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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.01.1892
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-01-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920119025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892011902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892011902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-01
- Tag1892-01-19
- Monat1892-01
- Jahr1892
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oeqenilber an« eknem für 5 Jab» gavthrteffwten behörMche» g». schuß von RX» .«, sowie etwas »der MX) st an Gebühre» re., io daß nur ein Fedbelrag von 4070 .st verbliebe. Es machten sich daher kauvi siel höhere «teuer» als 189t nüthlg Herr Stolpe erklärte, sehr erfreut zu sein über die vom Bor- reduer mtlaelheilten Ziffern Aber er zweifle an der dauernden Dichtigkeit derselbe«. Sehr bald werde inan, in Anbetracht der höheren Gehälter der Geistlichcn in den itinliegeude» Parochien, mit dem Antrag aus Erhöhung der Gehälter kommen und Eines werde dem Anderen folge», so daß binnen Murren, der von ihm benannte Betrag erreicht sein dürste. Was nun dev behördliche» Zuschuß betrifft, so sei derselbe daraus berechnet, die Uebergangsperiod« zu erleichtern Ei lZieder sei sogar vrincipiell gegen solche Zulchüsse, denn sie verleiteten nur zn großen Ausgaben und wenn die Zuschüsse oushorten, stecke man gewöhnlich in de» Laßen. Es sei deshalb ri htigcr, den Zuschuß , von 3000-Xt bei Betrachtung aller einschlägigen Verhältnisse ganz außer Erwägung zu lassen, nur daun werde man zu dem richtige» Bilde komme» und einsehe», Laß der Standpunkt der Sparsamkeit unverändert sestgehalten werde» muß. Herr Herrig äußerte sich dem gegenüber dahin, daß er be stimmt erwarte, die Geistliche» werden gern bescheiden sein und der »ich! sehr leistungssahigen Gemeinde nicht bald mit einem Anspruch aus Erhöhung zu kommen An der sich noch lebhaft entwickelnden Debatte betheiligten sich sowohl die bereits genannten Herren, als auch noch einige Andere. Unter allseitiger Zustimmung wurde sodann solgender von Herrn Burig gegellter Antrag angenommen: „Die Be» sammlung beauftragt den engeren Ausschuß des Allgemeinen Äahlcomitäs, der sich durch Zuwahl vergrößern soll, die geeigneten Eandidaten auszuwahleu und dieselben einer später einzuderuseaden Bersammlung zur Genehmigung zu unterbreiten " Herr Lehrer Herrig stellte sodann noch die Ansrage, was unter dem im Flugblatt des Allgemeinen Wahlcomitös gebrauchten Aus- druck „freie religiöse Entwickelung" zu verstehen sei ? Herr Gorn erwiderte darauf: „Wahres Lhristeulhum ohne Heuchelei und Frömmelei; geistige Entwickelung ohne Muckecthum.'' sLebhaster Beifall.) Nachdem noch ausgeivrdert worden, sich zahlreich iu die circu- lirenden Wahl-AnmeldungSlisten einzutragen, wurde die Bersamm lung, deren Verlaus bei allen Anwesenden ein lebhaftes Interesse erregte, Lurch den Vorsitzenden geschlossen. durch vlunenispenden anSqe^ichaet. Ein Ball beschkH da« in schönster Harmonie verlaufene «tistnnqssest. Las bei Mitgliedern und Gaste» in bester Erinnerung bleiben wird. Die -Xickalltn iu Gbergorbih bei Dresden. Welcher Segen di« Tiakouissciisachk für unsere Gemeinden ist, besonders in der Krankenvffege, ist bekannt: ivrniger bekannt aber ist, daß neben den inannigsaltigeii Gebiete» der Tiakonissenarbei: noch zahlreiche, nicht minder wichtige Zweige christlicher Liedes- thätigkeit vorhanden sind und gepflegt iverde» müssen, für welche wir männliche Kräfte brauchen, Diakonen. Las Bedürsniß wachst, derRui: „Mehr Brüder!" wird dringen der von Jahr zu Zahl Es inussen die Anstalten erweitert, durch Neubauten Raume ge'chasseii zur Ausnahme und Ausbildung einer größeren Zahl von Bindern, es tan» aber nur durchgesnhrt werden, wenn die christliche Liebe die helfende Hand reicht. Mit der Brüderanstait ist eine RettnngSansialt verbunden, in welcher bis jetzt 362 rerwabrloste oder der Gciahr dcr Verwahr losung preisgegebene Binder aus allen Theilen Sachsens eine gute christliche Erziehung genvße» haben und großtenlheiiS nicht nur gerettet, sondern auch der bürgerlichen Gesellschaft alS brauchbare Glieder zurückgegeben worden sind Wenn auch sür diese Kinder gewisse Berpsiegungsbeitrage von Gemeinden oder Angehörigen gezahlt werden und wenn sie auch alle mit den in dcr Anslalt auszubildende» Brüdern in Feld und Karlen, im HauSweien, in der Wirlhichait und i» der Werkstatt fleißig arbeiten müsien, so reicht dies Alles doch bei Weitem nicht auS, die Bedürfnisse des großen Anstaltshaushaltes zu decken. ES ßnd jährlich gegen lOOOO.st allein zum tägliche» Brod und weitere lOiXX) sl sür die sonstigen Anstall-sbedürsinsse. Unterricht, Beklei dung, WirttiichaslSdedan u. dergl. nothig. Es ist deshalb der An stalt zu ihrer Erweiterung vom Ministerium eine öffentliche Ha uS- sammlung in Sachsen genehmigt worden: gegenwärtig befindet sich der Sanimclbvte in Leipzig. Obgleich die wohllhäligcn ikrcise Leipzigs sehr in Anspruch genommen lind, so ist Loch zu hoffen und zu wünschen, daß di« Sammlung sür die Anstalt in Dbergorbitz bei Dresden, welche ja dein ganzen Lande dient, auch in unserer Stadt eineii erfreuliche» Ertrag gebe. k. I)r. L. Gerichtsverhandlungen. Verein für Volkswohl. * Leipzig, 18. Januar. Zur Eröffnung des gestrigen geselligen I Abends trug Fräulein Blässig Kriegs „Schmetterling" aus dem Elarner vor. Die lunge Dam« legte hierbei eine ancrkennenswerlhe Sicherheit und Gewandtheit in der Beherrschung des Instruments an den Tag und erntete lebhaften Beifall. Tie Eoucensangerin Fräulein Auguste von Brote sang zwei Lieder, „Ter Traum" van Nubinslein und „Marienwürmchen" von Schubert. Die Sängerin, welche eia vortreffliches, durch »rast und Neinheit sich auszeichnenoes Ltimmmatenal besitzt und Routine in der Verwendung desselben erkennen ließ, fand reichen Beifall. Es folg» dann der Bortrag des Herr» Professor Goering: ,,Skizzen aus Brasilien mit besonderer Brrückiichngung von Rio de Janeiro." Es war wieder eine >ener anmmhigen Plaudereien, die sich durch lebhaftes und farbenreiches Schildern von Land und Leuten der südanirrilanischc» Tropengegendcn auszeichnen und die Herrn Professor Goering immer wieder ein ansinertsaines und dank bares Publicum finden laßen. Einleitend gab dcr Herr Vortragende in kurzen Umnsjen ein Gesammtbild Lex geographiichen und klimatischen Verhältnisse des ehemaligen Kalserstaates Brasilien und führte hierbei aus, Laß der südliche Ti,eil dieses mächtigen, an Umsang Rußland glelchtommeuden Lunvergebieles für Europäer daS gesundeste Klima besitzt, wahrend >m lropi chen Tiefland der Nordländer nicht dauernd leben ka»o. Bei einem Slreisblick aus die dortigen politischen Be» hülruiffe zollte der Redner dem verstorbenen Kaiser Tom Pedro di« vollste Anerlenuuug jur seine Verdienste um die Entwickelung und das Gedeihen Brasiliens und kam hierbei zu Lern Schlüsse, Laß nur dem Weggange des Kaisers der Beginn des Zerfalles jenes Reiches eln- treren iverde. Es schloß sich hieran eine lebhafte und sarbensrijche Schilderung der wundervollen Lropenlandschasten, wobei besonders der über wältigende Eindruck, Len der Reisende bei der Euisahrt in die Bai von Rio de Janeiro einpsängt. Weiler wurden die Zuhörer in die prächtig« Umgegend dieser Hauptstadt und dann weiter ans die mächtige» Ströme d«S Landes in das Juner« desselben und in das reich« Thier- und Pstauzenlcben der Tropenwell geführt. Herr Professor Goering hatte gleichzeitig «me reiche Sammlung lithographischer Darstellungen der Nalur- Ichonheiten jenes Landes, Abbildungen der Bewohner desselben und Scene» aus dem Leben der Letzteren in der Wildniß und im Ver- «ehr mit den Europäern ausgestellt. Auch einige von Herrn Professor . Goering selbst angesertigic Aquarellbttdcr, darunter der Hasen von I ^es besorgt Sie habe nach' ibrc» Rro de Janeiro, und mehrere lanbschasttiche Motive aus der I „,ii,hrt Von Liesen, Earl V in So Gebrrgswelt und dem Urwald Brasiliens unterstützten die Aus- tkonlocorrentl'nckie noch a„?I4. Mai suhrungen desselben in wtrktamcr Welse. Dem Herrn Vortragenden wurde mit lebhaftem Beifall sür seine interessanten und fesselnden MlUheiluogen seitens der Zuhörer gedankt. Fräulem Blässig »rsreule die Anwesenden dann noch Lurch Len Elaviervorlrag: „Balse Impromptu" von LiSzt, und Fräulein von Brote durch den Gesang der beiden Lieder: „Wegewart" und „Wüchsen mir Flügel" von Lehmann. Beide ernteten lebhaslc Anerkennung. Bon Herr» Ist. Beer hierzu ansgesordert, gab noch Herr Professor Goering eine Jagdgcjchichte zum Besten, aus der zu ent nehmen war, daß auch in Südamerika die Jager „Latein" verstehen. Gleichzeitig zeigte derselbe ein Paar musikalische Inslrunienl, Maracus, vor, die aus der Frucht des Flaschenbaumes — Ereusantia rujets — gefertigt sind und di« in Südamerika die Stelle der Eastagnetteu vertreten. Namens des Vorstandes und des Vereins sprach Herr I)r Beer dem Herrn Borttagenden und den beiden Damen herzlichen Dank sür ihre Darbietungen auS mit der Bitte und der ausgesprochenen Hoffnung, Laß Lieielden recht bald wieder in gleicher Weis« einen Bereiusadeud genußreich gestalten möchten. Ab«tdbrod eingenommen. Hierfür spricht auch, daß nach dem Un. fall Lösch zn Blume gesagt hat: „Wie tonnten Sie 5 berunidreben, ick habe an de» Packwagen uichl gedacht", und Blume bat »ch ad» lich geäußert, er habe die Weiche an« Versehen herumgedredk und au den Packwagen nicht gedacht. Mil Rücksicht aus die Gering- sügigkeit L': Ve:'chnloens wurde eine Gesangnißstrase von 3 Tagen als ausreichende Ahndung erachtet. l waren, die letzteren auf der Straße abgenommen batten. gestern gelang es der Polizei, die beite» jugendlichen sink Sport. Diebinnen zu ermiltci:i und sestzunckmen ES 14jäbrige Schulmädchen aus Lindenau, >etzl >7 aus tic angegebene Weise ansgenibne nachgeivicsen worden sind. DaS gestohlene Geld Mädckcn sofort vernascht. * Hinter der Tribüne an der Rennbahn wurde ;wci reiiku b>S Diebstähle babe» die beut« Aus Stadt und Land. Leipzig, 10. Januar. Nach dem dcr Sländeversamm- lunz zur Beschlußfassung vorliegenden SlaatsbauSbaUS-Etat aus die Fiuanzperiote 1802 03 ist für da« Königreich achsen eine nicht unerhebliche Vermehrung des Gcwer be-JnspectionS-Persona iS in Aussicht ge nommen. Die Jnspeetionsbczirke sollen von 7 auf 13 ver mehrt werden, wobei sür die Inspektoren ein Jabreögchalt von 3900 bis 5700 vorgesehen ist. Für die Assistenten, deren Zahl wie bisher aus 18 bemessen wird, beträgt die jährliche Besoldung 2loo bis 30o0 -X! Da anzunehmen ist, daß die anzustellenten Inspektoren auS dem Kreise dcr bis herigen Assistenten gewäbil »verte», wird sick die Anstellung von sechs Assistenten ersorderiich machen. Ingenieure, welche sich um diese Stellen bewerben wolle», werden gut thun, die hieraus bezüglichen Gesuche. die bei dem Ministerium des Innern ciiizurcichcn sein dürsten, rechtzeitig an das Letztere gelangen zu lasse». -8- Leipzig, 10. Januar. Zu der Internationalen noch" Ausweis""^ E7n!°buch°^I^"/eUung sür das -»selbe Kreuz. Aruwebedarf, Hngwine, s Postanweisung. .Heils telegraphisch Bolksernabrung und Kochkunst. „t heule weiter Zu ber.chleu, nicht in der Eaffe auigcsührt. auch l ks« der Herzog von Eoburg Gotba vier Meta.Uen ' ' - stiftete. Das spanische Kriegsministerium sandte eine große Anzahl AusrüstungSgegcnstäntc für die Ausstellung. * Leipzig, tO. Januar. (Hestern Abend fand eine Be sprechung kiesiger Schriftsteller und Journalisten bcbuss Beitritts in die Schriftsteliergenof sensckaft statt. AuS Berti» waren vier Vorstandsmitglieder, die Herren b>r. Russcck, A. von Haustein, Blumenreich und Hildebrandt erschienen, um Auskunft über die Zwecke und Ziele der jüngst ge gründeten Genossenschaft zu geben. Nach längerer Aussprache, m welcher das Thema von den verschiedensten GesichtSpunclen aus erörtert wurde, traten zwölf Herren der Genossen schaft bei. ** Leipzig, lO. Januar. In der Spicß'schen Gast- wirthschast (Seeburgstraßc) fand gestern Abend eine Schrift- gießerversammlung statt, die von etwa 150 Personen besucht war. Den Borsiy führte Herr Schöps, der auch Referat über den Hauptgegcnstand Verein selbstständiger Miether. lZf Leipzig, 18. Januar. Am gestrigen Sonntag beging der „Bereit, selbstständiger Miether" unter zahlreicher Beide, ligung von Mitgliedern und Gästen im Saale der „Kaiserhallen" die Feier seines zehnten StiftnngSsesles. Ein flott gespielter Festmarjch von Moskau leitete dieselbe ein und erweckte bereits die nöthige Feststimmung, die mit gutem Humor eS hinnahm, als wahrend der zweiten Prograiiimnumincr die elektrische Beleuchtung versagte und eine eghptijche Ainsterniß eintrat. Nachdem dcr Wider spansttgen Zähmung gelungen und der Saal wieder festlich cleitrisch beleuchtet war, sang Frl. Poser mit schöner Stimme und gutem Ausdruck: „O Jugend, wie bist du io schön." Hieraus trug Herr Hicke daS bekannte Couplet: „Walzereonversotion" vor. I» einer kurzen Ansprache wandte sich alsdann der Vorsitzende deS Vereins, Herr Schwager, an die Erschienenen, hieß dieielben herz lich willkommen und dankle ihnen sür den zahlreichen Besuch. Er bewnte, daß der Verein unentwegt sein Ziel verfolgt habe, die schlechten Wohnungen zu beseitigen, diese Ausgabe wolle er nicht iin Gegen'atz zu den Hausbesitzern löst», sonder» Hand in Hand mit illne» Die Wohnungsfrage sei »ine der wichtigsten und brennendsten. Billige Wohnungen teien aber nur dann zu beschaffen, wenn dcr Grund- und Bodenwncher beseitigt werde. Redner kam dann darauf zu sprechen, daß leider auch noch eine ganze Reihe von Wohnungen rxisrirtcn, welche Len gesundheitlichen Anforderungen nicht genügten. Namentlich würden durch nasse Wohnungen häufig Krankheiten i» der Familie bervorgrrnfen. Dieser Zustand müsse beseitigt werden, aber dies solle nur im Verein mit den Hausbesitzern geschehen. Er freue sich um so mehr, daß diese Absicht Anklang gesunden habe und begrüßte die Herren Hausbesitzer, die vom Hausbesitzer-Berein sür Reudnitz alS Gäste erschienen waren, aus» Herzlichste Mit einem Hoch ans Len Mietbcrverein schloß Herr Schwager seine Ansprache. Sodann brachte er ein Glückwunschtelegramm des Brudervereins in Ham burg zur Verlesung. Ebenso war vom Dresdener Mietherverein eia Glückwunschschreiben eingcgangen. Im Lause des Abends wurde auch dir Ernennung eines Ehrenmitglieds proclamirt: Herr Friedrich Wilkelm Wahl, der langjährige Vereins- rasstrer, wurde sür seine Verdienste um den Verein in Lieier Weise geehrt. Leider konnte demielden dos Diplom nicht persönlich überreicht werden, da Herr Wahl infolge eines Unfalles krank darniederliegt Während der Vorträge fand eine Verwesung zum Besten des ExmisstonSsonds Le« MiethervereinS statt, für welchen auch zwei Sammelbüchsen ausgestellt waren Die Verwesung »er hieß neben den übliche» Nieten sehr schöne Gewinne, so daß der Loosobsatz glatt vor sich ging. Im Lause des Eoncerts brachte Herr Hicke noch »ine Reihe von Eouvlets zu Gehör. Fräulein Poser lang im Verein mit Frl. Wahl rin Duett „L, wie wunder schön bist Tn", nachdem sie vorher durch den Bortrag des Liede« „Unter dem Liadendaum" das Pnblicnm erfreut t>,:ie Den Sön-ertinen wurde lebhafter Beifall zn Thell, anch wurden sie Königliches Laatzgericht Strafkammer I. tt. Leipzig, 18. Januar. Eine recht merkwürdige Geschästs- praxiS ergab sich aus einer Verhandlung, welche am heutigen Vormittag gegen die Saltlersekesrau Elisabeth Maltrn, geboren am 28. September 1850 in Hattenheim, wegen cinsache» BankeruttS gcsübrt wurde. Ter Ehemann der Maltrn hatte Ende der siebziger Jahre einen Bazar i» Zürich mit eine!» Anlagekapital von 400 Franc» begründet, verfiel aber nach 2—3,adrigem Bestände des Geschäfts im Jahre 1881 in EoncurS Hieraus wandten sich die Maltrv'schen Eheleute nach Neustadt a. H., wv ebenfalls ein Ge schäst errichtet wurde 'Nach mehrjährigem Bestehen wurde dasselbe jedoch wieder ausgegebe» und die Waare» verkauft. Während nun die Schulden nur tbeilweiie bezahlt wurden, eröffnet» die Maltrv am 26. Oktober 1886 mit dem Erlöse auS dein Verkaufe der Woaren i» der Kurprinzstraße in Leipzig einen 50-Piennigbazar, der unter der Firma „E. Mallrn'S 50-Pfinnigbazar" auch im Handelsregister eingetragen war. DaS Geichast muß fihr gut ge gangen sein, denn es wurden bis Ende Deceniber 188«! 10 003 -st. im Jabre 1887 38 537 1888 30 OG» .«, 1880 31 046 .st. 1800 2070 ^ und 1801 bis znm 20. April, an welchem Tage dar Eomurrveriahren über die Firma eröffnet wurde, 5784 .st 50 umgeietzl. Während nun bei der Eröffnung nach de» Büchern 7710 X 96 vorhanden sein sollten, war gar nichts zu habe». Tie Bücher waren aber so nachlässig geführt, daß aus der ganzen Geschäslssnbrung nicht ersehen werden kann, ob Gelder bei Seite gebracht worden sind oder nicht. Die Ausgaben sind säst gar nicht gebucht, die Ein- nahmen sind zivar vermerkt, dvck nur in den ersten Monaten ab geschlossen. Eine Eröffnungsbilanz war nicht ausgestellt, ebenso wenig ivaren die vom Handelsgesetzbuch vvrgeschricbencn alljährlichen Bilanzen gezogen worden. Trotzdem ein bedeutender Wechsetumsatz stattgetunden hat, wurde von der Maltrn doch nicht ein Wechsel- eopirbuch gesührt. Im Eonlocorrentbuchc findet sich auch ein Eonto kür Carl I. in Stuttgart, einen Cousin der Frau Maltrn. Dieser hat angeblich 6—7<X>0 /L thcils durch gesandt, diese Eingänge sind aber n behauptet Frau Maltrn, ibr Cousin Nabe kein Geld geschickt, sonden, nur sür sie gut gesagt. Im Lause dcr Verhandlung trat sie jedoch von der Behauvtnng zurück »nd erklärte, sie wisse eh nicht genau, ihr Man», der bei ihr GeschaslSsübrer war »nd gegenwärtig eine gleiche Stellung bei ihrer Schwester in Stuttgart imie hat, habe besten Kenntnissen die Bücher luttgart sind übrigens nach dem Mürz 1891 1000tingegangen, eine gleiche Summe ist ain 31. Dceember 1890 an I. abgesandl worden. Es war dies sehr leicht möglich, da der Tecember sehr ertragreich war und die vier TageSerlöse vor dem Feste beispiclS weise 470, 430, 500 und iXX).sL betrugen. Kurz vor dcr Eröffnung des Euncursveriadrens waren bei der Sparcasie 260 aus die Namen der Maltrv'schen Kinder ein getragen worden. Ta die Verinutbu»^ nahe lag, Laß diese Summe von den Maltrn'scheii Eheleuten bei Seite geschafft war, um die Gläubiger zu benachlbeiligen, so wurde zunächst die Untersuchung wegen betrügerischen Bankerutts eröffnet. Man gelangte jedoch nicht zur Erhebung einer dabingeheiiden Anklage, weit die Be Häuptling der Maltry, ihr Mann babe hinter ihrem Rücken Li« Ersparnisse der Kinder auf die Sparkasse gebracht, nicht zu widerlegen war. Durch die lnderliche Buchführung und die Unter lassung der Bilanzziehung hatte sich aber die Mallry eines Vergebens gegen Z. 210 Absatz 2 und 3 der ReichsconcurSordnung schuldig gkiimcht. Zweimal war sie schon zum Termin vor dem königlichen Landgericht vorgeladcn, immer aber hatte sie sich in der letzten Minute brieflich, bez. telegraphisch damil entschuldigt, daß sie kein Reisegeld von Stuttgart »ach Leipzig habe Zum heuligc» Termin war daber Borsührungsbesehl erlassen worden. Ter Vertreter der königl. Staatsanwaltschaft bat uin strenge Bestrafung der A» geklagten, indem er darauf hinwics, daß man das Verhalten der Angeklagten und ihres Ehemannes wohl als gemeingefährlich be zeichnen dürfe und es nur zu bedauern sei, daß man den Letzteren nicht anch fassen könne. Mit Rücksicht aus die lange Dauer des Elterlichen Verhaltens der Angeklagten in Bezug aus ihre Buch- sührung ertannte der Äcrichtshos aus 2 Monate Gesängniß Trraskammer IV. Am Abend deS 15. Juni stieß im Rangirbahnhos des Magde kurzer Bahnhofs Abends nach 1 l Uhr eine Rangirmaschine auf einen aus Gleis 5 stehenden sestgebremslen Gepäckwagen, der zeitweilig dem Rangirmcister und Wagenschreibern als Aufenthalt diente, weil ihr Zimmer geweißt wurde. Tnrch Len Anprall erlitte» zwei Be amte leichtere Verletzungen, ein Dritter trug einen Rippenbruch davon. Für diesen UnglückssaU wurde dcr am 28. Februar 1840 in Äalzieben geborene Weichensteller Friedrich Ludwig Wilhelm Bl u me und der am 17.OcIober >861 in Eutritzsch geborene Hilsssübrer Hermann Ltto Lösch vcrantworlich gemacht. Nach der Anklage sollten sie. trotzdem sie dienstlich davon Kenntiiiß erhalten halten, daß dcr Packwagen statt auf GteiS 4 aus Gleis 5 stand. die zum letztere» Gleise führende Weiche geöffnet haben, bcz. auf dieselbe gefahren sei, uin »ach dem ans Gleis 3 eingesahrenen Güterzug zu gelangen. Nach den Ergebnisse» der Beweisaufnahme war allerdings die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß die Genannten dienstlich von der veränderten Stellung des Packwagens unlerrichtet worden waren. Sie waren aber auch dann dafür verantwortlich zu machen, wenn sie nur überhaupt Kennlniß davon hatten, daß der Wagen statt aus Gleis 4 aus ÄleiS 5 stehe, denn sie mußten sich dann sagen, daß durch den sestgebremslen Packwagen der Schlenenstrang 5 unsahrbar werde. Ein besonderes Absverrngnat (rolhe Flagge bez. roihes Licht) anzubringe», war nicht thuntich, weit sonst die aus sabrenden Züge irregctübrt werden konnten. Richtig ist so, daß rin» Reihe von Unterlassungssünden vorgekommen ist, daß nanientlich sich weder der Rangirmcister noch dcr Kuppler bei der Maschine de sundk», um über die veränderte Fahrriktilnnq Anweisung zu ertheilen. Blume und Lösch aber mußten wissen, daß, wenn der Packwagen statt aus Gleis 4 aus Gleis 5 stand, die Rangirmaschine nicht den ge- wüdnlichen Weg aus dem Schienenstrang 5 nehmen konnte, um von hinten an den 1l Uhr 1 Minute eingesahrenen Güterzug z» g» langen. Wenn Blume trotzdem die Weiche nach Gleis 5 öffnete und Lösch aus dasselbe fuhr, so haben sie sich einer fahrlässigen Gefährdung eines Eisenbahntransports und wie die Folge zeigt, auch unter Außerachtlassung einer Berusspflicht einer Körper Verletzung schuldig gemacht. Beide Angeklagte leugnete», gewußt »u haben, daß der Wagen aus Gleis 5 statt ans Gleis 4 sich be knnden hotte Nach der Beweisaufnahme ist aber der Gerichtsdos vom Gegentdeil überzeugt. Der Wagen beiand sich in unmittelbarer Nähe der Warlerbude Blume'«, und der Letztere ist selbst an den Wagen deraooeaangeu, um den Rangirmeister zu raten. Auch Lösch batte Arnataiß davon, denn er batte um 8 Uhr im Packwagen sein Hi Ter im Jahre 1834 bekanntlich zn Leipzig begründete Deutsche Radsahrerbnnd zählt gegenwärtig etwa 15000 Mit glieder ui ganz Teulsitilaiid: davon befinden sich im Königreich Lachsen allein 2000. Die sächsischen Gaue deS genannten Bnndes l,21 Leipzig, 21a Vogtland-Thüringen, 22 Dresden, haben sich Ende des letzlvergangeneu Jahres zu einem Gau 21 Sachsen des deut schen Radtahrcrdundcs vereinigt, welcher die vier Hauptbezirke Chemnitz, Dresden, Leipzig. Vogtland Thüringen umiaßl, die ihrer seits wiederum >n kleinere Bezirke eingetheilt sind I» der am 17. Dceember v. I. im „Eldorado" abgehaltcnen Versammlung des Bezirks Leipzig gab der Vorsitzende des Hauplbezirt» Leipzig, Herr G. Advli Lliiion, ». A. auch bekannt, daß beschlösse» worden sei, am 21. Januar 1892 über die sür ,eden Radfahrer gegenwärtig überaus wichtige Bereisung ssrage der Fahrräder einen Vortrag slattslnden zu lassen. Herr Mechaniker und Fahrradsabrikant Zirr- giedel hat den Vortrag, welcher kommende» Donnerstag, Len 21. Januar, im „Eldorado" slallstudet, übernommen und werden bei dieser Gelegenheit auch verschiedene Neuheiten in Reisen, Räder» re. vorgesiidrl iverde». vom Leipziger Büchermärkte. List Le Francke versandten ihren 235. Lagerkatalvg, diesmal in »nglitcher Sprache, weil den Inhalt 1200 Werte in eng- lischer, deutscher und mancher anderen Sprache bilden. Die Drucke- reien von Europa lieferten dabei das Meiste, doch sind auch ameri kanische und sogar indische Drucke darunter. In Europa ist der entlegenste Truckort Reykjavik aus Island tMaebcih und Hangel in isländischer Sprache!). Shakespeare erschein! hier in II'. Schritte», darunter 22 auS Leipziger Verlag oder von Leipziger Verfassern. Leipziger Forscher über englische Sprache und Literatur, wie R. P Wülcker chrei Schriften und seine Zeilschrist „Anglia", 9 Bande: 120 si), E. Windisch, die beiden Flügel, Vater und Sohn, Superintendent Lechter (Wicles-AuSgade), Marbach und Adolf Böttgcr (Shakespeare-Phantasie» und Eommciilare) glänzen nicht durch Abwesenheit Will man Kostbarkeiten genannt wissen ? Für 1000 -X. sind 48 Bände der Schritte» der „Royat Society os Londvn", sür 225, 180, 130 »nd 120 .st folgen der „Hellenie Studie»", der selben „Royal Society" Kr. Belicht« 1860 89, das „Jahrbuch sür romanische und englische Literatur" (15 Bande,, das amerikanische Journal sür spekulative Philosophie (1867—83) zu haben. 1)r. Karl W. Whisliiug. Morgen ein nii bekannter Mann erstangl ansgcjnlitcli. Der Tobte ist 35—38 Jabre alt, bat rötbilch blonden Schnurrbart, blonde Haare n»d war bekleidet mit grauem Anzuge und schwarzem Uebcrzichcr. —* (Lin Kelter b rand wurde geilern Adend anS einem Grundslückc der Katbarincnslraßc gcinelkct. Derselbe ging gcsabrloS vorüber. —* Beim Aussabren aus einem (Grundstücke an der alten Elster gcriclb gestern Abend ein CKschirrsübrer aus Wurzen zwischen den Wagen und tic Wand und erlitt einen linksseitigen Rippenbruch. Ter Petauernswertbc wurde nach seiner Wobnung gefahren. —* Gelegentlich einer in einer Restauration der See burgstraße zwischen einem Fleischergcsellen und zwei Hand arbeiierngesternstaltgesnnkencil Schlägerei wurde dcr erster» der mit einein Hirschfänger aus seine Gegner loSgegange» war, von diese» derart zugerichlct, daß er schwerverletzt das Bett büten muß. —* Infolge Explosiv» einer brennenden Petroleum lampe entstand gestern Nachmittag in dein in der Boroil, slraße in Reudnitz gelegenen Laten eines Schneide-, mcislcrö ein Schadenfeuer, welches von dcr Feucrwcbr alsbald gelöscht wurde. —* In einer in Sellerhausen gelegenen Fabrik siel vorgestern einem daselbst beschäftigte» Arbeiter ein Stück Blech so deftig ans das rechte Bei», daß er eine große Flei schwiin de davonlrug und ins strankendauS geschafft werten mußte —* In dcr Bcrnhardsrraßc in Lindenau wurde gestern Bormittag ein löjähriger Laufbursche aus Kleinzschocher von einem turchgegangene» zweispännigcn leeren Lastgcschirr übcrsabrcn. Hierbei ging dem Knaben ein Wagenrad über den rechten Unterschenkel, so daß soff die Unterbringung deü Verletzten iin Krankenbause nolb wendig machte. tz. Stötteritz, 19. Januar. Heute früh gegen V46 Ubr brach in dem RcslauralionSgrundstück Zur LiZcintraube kier Feuer auS, tnrch welches das Grundstück fast gänzlich zerstört wurde. Die Stötteritzer, Leipziger und Zwei » aundorfcrFeuerwcbren waren wobl bald zur Stelle, dom konnten dieselben wegen Mangels an Wasser und derherrsckendcn Kälte zur Erbaltung der Gebäude wenig tbun. Das erste Wassxr lieferte tic Ulrich'sche Brauerei, während das andere Wasser tbeils aus den Teichen des Rittergutes, tbcils der städtischen Wasserleitung am Eisenbahndaiiiuie entnommen werten mußte, wodurch die Löscharbeilen wesentlich erschwert wurden. Man ersieht hieraus, wie dringend nothwendig cS ist, daß der Anschluß unseres Ortes an dw Wasser ieitung von Leipzig erfolge, denn wenn die Windrichtung eine ungünstigere gewesen, dann wäre bei dem herrschenden Mangel an Wasser die Gefakr sür einen Tbeil des Dorfes eine große gewesen. Ein Stötteritzer Feuerwehrmann ist durch Ucberfahrcn, glücklicher Weise aber nicht schwer, verletzt worden. Eine schadhafte Esse scheint der Anlaß zum Feuer gewesen zu sein. tz. Leutzsch, 19. Januar. Heute srüb zwischen 3 und > »4 Uhr stieg ein Mann im Ritterschlößchen Barncck ci» und ftabi Eigarren, Wurst, Punschcsscnz im Wcrtkc von etwa 50 ./! Ter Dieb batte den Rollladen gebasten und »achtem er die Thürscheibe eingedrückt batte, die Tbür ans geschlossen. Den Rückweg nahm er durchs Fenster. Der gegenüber ftationirte Bahnwärter verfolgte ihn, konnte den Einbrecher jedoch nicht erreichen, doch verlor dieser auf der Flucht 100 Eigarren und I Flasche Punschessenz. Breil in gen, 17. Januar. Am Sonnabend fand in hiesiger Pfarre in feierlicher Weise seitens dreierSch w cstern auS eigenem Antriebe dcr Ueberlritt vom katholischen zum evangelischen Glauben in Gegenwart des gcsammten skirchcn Vorstandes statt. Die drei Schwestern waren seiner Zeit als Dicnstmägde auö Schlesien nach hier gekommen und haben sich hier verhciratbet. Bor idrcm Urbertritt sind dieselben vom bicsigcil Herr» Pfarrer im evangelischen Glauben unter richtet worden. sBezirköanzeiger.) r. Osch atz, 18. Januar. Wie bereits früher mirzetbeiit Worden ist, begaben sich am 2. d. M. drei Osficicre vom hiesigen Ulanen-Regime nt und zwar die Herren Oberst von Schimpfs, Rittmeister Götz von Olenhusen und Premier lieutcnant v. d. Decken von Dresden aus nach Wien, um dem Kaiser Franz Josef, dem Ehef deS genannten Re aimcntS, die Glückwünsche desselben persönlich darzubringcn. das Referat über den Hauptgegcnstand der Tagesordnung erstattete, nämlich inwieweit eS angereigl erscheine, den Streik ... ^ , der Schriftgießer fortdauern zn lassen'? Die Situation liegt I tzie Äufnabmc der Herren war allseitig eine liebenswürdige so, daß nach Ansicht der streikenden deren Fordcrnngeii f «nd köck'st entgegenkommende. Auch verschiedene Auszeichnungen nach Ansicht dcr Streikenden deren (Einführung eines neuen TarfS, neben neunstündiger Arbeite zeit) bei weiterer Fortdauer des Streiks in kurzer Zeit gewährt I werden dürften. Dagegen haben die Buch drucke reibe sitzer erklärt, die ausständigen Buchdruckergebilsen nur dann wieder einstellen zu Wellen, wenn die Schriftgießer, die in Gemein sckaft mit den Buchdruckern den Streik begannen, ebenfalls j zur Arbeit zurückkcbren. Die Stimmung in der Versamm lung war eine ziemlich getbcilte, doch glaubte die Mehrheit, den ausstcbenden Buchdrnckergchilfe», denen alle Mittel aus gegangen sind, den Wiedereintritt in die Arbeit nicht er schweren zu sollen. Von den Anwesenden wurde deshalb beschlossen, den Streik der Schriftgießer für beendet zu erklären. Damit dürften alle Wege zur Rückkehr geord neter Verhältnisse ini Vuchdruckereigewertc geebnet sein ** Leipzig, l9. Januar In der Gastwirthschast „Zur Erholung" in Lindenan (Lützner Straße) wurde gestern eine Kürschnerversammlung abgebalten, in welcher be schlossen wurde, daß aus dem nächste» Eongreß ein für ganz Deutschland gütiger Lohnlarif zur Ausarbeitung gelangen möge. WaS das Fackblatt anbctrifst, so soll daraus hin- gewirkt werden, daß selbiges künftig nur lmal nionallich erscheine. Zur weiteren Mittbcilung gelangte dann, daß das Gewerks chastScartel in Folge Erschöpfung seiner Mittel ldurcki den Buchdruckerstreik) eine Anleihe ausnehnien wolle. Zur Discussivn gelangte sodann die Frage, ob die Versammelten zum GewerkschaslS eongreß i» Halberstadt einen Vertreter entsenden wollen. Es wurde beschlossen, den Delegirten der Bekleidungsindustrie auch mit der Vertretung der Kürschner zu betraue». Ueberhaupl soll mit den in der Bekleidungsindustrie beschäftigten Arbeitern und Arbeiterinnen in ein näheres Eartclverbältniß in Bezug aus Arbeitsnachweis rc. getreten werden. 1t Leipzig, >9. Januar. Nack einer soeben hier rin» gegangenen Mittbcilung ist der l<! jährige Kaufmanns» iehrling David Daniel nach Unterschlagung einer Geldsumme von 1800 -öl aus Köln flüchtig geworden. Der unehrliche Patron hat eine schlanke Figur, frisches Gesicht, Helles Haar und war bekleidet mit braungcstreistem Joppcn- anzug und dunkelcarrirtcm Ueberzirhcr nach Form der Kaisermäntel. I Leipzig, 19. Januar. Infolge eines Maschinen- dcfectS bei dcr Haltestelle Lützschena traf der Vormittag« 8 Ukr 8 Minuten auf der Magdeburger Eisenbahn fällige Personcnzua gestern mit einer beinahe einstündigen Ver spätung hier ein. —* In der letzten Zeit waren beim Pvlizeiamt eine An zahl Anzeigen eingegange», denen zufolge zwei größere Mädchen kleinen Kindern, die von ihren Eltern zur Be sorgung von Einkäufen mit Geldbeträgen au-grschickt worden haben eine Anzahl Osficicre und andere Angehörige des Regi ments bereits erfahren. So wurden dem Oberst v. Schimpfs das Evmtburkrcuz deS Leopold-OrdcnS, dem Major Freit,. v. Wilkau da« Eonilburkreu; des Franz-Josef-Ordens, den Rittmeistern Götz v. Olenhusen und Freik. v. Wclck der Orden der eisernen Krone 3 Elasse, dein Premierlieutcnanl v. d. Decke», dem Prcmierlieutenanl v. Unrug, dem Lien tenant v. Eynard und dem Zahlmeister Franke das Ritterkreuz des Franz-Josef-LrdcnS, dem Wachtmeister Jabn das goldene Vcrdienstlreuz und dein Stabsirompcter Linke und den Wachtmeistern Hahn, Klimpel, Ullrich Meutzner, Jrmschcr und Wagner das silberne Verdienst Iren; mit dcr .Krone verliehen. Zwickau, 17. Januar. Eine hochherzige Schenkung bal die Firma Jung <<' SimonS, welche im Nacbbardone Schedewitz und in Elberfeld mechanische Webereien bcsitzi, gemacht, indem dieselbe anläßlich ihres 25 jährigen Bestehens für beide Geschäfte zusammen 25 000 für Beamte nur 75 000 für Arbeiter stiftete, wovon ein ansehnlicher Betrag in baar vertbeill und der Rest dem bereits bestehenden Unter stützungSfondS überwiesen wurde. v. Freibe rg, 18. Januar. Tie hiesigen städtischen Eollegic» bewilligten kürzlich eine ansehnliche Summe zn dem Zweck, den drillen Gasbehälter der städtischen Ga" anstatt durch einen »größeren Behälter zu ersetzen, da die GaSabgabc, welche >888: 709 059, >889: 795 484. iv„ 898 oll « In» betrug, baldigst die Höbe von l Million Eubil Nieter erreiche» dürfte. Zahlreiche Besitzer von Grundstücken in der Umgebung dcr Gasanstalt verwahrten fick, gegen die Erbauung des neuen Gasbehälters unter Hinweis auf die Nachtbcilc und Gefahren einer Gasanstalt ini Mitlelpuncl einer verkehrsreichen Gegend und verlangten in einer Ei» gäbe an den Ratb zu Frcibcrg die Ausführung deS nrsprüng lichen Planes der Verlegung der Anstalt außerhalb dcr Slati Tie städtischen Eollegic» widerstreben der Verlegung aus dem Grunde, weil früher oder später doch elektrische Beleuchtung cingeführt werden »nd die auf die Verlegung dcr GaSanstali zu verwendende große Summe dann jvcrschwcntet sein würde. Ter gewerbliche Widerspruch wird nun in de, dafür geregelten Form zum AuStrag gebracht werden. — In Olbcrnba» ist am l7. d. M. der 2l Jabr alte Sohn des Postbaltcrs Arnold, dcr l890 als Einjährig-Freiwilliger bei den Freiberger Jägern diente, auf dem Boden der väter licken Schmiede so unglücklich über einen Kasten mil allein Eisen gestürzt, daß er das Genick gebrochen bal und gestern Vormittag daselbst als Leiche aufgcsunden wurde. OelSniy, 17 Januar. Durch einen Sprengschuß wu> den am Sonnabend Nachmittag die auS TirperSdorf bei Leltnry i. B. gebürtigen Steinbrecher Seidel uud Kaiser
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