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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Bandzählung
- 1928
- Erscheinungsdatum
- 1928
- Sprache
- German
- Signatur
- Z. 4. 6055-25.1928
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046921-192800008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046921-19280000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046921-19280000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 10, Oktober
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Autor
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Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe ZEHNTES HEFT DER TYPOGRAPHISCHEN MITTEILUNGEN / OKTOBER 1938 Die Auswahl des gewerblichen Nachwuchses Die Zeiten find vorbei, in denen die Eltern den Kindern drohen konnten: »Wenn du in der Schule nicht fort- kommft, geben wir dich zur Strafe in die Lehre!« Der Zug der Zeit erfordert für den Eintritt in ein Gewerbe, und ganz befonders in das des Buchdruckers, gründliche Vorbildung und während der Lehre gründliche geiftige Ausbildung. Nicht nur die praktifche Arbeit macht heute den Meiller, fondem nur der hat im Gewerbe Anfpruch auf Anerkennung feinerTüchtigkeit, hinter deffen handwerks- technifchem Können der Geillesarbeiter lieht. Nun hat lieh in den letzten Jahren eine Spezialwiffenfchaft, die Pfycho- technik herausgebildet, die den Gewerben bei der Lehr lingsaufnahme zu Hilfe kommen will, indem fie durch Berufseignungsprüfungen die Fähigkeiten des Lehrlings prüft. Das ill allerdings ein Zeitbehelf, der noch viel um- llritten wird, aber ohne Zweifel ill in der pfychotechnifchen Eignungsprüfung ein guter Kern enthalten, und das hat lieh ganz befonders auch fchon im Buchdruckgewerbe bewiefen, und zwar nicht nur für die Berufseignungs prüfung, fondern auch für die Anlemung pfychotechnifcher Grundfätze,für dieRationalifierungvonArbeitsvorgängen, für Berufskunde ufw. Was foll und kann man beim Lehrlingsanwärter im all gemeinen im Buchdruckgewerbe prüfen? Intelligenz und Gefchicklichkeit, Kombinationsfähigkeit, Vorllellungs- vermögen, Farben- und Tallfinn, Handficherheit, Ortho- graphiekenntniffe, Zeichenfertigkeit, Verlländnis für Mechanik und Mafchinen; denn es wird die Zeit nicht mehr lange dauern, wo jeder Handfetzer auch Mafchinen- fetzer fein muß. Mit Recht wird gefagt, daß die Wahl des Prüfungsleiters für Berufseignung fchon eine Klippe auf dem pfychotechnifchen Weg darllellt. Soll der Meiller prüfen oder der Wiffenfchaftler, der einzelne oder ein Ausfchuß? Können durch eine allgemeine Prüfung die berufswichtigen Eigenfchaften bei dem Lehrlingsanwärter, der doch kein ausgereifter Menfch ill, fondern der erll durch eine mehrjährige Lehrzeit dem Berufe zugeführt werden foll, überhaupt maßgebend beftimmt werden? Es gibt Schulentlaffene, die auf gewerbliches Können gar nicht reagieren und nach der Lehr- und Gehilfenzeit vor bildliche Meiller vom Fach werden, und auch umgekehrt. Die Lehrlingsfrage wird heute von ganz anderen Gefichts- punkten geleitet als früher, wo man die Gewerbe mit vielen untauglichen Elementen überfchwemmte. Heute verlangt man mit Recht, daß der Lehrling gute Eigen fchaften der Schule, Erziehung ufw. mitbringen muß. Das Gewerbe braucht für feine Exillenzmöglichkeit in Gegen wart und Zukunft einen Nachwuchs, der mit gefunden Kräften und mit guten Geillesgaben ausgellattet fein muß. Ohne diefe grundlegenden Vorausfetzungen fchadet das Lehrlingswefen dem ganzen Gewerbe. Der Anfang der Lehrzeit bedeutet nur einen Übertritt von einer Lehre in die andere. Die gewerbliche Lehrzeit erfordert Pflichteifer und Geduld, Unterordnung, Fleiß, ftetes Lernen. Werden in der Lehrzeit und bei der vorhergehenden Eignungsprüfung die angeführten Punkte beachtet, fo ill bereits ein guter Grund für die Heranbildung des quali tativen Nachwuchfes gelegt. Die weitere Entwicklung der vorhandenen Fähigkeiten wird dannAufgabe derWerkllatt und der Berufsfchule fein. Es ill ein Vorzug der geweib- lichen Lehrlingsordnung, daß fie am Schluß des zweiten Lehrjahres eine Zwifchenprüfung vorfieht. Mancher junge Mann, der vielleicht anfangs zu den bellen Hoffnungen berechtigte, nach der erllen Lehrzeit aber verfagte, kann durch diefe Prüfung noch rechtzeitig von einem Beruf ferngehalten werden, der ihn nach seiner Veranlagung weder befriedigt, noch ihm Gewähr für fein fpäteres Durchkommen bietet Ein Nachwuchs aber, deffen Veran lagung und Befähigung den Anforderungen des Gewerbes entfpricht, wird lieh auch in der technifchen Entwicklung des Berufs zurechtfinden. Er wird vor allem auch den komplizierten Mafchinenfyllemen, fei es in fatz- oder drucktechnifcher Hinficht, nicht verlländnislos gegenüber liehen. H- K-, K'iffel Vom Lehrling bis zum Meister des Faches ill das Ziel der Fachfchule für Buchgewerbe und Graphik in Nürnberg, Adam-Kraft-Straßect. Diefes Ziel wird durch den Lehrlingsunterricht in der Berufsfortbildungsfchule, durch freiwillige Gehilfen-Abendkurfe und durchGehilfen- Tageskurfe zu erreichen verfucht. Die Lehrlinge aller graphifchen Berufe erhalten außer dem Allgemeinunter richt einen gediegenen Unterricht im Fachzeichnen, in Fachkunde und in der Lehrwerkllatt. Für die Setzer- und Druckerklaffen dienen die vom Deutfchen Buchdrucker- Verein und vom Verband der Deutfchen Buchdrucker anerkannten »Richtlinien für den Schulunterricht im Buchdruckgewerbe« als Unterrichtsgrundlage. Der Fach unterricht erllreckt fich auf vier bis fünf Stunden wöchent lich und wird in der Zeit von V28 bis 18 Uhr abgehalten. Durch die Bildung kleiner Klaffen ill es möglich, die Schüler im gellaltenden und praktifchen Unterricht indi viduell zu behandeln. Auf Grund einer befonderen Ver einbarung nehmen auch die Lehrlinge vom nahen Fürth am Fachunterricht teil. Nach vollendeter Lehrzeit können fowohl die abgefchloffenen Jahres-Abendkurfe oder die Aufbaukurfe befucht werden. In den Abendkurfen werden die Teilnehmer in Spezialgebieten — Schriftgellaltung,
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