01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.07.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19110729012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911072901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911072901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-07
- Tag1911-07-29
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.07.1911
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55. Ja-rglm-. 208. Sonnaveud, 29. Luli 1911. »Intellltrl. sw Lr«>» d«n Kai W->I>iergulra»ung<«, Sonn- und Plantaa«, nur «inmaic »PO »k. durch »u«»Lrt«»e««»> misstanLr« »,L0 «t. «et «inmalt,« Ln» -ellana durch di« P»K » N.(ahn. Best,U,«l»». Ii, d»n Lclern w» LreddMi u. UmgeduuE cm La«« vortzrr p», gellellcen >d«nd->ul- laLen «halten dt« «ch» ivitrttg»» »«»eher «tt d«r Marge», ilulg,»« lusamme» jugesleUt. Siuchdruckmir mit d»u«- lich-r Quellenangabe l.Dredd. Nachr.", ,u- lolli». — Unverlangt, Manuskript« werbe» »tcht Lusdewahrt. 1858 Druck und Verlag von Liepsch äc Reichardt in Dresden. ^o>n»o»,m«c:»r«r in bovoeruxon 8tot8 Lelkgramm-Adrcsie: Nachrichten DrcSLea. Fernsprecher: 11 » 20-6 * 3601. In elexmtte» n n kmsille-KIecliäosen. Von Z Vf,. »akvilrt». :> Nur»» VVIewrvertlLuser. fLdl'jjl.llllUll'.llMllItlll. «nietgen-Tarif Annahme von Lnkil»» dlgunge» bi« »ach«. .1 Uhr, SomUaa» nur Marrenftraßr So von ll dt, - ,l Uhr. DM «inspaltige Grundzeit« (ca. S Silben) La Pt , Kamilien- NaLnchle» aus Dresden 20 Pf.; cheschatls-An-eigen auf der Pnoatsei!« Zella SN Pf.; die zweifpalrt^ Zeile a. TextieileMPs. — In Nummern nach Ton» u. Feiertagen: die euiivalrige rSrund» zciie SVPs.,ausPrwab- frite rl> hi., Familien. Naibrubten a. Dresden die wrundzetle 25 Pl.— Auswärtig« Auftrag» nur gegen Lorausbe. zahlung. — Jedes Be. Icgdlalt kostet lü Pj, Hauptgeschäfts stelle: Marienstrnße 38/40. keWeimi , ,i.!l>lMgIIll!!lcIlt- I>«mpsn sinksohstsr -drt dis r» ckso tivtnstei» IdiinstlhxsHdorbl. :: ln koalcurrsnulerssr rhusvudi. :: Tullns 86tiL61lok, -chm »«« IS. IIS». jseisr Xrt ans äeo bsäsutsoSslsu Olusdüttsn elss In- un6 :: ^uslsnäss smpksdlsn ln rsiekkslügsr ^usrvsdl ^ild. Ltkl L Lotm. i°d. Livdlu-S Ml. tlsumarlet 11. ssernrprecker 4277. Asirenkeusste. 18. ketorindettLtellen ^ Z1ÜUSI klisenniödslkskrik liogrünilvt IS7Z :: ^imoochlr. 28 2S, /innsniiof. ^Ile ^rlen Lisenmödel. Vvrniekeln, Vvrsiibvrii, Vei^olckea, Vermessin^en, Veikupkenn vle. »Uvr Net»iIxeM»8tLn6v vfsscinsk- Vsmickslunss-^nslall OHO 801"!'^^^, ^alksnsli'asZs I^lo. 1—3, I-iofLsbäucls. -E- l'slspßion si^o. ?359. Aüv erNczo Lssev. Voraussichtliche Witterung: Heiß, meist heiter. Gewitter nicht ansgeschlvsse». «amtlichen Beamten des Auswärtigen Amtes i» Berlin ist für die deutsch-französischen Verhandlungen ein besonderes Schweigegebot erteilt worden. Tie „Kreuz-Ztg." veröffentlicht ein bemerkenswertes Schreiben über die Frage. Marvklv und die Meer enge von Gibraltar. Tie Wahlen für die Rcichslandc dürsten im Herbst stattfindcn. Im H anjabund ist durch die letzte gegen die Sozial demokratie gerichtete Erklärung des Präsidiums die Aus tritt s b c m c g u n g zun, Stillstand gekommen. Das Berliner Wetterburcau teilt mit, datz die allge meinen Bediugungell für die Trockenheit und Hitze unverändert f v > t b c st e h e u. In der Orgauisativu der f r a u z ö s i s ch e n Heeres leitung werden weitere tiefgreifende Aendcrnngen eintreten. Tie belgischen Manöver sind infolge der großen Hitze abgesagt worden. Die Verteidigung der persischen Hauptstadt hat noch nicht begonnen, der Lieg des Exschahs scheint un abwendbar. Ans Haiti steht nach konsularischen Meldungen das Bombardement unmittelbar bevor. „Starrer^ von Schwierigkeiten" hat der gros-britannische Premierminister Asgnith die Marokko-Frage genannt. Warum das der Fall sein soll, ist io tauge nicht einzusehen, als man die ganze An gelegenheit von einem rein sachlichen Standpunkte ans beurteilt: denn dann müßte normalerweise zwischen Deutschland und Frankreich ein Weg zur Verständigung ans alle Fälle gesunden werden. Sobald aber die Ereig nisse durch die englische Brille betrachtet werden, gewinnt die Lage ein wesentlich anderes Gesicht. Die englische Politik hat es sich von jeher zum Bestreben gemacht, vom Streite der Kontinentalmächte untereinander zu leben, und zu dem Zwecke ist sie stets beflissen gewesen, einer Be ruhigung der Gemüter und einem gründlichen Ausgleiche von Gegensätzen cntgegenzuwirke». Genau dieselben Be weggründe sind auch jetzt wieder für die englische Haltung maßgebend. In Downingstrect sagt man sich, daß eine ehr liche deutsch-französische Bcretnbarnng über Marokko einen die wahren, nicht bloß vorgeblichen Friedensbestrebungen ungemein fördernden Einfluß haben würden, der sich auch in den allgemeinen Beziehungen der beiden Staaten mit größter Wahrscheinlichkeit geltend machen müßte. Fe mehr aber die Aussicht schwindet, die französische Rcvanchesucht als beherrschenden Faktor in die internationale Rechnung einzustcllen, desto weniger vermag die britische Politik ihre besonderen eigennützigen Ziele, die gegenwärtig in erster Linie in der Niederhaltung Deutschlands'gipfeln, zu er reichen. Deshalb ist es für England von höchster Wichtig seit, eine dentsch-sranzösischc Verständigung zu Hintertreiben und den marokkanischen Zankapfel weiter rollen zu lassen. Rur wer die verschiedenen Stadien, die Englands Haltung in der marokkanischen Frage bisher durchlaufen hat. unter diesem Gesichtswinkel würdigt, wird den richtigen psncho- lagische» Schlüssel dazu finden. Seit der K r i eg s s a n fa r c, die der britische Lchatzkanzler Llond George in seiner sorgfältig vom Blatte abgelcscncn, also wohlüberlegten Rede im Manlionhousc schmetternd hinausstieß, hat sich der öffentlichen Meinung allenthalben erne lebhafte Unruhe bemächtigt. In den Ltaatskanzleien in Paris und London — Berlin blieb in erfreulich rirhtger Pose — herrschte fieberhafte Tätigkeit, maritime Bcrsicherungsinstitute trafen Maßregeln gegen Kriegsgefahr, die Börsen bekamen Nervenzucken, und bas allgemeine Pertrauen war in einer Weise erschüttert, wie wir es vor zwei Jahren aus Anlaß der bosnischen Krise erlebte«. Der beunruhigende Eindruck aller dieser Vor gänge wurde noch verstärkt durch gewisse Bewegungen der englischen Flotte, die ausgerechnet zu einem so kritischen Zeitpunkte unvermeidlich als alarmierende Anzeichen ge deutet werden mußten. So schienen die Dinge auf des Messers Schneide gestellt, als mit einem Male daS laute Läbelraffel» ausihörte uud eine ofst-iöse Londoner Er« klärung der Lage wieder ein friedlicheres Aussehen gab. Die Reutersche Kundgebung gipfelte in der Feststellung, daß England nicht daran denke, sich in die deutsch-französi schen Verhandlungen einzumischen. Die Aeußerungen der Minister bewiesen lediglich, daß die britische Regierung die Entwicklung der Dinge aufmerksam verfolge, und sie bezögen sich überdies nur auf Marokko selbst und die dort zu schützenden englischen Interessen. Wenn aber außer halb Marokkos irgendeine Frankreich zufriedenstellende Lösung gesunden werde, so zweifle man in London nicht daran, daß sic auch den britischen Interessen nicht schädlich sein werde. Diese offiziöse Verlautbarung war zweifellos eine Eham ad«, mit der sich das offizielle England in jähem Wechsel der Auffassung aus einen Standpunkt begab, der so ziemlich das genaue Gegenteil von der früheren Haltung war. Nach allen vorherigen Kundgebungen der leitenden Londoner Kreise, die sich auch auf die Möglichkeit von deut schen Kompcnsationsfvrderungen außerhalb Marokkos be zogen. konnte die deutsche öffentliche Meinung nur die Empfindung haben, daß Großbritannien die Absicht habe, sich in die deutsch-französischen Verhandlungen einzu- mischcn und dem Deutschen Reiche gewissermaßen pur arckrs äu mut'ti die Grenzen seiner kolonialen Ausdehnung vorzuschrctben. Das aber wäre genau die Behandlung Deutschlands von englischer Seite, gegen die sich Herr Lloyd George mit Bezug auf England mit so volltönenden Worten gewehrt hat. Wenn aber Großbritannien mit vollem Recht im Rate der Völker nicht io mißachtet sein will, daß man es als maßgebliche Macht auszuschalten wagen dürfte, so gilt selbstverständlich das gleiche mit nicht minderem Rechte für Deutschland. Den Herren in Tvwningstreet scheint denn auch hinterher die Einsicht aus- gedämmert zu sein, daß sic mit ihren unverhüllten Droh ungen gegen Deutschland sich auf einen gefährlichen Boden begeben haben, auf dem gar leicht ein Weltkrieg entfesselt werden könnte» und so wurde denn Ehamadc ge schlagen. Im englischen Unterhause hat Herr Asquith am Donnerstag die Reutersche Erklärung noch weiter ergänzt. Der Premierminister weist ebenfalls den Gedanken an eine Einmischung Englands in die dciitich-sranzüsischen Verhandlungen grundsätzlich zurück und überläßt den „näher Interessierten" territoriale Abmachungen, die Gebiete „außerhalb Marokkos und anderer Teile West- asrikas" betreffen. Andernfalls aber müßte England „akti ven Anteil an der Erörterung der Lage nehmen". Einige versöhnliche Wendungen gegenüber Deutschland bilden die Verschnörkclungen der ministeriellen Erklärung, die n. a. den aus englischer Seite gehegten „ernsten und ehr lichen Wunsch" betont, daß die deutsch-sranzösischen Ver handlungen zu einem für beide Teile ehrenvollen und be- srieüigenden Ergebnis führen möchten, unter voller Wah rung der britischen Interessen. Wir nehme« diesseits des Kanals natürlich gern Akt non der Versicherung, daß England Deutschland gegenüber keine beherrschende oder überragende Stellung beansprucht, und daß cs auf Kompensationsverhandlungcn, die sich nicht aus Marokko beziehe», keine Einwirkung ausüben will. Indessen wird es kein billig Denkender unserer nationalen öffentlichen Meinung verargen tönnen, wenn sie sich gegen die Betonung der Ehrlichkeit des plötzlichen englischen Ge sinnungswandels skeptisch verhält. Auch die Versteifung auf die angeblichen „britischen Interesse n" in Marokko ist nicht geeignet, das deutsche Mißtraue» zu beschwich tigen. England bat sa durch das Abkommen mit Frank reich vom Jahre 1MI4 diese Interessen ausdrücklich an seine» französischen Busensreund abgetreten und sich ganz aus Marokko zurückgezogen, sich also dort „desinteressiert", wie es in der Diplvmatcnsprachc heißt. Kaum ist aber in folge der französischen Eroberungspolitik mit der Mög lichkeit z» rechnen, daß Deutschland ebenfalls im Scherifat festen Fuß faßt, da werden mit einem Schlage die 1!M4 sanft entscistummerten „britischen Interessen" wieder lebendig und zeigen sich von einer solchen urwüchsigen Stärke, daß zu ihrem Schutze in London ein fürchterliches Läbclrasscln für nötig gehalten und eine Alarmierung der ganzen Kultnrwelt nicht gescheut wird. Erkläret wir, Graf Oerindur, diesen Zwiespalt der Natur! Sehr einfach. Es handelt sich bei dem ganzen Vorgehen Englands wieder um einen Ausdruck der grundsätzlichen Gegner schaft gegen Deutschland. England ist augen scheinlich entschlossen, die ELuardsche Einkreisungspolitik gegenüber dem Deutsche» Reiche auch in Zukunft fortzu- letzen und keine Gelegenheit -u versäumen, bei der es uns internationale Schrvieriqkeiten zu bereiten und Steine in den Weg zu wälzen vermag. In der Form hat ja diese Politik neuerdings wesentlich mildere Formen angenom men, wennschon Kundgebungen L la Lloyd George auch hier einen Rückfall erkennen lassen, aber i» der Lache wird sie mit aller Energie weiter betrieben. Je weniger wir uns darüber täuschen, desto besser für »ns. Tic Hand lungsweise. die England uns gegenüber in der jetzige« marokkanischen Krise zur Schau trägt, enthält die ernste Lehre, daß cs für uns eine Lebensfrage ist, uns durch englische Drohungen auf keinen Fall ein - schüchtern zu lassen, sondern unbeirrt in der Welt- Politik den Kurs zu tetzcn, der uns von unseren nationalen Notwendigkeiten vorgezeichnet wird. Wollten wir vor der geballten englischen Faust in jedem Konsliktsfalle muti,r zurückwcichcn, so würden wir. um mit Herrn Lloyd George zu reden, auf das Niveau einer Nation herabsinken, die im Rate der Völker nicht mehr mitzählt. Neueste vrMmelsiungen vom 28. Juli. Die Marokko-Frage. tBergletche Tagesgetckichte.) Die deutsch-srauzösische« Verhandln»««». Paris. tPrcv.-Tel.j Man versichert hier, daß Herr v. K i d e r l e n - W ä ch t c r in seiner letzten Unterredung mit dem Botschafter Eambon seine frühere Forderung der ganzen französischen Kongvkttste ermäßigt und er klärt habe, er werde sich mit Libreville zufrieden- steilen und verlange Loango nicht. Er hätte indes nvch einige andere Bedingungen hinzugefügt, die sich nicht aus Gebietsabtretungen bezögen und neue Schmierigkeiten er geben hätten. „Matin", der diese Meldung verzeichnet, lügt hinzu: Tie öffentliche Meinung in Frankreich wünscht, daß die Verhandlungen zum Ziele führen, sie ist nicht gegen eine Gebietsentschädigung an Deutschland, wenn dieses sich verpflichtet, uns in Marokko volle Freiheit zu lassen. Der neue Vorschlag des Herrn v. Kiderlcn-Wächtcc ist noch viel zu weitgehend. Es liegt im Wunsch und im Interesse der beiden Länder, daß der abzuschließcnde Ver trag vvn der großen Mchrbcit beider Völker vollkommen gutgehcttzen werde, denn nur in diesem Falle kann das ab- zuschließende Abkommen ein befriedigendes und dauer haftes sein. Ein Schweigegebot. Bcrli n. «Priv.-Tel.t Wie verlautet, ist seit einige« Tagen sämtlichen Beamten des Auswärtigen Amtes für die zurzeit schwebenden deutsch-sranzösischen Verhandlungen ein besonderes Schweigegebot erteilt worden. Aus diesem Grunde sind private authentische In formationell aus Berlin über den Fortgang der Marotko- verhandlungen unmöglich geworden. Marokko »nd die Meerenge von Gibraltar. Berlin. tPriv.-Tel.) Die „K r c u z z e i t u n g" bringt von hochgeschätzter Seite ein Schreiben über Marokko und die Meerenge von Gibraltar. Es heißt darin: Tatsache ist, daß von dem Augenblick an, wo ganz Marokko an Frankreich siele, eine Wertvcrändc- rnng im Mittclmeer erfolgte, die sich allmälilich bis in die entferntesten Winkel auf der langen Linie über Genua, Neapel, Venedig, Triest, Fiume, Saloniki, Konstantinopcl» Odessa und Alexandria erstreckte. Da Frankreich früher oder später nicht unterlassen würde, gegenüber von Gibral tar sich eine befestigte Stellung zu verschaffen, so kämen dann, da der Luezkanal in englischer Hand liegt und auch für schwere Kriegsschisse unzulänglich ist, alle Nferstaaten n»ter französische K v ntrvll e. Tie jenigen Politiker des Mittclinccrcs, denen ein weiter Blick eigen ist, berufen sich für diesen Fall ans England. Ich nehme nun ohne weiteres a». daß Frankreich an England in bezug aus Flvttenrüstnng, ans die atlantische Küste und namentlich in bezug aus die Befestigung der Meerenge in der Gegend vvn Tanger ganz bestimmte Zusagen gemacht hat, und Englands Staatsmänner werden über diese Zu sagen. beispielsweise Italien gegenüber, keine besondere Verschwiegenheit geübt haben. Aber das alles schlummert tm Geheimnis. Tic Gefahr nnscrcr Zeit ist die geheime Diplomatie. Wie solche gehalten werden, sicht man ja deut lich an der Befestigung vvn Biserta, wie neuerdings bei der Algccirasakte. Geheime Versprechen sind nicht geeig net, in solchen Lebensfragen eine sichere Grundlage für die Sicherheit der Mittelmeerstaaten zu bilden, sonder« das vermöchte nur das internationale Recht. Wer mit erlebt hat, wie die Franzosen in Tunis vorgingen, und was sic aus Biserta gemacht haben, der wird über die Folgen der „friedlichen Durchdringung" keinen Augenblick im Zweifel sein. Tie jetzt schwebende Marvkkvfrage ist die Meeren genfrag c. Wenn bisher das Deutsche Reich In der Marokkosragc im Vordergründe steht, sv kommt dies zunächst von Handelsinteressen. Abgesehen aber non diesen Interessen des eigenen Handels vertritt jedoch das Deutsche Reich, wenn auch zunächst stillschweigend, die großen Inter essen. die um die Mcerengensragc spielen. Es bedarf wohl kaum erst des Hinweises aus Panama, um die Bedeutung solcher Frage« ganz zu begreifen.
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