Delete Search...
Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Bandzählung
- 1928
- Erscheinungsdatum
- 1928
- Sprache
- German
- Signatur
- Z. 4. 6055-25.1928
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046921-192800008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046921-19280000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046921-19280000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 12, Dezember
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Das Fachschulwesen im Buchdruckgewerbe
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
DAS FACHSCHULWESEN IM BUCHDRUCKGEWERBE ZWÖLFTES HEFT / TYPOGRAPHISCHE MITTEILUNGEN / DEZEMBER 1938 BILDUNGSVERBAND UND FACHSCHULWESEN Es ift das Verdien!! des Bildungsverbandes der Deutfchen Buchdrucker, mit dazu beigetragen zu haben, daß die Be rufsausbildung des buchdruckerlichen Nachwuchfes fo- wohl in der Werkftatt als auch in den Fortbildungsfchulen, denen die Schulausbildung dergraphifchen Lehrlinge ob liegt, Ziel und Richtung bekommen hat.DieTagungen des Bildungsverbandes wie auch viele feiner Ortsgruppen be- fchäftigen Geh feit Jahren ausgiebig mit diefer Frage. Auch auf dem 6. Vertretertag am 24., 25- und 26. September gab das Referat des Verfaffers Anlaß zu einer lebhaften und fruchtbringenden DiskufGon. Von allen Rednern wurde zuftimmend betont, daß die Lehrlingsausbildung im allgemeinen fehr viel zu wünfehen übrigläßt, daß das ganze Prüfungswefen reformbedürfiig fei und einheitlich geftaltet werden müffe. Vor allem fei das ProGtintereffe fo vieler Unternehmer am Lehrling ein Flindernis für die tiefgründige und umfaffende Ausbildung. Viele Lehrlinge werden bewußt fdion frühzeitig zum »Spezialarbeiter« her angezogen, um immer wieder diefelben Arbeiten fchnell herßellen zu können. Dabei wird die Unterweifung in andern Dingen unterlallen. Obwohl durch die Einführung der Lehrlingsotdnung fchon wefentliche Fortfehritte ge macht werden konnten, ift noch fehr viel zu tun, um über all eine ordnungsgemäße Ausbildung der Lehrlinge her beizuführen. Leider ift bis heute eine gefetzliche Regelung der Berufsausbildung noch nicht erfolgt, doch haben die Fachausfchüffe in der Lehrlingsordnung eine Handhabe, die Sünder in der Ausbildung des Nachwuchfes zur Rechen- fchaft zu ziehen. Nach den Ausführungen des Verbands vertreters, Kollegen Albrecht Fülle, ift in einigen Hand werkskammerbezirken bereits mit Erfolg Gebrauch davon gemacht worden. Das kann aber nur dann gefchehen, wenn die Prüfungen, befonders die Zwifchen- und Ge hilfenprüfung,fo durchgeführt werden, daß eineF eftftellung der Leiftungen und Kenntniffe auch wirklich möglich ift. Weiterhin ift der Überwachung der Betriebsausbildung große Aufmerkfamkeit zu widmen, weil in vielen Fällen Perfonen mit der Anleitung der Lehrlinge betraut werden, die weder fachlich noch pädagogifch dazu in der Lage Gnd. Die Gewerbeordnung enthält ja leider für die Anleitungs befugnis noch Vorfchriften, die Geh zum Schaden vieler Lehrlinge auswirken. Es wurde deshalb zum Ausdruck gebracht, daß nur folche Fachleute zur Lehrlingsanleitung verwendet werden follen, die der Aufgabe in fachlicher und erzieherifcher HinGcht vollkommen gewachfen Gnd. Die Klage fo mancher Handwerksmeifter, daß die Jugend felbft an der fchlechten Ausbildung fchuld fei, kann und darf nicht verallgemeinert werden. Diejugend will lernen und lernt auch, Ge muß jedoch richtig angepackt werden, zumal da die Zeit der Berufsausbildung in die kritifche Zeit der Entwicklung von Körper und Geift fällt. In der Fachfchulfrage ftellte der Referent die Forderungen auf: Ausbau der jetzigen Berufsfortbildungsfchule zu einer wirklichen »Berufs«fchule durch Abfchüttelung aller ent behrlichen Lehrfächer und ftärkere Betonung der betrieb lichen Fragen, Erteilung des Fachunterrichts ausfchließlich durch Fachlehrer aus der Praxis, Vermehrung der Unter- richtsftundenzahl, Verkleinerung der Klaffen, Tagesunter richt, Förderung der begabten Schüler nicht in befonderen Begabtenfchulen, fondern in derBerufsfchule, Zufammen- faffung der kleineren Druckorte zu Bezirks-oder Verbands- fachfchulen. In der ausführlichen DiskufGon über die Fachfchulfrage wurde von allen Rednern Klage über die gegenwärtigen Verhältniffe geführt. Eine durch greifen de Änderung im Sinne des Referenten fei unbedingt notwendig. Welche unglaublichen Zuftände noch vorhanden Gnd, zeigte einer kleineren Gruppe von Tagungsteilnehmern die Berichti gung der Schuhverkftätten für Setzer und Drucker in der Berufsfchule der Reichshauptftadt Berlin. Hierzu fei weiter nichts gefagt, als daß als Ausdruck der Verwunderung ein allgemeines Kopffchütteln zu verzeichnen war. Eine weitere Beftätigung des Vorhandenfeins äußer!! reformbedürftiger Zuftände an den deutfchen Fach- und Fortbildungs fchulen haben die verfchiedenen Erhebungen des Bildungs verbandes, nicht zuletzt aber auch die foeben abgefchloffene Erhebung des Reichsvereins der Lehrer für die graphifchen Gewerbe erbracht. (Wir werden auf diefe Erhebung, die der foeben erfchienenen Niederfchrift über die zweite gra- phifche Fachfchullehrertagung in Köln als Anhang bei gegeben ift, noch zurückkommen. Die Schriftleitung.) Von einigen Rednern wurde eine alte Forderung des Ver faffers aufgegriffen, und zwar die Veranftaltung von kurz- friftigen Kurfen für die im Dienfte der Berufsbildung flehenden Kollegen. Es wäre fehr erfreulich, wenn auch auf diefem Gebiete ein Fortfchritt erzielt werden könnte. Es ift aber auch notwendig, die Fachfchulmitteilungen in den »Typographifchen Mitteilungen« fo auszubauen, daß die Berufsbildner immer wieder neue Anregungen daraus fchöpfen können. Befonders wichtig ift es, daß die Fach ausfchüffe ihre Erfahrungen bei der Lehrlingsauswahl, bei den Prüfungen und in der Fachfchulfrage in kurzen Auffätzen mitteilen. Ebenfo wichtig ift die Mitarbeit der Fachlehrkräfte bei der Erörterung unterrichtlicher Fragen. Als Extrakt diefes wichtigen Verhandlungspunktes wurde in einer Willenskundgebung die Forderung auf Errichtung einer Zentralftelle für Fachfchul- und Lehrlingswefen ge- ftellt, in der alle Belange auf dem wichtigen Gebiete der beruflichen Erziehungsarbeit bearbeitet werden follen. Die Willenskundgebung führte zu einem Antrag der ein- ftimmig angenommen wmrde, und der im Bericht über den Vertretertag in Heft 11 (dritte Seite, erfte Spalte) der Typographifchen Mitteilungen wörtlich wiedergegeben ift. Wollen wir hoffen, daß auf dem nädiften Vertreter tag gute Ergebniffe im Fachfchul- und Lehrlingswefen ge meldet werden können. Golliieb Fifcher, Nürnberg 313
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview