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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.01.1892
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-01-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920119025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892011902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892011902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-01
- Tag1892-01-19
- Monat1892-01
- Jahr1892
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418 in Droßdorser Flur schwer verletzt. Zn Abwesenheit des Besitzers Ludwig versuchten tie tttciiannten den längere Zeit versagenden Schuß berauszubohren. als dieser erplodirte und den beiden schwere Verbrennungen iin Gesicht, welche völlige Erblindung berbeifübreu dürsten, und lebensgefährliche Ver letzungen zufüglc. Als ein Glück iin Unglück niuß cs bezeichnet fverdcii, daß die Erplosiou sich ereignete, als die übrigen Arbeiter vv» der Arbeio-ftelle entfernt ibr VeSperbrod ein- nahmen. ** Schnecberg, 17. Januar. Zu hiesiger Statt besteht ein Verein, zur Unterstützung befähigter Knaben des Gewerbettandes, der bisher eine recht segensreiche Wirksamkeit entfallet bat. Durch ibn wurde cs verschiedene» junge» Leuten ermöglicht, die Kuuslgewerbeschule zu hesuche» und dadurch zu günstigen Lebensstellungen zu gelangen. Ten Verein, der jetzt Ol Mitglieder zählt und rem Herr Eom- inerzienralt, l>r (^citucr versteht, ries Herr Oberst Tbierbach, jetzt in Dresden, beim luujäbrigen Stadtjubiläuin ins Leben; er verfügt über einen Eafsenbcstaiid von rund 8000 .L Heuer erhielt ein Kunstgciverbcschülcr in Dresden wieder ein Stipen dium von >(>«» ciuem Klempner, der die Fachschule in Aue besuchen will, lind 7.', verwilligl worden, und 2oo lvurde» für Prämien für Schüler der hiesigen königlichen Gcwerbercichciischule (für einen derselben 50 .E als Spar einlage) bewilligt. * Kamen;, Id. Zanuar. Am Sonnabend feierte hier der Rentier und frühere Tuchsabrikaut Friedrich August Hillmanu sein siebzigjähriges Bürgerjubiläum und wurde aus diesem Anlaß in seiner Wohnung durch eine Deputation des Stadtralbes und der Stadtverordneten be glückwünscht. n. Meißen, >d Zanuar. Vor einigen Zabren tvurde dem Professor Antrcsen der röniglict>cn Porzellan Manu sactur in Meißen von rem König von Portugal tie Ebrc zu Dheil, einen Auneag dabiu zu erhalten, für Allerhöchslden selben eine große, über einen Meter Hobe Porzellanuhr zu inodclliren. Als die lüusilerische Arbeit beeiltet war, fertigten unu tie anderen Künstler der Mauusactur zwei prächtige Uhren in Porzellan nach dein Modell au und eine davon wurde an den königlichen Hof in Portugal gesandt. Der portugiesische König sprach über das Prachtwcrk seine Anerkennung aus ,,„k die zweite Ubr wanderte in die königliche Porzellan Riedcrlagc nach Dresden. Hier ries taS Pracht werk zu wiederholten Malen die Aufmerksamkeit dcS Königs Albert hervor und kürzlich, als Allerböchslderselbe nach Wien zu den HochzeiiSfeicilichkcilcu des Prinzen Friedrich August reiste, nahm König Albert die Uhr mit nach der österreichischen Kaiserstadt und machte sie einer sehr hoben fürstliche» Persönlichkeit, inan sagt rem Kaiser Franz Zrsef selbst, zum Geschenk Dresden, 18. Zanuar. Der König und die Königin nahmen gestern Nachniittag an der Familientascl bei dem Prinzen Georg Tbcil. — Der König wobnte gestern Vor mittag dem Gottesdienst in der Hostirchc bei und ertbeilte später im Rcsidenzschlosse mehrere Audienzen. — Heute Vor mittag kam der König von Strehlen ins Rcsitcnzschloß, um tie Vorträge der Slaalsminister und Departemeulöchefs der Hofstaaten entgegen zu nehmen — Am Sonnabend, de» 28. Zanuar, findet bei dem Staatsminister von Mensch ein Vallscst statt. — Der Wirkliche Ged. Rath Graf von Kouneritz gab in seiner Eigenschaft als Präsident der Ersten Kammer den Mitglieder» derselben beute Rachmillag aus dem königl. Belvedere ein Diner, dem Prinz Friedrich Augnst, die Minister von Metzsch und von Sentewitz, sowie die Herren dcö Präsidiums der Zweiten Kammer beiwohnten. Vermischter. --- Berlin, 18. Zanuar. S.M. Kanonenboot „Iltis", Eoinmandant Eapitaiu Lieutenant Müller, beabsichtigt au» 19. d. MtS. von Ehinkiang nach Shanghai in Sec zu geben. Halle a S , l8. Zanuar Unser rvangelischcr Kirch- bauvcrcin beabsichtigt in Gemeinschaft n»t dem Hallcschcn Zweigvcrcin dcö Evangclischeu Bundes zum Besten des Kirch baue- in rinsercr Statt das neue Festspiel von Tito Devrient „GustavAdols" zur Ausführung zu bringen. Das selbe ist bis jetzt noch nicht ausgcsührt und dürste daber hier tvohl ansprecheu. Das Festspiel ist reich an Abwechslungen; in fünf Auszüge» wird dem Beschauer der Zug des großen GlaubcnShclkcn durch Deutschland, sein Leben und Tod, kau» die Scene im Wcißcnfelser Schloß, wohin die Leiche Gustav Adolf's gebracht worden war, vorgcsübrt. Der Dichter über nimmt die Rolle des GuPav Adolf selbst. Die Ausführungen werden voraussichtlich Anfang Mai ihre» Anfang ncl»»eu. r. Meiningen, 18. Zanuar. Zn der Gumpcrt'schcn Badeanstalt feuerte vorgestern Rachmiklag der Herzog!. Hof schauspieler Karl Weiser 5 Schüsse auf sich ab. Die Ver wundungen sollen »ach ärztlichem Ausspruch der Art sein, daß er icdenfalls den. Lebe» erhalte» werden kan». — Nach dem erst vor einige» Tagen ei» Sträfling aus dem Zuchthaus Untermaßfelk einen Fluchtversuch machte, ist cö vor gestern früh einem anderen gelungen, wirklich zn entkomme»; doch konnte er die goldene Freiheit nicht lange genieße,,, denn schon gegen Abend wurde derselbe, als er sist, in Ritschen hausen in einer Scheune Nachtquartier verschaffen wollte, cin- gcfangen und i» seine Mauern zuriickgcbracht. — Zn Schmalkalden greift die Znsluenza gewaltig um sich, doch ist glücklicherweise keine größere Zahl von Sterbesällen zu verzeichnen. — Zn Dietharz wurde ein junger Mann in Folge der Znsluenza tobsüchtig und mußte in daS Ohrdruser Krankenhaus gebracht werden. Darmstadt, 18. Zanuar. Der Großherzog bleibt auf den Rath der Acrzte der BeisetzungSfeier in Windsor fern, auck der Erbgroßherzog ist durch eine Erkältung in Potsdam .zurückgebalten Zur Vertretung des Großherzogs bei der Beisetzung des Herzogs von Elarence ist deshalb der Obersthosmarschall v. Westerweller nach Windsor abgereist. ---- Hamburg, 17. Zanuar. Fürst und Fürstin Bismarck, sowie Gras Herbert Bismarck, kamen gestern um b»/, Ubr zuni Diner beim Bürgermeister De. Peterfen hier an Die „Hamb Nachr." berichten: Auf dem Berliner Babn- bose war der Fürst von Herrn Bürgermeister I)r. Petersen und Herrn Di Gustav Petersen empfangen worden. Der Empfang, der dem Fürsten seitens des Publicums wieder zu Theil wurde, übertraf womöglich noch die Freudenbezcugungcn bei der letzten Anwesenheit Sr. Durchlaucht in unserer Stadt. An dem Diner bei Herrn Bürgermeister vr. Petersen nahnicn u. A. außer den erlauchten Gästen und den Familien mitgliedern des Herrn Bürgermeisters Theil Herr Bürger meister b>r. Mönckebcra, Herr Senator Di. Burchard und Gemahlin, Herr Ober-Ingenieur F. Andreas Mencr und Gemahlin, Herr Emil Voigt und Gemahlin, Frau de Boor, Herr vr. Hans von Bülow und Ge mahlin, Frau Reiuhold. Abends !«Uhr erfolgte die Rückkehr der fürstlichen Gäste »ach FrictrickiSruh. An, Berliner Bahn hof batte sich das Publicum in noch weit größerer Zahl als am Nachmittag eingesunten. Der Fürst fuhr in offener Equipage vor und wurde von den Anwesenden mit dem Ge fange „Deutschland, Deutschland über Alles" empfangen. Während der Fürst von feinen Begleitern Abschied naom, stürmte daS Publicum auf den Perron, um bei der Abfahrt zugegen zn sein. Als der Salonwagen an den bereit stehenden Zug herangefakrcn wurde, erschollen stürmische Hochs und wurde abermals das Lied „Deutschland, Deutschland über Alles" gesungen. Beim Anschluß dcS Wagens an den Zug und während der Abfahrt war der Andrang nach dem Salon wagen ei» geradezu enormer Bei der Abfahrt wurde dem Fürste» ein Lebehoch aus tausenden von Kehlen nachgerufen. Der Fürst sah frisch und wohl aus. — Die lieberreichung der Silbcrgeschenke der Frankfurter Bürgerschaft fand an Herrn Staatsminister I>>. Miguel im Beifciu der Familie kcffelben am Sonntag, den lo. Zanuar, Lurck, eine aus den Herren Bürgermeister Iw. Hcussenstanini, Stadtratb Seidel und Architekt Franz v. Hoven bestehende Deputation in der Wohnung des Herrn Ministers im Gebäude dcS Finanzniinisieriuinö zu Berlin statt. — Herr Bürgermeister 1>r. Hcusfensramni betonte dabei in seiner Ansprache die Verdienste, die sich Herr Iw. Miguel als Oberbürgermeister von Frankfurt um unser (Gemeinwesen, vornehmlich durch zweckmäßige Neuorgani sation der städtischen Verwaltung, erwarb. Ter Redner betonte ferner insbesondere, wie der frühere Oberbürgcr- ineister cs verstand, in seiner hiesigen zehnjährigen AnitS- tbätigkeil die Verwaltung auf der breiteste» und sichcrlten Grundlage ausznbauen, indem er nicht den Staudpunct als Obrigkeit betonte, sondern stets nur als erster »nd oberster' Vertreter der Bürgerschaft fühlte und handelte Die Amtsniederlegung wurde deshalb auch von der Bürgerschaft wie von jedem einzelnen Bürger auf das Schmerzlichste empfunden. Die von Künstlerband gefertigten Tafelaussätzc stellen in ihrem figürlichen Schmuck die Tugenden dar, welche der jetzige Finanzminister als Oberbürgermeister verwirklichte ES sind Erzeugnisse ausschließlich Frankfurter künstlcrifchcr unk kunstgewerblicher Arbeit. Aus die Ansprache erwiderte Herr Minister Iw. Miguel mit einer herzgewinnen den, dankenden Erwiderung. Am Sonntag Abend war die Deputation vom Herrn Minister znm Diner geladen, an welchem viele höhere Staatsbeamte, Herr Oberbürgermeister v. Fvrckcnbcck u. s. w., im Ganzen ungefähr .80 Personen, Theil »ahmen. ----- Easscl, 18. Zanuar. Gestern Nacht hat sich im hiesigen Polizeiarrcstloeal eine bereit« kur; gemeldelc blutige Scene abgespielt. Der Evlpvrleur Rennert, ein bekannter Skauealuiacher, war Nachts wegen Unfugs aufgcgriffcn und de», Polizeiarrcst zugesükrt. Nachdem sich der abliesernte Schutzmann entfernt hatte, sollte Rennert, der sich ganz gefügig zeigte, von dem Gesaugenwärtcr Stciiibänser in eine Zelle ciugcschlosscn werten. Davci bat dann der Arrestant mit einem Messer, welches bei der Visitation nicht entdeckt war, dem ihm au Körpcrkraft weit überlegene» Wärter de» Hals durch schnitten, so daß der starke Mann sofort seine» Geist aufgab. Dann bat der Mörder seinem Opfer »och mehrere Stiche in de» .Kops und in die Brust bcigebracht. Nack, der Thal, bpi welcher die beite» Männer in dem cinsamc» Gesäugnißgange ganz allein gewesen sind, hat der Mörder, welcher mit de» örtlichen Verhältnissen dcS HauscS von frühere» mehrfachen Strafverbüßungen völlig vertraut war, die Flucht ergriffen unk ist bis fetzt noch nicht ermittelt worden. Ter ermordete Gcsängnißwärtcr hintcrläßt eine zahlreiche Familie. ----- TaS Heiratben im UntersuchungSgefängniß scheint jetzt in Mode zu komiuen, denn in nächster Zeit soll i» der Moabiter VcrwabruiigSanstalt wiederum ein Ehebund geschlossen werten. Zn diesen, Falle ist der Bräutigam eine sehr bekannte Persönlichkeit, denn eS ist der verkrachte Bankier Hugo Loewy, während die Braut die in der Affcure Loewy s. Z. vielgenannte Eonfrctioneuse Helene Goldstein ist. Der standesamtliche Aushang beS Paares ist bereits erfolgt. »-> Münster i. W., 18. Zanuar. Zu dem Schwurgericht begann heute der Proceß wegen des socialdemokratischen UeberfallS in Buer. Die Anklage lautet gegen sämint- lichr Angeklagte auf Zusammen-Rottunz. Nick und Nolte sind als Rädelsführer angeklagt Außerdem gehl die Anklage gegen die Einzelnen auf vorsätzliche Tödtung bezw. TödtungS- vcrsuch. Alle Angeklagten leugnen, gestochen oder sich über haupt an der Schlägerei bcthriligt zu haben. Tie Aussagen der Angeklagten sind indessen theilweise widersprechend. ---- Glogau, 16. Januar. Unter der Anklage, seine Ehefrau auf deren ausdrückliches und ernstes Verlangen getödtet zu haben, stand heute der Bahnarbeiter Friedrich «chwabe auS Ober-Leschen, Kreis Sprotlau, vor d--r Straf kammer des hiesigen Landgerichts. Nachdem Schwabe mit seiner Frau 42 Jahre in guter Ehe gelebt hatte, erlitt die Frau im September v. I. einen Schlagansall und mußte daS Bett hüten. Da sie große Schmerzen hatte und eine Besse rung ihres Zustandes aussichtslos war, bat sie ihren Mann, daß er sie tödten solle. Schwabe ergriff einen Stiefelknecht und versetzte damit seiner Frau einen derartigen Schlag aus den Kopf, daß der Tod sofort eintrat. Das Unheil des Gerichtshofes lautete auf fünf Jahre Gesängniß. tztz. Ein Himmelspanorama. Der Maler Poilpot, welcher 1889 das Panorama der transatlantischen Dampfer entworfen hat, und der bekannte Astronom Flammarion arbeite», wie Pariser Blätter melden, gemeinsam an einem großen Runbgcmälde, welches für die „Ehamps ElysöeS" bestimmt ist und das Himmelsgewölbe darstellen soll. Der Beschauer befindet sich um Mitternacht am Fuße der Pnramiten; wilde Tbicre streifen in der Wüste umber. Ein Heller Mondschein beleuchtet die Landschaft unter dem glänzend gestirnten Himmel. Nebenbei sind nicht nur Abbildungen teS Mondeö und der Planeten zu sehe», sondern cs wird der Phantasie auch ein Einblick in daS Erdinnere unk eine Rück schau in die Urgeschichte der Well gewährt, wie man sich dieselbe auf Grund der neueren Forschungen etwa vor stellen mag. --- London, 18. Januar. Die Aerrte haben es der Königin untersagt, Osborne zu verlassen. Auch die Prinzessinnen werten bei den Beisctzungöfeierlichkeiten am Mittwoch in Windsor nicht zugegen sei». Der Eonvoi mit dem Leichnam des Herzog« von Elarence wird am Mittwoch von Sankringham abgeben und Nachmittags zwischen 2 »nd 8 Uhr auf der Station Datchel bei Windsor cintreffen. Von hier a»S setzt sich die Leichenprocession unter Trancrmusik und Gcschützsalven nach der Eapclle Sanct Georg in Be wegung. TaS Spalier bilden Truppen. Tie Bespannung für den Leichenwagen wirb die Artillerie stellen, während Husaren den Sarg vom Wagen abbeben und in die Gruft tragen werden. Zu der Eapelle haben Infanterie und Marine de» Ehrendienst. ---Birmingham, 15. Januar. Der Schrecken zahl loser englischer Spitzbuben und Verbrecher, der berühmte Ehef der Dirmiiighamer Geheimpolizei. Mr. Black, ist nach einem langjährigen austrcngenten Dienst um feine Pcnsionirung eingekomnic» und gedenkt de» Rest seiner Tage in Ruhe zu verleben. Mr. Black s Vater war Polizcichef in Bristol. Im Jahre 1866 erfolgte Black'S Anfuahmc in die Reihe der Birininghamer DetectivS, seit welcher Zeit sein Name zu den bcstgekannten i» England zählte. Er hat in seiner langen Laufbahn mehr als 8000 Personen verhaftet und sich u. A. durch Entdeckung der fenischcn Verschwörung im Jahre 1869, der Nitroglvceriubvmbcnsabrik 1888 in hohem Grade verdient gemacht. Bei einem Psertrwetlreunen in der Nähe von Rugby arrctirte er einmal in Zeit von 85 Minuten nickt weniger als acht Taschendiebe. Sein Ruhegehalt beträgt jährlich 150 Pfd. Sterl. — Rom, 18. Zanuar. Zn Livorno kommen jetzt täglich an 600 Erkrankungen vor; in Parma, Modena und Padua hat der Gesundheitszustand im Allgemeinen eine Verschlimmerung erlitten. Die Bischöfe ordneten die Aus stellung deS Allcrheiligsten an und crtheilleii FastcndiSpenseS. ----Nom, 18. Januar. Der Zesuitenpatcr Eornoldi, ein Liebling dcS PapstcS und in theologische» Kreisen bekannt als der Erneuerer der Lehren des heil. Thomas von Aquiuo, ist gestorben. — Der Jesuit eng encral And erledig in Fiesola liegt schwcrkrank an der Influenza darnieder. Sein Zustand ist verzweifelt. Er bat bereit« die Sterbesakramente empfangen. — Riga, 18. Zanuar. Ter preußische Untcrthan Otto Riehl und zwei andere Personen brachen in die Bor- rathskainmer des Pyrotechniker-Pickert ein, wobei sie mit dem Feuerzeug so unvorsichtig umgingen, daß der Pulvervorratb cpplodirte und das ganze Magazin in die Lust gesprengt wurde. Riehl wurde sofort getödtet, die anderen Diebe schwer verletzt. >V. Wilna, 18. Zanuar. (Privattelegramm.) Die Fürstin Hohenlohe, Gemahlin de- Statthalters von Elsaß-Lothringen, bat ihre aus der Fürst Wittgenstein'schen Erbschaft stammenden Hcrrsck'astc» Lenin, Dziakowicze und Eznczerewicze (Gouvernement Minsk) an einen Odessaer Financier für 1 800 000 Rubel verkauft. — Ti fli«, 18. Januar. Ein« heute au« der armenisch«, Kathedrale kommende Procession, welche sich zur Wasser weibe begeben wollte, mußte eine über einen Arm de« KurastusseS geschlagene JntrrimSbrücke passiren. Als dichte VolkSmaffen nachdrängten, brach die Brücke zusammen. Viele Menschen wurden erdrückt oder verwundet, zahlreiche Personen sind ertrunken. Die Anzahl der Verunglückten ist noch nicht ermittelt. --- Eherfon, 18. Januar. Ein großartiger unter irdischer Gang ist hier entdeckt worden. Bon bisher nicht ermittelten Verbrechern war von dem Keller eine« Hauses an- quer über den Weg einer ganzen Straße, in einem Umfange von 12 Faden, zum Hause eine- reiche» ManufacturwaarenlagerS ein Tunnel angelegt worden. Zur Vollendung' de« Werkes fehlte nur noch eine kleine Strecke. Die Diebe koanten durch diesen unterirdischen Gang bequem in den Keller de« Magazin« einbrrcken und diese« selbst be rauben. Bei den Arbeiten wurden Bergwerksinstrumente, Lichte, Wein- und Eognacflaschen, Säcke re. vorgefunden. ---o. Die Stadt-Lotterie. Im Jahre 169? wurde die erste Lotterie in Leipzig, und zwar zum Besten der Armen, veranstaltet. E« wurden dazu 1000 RrichSthalcr, gegen Anweisung von 6000 Nummern, jede zu vier Groschen, eingesammelt. Die Idee zu dieser Lotterie ging von dem Professor der Mathematik und RathSmeister zu Erfurt vr. Hiob Ludolfs auS. Die Ziehung der Loose begann am 23. Juli und endigte am 15. Dccember. Das große Loo», bestehend auS 200 Thalern, gewann der Handelsmann Johann Haberkorn. Höhererseits kam man dieser Lotterie wohlwollend entgegen, und so folgten dem Leipziger Beispiele auch andere sächsische Städte. Dagegen konnte sich der Magister Johann Ebristian Philipp, welcher in Leipzig philosophische Collegia laS, mit diesem Lotteriewesen gar nicht befreunden. Er schrieb dagegen ein Tractätlein, worin er dieses Glücksspiel als ver werflich hinstellte, weil dadurch vielen Leuten zu Gunsten Weniger das Geld aus der Tasche gelockt würde. Da kam er aber schön an! Er wurde verhaftet und „wegen seines MutbwillenS" ein ganzes Jahr lang als Gefangener im Schlosse zu Meißen eingespcrrt. —o. Die Kreuzgänge des durch seine Goldne Pforte und fürstliche Begräbnißcapelle weitbehühmten Freiberger DomS sind durch die dankenSwerthe Fürsorge der hohe» Staatsrcgicrung vom drohenden Untergange gerettet und zu nächst auch in ihrem Aeußeren in bestgeordneten Stand ge setzt worden. Der langgedehnten, eintönigen, geschloffenen Außenfläche fehlt jedoch noch ein künstlerischer Schmuck, durch welchen die Krcuzgänge einen doppelten Werth und für den Kunst- und GeschichtSfreund wesentlich erhöhte Anziehung- kraft gewinnen würden. Der Vorstand deS Freiberger Alter- tbumöverciuS, Buchdruckereibcsitzer und Stadtralh Heinrich Gcrlach, hat vorgeschlagen, an den Krcuzgängen einen durch laufenden gemalten Fries mit historischen oder allegorischen Darstellungen anzubringen, zu denen die reiche Vergangendeit der alten Bergftadt ausgiebiges Material bieten würde. Dieser Vorschlag dürste nicht allein in Freiberg, sondern auch in weiteren Kreisen Anklang und werkthätige Unterstützung finden. - Literatur. Krippen-Kalender pro 1K-L, herausgegeben vom Wiener Central «rippenverein, 40. Jahrg., 670 S. 8". — Diese« Jahrbuch ist eine« der verläßlichsten Wiener Nachfchlaaebücher und erfreut sich mit Siech» einer großen Beliebtheit im Publicum, und die« um fo mehr, aiS sein ganze- St einer trägnin zu Gunsten der 7 Berrinskrippeii verwendet wird, jener wohlthäligen Kinderashle, in denen jahraus jahrein durchschnittlich täglich 400 ganz kleine Kinder armer Eltern Aufnahme. Wartung und Verköstigung finden, wodurch deren Mütter in die Möglichkeit versetzt werde», beruhigt über da- Schicksal ihrer Säuglinge oder zwei- bis sechsjährigen Sproßlinge einer Arbeit auch außer Hauie nachgehen zu können. Seine Autstattung ist elegant, sein« Kunstbeilagen in teressant; Philantropen undcommunalenFunciionairen ist sein Ankauf zu empfehle», wett in leinem II. TbeiledteauSsührlicheAnIeitung überEr- rtchiung von „»rippen" und ähnliche» Anstalten enthalten in. Preis 1 fl., Ueberzodkingen von 2 fl. auswärts zu Gunsten der Bereins- Ansiatteii werden mit den Namen der Spender im nächstjährigen Jahrgang »achgcwieien. Bestellungen mittelst einfacher Correipondenz- »arte an die Itrippen-Kalender-Siedaction, Wien I. Setlcrsiätte 10 Bemerkeiiswcrlh aus dem Inhalt ist: Fotografie Sr. kaiierl. Hoden Erzherzog Franz Ferdinand v. österr.-Esle, Plan der 19 Bezirke, ein klnderärztticher Aussatz vom kall. Leibarzte I)r. Hosrath Baron v. Widerdosee. die griechische und türkisch» Boltsdhmn«, „Aphorismen" von Frau Baronm Ebner-Eschenbach; die seit 1. Jänner 1899 gellenden neuen Telegrascu-Tarike: die neuen Poslzustellungsbezirke beim Gronwirner^Kajsenverzeichntß. soweit selbe von der Posivireclwn bisher kund gemacht wurden re. >c. (Eingesandt.) Sehr geehrter Herr Redacteur! Ei» Bravo dem Linsender bezüglich der Aufführungen der „Heiligen Elisabeth"! Sebr vielen Leipzigern war es in der Weihnachtszeit nicht möglich, den oder besser einer Ausführung bei- zuwohncn. Darum ersuche ich Sie im Interesse des Publicum« so- wohl, ai» auch der guten Sache, für «ne Wiederholung der Aus führungen in Ihrem geschätzten Blatte etntretrn zu wollen Wenn Sie gleichzeitig auch für mäßige Normirung der Eintrittspreise plaidiren wollten, würden Sit sich de« Tanke- großer Kreii» ver sichern. Tie Mitspieiendcn werden sich doch gewiß der löblichen Aufgabe, für ein gutes Werk einzutreten, nicht entziehen. .4. k. Dir Filialril i>rs FriWrr Tagrblattcs Aathariiieiistr. ^ Erke »öttckiergSffctien und Ao„ig»platz 7 en vi»-ä-vi» »rirmrrstrahe Lrkladen berechnen Anrroiieen zu demselben Preise, wie dieHarrpt-Expeditionund nehmenA-ressen zum Niederlegen an. Geöffnet von früh 8 bis- Abend» 8 Nbr (aneb über Mittags k-illsclnilie. irtMxi-iliiii«» ltuUturlttilio ttulltwlnll»«' ttullxclmln' ttullxclmli,' ttullk« IttlllB Ilultt» lmtlB llull8< IlttllB ttuHudiuIl«' Itulik« Null«' vkllhil'lttll»«' fiir Tüllien, mit eins. Lpaiiffc, mit dopp. ^pailffk, mit ^'oldperlrn, mit Lilberperlen, mit bunten Perlen, spitze älloon, runde ^a(.oii, in Atlas, in sclnvar;, in Bronze, in ^inlleder, für Herren. SchvhWartu-Etablissement von Zur notdwrntztgeii Versteigerung kommt mach, den 29. Januar, I I »tu »a» Nriiiivstück Tdoma Leipzig. Dasselbe ist amtlich geschätzt auf 2t».'»t»0st Mar beim Amtsgericht Leipzig Mitt- »gericht Lktpzt, ifiusstraste Rr. IS zn zig. Dasselbe ist amtlich geschätzt aus 2t'., t»o<» Mark und brachte früher jährlich IvttVst Mart Mtrthe: es besteht au» groszem Varbrrhait« mit Ein fahrt. grotzem Hinterhaus, L Lettengebäude» und r Häsrn. u. 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Für die ün« von allen Seiten so reichlich Tod« bewiesene Ttzcilnahme bei dein unsere« Gatten und Vaier« Friedrich Wilhelm ilcidhardt sagen wir hierdurch ausrichligsten Dank. Leipzig, ven 18. Januar 1892. Die Hinterbliebenen. Gestorben: Herr Karl Friedrich Hermann Gregor, Materia.waarrnhändler in Lheuinttz- Schloß Herr F-iedrich August Grunert in Ehemintz. grau Minna Winter geb. Ertei in Chemnitz. Herrn Gustav Thiele'» in Sin- siedet Tochter Johanna. Frau Johann« Helene User ged. Gießmann in Edemuitz. Frau Amalie Marie Werner geh Schild« in Edemuitz. Frau Hanna Sdristiaue verw. Möqel in Edemn p Frau Christiane Wilh Mögel qeb Lchkeier in Ldemnitz. Herr Carl Friedrich Heuberger, Privatmann in Chemnitz Herc Carl Heinrich Sotttieb Herknrr in Wiederau. Herrn Bürgertchullehrer Madu's in DSbeiu Tochter Ruid. Herr Heinr. Lchtlbach, Gut». ert«arün. achter Ruld. besitzer tu Nupp,rt«gr Hier», eine v«U«^g.
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