01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.09.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-09-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040902014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904090201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904090201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-09
- Tag1904-09-02
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.09.1904
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Zlozvr« ^-61)6^ in I II ^ Orosso h'Iitsebo 2 Llnrli. «" I I I ^ol I ^ I v II» Vorslmä lurek ausrvürts. z- A Lölllxl. llolspoLsLe. vresäsa. keorLeotor. ü vrebliliei' ? ^ormvke! UVL8^L8lLl t von Otto Li lttH6? Istl»tvu8ti'»88v IVa. 1-3 HA» Sedautag. Mirbachs Rücktritt. Branstener. Elbwafferilnnd. Abschätzung von Grund- TpikUlI. stücken. Steoihimmel. M>i»overse»d,iugrn, Zeugennusiageii. Geuchtsvcchanbluugen. > Freitag. S. Lepteiiwer 1904. Ledan. Die deutschen Patrioten sichen heute im Zeichen deS Tages, der uns mit dem entscheisdenden Siege unserer Waffen bei Sedan vor nuninchr 34 Jahren die Berwirklichung der von unseren Vätern lange und heiß, aber vergeblich ersehnten Ein heit brachte. „Jubelnd sei's der Welt verkündet. Nicht mehr scheidet uns der Main! Heute rückten wir verbündet Ins Jranzoscnland hinein!" sang beim Ausbruche des Krieges ein deutscher Dichter mund voll Lehrer, vaterländischer Begeisterung über die Einigung aller deutschen Stämme, die schon in der schicksalsoollen Stunde der Kriegserklärung von allen national empfindenden Geistern in Nord und Süd mehr als bloß voraus geahnt wurde. Uebcrall zog man in den heiligen Kamps mit der festen zuversichtlichen Gewißheit, daß fortan nicht mehr die Raben um den Berg des Kyffhäuser fliegen würden, zum Zeichen, daß der alte Barbarossa dort noch immer der Wieder kehr harre, sondern daß jetzt die Zeit erfüllt und der gewaltige Augenblick der Wicdcraufrichtuug des Reiches gekommen war. Von solcher flammenden nationalen Lohe umbraust, von der un widerstehlichen Macht eines überwältigenden psychologischen Momentes sortgetricben, stürmten unsere Heere auf ihrer Siegesbahn unaufhaltsam vorwärts und verrichteten jene Wun der von Tapferkeit, die dauernd in der Kriegsgeschichte einen der allerersten Plätze einnehmcn werden und die in den Er eignissen bei Sedan ihren nicht mehr zu überbietendcn Gipfel erreichten. Wenn wir auch heute noch nach mehr als drei Jahr zehnten de- 2. September 1870 mit dankbarer Erinnerung ge denken, so leitet uns dabei nicht das geringste feindselige Ge fühl gegen unsere westlichen Nachbarn. Wir wissen wohl, duß nicht die französische Nation als solche es war, die den fri- volen Friedensbruch damals verschuldete, sondern daß lediglich dem verrotteten napoleonischen Kaisertum mit seiner finsteren höfischen Mque, die unter jesuitischer Führung stand, das in dem schweren Völkerriugen vergossene kostbare Blut zur Last fällt. Kein Mensch denkt in Deutschland bei der Feier des Sedantages daran, Frankreich herauszufordern oder auch nur irgendwelche mittelbare Spitze gegen die dritte Republik zu richten: im Gegenteil wünschen wir olle auf das lebhafteste ein gutes nachbarliches Verhältnis zu den Franzosen aufrecht zu erhalten, und die fortgesetzten Bemühungen unserer amtlichen Krrise zur Erreichung dieses Zieles entsprechen durchaus den Empfindungen, die das deutsche Volk Frankreich gegenüber hegt. WaS uns bei der Sedanfeier leitet, ist lediglich der vorbild liche moralisch« Wert, den eine solche Rückschau auf dem Ge biete der vaterländischen Erziehung und der Ausbildung und Pflege der patriotischen Tugenden besitzt und der durch keinen Zeitablaus geschmälert werden kann. Die innere Erhebung, die seelisch« Weihe, die das Sichversenken in die glorreichen Ruhmes tage unserer nationalen Wiedergeburt mit sich bringt, sie sind es, auf die aller Nachdruck gelegt werden muß, je mehr daS äußere Schaugepränge bei unserer Nationalfeier, dem Ge setze der zeitlichen Entfernung gehorchend, in den Hintergrund tritt. Wir haben es sogar recht dringend nötig, uns in solcher Weise in den nationalen Pslichtgedanken zu vertiefen und unserer Heranwachsenden Jugend die Tugenden hingebender Vaterlandsliebe und patriotischer Aufopferungsfähigkeit mit aller Macht einzu- impsen. Geht doch ein böser vaterlandsfeindlicher Geist in deutschen Landen um, ein Geist des Aufruhrs und des Hasses wider all« Autorität, der jetzt sogar eine planmäßige Agitation unter dem sozialdemokratischen Nacki- wuchs entfachen will, um diesen mit Hilfe des jüngst in Amsterdam gegründeten internationalen Jugendbundes zur Disziplinlosigkeit und llnbotmäßigkeit in militärischen Dingen zu erziehen und dadurch das feste Gefüge unseres Heeres, des ruhmreichen Bollwerks unserer nationalen Einheit, zu lockern. Dieselbe Gesinnung tritt auch in einem Anträge an den bevor stehenden Bremer Parteitag der „Genossen" hervor, worin ge fordert wird, „die Partei möge unter den Proletariern, die zur Armee einberufen werden, vor dem Eintritt in dieselbe in geeig neter Weise Propaganda für die Ideen des Sozialismus machen". Solche Erscheinungen weisen alle Träger des nationalen Ge- hänkens mit eindringlichem Ernst auf die Skvtwendigkcit hin, niemals in der Pflege der vaterländischen Gesinnung nach- zulasscn und ihrer Betätigung durch das Heranwachsende Ge schlecht namentlich auch durch Erinncrnngsfeiern, die das Gemüt ergreifen und di« Würdigung großer nationaler Gedenktage zur Herzenssache machen, jeden möglichen Vorschub zu leisten. Noch eins ist cS, woran uns Sedan heute gemahnt: die immer noch nicht im vollen Umfange durch- geführte würdig« Versorgung unserer alten Bete- ranen, die einst mit siechem Leibe von Frank reichs Gefilden heimkchrtcn und sich wohl deS sofortigen aus- giebigen Dankes deS von ihnen miterkämpften Reiches hätten versehen dürfen. Es geht durchaus nicht an und verträgt sich nicht mit dem nationalen Ansehen des Deutschen Reiches, daß auch nur ein einziger jener Braven irgendwelche Not leidet. Unsere Nation als solche hat die heilige Ehrenpflicht, hier so reichlich zu geben, daß keine berechtigte Klage aus den Reihen der Kriegs- teilnehmer mehr laut werden kann. Daneben aber erfordert di« billige nationale Rücksicht aus die berufsmäßigen Träger unseres Heerwesens überhaupt, die durch ihre hingebende Tätig- keil die dauernde unverminderte Schlagsertigkeit unserer gesamten Kriegsrüstung zu Wasser und zu Lande gewährleisten, noch ein weiteres Vorgehen in der Richtung einer einheitlichen Neu regelung unserer bisher recht verkümmerten und vernachlässigten Militärpensionsgesehgebung. Möge die Regierung des Reichs, die bisher diese unbedingt notwendige gesetzgeberische Reform leider immer wieder auf die lange Bank geschoben hat, nunmehr endlich des langen Zauderns genug sein lassen und dem wieder holten dringenden Wunsche des Reichstages nach Einbringung einer entsprechenden Gesctzesvorlage in der nächsten Session die Erfüllung gewähren! Mirbach- Rücktritt. Der „Fall Mirbach" hat nunmehr diejenige Lösung gefunden, die nach Lage der Sache als der einzige Ausweg aus den Schwierigkeiten der geschaffenen peinlichen Situation gelten mußte: Freiherr von Mirbach ist gegangen. Aus Berlin wird darüber von Wolfss Bureau gemeldet: Ter O b e r h o s m e i st e r der Kaiserin Freiherr vonMir - bach ist auf wiederholtes Ersuchen von den ihm im Nebenamte übertragenen Geschäften als Kabinettssekretär der Kaiserin und Verwalter von deren Schatulle entbunden worden. Diese Geschäfte sind dem früheren Landrat Dr. vonBehr übertragen worden, von Mirbach legte seine Stellungen in den Vorständen der von ihm geleiteten kirchlichen und gemeinnützigen Vereine nieder. Wie man sich erinnern wird, tauchte die Mirbach-Angelegen heit zum eriien Mate lm Pouimernvaiuprvzeg aus, in dcgen wirst recht ichteppcnoem uno ichweriatUgem verlause sie eme grotze „^enjauou" bitücte. Der ats Zeuge venwiniucuc Gcheun- «al Buooc enthüllte das Vorhanden,ein eines „Kontos Ir." bei der Pouunernvank, das mit 3b0 000 Mark dotiert war, wovon Freiherr von Mirbach nach seiner eidlichen Aus,age nur 25 000 Mark abgehoben, avcr gleichwohl über das ganze Konto quittiert i-atte, um dieses auf den Wunsch der Direktoren Schultz und Romeick zu loschen. Wohin die fehlenden 325 000 Mark geraten sind, ist bislang nicht aufgeklärt worden. Erregte schon diese Assäre unliebsames Aussehen, so wurde der üble Eindruck in der Lefsenlllchkeit noch verstärkt durch weiter bekannt gewordene Methoden des Frecheren von Mirbach bei der Ausübung seiner umfangreichen kirchlichen Sammeltätigkeit, die insbesondere durch die Zuhilfenahme der amtlichen Autorität notwendig anstößig wirken mußte. Auch die Art. wie Freiherr von Mirbach mehr fach Ordcnsauszeichnungcn und Titclverlcihungen zu erwirtcn bezw. zu versprechen pflegte, konnte nicht durchaus einwandfrei erscheinen, und was vollends über seine Haltung in der Pfleg- jchaftsjache Sayn-Wittgenstein enthüllt wurde, machte ihn als Sberhosmeistcr der Kaiserin nach der fast allgemein geteilten An sicht unmöglich. Als feine Fürsprecher traten eigentlich nur einige wenige Vertreter der bochorthodoxen Kreise aus, während sonst gerade evangelisch-kirchliche Blätter eine sehr scharfe Sprache gegen ihn führten. Daß Freilscrr von Mirbach sich nicht auf seinem Posten würde halten können, durste übrigens wohl bereits oon dein Augenblicke an als feststehend betrachtet werden, wo oer Bruder der Kaiserin, Herzog Ernst Günther von Schleswig- Holstein, öffentlich gegen ibn Stellung genommen hatte. In der letzten Zeit hatten die Erörterungen des „Falles Mirbach" in einem Teile der Presse den Charakter des gewöbulicbsten Klatsches angenommen, wogegen die ernste Presse energisch Front machte. Im allgemeinen Interesse ist es sehr zu begrüßen, daß Freiherr von Mirbach nun schließlich doch noch selbst die Kon sequenz aus seinen Jrrtümern gezogen und das bereits früher cingereichte Gesuch um Enthebung von seinem Posten in so dringlicher Form wiederholt luit. daß ihm stattgegcbcn Mrden mußte. Damit ist aber die Anaelegenheit auch begraben und die Akten über den Fall sind zu schließen, soweit Herr von Mir bach persönlich in Frage kommt. Wegen der fehlenden 325 MO Mark des „Kontos K" dagegen werden sich die Herren Romcick und Schultz, falls sie der deutschen Justiz wieder in die Hände fallen, wobl noch einer strafgerichtlichcn Untersuchung unter ziehen müssen. Die Brausteuer. Seitdem der ehemalige Reichskanzler Graf von Caprivi vor versammeltem Reichstage den zu einer Art von historischer Berühmtheit gelangten „ewigen Verzicht" aus eine Erhöhung der Biersteuer „namens der verbündeten Regierungen" aussprach. ohne daß tatsächlich eine solche Ermächtigung von seiten des Bundesrats vorlag, hat die vielköpfige „Bicrschlangc" ein end loses Dasein gefristet. Kanin glaubte die Publizistik unter offi ziöser Beihilfe dem Ungetüm einen Kops glücklich abgeschlagen zu haben, jo wuchs flugs ein neuer nach, und der jetzt wieder zum Vorschein gekommene scheint fester zu sitzen, als alle seine Vorgänger. Abermals ist von einer „Reform" der Bicrstcucr, natürlich nicht nach unten, sondern im fiskalischen Sinne nach oben bin, allgemein die Rede, und zwar so hartnäckig und an haltend, daß man in diesem Falle wohl mit Herrn Sabor sagen kann: „Es geht etwas vor, man weiß nur noch nicht, was" Der gegenwärtige Zustand auf dem Gebiete der Bierbesteur- rung. die bei nnS in der Form der Brausten« erfolgt, beucht a»> vrm Artikel 35 der RricbSvcisassuua. kraft dessen zwar das Reich giündsätzlich die aiiSscdlteßliche Gesetzgebung darüber ln Ampoich zu nehmen hat, bis aus weiteres ievoch die Besteuerung des in» ländischen Branniweins und Bieres in Bauern, Württemberg und Babe» der Laudesgcietzgebuna überlasse» bleibt. Eine ähnliche AuSiiabmesielluug nimmt auch Eliaß-Lothriugen ein. das ebenso wie die uwoeuiicben Staaten nie Einnahmen aus seiner Bicrilener für sich behält. Die übrigen Einzelstanten bilden mit Preußen die Brausteueigeiiieinichaft. aus der die Eiunahmen dem Reiche zu fließen. Bei dem Uebergauge von einem der beiden Steuergebiete tu das andere unterliegt bas Bier außerdem noch einer beiouoeleu llebergaugsabgabe. Die geiamieu staatlichen Eiunnlune» vom Bier habe» im Jahre IW2 im Bereiche des deulichen Zollgebietes eineu Ectlag von 93 Millionen Mark ergeben. In der Brausleuer- aemeinjchnft beträgt die Braune»« zur Zeit gleichmäßig 2 Mark für den Zentner Matz, abgeieheu von der besi'udereu Besteuerung der verweudeten Surrogate. In Bahcrn dagegen wird die Brau- Nener in Staffelungen erhoben, d. t>. nach Art der progressiven Einkommensteuer i« Sätzen, die sich nach oben hin erhöhe». Sie beliagt nach die>eni Matzilnbe dort 5 Mark bis zu MO Hektoliter Malz, wenn nicht mehr als dieies Quantum lätulich verbraut iwrd; 6 Mark bis zu 10000 : 6 Mark 25 Pieuuige bis zu 40 000; endlich 6 Mark 50 Pfennige für das Malz über 40 000 Hektoliter. Die Forderung einer Staffelung der Branstener ist schon ieit Jahre» von den kleinen und müileren Brauereien als Schutzmittel gegen ihre Anffanguug durch die Großbetriebe erhoben worden und tür eine Reform, die sich hieraus beichränkte. würde die Zustim mung des Reichstags, nach früheren Voigäugen zu urteilen, von vo>»he>ci» nicht zweifelhaft sei». So hätte der Reichstag de» 1892 erugebrachten Brauiteuerentwnrf. der ebenfalls eine Staffe lung vc»>ah genehmigt, wenn nicht gleich eitig eine Erhöhung der Steuer darin verilochlen gewesen wäre. Eine Erhöhung der Steuer findet aus drei Gründen Widerstand: einmat wegen der davon angeblich z» befürchtenden Vcunehiiing des Branntwei»gen»sses: >odaii» wegen der grundsätzlichen Abneigung gewisser Kreiie gegen indiiklie Steuern überhaupt: endlich wegen der damit verbunde nen sinanzielle» Belastung der drei süddenffche» Staaten. Letztere haben nämlich tür die idurn nach der Reichsversassung vorbehal tene Soude>bestcuerung des Bieres eine» Zuichlag zu den Matri- kulaibeitcägen zu entrichten, der sich nach dem Ertrage der Biau- stcuer in der GemeialchcOt aus den Kopf der Bevölkerung bestimmt und datier nut jeder Erhöhung der Steuer im Gemeinschafts- gebicte wächst. lieber den Inhalt der demnächst zu gewärtigenden Boilnge. die darb als bereits iE und fertig, bald als noch der Begutachtung durch die Bundes.egierriiige» unterliegend gclchildert wird, laute» die Nachrichten wideoviechend. Nach der einen Version soll es sich nur um eine Staffelung mit einer Zwischeugreuze — über und unter 5000 Dopvelzenlner jäbilich verwcudeles Malz — handeln, »ach der anderen soll zualcicb die bisherige Steuer von 2 Mark auf den Zentner auf 5 Marl für die kleinen und mittleren und auf 6 Mark 50 Pienniae für die großen Braunele» hinausgesetzt weide». De» Ausirblag wird schließlich, wie üblich, die .regie rende Partei" geveu Nu» hat sich zwar die ZeutiumSpresse zu nächst nur für die Staffelung, aber gegen eine Erhöhung der Brausieuer ausgesoroche» Jnzwöchen aber findet der übliche „Kuhhandel" Witter den Kulisse» statt, und das Ende voni Liede dürste wohl böchmvabrjcheinlich sein, daß Freiherr von Stenael neben der Staffelung der Brauslcuer auch noch eine mäßige Er höhung der Sätze durchdrückt. Neueste Drahtmeldungcn vom 1. September. Tie Flucht der Prinzessin von Koburg. Bad Elster. Von der Prinzessin Louise von Koburg und dem Sörgclichen Zweispänner fehlt bis jetzt jede Spur! In Nr. 55 der amtlichen Kurliste vom 16. Augu't ist die Prinzessin als Partei-Nummer 4321 Ihre Turchlauchr Frau Fürstin Cohary mit Frl. Anna v. Gebauer-Füllnegg und ! Bedienung aus Wien eingetragen. Die Prinzessin suhr während ihres hiesigen Kuraufenthalts viel mittelst Automobils, welches Eiacnium des Herrn Sau iäisrats Dr. med. Pierson ist, m die näbere Umgegend, so nack Adorf, Plauen und in die böhmischen Bäder. Bad Elster. lPrw.-Tcl.s Von durchaus glaubwürdiger Seite wird über die Flucht der Prinzessin Louise von Kobnrg folgendes berichtet: Die Prinzessin hatte abends das Theater besucht, klagte beim Nachbau'ekommen über Kopf schmerzen und bat, nicht gestört zu werden. Sic wurde von außen in ihr Schlafzimmer «ingeschlossen und sie selbst verschloß cs von innen. Als man morgens um 9 Ubr nach ibr leben wollte, war sie aus dem noch verschlossenen Zimmer verschwunden. Acbt Tage vorher war sie ans ihrer Wohnung im Parterre des „Wettiner Hof" nach der ersten Etage ninanarticrt worden Am Tage vor ihrer Flucht hatte ein Herr das von der Prinzessin verlaffene Zimmer gemietet. Dieser Herr ist mit ihr zugleich verschwunden. Er war schon kurze Zeit vorher in Elster anwesend, hatte in einem kleinen Hänschen im Qrlstcil Kessel leinem Teil des alken Dorfes Elstcrs gewohnt, hatte sich auf dem Badeplatz durch Ausführung von Taschciispielerstückchen bemerkbar gemacht und verkehrte mtt einer Dame, welche gleichfalls im Dorfe bei einem Fuhrwcrrs- besitzcr wobnte. Er soll ein Gras sein. Dieser Herr und diese Dame haben bei dem genannten Fnbrwcrksbesihcr für die Nacht vom 3V. zum 31. August zwischen 2 und 3 Uhr einen Wagen bestellt; sic wollten im Mondcnschcin nach Eger fahren. Der Besitzer mußte deshalb die Pferde den Tag über im Stalle stehen lassen. Der Kutscher ist heute vormittag hier angclangt. Nach seiner Aussage ist ihm unterwegs der Beseht gegeben worden, nicht nach Eger. sondern nach Hof zu fahren, von wo die Prinzessin mit ihrer Begleitung szwci Herren! nach München wcitergcreist sei. Wien. lPriv.-Tcl.j Prinzessin Luise von Koburg hinterlieb einen Brief an eine hiesige Dame, in dem sie er klärte, die Gefangenschaft nicht mehr länger ertragen zu könne». Die Prinzessin begab sich während der Nacht ^uin Mittwoch in ein Hotelzimmer nnd stieg durch das Fenster auf die Straße. Schon am 28. Juli soll eine Begegnung der Prinzessin nv4 piin cp8u^ — -<iz/sz zmezuu/ ^nrr —
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