01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.10.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-10-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001028012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900102801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900102801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-10
- Tag1900-10-28
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.10.1900
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verugrgeduhs: MqMjübrliL 2 M so V>'§ : durch die Bote s DL 7S V<r- Di- .Dresdner Nachrichten" erichcinm vt»r„»S: che Bczicker m Dresden und der nächsten Umgebung, wq die Lmragung durch eigene Polen cd« Kommissionäre eriolgt. erkalten das Blatt au Wochentagen, die nicht au« Sonn- oder Feiertage folgen, in „we, TdeilauLaabcn rlieubS niid Morgen« ^gestellt. Für Rückgabe euigeiandter Schritt^ stücke keine BerbuiLlichleil. Keinlvrechauichlust: »«» I Lr. U u. llr. 20SS. Telegramm-Adresse: Sachrtchtr» r>r>»l>»a. Dresäoor Skgründet 1856 SD«. UnMvkeiiuilsra 6r. des Lowe's von k^oksrm. L7Looo2»«r«». t7L0Los, Dvsss^ts. ffinrotverlcont 2. vlLSVLLrvll ^ A jscksr Lack »Nst lien deäsntsnckstsn Oiasdiltton äsn ln- llllä, L» LllkilttNlivst smpleklen in rviekkLitigsr Lnsvalck ^ kilil ck 8n1m, Lünixl. ttoflii-ktzi-idntsv, « tzksmoapkt II. ^«ro»lir«vlie»tvll« I. 0V8I. 6arl Tiedemann, -Hoflst., gcgr. 1833, . empsiehlt in tadelloser Waare: ^^«Pftalt-Lacke. Blech-Lacke. sopal.Lacke. Dmnar Lacke, Liccative und Spiritus-Lacke. Altstadt: Martenstr. IN, Slmallenktr. 18. Zwickaoer 2tr. ä2, Neustadt i Heinrichstranr (Stadt ttzürtitzj. A — ä lielliMter HrrU § ^ VVion). (Ltoxsnx ^r. Llok ttu'ZMSf. 2 ) ß VILdUMdsä«. > ^ Vomdillirtv UedtdLSer.I ^ v08vll1ivtiidLä«r. ^ 1» vorU. LvstrMmleen k ^ ^ H llloütr. kra?>pc>Ic1« kroi.^ I»nv««Ina-In» di«>« IN> H llsleiiste« laigsr aller Nicken Papiers, Pappen sw. für villqsn östlarf. !- N ^Itv ^Ll«rtiisonpf-u musLk-r^omSL.»- prompt un4 diNixirt.! vm ^ ^ von i ofj vinl ^ketLv. ^ öiliixcsw Lrsiss. — '1'aäeIIo-s »ml «cbnsllsw Oiecksnrox. "» xz^»^^^rNrr^er^»r^^r«rLrrrL^ret»^!^rsdS^-.r.' Telegr.-Adressc: Nachrichten, Dresden. ruekE«- c.ll.ll-Mllcdt »LS! S! - Tie s;rage des Loppeltnriss. Hosnachrichten. fliciie Tresknier Gariiiiviikirche, Grundbücherliche Niutbinaßl. Witterung: Lnilttl«,«» 1 AViriXI. Eintragung von Grunddienstbarleiten, Kunstgcweibeschule, Fraiienstudinm. Tbeaterceiffni. Veränderlich, TUtlKl'Ill« -xO» 1 I »/ Doppeltarif oder nicht? Die fatale Unsicherheit der gegenwärtige» Regienmgsmeihode in innerpolitischcn Tinnen wird scharf durch den auf allen Seiten höchst unliebsam empfundenen Mißstand gekennzeichnet, dich die inleressirten Kreiic noch immer im Unklare» darüber gelassen werden, ob die neuen zollpolitischen Verhandln»?,?» ans der Grundlage eines Einheitstarifs oder eines Toppe! - (Höchst- und Mindest sTarifs erfoltien werden. Man sollte meinen, die Entscheidung darüber müßte nun nachgerade an maßgebender Stelle gefallen sein, da ja der Termin der Einberufung des Reichstags bereits feststcht und die Berathnngen über die Neugestaltung unserer Handelsbeziehungen das A und das -O sowohl dieser wie der nüchstsolgenden Tagung ausmachen werden. Indessen an hoher Regierungsstelle scheint man trotz der knappen Frist, die uns noch von dem Wieder- zusammentlitt LcS Reichstags trennt, zu keiner endgiltigen Ent schließung sich ausrafseu zu können, sondern überläßt das Feld einem sich kreuzenden Spiel von widersprechenden Nachrichten, die nur dazu dienen können, Unruhe und Verlegenheit zu stiften, wo Klarheit nach jeder Richtung angezeigt wäre. Nachdem erst vor einigen Tagen die für die Freunde eines kräftigen Schutzes der nationalen Arbeit erfreuliche Meldung in'S Land gegangen war, daß der neue Zolltarif den Wirthschaftlichen Ausschuß mit einer Höchst- und Mindestrubrik verlassen habe, daß abo die Idee des ToppeltarifZ zum Siege gelangt sei, sieht sich nunmehr wieder die „Köln. Ztg." gemüßigt, mit einer telegraphischen Notiz aus Berlin aufzuwarten, in der cs heißt: „Wir können aus Mrund sorgfältiger Erkundigung feslstellen, daß der Wirthschastliche Ausschuß sich ei»es Beschlusses zu Gunsten der Aufstellung eines ToppeltarifZ über haupt enthalten hat. Tie Vorzüge und Nachlheile einer solchen grundsätzlichen Neuerung sind allerdings bei den letzleu Beraihungen im Wirthschaftlichen Ausschuß eingehend erörtert worden. Man hat es aber mit Absicht unterlassen, über diele Frage, die zunächst der Entscheidung des Reichskanzlers unterliegt, einen förmlichen Beschluß herbeizuführen." Nach der Fassung der Notiz der „Köln. Ztg." zu urtheilen. hätte sich also der Wirthschastliche Ausschuß gewissermaßen „genirt", einen festen Standpunkt in der Sache cinzunchmen. um dem Herrn Reichskanzler „nicht vorzugrerfen". Ein solches höfliches „Bitte, nach Ihnen l" macht sich ia nun allerdings recht angenehm in privaten Verhältnissen, aber es würde denn doch alle politischen Gepflogenheiten auf den Kopf stellen, wenn eine Körperschaft, die gerade ausdrücklich zum Zweck der Abgabe ihres Gutachtens zur Unterstützung der Negierung in's Leben gerufen worden ist, sich blos. um dem Herrn Reichskanzler den „Vertritt" zu überlassen, weigern wollte, in einer so einschneidenden Lebensfrage derdcuische» Wirthschaftspolitik die ihr obliegende pflichtmüßigc Initiative zu ergreifen. Ein so wenig sachgemäßes Verhalten ist der gedachten Körperschaft auch gar nicht zuzntranen. Ter Wiithschnstiichc Ausschuß besteht aus 30 Mitgliedern, unter denen lauter hervor ragende Namen ans der Industrie, der Laudwirthschaft und dem Handel vertreten sind und von denen man ohne Weiteres überzeugt sein darf, daß sic sich ihrer nationalen Velantwoitlichkeit bewußt genug sind, um nicht in der grundlegenden Frage des Doppeltarifs ihr richtunggebendes Urtheil mit der devoten Begründung znrückzuhalten: „Wir wollen erst einmal ab- warten, wie sich der neue Herr Reichskanzler zu der An gelegenheit stellen wird." Man wird deshalb mit gutem Grunde bis zum Beweise des Gegentheils annehmen dürfen, daß bei der Mittheilung der „Köln. Ztg." blos der manchesterliche Wunsch der Vater des Gedankens gewesen ist und daß diejenigen Meldungen, die von einer grundsätzlichen Besiuwvrtung des Doppeltarifs durch den Wirthschaftlichen Ausschuß zu berichten wußten, den Thatiachen entsprochen haben. Allen verwirrenden Meldungen und Gerüchten gegenüber kann nur immer wieder darauf hingewiesen werden, daß für den Doppel tarif die gesammtc Laudwirthschaft und ein großer ausschlaggebender Theil der Industrie eintreten. und zwar für einen solchen Doppeltarif, der eine klare und bestimmte gesctzliche Festlegung der Minimal- sätze enthält, sodaß diele unter keiner Bedingung allein vom BnudeSrath weiter herabgemindert werden dürfen. In diesem Sinne hat sich auch die jüngste Eingabe des engeren Vorstandes des Bundes der Landwirthe an den Reichskanzler ausgesprochen. ^ Eine derartige Regelung würde nicht allem die Interessen der heimischen Laudwirthschaft wahren, sondern genau ebenso den wlrthschaftspolitischcn Erfordernissen aller derjenigen Zweige der nichtlandwirthschastlichen Produktion entsprechen, die zunächst die ^ Gewährleistung ihres Absatzes auf dem einheimische» Markte erstreben ! und die nicht den ganzen Zolltarif nur als ein Schacherobjekt betrachten, um Vergünstigungen für die Ausfuhrlndustrie bei den ausländischen Staaten helauszuschlagen. ^ Daß das Systenr des Doppeltarifs auch in industriellen Kreisen fortschreitende Würdigung und Anerkeunnng findet, zeigt dje warme Empfehlung, die ihm gerade fetzt von dem „Industriellen Klub" in Wien, einem hochangesehenen Verein österreichischer Großindustrieller, zu Theil geworden ist. Der genannte Verein >var von dem Wiener Handelsministerium zu einer Stellungnahme betreffs der Erneuerung dcS österreichisch-ungarischen Zolltarifs auf- zrsordcrt worden und hat sich bei der Gelegenheit auch mit der Araoe des Doppeltarifs eingehend beschäftigt, Ank Grund der angestellten Erhebungen hat der Klub den Beschluß gefaßt, der Regierung zur Erwägung anheim zu stellen, ob eö sich nicht im Interesse der Monarchie empfehle, den Höchst- nnd Mindesltarif cinzuführen. Es ist lehrreich, von den Ausführungen, die zur Begründung jenes Beschlusses gemacht werden, Kenntnis; zu nehmen. Der Doppeltarif, heißt cs, biete der Industrie und der Lcmdwirihschast die Gewähr, daß bei Vertragsverhandlungen die Zölle nicht so weit ermäßigt werden, daß sie die einheimische Erzeugung gefährden. Besonderer Wcrih wird scrncr ans die Klarheit der Lage, die der Doppeltarif schaffe, auf die Stetigkeit der Kostenhercchnnng gelegt, die er der Industrie und der Land- wirthschast ermögliche; er bedeute die für die inländische Erzeugung so nothwendige Stabilität nach unten und mache die Industrie unabhängig von allen Ucberrcöcknngcn, Zufällen und politischen Einflüssen: „Bei den Vertragsverhandlrmgen wird sich der politische Druck eines fremden SlacileS nicht mehr in dem Maße wie bisher geltend machen können. Ein guter Vertrag wird nicht mehr blos von der Geschicklichkeit und Schlauheit uwerer Unterhändler, von ihrer Sachlenntniß und Erfahrung, von ihrer Nachgiebigkeit oder Festigkeit abhcingen. Kein Staatsmann und kein Fach mann verfügt über ein solches Wissen, daß er allen im Laufe der Unterhandlungen austauchcnden Zollsrage» gewachsen wäre ; deshalb wurden bisher während wichtiger Verhandlungen Fachleute der jeweiligen Industriezweige beigezogen. Der Minimaltarif ist nun schon die unterst^ durch industrielle Fachleute sestgeslellte Grenze und er verkörpert gewissermaßen die Summe aller Erfahrungen und macht die spätere Zuziehung von Fachleuten, wo Zeit und Ruhe zu guter Ueberlegnng fehlt, über flüssig." Die Volksvertretung würde ferner nicht mehr „in die Zwangslage kommen, entweder durch ihre Zustimmung zu einem schlechten Vertrage die heimische Volkswirtlöchast zu schädigen oder ! durch eine runde Ablehnung das Amelien der Regierung im Aus lände zu schmälern". Bei einem Einheitstarif wird die endgiltige Festsetzung der Mindcstzollsätze den linterhändler» überlassen, was dem Wesen des Bersassungsstantes nicht entspricht; wirkt dagegen die Volksvertretung von vornherein bei der Feslstellmig der Mindest sätze, unter die nicht berabgegangeii werden darf, mit. io ist der konflitntionclle Charakter der Handelsverträge gewährleistet. Schließlich wird noch die Ansicht begründet, daß der Doppeltarif durchaus nicht die Handelsverträge ausichließc nnd daß er über haupt nicht im Gegensatz zur Vertragspolitik stehe. Der neue Herr Reichskanzler wird jedenfalls nicht verfehlen, sich über das Für und Wider in Sachen des Doppeltarifs gründlich zu insormiren. Wen» aber die Freunde der „Köln. Ztg." die Ent scheidung über die Einführung des Toppeltariss in liniere Zoll politik dem höchsten veranlwortlichen Beamten des Reiches in der offensichtlichen Erwartung zuschanzcn möchte», daß er fl' viel als 'möglich die Geschäfte de» Mgnchestertlmms durch Beibehaltung des > bisherigen EinheitstgrisS bciorgcn werde, so dürsten die Herren in dieser Hoffnung ichier gewickell sein. Gras v. Bülmv hat nämlich ! nach der nnwiderwrvchcii gebliebenen Meldung eines italienischen i Blattes in einem Briest an seine Schwiegermutter, die Fürstin i Miiighetti. erklärt, daß er zwar gegenüber Italien die besten Ge- ! fühle hege, allein trotzdem gezwungen sein werde, die Interessen i dcr über allzu starten ausländischen Lebensmillelimvort klagenden deutschen Landwirthscdast in Rechnung zu ziehen. Hiernach dürste die handelspolitische Stellungnahme des Herrn Reichskanzlers nicht blvS Italien, sondern dem Ausland überhaupt gegenüber nicht > mehr zweiseitigst sein, und es steht zu erwarten, daß der von der ^ gesammten deutschen Landwirthscbast nnd dem ansschlaggebenden . Theilc der Industrie geforderte Doppeltarif die Zustimmung des i Grast» v. Bnlvm finden werde, der sich dadurch in der denkbar ' günstigsten Weife bei der aus de» Schutz der nationalen Arbeit bedachten Mehrheit des Reichstags etnsühren würde. Fernschreib- und Fernivrech-Berichte vom 27. Oktober. Ter Krieg in Cliina. L ondv n. Nach hierher gelangten römischen Meldungen Hobe Kaiser Kwansü cmaelündigt, daß er beabsichtige, nach Peking zurück- zukehren; Walderiee solle ihm eine gemischte Eskorte von "Mk Mann entgegen senden. * Berlin. Tie Staatsminister und Staatssekretäre eni- wrachen heule Abend einer Einladung zur Tafel bei dem Fürsten Hoben lohe. Im Laust der Tafel sprach Fürst Hohenlohe mit bewegten Worte» den Tank für die ibni während seiner Amtszeit in den iechs letzten Jahren m Theil gewordene treue Mitarbeiterschaft ans, sprach auch seine Wünsche für die Zn- kunst de§ Vaterlandes ans nnd schloß mit einem Hocb auf den Kauer. Ter Reichskanzler Graf Biilow sprach im Namen der- Anwesenden das Bedauern über das Scheiden des Fürsten ans, gab der arifrichtigen. liefernd»tiideneir Verehrung für ilrn Ausdruck und pries in schwringvollsli Worten seine patriotischen Verdienste während der laugen Dieiist-eit. indem er an die Epoche vor der Gründung des Reiches anknripste. wo Fürst Hohenlohe „die lebende Mainbrücke" (tenaiint worden sei. Der Abend verlief unter an- > geregtem politischen Gespräch. j Berlin. Der Kaiser wohnte gestern Abend in der Kriegs- akadeinle einem Vortraqe des Obersten Bigge über den Feld- inarschall Grasen Moltkc bei. — Gestern nahm der Kauer ans den Händen des Flügeladjulanten. Rittmeisters Grafen Scbönbnrg- Waidenbiirg Ne Orden dcö verstorbenen OheimS desselben, des; Grafen Clemens Scdönbnrg. entgegen. — Das Befinden der Kaiserin Friedrich ist unvezändert. Tie Nacht verlief ruhig. Die Stimmung der hohe» Patientin ist zuversichtlich. Der jähe Schiucrznnsalt von, Donnerstag gilt als Völlig überwunden. — Reichskanzler Graf B ü l ow erhielt auch vom Sultan ein herz liches Glückwunschtelegramm zu seiner Erncimung. — Ossit'öS wird dementirt. daß In der letzten Sitzung des preußischen StaatsministeliumS der vielbesprochene Brief des GencralsiekrctürS Dr. Bnecl zur Erörterung gebracht worden sei. — Dem BundeS- rath Ist der Etat sür das Schutzgebiet »laut! ch o u zugraangeii, der in Einnahme und Ausgabe mit 11,015,(00 M. ocitancirt. - Ter Reichsznichuß beträgt 10.050.0M Mk. — In der Zeit vom l. Avril bis Ende September d. I. sind an Zöllen und gemein schastlichen Verbrauchssteuern, einschließlich der kreortirten Beträge, im Reiche zur Anichreibung gelangt 411.2l8.217 Ml. l2.02l 54t Mk. mehr als im gleichen Zeiträume des Boriahresfl Davon entfallen ans die Zölle allein 210,591.200 Mk. (9.098.82t Mt mehr). Die zur Reichskasic gelangte Isteinnahme abzüglich der Aussiihrvergütnng nnd Vcrwnltungskosten betrug bei den Zöllen nnd Verbrauchssteuern 381 532 735 Mk. (10,321,905 Mk. mehr als im gleichen Zeiträume des Vorjahres). — In der Sitzung der Angslmrger Handelskammer erklärte Kommcrzienraty Schmid, das; er als Mitglied des Börstncmsichusses in Berlin schon im Vorjahre und Anfang des lausenden Jahres die Anregung zu einer Aender >i» g des Böricngesetzes in der Richtung gegeben 1, abe. daß die allmähliche Unterdrückung der mittleren und kleinen Borst» durch die großen verhindert werde. Anfänglich habe diese "Anregung i» Berlin leine Zustimmung gefunden, bei der letzten. Bernlhnng babc er jedoch die Erklärung von Vertretern der Reichs regierung erhalten, daß leine Anträge sehr beachtenswerth seien niid das; die Reichsregierung nicht abgeneigt sei, sich mit ihnen zu befassen. — Zu dem Vorschlag der „Köln. Ztg." betr. den lDoppelraris tür landwirthichcritlichc Zölle bemerkt die .Kreiuztq ". daß durch diesen Vorschlag die Hoffnung verstärkt werde, daß sich über die aus die Form des Tarifs bezüglichen Fragen, die zwischen den verschiedene» Jntereffentengruppen. soweit sic überhaupt einen gleichmäßigen Schutz der nationalen Arbeit in allen Erwerbszweigen ernsthaft wünschen, eine Einigung werde erzielen lassen. Der Landwirthschaft solle durch einen angemessen arisgestalletcn Doppeltarif für ihre Erzenaniffe ein ausreichender Schutz gewährt werden. Es müsse in der Timt ruhig der Industrie überlassen bleiben, ob auch sie sür ihre Erzengnflst die gleiche Form wünichr, oder ob sie sich mit der von der „Köln. Ztg.' aus gestellte» Forderung begnügen will. -- Ordenscruszeich- nungen erhielten: Ter Gouverneur von Metz, Genera! v Froben. das Großkrenz des Sächi. AlbrechtSordens. der Jnivckteur der I Technischen Institute der Infanterie. Generalmajor Brinckmnnn, ^ den Stern zum Komthurkreiiz 1. Klasse desselben Ordens, der Chef !des Stabes. derGenemlinipekiioii der Fußartillcrie. Oberstleutnant 1 Deines, undder Kommandeusdesck. Gardc-Nlanen-Ncgimcnts.Oberst- leutnant v. Stanaen. da-s Kointbiirklenz 2. Klasse desselben O cdens. Stabsarzt 1. Klasse Dr. Schmiedicke das Osffzierskreuz desselben Ordens, das Mitglied der Altillcrie-Schießi'chule. Maior Hcrüdt ». Rohden, das Ritterkreuz 1. Klasse, Leutnant Prinz zu Salm- Salm. Adjutant des 2. Garde-UlanemRegiinenls. das Ritterkreuz 2. Klasse desselben Ordens. Berlin. Die „Südd. Reichskorrelpondrnz" schreibt zum Kanzlcrwechsel: Selbst die nächste Umgebung des Fürsten Hohenlohe ist von dessen Entschließung, die Entlassung als Reichs kanzler zu nehmen, überrascht worden, und wir wifsen. daß der, Kaiser nur sehr ungern auf wiederholte dringende Bitte den von' ihm so hoch geehrten und geschätzten höchsten Beamten des Reiches das Gesuch, von diesem Amte entbunden zu werden, gewährt hat.— Zur Frage des Doppeltarifs bemerkt die „Deutsche Tagcsztg." gegenüber der „Köln. Ztg.: Es ist nirgends behauptet worden, daß der wirthschastliche Ausschuß einen förmlichen Beschluß in >oer Tariffrage geiaht habe. Dazu war er gar nicht in der Lage. Es ist aber min behauptet worden, daß ihm der Tarif in Form eine, Doppeltarifs vorgelegt worden sei und daß man an maßgebender Stelle augenblicklich entschlossen zu sein scheine, dem künftige» Zolltarif die Form eines Toppeltariss zu gebe». — Zu der Er vlterimg über den Bueck' ichen Brief führt die „D. Tagcsztg." aus: Hier und da wundert man sich, daß die Verabschiedung des Grast» Poiadowsti nnd des Direktors v. Wocdtke noch i/iicht ün „Reichsanzciger" veröffentlicht worden ist. Was den Staatssekretär anlaiigt, io wird man. wie wir vernehme», aufdeisen von gewisse» Leuten heißersehnte Ruhe noch lange warten müssen. Berlin. Das Befinden deS Generalstldmarichalls Grast» Blumen thal bat sich im Laust der letzten Wochen merklich gebessert. Tie zeitweise ausgetretene Athemnoth ist fast vollständig oeichwimden. — Der Militürbevollmächtigte au der diesigen englischen Botschaft, Oberstleutnant Grietön ist zum Stabe des Oberbefehlshabers in Osiasien. Grafen Waldersec, kommandirt worden und bat sich von Südafrika, wo er den im Hnuptauarlier Roberts' sich auihaitendcn fremdländischen Offizieren als Führer beigeaeben war, nach China begeben. — Der Adjutant des früheren Reichskanzlers, (straf v. Sck, önborn - Wiesentheid. Masvr im Garde-Kürassier-Regiment, hat seine Entlassung ans dem aktiven Militärdienste »achgeiucht. Bremen. Durch eine Explosion wurde der hiesig Dompser „Regensiein". mit Kohlen von Westhartlepool nach Aar huns unterwegs, schwer beschädigt. B o ch u m. Aus der Zeche „Carolinenglück" in Hamm fand Mittags eine Exviosio» schlagender Wetter statt, wobei 2 Arbeiter getödtet wurden. Wolfs ha gen (Bezirk Cassel). Bei der Reichstags stichwahl im 23. Wahlkreis Rinteln-Hofgeismar Wvlsshagen erhielten nach amtlicher Feststellung Rudolf Vogel, prall. Arzt in Oberweiler, Antisemit, 5003 von 8420 abgegebenen gültigen Stimme». Bürgermeister L'vvoideS in Wcibcck (konservativ) 3417 Stimmen. Elfterer ist somit gewählt. Pari s. Die Polizcipräscktur bezeichnet die Meldung eines Lvvner Blnttcs von einem geplante» Anschlag aus Loubet al, unrichtig. Evutiirier. der wegen TicbstalilS angeklagt war habe von einer erdichteten Verschwörung erzählt, um von sich reden zu milchen. Hamard, der Souschef der Sicherheitspolizei, habe Paris nicht verlasse». - Der nationalistische UiitermchungS riclster Grosjean. der im Verdacht stand, an der Vorbereitung eines militaristischen S t a a t s st r c i ch c s mitgcarbeitet zu haben, hat seine Entlassung gegeben. — Der A n S st a n d der Grubenarbciler im Becken von Pos de Calais nimmt zu. In den Gruben der Bergwerlsgesellschast Boiirgcs rnlit die Arbeit vollständig. Rom. Bei Station Eviiegiiaiw stieß der Wiener Schnell zug a ii s einen Zug der Sekundärbahn, wobei zahlreiche Per kviien vciwnndet wurden, darunter ei» russischer Oberst und eine Dame der österreichischen Aristokratie. — In Palermo feuerte ein Primaner des dortigen Gmiinasimiis. der »n Examen durch gefallen war. auf einen Professor des Gpmnasiums mehrere Revolver s ch ü > se ab, welche denselben tödtlich verletzten. — Der Pfarrer von Fvligiio, Barlolomei, und sein Lokristan wurden wegen sorlgrietzten Kirchenraubes vom Schwurgericht zu 9>'e und 8E Jahren Zuchthaus vernrtheilt. Brülse l. Ein in Begleitung eines Gendarmen zur Fest nahme Sipido's nach Frankreich entsandter Pvlizeibeamtrr der- IIII
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