebenso wie eine noch dort befindliche Freundin nicht sofort getrauten, herbeizueilen. Als die Eltern des Mädchens und der Arzt erschienen, wurde die Verwundete erst geborgen. Man hofft sie am Leben zu erhalten. Götz wurde gestern früh im Börnersche» Gemüse garten erschossen aufgesunden. Er hat erst alle seine Angelegenheiten geordnet, speziell über jeden Gegenstand seines Nachlasses verfügt und einen Brief hinterlassen, in welchem er die That bekennt und um ein gemeinsames Begräbnis mit der Börner bittet. Die Eltern hatten die Verlobung aufgelöst, weil nach ihrer Aussage ihre Tochter zu kränklich sei, um eine Ehe einzugehen. Mittweida, 10. Febr. Ein schwerer Eisen bahnunfall konnte am Mittwoch abend leicht das Familienglück vieler hiesiger Einwohner zerstören. Kurz nachdem der hier '/,6 Uhr nach Chemnitz abgehende Personenzug vor dem Oberlichtenauer Bahnhof den Wald passiert hatte, entwurzelte der Sturm eine starke Fichte, welche in ihrer ganzen Länge sich quer über den Bahnkörper legte. Glück licherweise war eine den Bahnkörper entlang gehende Frau Augenzeugin dieses Vorfalls gewesen. Sie eilte schleunigst nach dem Bahnhof Oberlichtenau und kam gerade in dem Augenblick dort an, als der hier von Chemnitz V-7 Uhr eintreffende Per sonenzug Oberlichtenau verließ. Schon von weitem machte sich die Frau durch lautes Zurufen bemerk bar, worauf der Zug zum Halten gebracht wurde. Nachdem das Zugpersonal von dem Thatbestand in Kenntnis gesetzt worden war, fuhr der Zug langsam bis zu der gefährlichen Stelle, wo der Baum alsdann durch Zersägen transportabel ge macht tvurde. Nach Räumung der Gleises konnte der Zug nach 12 Minuten Verspätung weiter fahren. Dresden, 10. Febr. Von verwandte» und be freundeten Höfen treffen täglich bei Sr. Majestät dem König Anfragen über das Befinden des Monarchen ein und Sr. Majestät dem Kaiser wird täglich über den Verlaus der Krankheit berichtet. Der Zustand des hohen Herrn hat sich erfreulicher weise wesentlich gebessert, wie ans dem nachstehen den, heute Sonnabend morgen ausgelegten Bülletin hervorgeht. Dasselbe lautet: „Se. Majestät der König hat den gestrigen Tag gut verbracht und nur wenig Schmerzen gehabt. Der Schlaf in der Nacht war ungestört. Alle Erscheinungen lassen annehmen, daß keine frische Blutung stattgefunden hat. vr. Fiedler, vr. Jacob,."
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