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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 18.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921
- Sprache
- German
- Signatur
- Z. 4. 6055-18.1921
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-192100003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19210000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19210000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 8, August
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 9, September
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftTypographische Mitteilungen
- BandBand 18.1921 -
- Ausgabe1, Januar 1
- Ausgabe2, Februar 15
- Ausgabe3, März 29
- AusgabeBilden und Wirken : zehn Jahre Bildungsverband der Deutschen ... 43
- Ausgabe5, Mai 67
- Ausgabe6, Juni 79
- Ausgabe7, Juli 93
- Ausgabe8, August 115
- Ausgabe9, September 137
- Ausgabe10, Oktober 159
- Ausgabe11, November 189
- Ausgabe12, Dezember 211
- SonstigesHefteinbände 1 - 12 -
- BandBand 18.1921 -
- Titel
- Typographische Mitteilungen
- Autor
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NEUNTES HEFT TYPOGRAPHISCHE SEPTEMBER 1921 MITTEILUNGEN DANTE ALIGHIERI Wenn wir uns einmal die Frage ftellen, was von unfrer Zeit in fechshundert Jahren noch begehen wird, find wir wohl um die Antwort verlegen. Vielleicht wird dann der Weltkrieg noch als ein fagenhaftes Ereignis herüberragen, ähnlich wie für unfer Bewußtfein die Kreuzzüge. Aber wer möchte es wagen, einem Namen, einem Kunftwerk von heute, und wären [ie noch fo bewundert, eine fo ferne Zukunft zu prophezeien? Diefe Überlegung läßt uns ein wenig die Bedeutung des Dichters ermeffen, deffen fechshundertften Todestag zu feiern (ich jetjt die ganze gebildete Welt anfchickt — Als Dante am 14. September 1321 in Ra venna die Augen fchloß,war fein Name den Zeitgenoffen zwar bekannt, doch fehlte viel daran, daß man ihm ein mütig huldigte. Seine Yater- ftadt Florenz hatte ihn ver bannt, (ie bedrohte ihn [ogar, als einen Staatsverbrecher, mit dem Tode. Die Nachricht, daß diefes Urteil fpäter durch eine Amneflie aufgehoben worden fei, daß man aber von ihm außer einer Geldbuße einen öff entlichenSühnegang verlangt undDantediefesAn- (innen in einem (lolzen und (elbftbewußtenBriefezurück- gewiefen habe, hat (ich nicht bewahrheitetYielmehr wur de der Bannfpruchl315 er neuert und auch auf feine Söhne ausgedehnt— Wie [ehr er aber trotjdem an der Heimat hing, zeigt eine Äußerung, die er bei andrer Gelegenheit tat Man wollte ihn, noch bevor fein Werk vollendet war, in Bologna zum Dichter krönen; er lehnt die Ehrung ab, indem er anführt, daß er er|t feine höch|ten Gedanken offenbaren müffe, und fügt hinzu: „und (chöner wird es für mich (ein, das graue Haar dort, wo ich ein|t blond einherging, mit dem grünen Laube zu bedecken, am Arno, dem Strome der Vaterftadt“. Der Wunfch follte nicht in Erfüllung gehen.— Florenz und ganz Italien waren damals von wilden Partei kämpfen zerriffen. ln den Stadtgemeinden rangen die einfluß reichen Familien um die Oberherrfchaft, ein blutiges Hin und Her, dem Päpfte und Kaifer, felbft im Streite liegend, ohn mächtig zufehen mußten, oder das fie durch ihr Eingreifen nur noch mehr verwirrten. Dante, der 1265 geboren wurde, gehörte einer alteingefeffenen bürgerlichen Familie an, den Alighieri; fein Vater, ein Rechtsgelehrter, hielt zur Guelfen- partei, die auf Jahre hinaus im (icheren Befitj der Macht blieb, und fo kam es, daß die Jugend des Dichters, wenn ihm auch viele aufregende Begebenheiten von nah und fern zu Ohren kamen, doch nicht unmittelbar von politifdien Stürmen bedroht wurde. Er hatte Muße, (Ich gelehrten Studien zu widmen; nebenbei erfahren wir, daß er an einigen kleineren Feldzügen der Florentiner teilnahm. 1295 wurde er nach damaliger Sitte volljährig und mußte nun, um feine bürger lichen Rechte ausüben zu können, in eine Zunft eintreten. Er wählte die der Ärzte und Apotheker,in deren Lifte fein Name mit der Bezeichnung „Florentiner Dichter “einge tragen wurde. In den folgen den Jahren trat er mehrfach als Redner im Rate der Hun dert auf und fpielte auch in der florentinifchen Außen politik eine Rolle. Diefe Ver wicklungin dieStaatsgefchäfte follte ihm gefährlich werden. Um 1300 brach ein neuer Bürgerkrieg in Florenz aus, der berühmte Streit zwifchen den „Schwarzen“und „Wei ßen“. Dante, innerlich keiner der Parteien nahe flehend, war doch gezwungen, Stel lung zu nehmen; die Gegen partei erlangte mit Hilfe der Franzofen den Sieg und ließ ihrer Rachfucht gegen die Feinde freien Lauf. Der Dichter, der kurze Zeit ein hohes (tädtifches Amt innegehabt hatte, wurde der Veruntreuung und andrer Verbrechen bezichtigt, feines Be|H?es beraubt undaus der Stadt verjagt. Nun begann für ihn die lange Zeit des Exils,während der er, wie er felbft klagt,als Pilger das Land durchzog und an kleinen Höfen Zuflucht fand. „Dann wirft du fpüren, nach wie falzgen Teigen Das fremde Brot [chmeckt, und wie hart es i(t, Die fremden Treppen auf- und abzufteigen.“ Noch bittrer aber als das eigne Elend empfand er die poli- tifchen Wirren. Ein neues Kaifertum, in dem er vor allem die Rettung fah, brach mit dem Römerzug Heinrichs VII. erfolg los zufammen; die Päpfte, unwürdige Perfonen, lebten weit von Rom in unwürdiger Stellung in Avignon. Dante hat feine politifchen Anfdiauungen in einer lateinifchen Abhandlung
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