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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.03.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-03-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191603028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19160302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19160302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-03
- Tag1916-03-02
- Monat1916-03
- Jahr1916
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.03.1916
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WWWWWWWWWWWWWWWWWWW "»» ' . IIUl-EUlll-U. ' >1 '.'..I— .'. .?! "'..U!«'-«-.«!».'—» ' - Bot Ne «hm nicht so reicht Laben, baß er sich an I Sie- an. Die Baronin wünschte, daß dies« Schranke be t' genügen lassen tonnt» 7 Ihr» Liebe, ihren ganzen j flehen blieb. . ' - , ' Bezirk»««» wurde am Montag von vormittags 11 Uhr Im VttzunßS- saale der Kal. Amtshauptmannsmast in Großenhain ab gehalten. An diesem nahm Herr Kret-Hauptmann Krug von Nldda-Falkenstein teil. Waren beide allein, so kam die Freundschaft, welche sie eng und innig verknüpfte, zur schönsten Geltung. Dann küßten sie sich und sprachen im vertraulichsten Ton. Dabei gab Edith sich rückhaltlos, Lona mit mütterlicher Ueberlegen» heit und Zurückhaltung. „Du hättest Herrn von Mellnitz nicht allein lassen, sondern seine Unruhe beschwichtigen, ihn erheitern sollen", sagt« sie nachdenklich. „Vergebliche Müde, Lona. Mein Schatz hat mit seinen Preisarbeiten so oft Enttäuschungen erfahren, daß er einen Erfolg erst gar nicht in Betracht zieht. Ich habe ihm ge raten, sich vorläufig nicht wieder um einen Preis zu be werben, da es ja doch zwecklos ist." „Herr von Welinitz ist ehrgeizig, Edith. Die Stellung, welche er bekleidet, kann ihm auch auf die Dauer nicht ge nügen. Man darf ihm aus seinem Streben keinen Bor wurf machen." „Schade, daß Fritz so gar keine Lust zur Landwirt schaft hat," meinte Edith, „Papa ist schon untröstlich, daß er früher oder später verkaufen muß, nur weil Fritz durch nichts zu bewegen ist, das Gut zu übernehmen." „Ich werde Herrn von Mellnitz gelegentlich einmal ins Gewissen reden." „Ja, da« tue, Lona, aber erreichen wirst du ebenso wenig wie ich. Mein Schatz ist nicht zu beeinflussen und vollkommen unzugänglich." Lona hatte mit heimlichem Kopfschütteln zugehört, „sie liebt den Mann, welchem sie angehören will, gar nicht," dachte sie, „ich werde sie ein wenig eifersüchtig zu machen suchen, vielleicht werden dadurch ihre schlummernden Emp findungen wachgerüttelt." Fritz von Mellnitz war unzufrieden mit sich selbst. Er wußte wohl, daß seins kleine liebe Braut unter seinen wechselnden Stimmungen litt. Aber sollte er Fröhlichkeit und frohe Zuversicht heucheln, wo er so qualvoll unter der Ungewißheit, wie sich seine Zukunft beruflich gestalten werde, litt? Nein, Aufrichtigkeit war er wenigstens den Menschen schuldig, denen er alles, alles verdankte. An Edith» Herzen war der Platz, wo er sein Leid klagen, seinen Kummer ausschütten durfte. Eines Tages würde er ihr ja auch frohe Botschaft zu künden haben, dellen war er kicher. Nur vorläufig nicht. > <«>2 cmgegangen, von denen wi'idcii. Unterstni.it sind worden: 5605 . 511 sonstige Personen, zusammen Personen wurden Bczirkszusckläge er« gedacht worden, daß der Krieg so : Fctzt stelle man vor der Frage, einen i i Höbe von über 2Vz Millionen Mark zu : jur 2 Millionen Schuld die Zinsen auf- ! uuüsen, würden rund 100000 Mark Be- g g. l icht. Es sei sehr fraglich, wann eine non Kriegs-Entschädigungen durch das Reich iü. deshalb richtiger, schon jetzt auf die Aus- ftinscn vorbedacht zu sein. Ihnen genügen lassen tonnt»? Ihr» Liebe, ihren ganzen vollwertigen Menschen, da» Talent, traute, genuhfrohe Stunden zu bereiten. Sie war »ine ausgeglichene, fried liebende Natur, ihr Sinn heiter und verträglich. Soviel hatte sie bereit» erkannt, daß diese Gaben bei einem weiblichen Wesen nicht hoch genug zu veran- schlagen sind. Welt in der Mehrheit hatte sie exzentrische, launen hafte, verschwenderische Hausfrauen kennengelernt, di« ihren Gatten da» Leben verbitterten, für sein« Bestrebungen ««der Interesse noch Verständnis zeigten. Sie würde Freude und Glück spenden, da» wußte sie. Aber «a» wußte denn Bernhard Lrinöve von ihr? So aut wie nicht». Er liebte ihr« Schönheit, ihr bezau bernde» Wesen und vertraute ihr. Das war alles. Wenn sie ihm ihr Geheimnis verriet, würde er st, mit anderen, kritischen, vielleicht sogar mißtrauischen Augen betrachten, wahrscheinlich sogar, daß er sie bat, dis Ver lobung zu lösen. Dann war beider Schicksal besiegelt, beider Unglück. Wenn Bernhard aber den Wert ihrer Persönlichkeit erst in vollem Umfang« zu schätzen wußte, seine Liede sich noch vertieft, er eingesehen, daß er mit seiner Heirat da große Los gezogen, bann konnte sie es schon wagen, ihm rückhaltlos die dunklen Schatten zu zeigen, di, auf ihrem jungen Leben rubten, dann brauchte sie keine Aenderung seiner Gesinnung mehr zu befürchten. Lona war entschlossen, auch ferner zu schweigen. Und vielleicht hatte der Himmel Erbarmen, so daß Bernhard ntemal» erfuhr, wa» sie ihm verschwtea. Aber zusammennehmen wollte sie sich, das alberne Er schrecken sollte aufhören. Ediths Stimme klang aus einiger Entfernung herüber; sie sang vernügt vor sich hin. Lona ging ihr entgegen. „Du bist ja allein!" rief sie, „hast du Herrn von Wellnitz nicht getroffen?" „O gewiß," entgegnete Edith lächelnd, „wir haben uns bi» jetzt herumgestritten; Fritz ist ein Schwarzseher, er ahnt Nichts wie Unheil, ich habe ihn jetzt allein gelassen, damit er zur Besinnung kommt." „Nach gegenseitigem Uebereinkommen sagten sich di« beiden jungen Mädchen „du", sobald sie allein waren. In Gegenwart der Baronin und anderer nannten sie sich wohl beim Vornamen, redeten sich iedsch mit dem formell, r. ver cgg Ser Mrecimilg. Boman von A. v. Trystedt. L.. Fortsetzung Langsam, oftmals slUlicc>cnb, war Lona weiter-«» schritten, hier, unter diesen Bäumen hatte sie jene wunder same Stunde durchlebt... Ein Geräusch schreckte sie aus ihrer Verträumtheit em por. Ihr Gesicht wurde so weiß wie da» einer Toten, ihre Augen öffneten sich so entsetzt, al» wollten sie im Grauen erstarnn. Männe, der anhängliche Teckel, war ihr ganz un bemerkt gefolgt und soeben fauchend in die Büsche ge schossen, wohl, weil er dort ein Mäuschen witterte. „Aber, wie kann ein gesundes, junge» Mädchen bei dem geringsten Geräusch so unvernünftig, zusammen schrecken?" hatte Baronin Hochseld bei eineni ähnlichen Anlaß unmutig aurgerufen. „Sie machen mich ja mit nervös. Ich muß Sie doch sehr bitten, sich, besonders in Ediths Gegenwart, energisch zusammcnzunehmen." Das hatte Lona stammelnd versprochen und auch Wort gehalten. Aber jetzt war sie allein und die Maske konventioneller Beherrschtheit gefallen. Man sah, wie ihre Pulse jagten, die Hände krampften sich über der Brust, die Gestalt lehnte, wie in äußerster Erschöpfung, gegen einen Baum. Nur langsam erholte sie sich. Der Teckel gab freudigen Laut und schaute sie mit seinen treuen Lichtern wie um Vergebung bettelnd an. Da beugte sie sich und streichelte mit zitternder Hand sein glänzende» Fell. Die Farbe kehrte in ihre Wangen zurück. Sie war jetzt sehr ungehalten über sich selbst. Der gleichen sollte nun «der nicht wieder Vorkommen, das ge lobte sie, noch heimlich zitternd. Die mahnenden Worte der Baronin fuhren ihr durch den Sinn. O, die Gnädige hatte ja recht, tausendmal recht, Lona mußte es rückhaltlos zuzeben. Und dennoch war sie entschlossen, auch weiter ihr Ge heimnis streng zu behüten. War es wirklich notwendig, d«ß sie durch Preisgabe desselben ihr Glück zerstörte, zum wenigsten da» leite Ber tram» b»» geliebt« Manne» «rlckütterie? sonderen Willkommengruß dem Herrn KretShauvtmann und gedachte der von der Beamtenschaft der AmtShauptmann- schäft fürs Vaterland Gefallenen, die »um Teile auch bet der VezirkSversammlung tätig geworden sind: Regierung-- amtmann, Rittmeister d. R. EocriuS, NeaiorungSassessor, Leutnant d.R. Müller und Diätist, Elnj-Fretw. Dizefeld- >»ebel Günther. Ihnen ist ein dauerndes ehrendes Ge denken alle Zeit in Wehmut gesichert. Entschuldigt fehlen die, Herren: Stadtrat Arnold, Fabrikant Mitscherlina, Gemeindevorstände Bennewitz und John«. Für das im Felde stehende Mitglied deS Bezirks tages Herrn Rittergutsbesitzer Major Leuthold auf OelS- nitz bringt der Herr Vorsitzende die besten Wünsch« »um Ausdruck. Im Bericht über die Tätigkeit deS Be zirksausschusses im Jahre 1915 hob der Vorsitzende hervor, daß S1 Sitzungen stattfanden, in denen über 577 Gegenstände, davon 190 in Gemeinde-Angelegenheiten, ver handelt worden ist. Es lagen vor die Rechnungen über den Sonder- ausivand und über den Verwaltungsanswand beim Bezirks- Siecl-enhauS König-Frledrich-August-S ist auf das Jahr 1913, sowie über das bei der Königs. Amtshauptmannschaft Großenhain verwaltete Vermögen auf das Jahr 1913 und zwar a) über das Vezirlsvermögen, b) über den Unterhal- tungSsonds der rechtsseitigen Zufahrtsstraße zur Riesaer Elbbrücke und c) über die König-Albert-Stistung. Herr Fabrikbesitzer Hampe belichtete über das PrüsungsergebniS und beantragte Nichtigsprechung aller drei Rechnungen. Diesem Anträge wurde stattgegeven, nachdem vorher noch eine Anfrage durch Aufklärung erledigt war. MS nächsten Punkt der Tagesordnung trug der Bor sitzende Herr Geheimrat Dr. Uhlemann einen umfang reichen Bericht über die durch die KriegSvcr- hültni s s c g e tr o s s en e n Ma ßn a h m e n im Äx zirk vor. Wir kommen auf diesen Bericht in einer der nächsten Nummer» -».rück. Punkt 7 und 8 betragen Aufbringung der Mit te l z u r D e ct ui! g d e S A u s w ari d e ö sür t> ie Unter st ützung von Familien in den Dienst ein ge treten er Mannschaften und der vom Bezirk hier;» gewahrte» Zuschläge in Verbindung mit der Erhc h n n g von Bezirks st e u c rn iin Jahre 1916. Unterstütz»'! regunnge sind 6852 eingegangen, von denen 252 abgelelmi ' " ' " """ Frauen, 12ü '*! Kinder 18515. Po, beten, (i. lange dcme : Teil der : - verzinse!» gebracht n > zirkssteueru Auszahlung zu erwarten bringnng do Es enUvann sich Aussprache über die Höhe des Be- darses und über die Frage der Notwendigkeit der Zinsen- Deckung. Hioron nahmen das Wort die Herren Bürger meister .Ooio». v. Altrock, Bürgermeister Dr. Scheider-Riesa, Se. Erz. Wir!!. Geüeinn'at Dr. Mebnert, Genieindevo» stand Hon-ö-G' iwa. Bon Herrn Ureichanptinann Krug voll Mdda-Fa'.senswin wnrde auf die steigende Richtung des Zinssatzes hi'.mewielcn. Je weiter die Verzinsung hinauS- qeschoden wird, desto Weiler wird die Zinsenlast steigen, die der Beuel hinterher zahlen mutz AonExz. Mebnert tnnrde der Antrag gestellt: „Zur Bildung einer Rücklage, ans der die dein Bezirke infolge deS Krieges zugewiesencn 'Ausgaben, soweit sie nicht anderweit gedeckt werden können, gedeckt werden sollen, Be.'irlssteuern in Höhe von insge samt 106 000 Marl zu erbeben und zwar 90 000 Mark für die Rücklage und 16 000 Mark für den Fürsorge-Verband." Der Antrag gelangte einstimmig zur Annahme. Die HauS Haltpläne sür das BezirkSsicckenhauS KSnig--Friedrich'?lugust«Stift auf das Jahr 1916 und zwar: a) über den Sonderanswany, bl über den DerwaltunaSauf- ivand, sowie der H an S h.a l l p lan süc den BezirkSver- band der Königlickw» AintShanptniannschaft Großenhain auf das Jahr 1916, sowie Ausgaben im Jahre 1915 san den einspruchslos Genehmigung. Hierbei wurde auch die Einstellung von 1500 Mark zur Unterstützung arbeitslos Bezirksstadt Großenhain zu erhalten, die der Sitz der Be- Hörden ist. Die direkte Verbindung wäre zugleich Luch die kürzest« Verbindung mit Großenhain, 4'/, Kilometer kürzer als bei der Schlangelbaün über Priestewitz. Dgunt kommt also zum Ausdruck,: daß «ine Schädigung Rade burgs nickt beabsichtigt und nicht zu befürchten ist. GrMn- Hai« wünscht weiter nichts al» Ausführung de» ProjMes, welches bereit- seit einigen Jahrzehnten die Stände und -dS ganze Land beschäftigt und nun in dem neuen NegieruftßS- dekret verkümmert ist zu einer Lokalbahn, die in vielen Verschlängelungen sich fortbeweat. In dem RegierunaS- betret sei hervorgehoben, daß Großenhain schon so diele günstige Bahnverbindungen habe, wie keine andere Stadt SachsenS in gleicher Größe. TaS klinge großartig, der Unkundige müsse sagen: Glückliches Großenhain! ES sei im Grunde aber etwas anders. Nach Nord und Süd sind die Verbindungen zufriedenstellend, dagegen sind die von Oft nach West durchweg sehr schlecht. Die Verbindung von Ost nach West ist ganz unter aller Kritik! In dem Dekret seien u. a. die günstigen Verbindungen mit Leipzig angeführt, aber bei einer ganzen Anzahl Züge müsse man dreimal umsteigen. DaS sei doch etivaS reichlich viel bei einer Fahrt in unserem kleinen Sachfenlande.' Großenhain brauche auch, so sagt das Dekret, keine Verbindung von Ost nach West, weil Großenhains Personen- und. Güter verkehr in dieser Richtung so gering sei, daß eine solche Bahn nicht lohnen würde. Das sei ein falscher Gesichts punkt. Durch Errichtung einer neuen Bahn nnrd der Ver kehr gefördert und in Bewegung gebracht. Das ist eine Er fahrung, die man bei Erbauung aller Eisenbahnlinien ge macht. Die gegenteilige Auffassung ist der Postkutschen- Standpunkt, nach dem man überhaupt keine Bahnen zu bauen brauche. Alle gemachten Erfahrungen sprechen dafür, daß mit dem Bestellen einer günstigen Verbindung der Ver kehr erst hervortritt. Redner bittet den Bezirkstag davon Kenntnis zu nehmen, daß wir in Großenhain mit dem Dekret auf keinen Fall zufrieden sind, vielmehr dessen Darlegungen festes Befremden lrervorgerufen haben. Nicht die Einzelheiten der Nordostbahn wolle der Redner er örtern, sondern nur namens der Stadt und in Heren Auf trag« der Bitte Ausdruck geben: „daß auch der Bezirks tag sich dieser Sache nochmals wohlwollend annehm«. Ex zellenz Tr. Mehnert führte aus, es müsse doch möglich sein, die Interessen von Großenhain und Radeburg zu Vereinen. Was bisher gewünscht und vertreten worden ist, tvar eine Nordostbahn; was aber jetzt in dem Dekret ücrauSkommt, könne man nicht mehr Nordostbahn nennen. Es klingt etwas merkwürdig im Dekret: den Endpunkt bekommt Großenhain. Man könne vorher weit in der Welt herum fahren, bis zu einer anderen Stadt. Don dem ursprünglichen, großzügig gedachten Projekt sei kaum noch ein klemzügiges übrig geblieben. Der Bau einer Nebenbahn hat als Anhängsel, daß die Gemeinden das Gelände beschaffen müssen, während es beim Bau einer Vollbahn vom Staate erworben wird. Gewiß Hütten sich aber die Gcmeiirden auch unter diesem Gesichtspunkte zu Opfern bercitsinden lassen. Im Dekret sei gesagt, daß die Bahn später auch als Durchgangsbahn gedacht sei. Es werW, einem aber ganz wehmütig zu Mute, wenn man an anderer Stelle des Debets lese: „Die gegenwärtige Generation würde das wohl nicht erleben." Der Verkehr muß überall gefördert werden. Wenn es aber überall'so lange dauere Ivie hier, brauche man sich nicht zu wundern, wenn wir in der ganzen Verkehrs-Entwicklung etwas zu- rückblciben. Was nützt Großenhain ein neuer Bahnhof, wenn der Verkehr hintenherum geschlängelt wird. Nun mehr würde man aber doch dem Projekt znstimmen müs sen, es werde sich nichts mehr daran ändern lassen, nur den dringenden Wunsch habe er, daß endlich auch mit der Ausführung deS fcstgcfaßt-n Projektes begonnen wird. Sehr gute Hilfskräfte seien jetzt in den Tausenden Kriegs gefangenen vorhanden, die für Erdarbeiten besonders ge schult sind. Es werde gesagt, die Arbeit müsse aufgehoben werden für die. die aus dem Felde kommen. Tas sei unzutreffend, für die wird eS soviel Arbeit geben, daß man nicht wissen wird, wo zuerst anfangen. Exzellenz Tr. Mehnert hält cs für ausgeschlossen, daß noch Aenderungen an der Trasse möglich sind, so sehr eS bedauert werden muß, daß man die Sache kurzsichtig aufgefaßt hat und nicht von 8em hohen Gesichtspunkte der bald eintretenden ueber- lastung anderer Strecken. Man verbaut Millionen in Dres den, um die Güteranlagen zu erweitern. Viel sei zu er sparen, wcim man die Güter nicht erst nach Dresden hineinführe, sondern auf direktem Wege an ihren Be stimmungsort. Seine Exzellenz gibt seinem Bedauern Aus druck, daß durch das Projekt gerade die direkte Verbindung mit der Bezirksstadt beseitigt wird. Jetzt gelte eS, wenig sten- vorwärts zu treiben. In der Klostergegend ist der Bau wegen der Geländchergabe stecken geblieben, nun soll die Bahn von Westen auö gebaut werden. Ter Vorsitzende, BmriooO Mark zur Er- — Berte? genehmigt, vom lemann wurden hierzu Erläu ft ist eine nennenswerte Ar- zen Bezirk noch nickt zu verzeichnen. Ularbetter kommen.Großenhain und ,r- beiden Orte« ist knne nennenswerte stkett. Bom stellvertretenden Gavletter de» , , Mttlürbeiter-VerbandeS in Kirschau t.Ga. sei »war das Gegenteil behauptet worden, >vas sich aber als nnrtchtta erwiesen habe. Für die Errichtung eine» Ar beitsnachweise» seitens d«S Bezirk», sind da» Gewerkschafts karten von Großenhain, die Stadträte von Riesa und Großenhain und die Gemeinden Gröba und Nöderau an die AmtShauvtmannschaft heranaetreten. Nach Gehör der AtEWten Ist num sich, schlüssig geworden, einen solchen Arbeitsnachweis einzukühren mit der Hauptstelle in Großenhain, sonfte Zweigstellen zunächst in Riesa und Rade- bürg. .Die.Leitung untersteht Arbeitgebern und -nehmern in gleichmäßiger Verteilung, eine unpartetsche Stelle über- nimmt den Vorsitz. Der an den einzelnen Stellen die Ver mittlungsstelle leitet, wird noch weiteren Erwägungen Vor behalten. Die bisherigen Arbeit-Vermittlungsstellen sol len Wetter bleiben, wenn sie sich überflüssig fühlen, werden sie allein eingehen. Für den Bezirkstag sei die Frage: ob die Errichtung eine» solchen Nachweises als Sach« deS Bezirkes anzusehen sei? Diese Frage müsse bejaht werden, denn durch die Schaffung durch den Bezirk werd« der Nach weis in ein möglichst neutrale- Fahrwasser gebracht. Att Rechnungsprüfer für 1M5 und 1916 wur- den die Herren Fabrikbesitzer -HamPe-GroßcnHain und Kauf mann Brmme-Riesa wtedergewählt. Die Wahl eines Mitgliedes und eines Stellvertreters für das Wasseramt siel auf die Herren Stadtrat Ar nold-Großenhain und Mühlenbesttzer Thttrigen-Dauda. M» Vertrauensmänner in die Ausschüsse für di« Wahl vost Schössen- und Geschworenen auf das Jahr 1916 wurden gewählt: , a) im Amtsgerichtsbezirk Großenhain Herr Baumeister Vahrmann in Seußlitz, Herr Gutsbesitzer Kmetzsch in Po- nickau, Herr Bürgermeister Hotov in Großenhain, Herr Rittergutsbesitzer Leuthold aus OelSnitz, Herr Friedens richter Gutmann in Großenhain, Herr Gemeindevorstand Preubisch in Colmnitz, Herr PrivatuS Uebigau in Prieste- b) im Amtsgerichtsbezirk Riesa Herr von Altrock aus Gröba, Herr Gemeiirdevorstand Bennewitz in Glaubitz, Herr Gutsbesitzer und Gemeindevovstand Däweritz in Prausitz, Herr Bürgermeister Dr. Scheider in Riesa, Herr Gutsaus- zügler Kühn« in Heyda, Herr Rittergutsbesitzer Rudolph auf Promnitz; c) im ÄmtSgerickitSbczirk Radeburg Herr Gutsbesitzer Böhme in Lötzsckxn, Herr Gutsbesitzer Tillig in Ober- und MitteleberSbach, Herr Gutsbesitzer Kaiser in Volkersdorf, Herr Kammerherr Freiherr von Spörcken auf Berbisdorf, Herr Gemeindevorstand Bennewitz in Großdittmannsdorf, Herr Bürgermeister Richter in Radeburg, Herr Rittcrgüts- pachter Winkler in Zschorna. Einstimmig beschlossen wurde noch, den Mitgliedern der KriegSauSschüss« 6 Mark Tagegelder und Ersah der Reise kosten zu vergüten. Hiermit war die Tagesordnung erledigt. Durch Herrn Bürgermeister Hotop wurde nun die Nordostbahn«Frag« zur Sprache gebracht. Er hab« nicht die Absicht, mit dieser Frage lange.auf zuhalten, fühle sich aber doch verpflichtet, die Game hier nochmals zur Sprache zu bringen, weil es Pflicht der Stadt sei, nicht ganz zu schweigen, zu dem. was inzwischen vorgegangen ist. Er sei sich auch nicht im Zweifel, daß gerade der Bezirkstag die geeignete Stelle sei, die sich mit dieser Sache zu befassen hat, denn eS handelt sich nickt nm «ine Linie für Großenhain, sondern für den Bezirk, um «ine sächsische, um eine vaterländische Frage. ES be steht die Meinung, über diese Nordostbahnfrage deshalb nicht zu sprechen, weil da Gegensätze in den Anschauungen vorhanden seien und nach außen einheitlich« Vertretung gewahrt werden soll. Gegensätze lassen sich nicht verschwei gen. Der Jnteressen-Gegensatz zwischen Großenhain und Radeburg, wie er im RegierungSdckret zutage trete, habe in Erstaunen gesetzt. Er, Redner, wolle nicht den Auftakt geben zu einem Städtekrieg Großenhain-Radeburg, die An gelegenheit sei nicht dazu angetan, Gegensätze brauchten nicht vorhanden zu sein, wenn es sich nicht bei dem Projekt um Schaffung einer Durchgangsbahn handelte. Bon diesem Standpunkte könne Großenhain nicht abgehen, daß die direkte Linie mit Anschlußverbindung Radeburg die einzig Mögliche ist. Radeburg würde hierbei nicht geschädigt sein. Für Radeburg lMndelt eS sich doch darum, Anschluß mit der
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