Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192311206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19231120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19231120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1923
- Monat1923-11
- Tag1923-11-20
- Monat1923-11
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.11.1923
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Riesaer D Tageblatt nd A«re1 grr lLlbkblatt M Amriarr,'. Dienstag, 20. November 1023, abends 7«. Jahrg 27» lehnen sie einmütig ab Eine wlche Masmastme ist bei dem derzeitigen ErnährungS- und Gejundhciiszustande der Belegschaften bezüglich der Erhaltung ster Arbeitskraft geradezu verhängnisvoll, liegen eine Ausdehnung der Ar. beitszcst spricht gegenwärtig auch die Tatsache, dass für eine erhöhte Produktion im Bergbau die Borauslemmgen noch nicht vvrlicgen. Tas erstrebte Aist der Arbeitssteige» rnug unv Predutrionsverbilligung läüi sich wesentlich i'ör- dern durch zweckentsvreclienk.e b-tri-bsiccbniscbc .Naßnast- men. Tie Vertreter der Gewerthchaiten sind bereit, dieser Notwendigkeit Rechnung zu tragen, wenn die unbedingt erforderlichen Voraussetzungen dafür erfüllt sind. Falsche Gerüchte über Ausrufung der Monarchie in Banern. )( München. Tis Gerüchte, daß in Bayern in abseh barer Zeit die Monarchie aus gerufen werde, lins, wie non zuständiger Stelle zu erfahren ist, böswillige Erfindungen, denen jede tatsächliche Grund lage fehlt. Ter frühere Kronprinz Nuvprechr hat in einem schreiben, das in der Versammlung s?s National» Verbandes deutscher Offiziere verlesen worden ist, nach drücklichst gegen das Gerücht Stellung genommen, daß in Bayern demnächst die Monarchie aus gerufen werde. Auch in den letzten Tagen sind von feiten verschie dener vaterländischer, studentischer und anderer Organisa. itoncn Versammlungen eröffnet worden, die rückhaltlos das Vertrauen zu von Kahr aussprachen, Fortschreitende Täubrrungsaktio« in Thüringen. Weimar. Tie Säuberungsaklion in Thüringen schreitet weiter vorwärts. Wie amt.icb mstgeteilt wird, unternahm die Reichswehr derartige Aktionen in Ruhla, iu der Gegend von Friedrichroda, in Tabarz, in der Umgegerrd von Gräfenroda, in Wickerstedt, in uns um Wasungen, wobei mehrere Verhaltungen vorgenommen und belastendes Material bstchlaanahwr wur.e Tie LandeS- volizei führte erfolgreiche Untersuchungen aus in Tern- berg, Blankenburg, Rudolstadt un.) Großbreitenbach. In Eisenach wnd eine Erwerbslosendemonstraston statt. In- fo'.ge der Beunruhigung, daß dir Scadrhauvtkais.' eesturmt würde, .wurde Reichswehr eingesetzt, -die die Ortnung mit der Schußwaffe wieder hersteck, n konnte In Meinungen wurden fünf Kommunisten vcrlrastsr, di' wegen Ankauf von Muninon an Reichswehr.eute herangetrsten waren, In Arnstadt wurden kleine Unruhen durch die Landesoolt» zei unterdrückt. In Ilmenau wurde das von der Polizei bemachte Gefängnis angegriffen und einzelne Gemngeni befreit. Einer der Gefangenen wurde getötet. Dr. Zriguer dementiert. Tr. Zeigner übersendet der .Dresdner Volkszeitung' folgende Erklärung: „Die bürgerliche Presse bringt Mit teilungen über ein gegen mich schwebender Ermittelungs verfahren. In diesem Verfahren werde ich Rede und Ant wort stehen und es wird sich ergeben, daß alle Mitteilungen bösartige Entstellungen oder Politische Tendruzbedaup. tnugen sind. Ich habe nie. für amtliche Handlungen geld liche oder Geldwertrentschädigungen erhalten." Die Umgruppierung der Enteilte. Wenn eine Gruppe von Staaten sich eure Zeitlang auf gemeinsamen politischem Wege smstet, so ist damit nicht gesagt, daß sämtliche Beteiligte einem gemeinsamen Ziele zustreven. Bereits während de-s Krieges war es häufig nur unter großen Schwierigkeiten möglich, die verschiedenen Ententemächte zusammen zu hallen und sie auf ein gemein sames Programm zu binden. Allein die Tanache, daß der niederzuwerfende Gegner eine unbedingte Kräf.ezmammcn- fassung auf sich ziehen mußte, har die grundmmichcn Gegen sätze immer wieder überwunden. Währens des Krieges war vcrankreich auf die Hilfe Englands unbedingt angewiesen. Englands Wille war also vor allem maßgebend. Engmnö hat es verstanden, den bedeutsamsten Rivalen und alten Gegner Rußlands gleichzeitig mit dem Femdr Tcutich- land niederzuwerfen. Damit war ein grundlegender Gegen- satz in der Entente ausgeschaltet. Während -der FriedeuS- verhandlungen bildete sich ein neuer Gegensatz in voller Schärfe heraus. England und auch Amerika wünschten zwar den Zusammenbruch der deutschen Wirtscha-tsgellung, sie hatten aber kein Interesse an der restlosen politisch mili tärischen Ausschaltung dieser Festlandsmacht. Es bleibt die tragische, heute völlig unbegreifliche Schuld und Kurz sichtigkeit Lloyd Georges, diesen politisch militärischen In teressen Englands während der Friedensverhandlungen nicht hinreichend Bedeutung beigelegt zu haben. Deutsch land wurde militärisch völlig zur ^hinnacht verurteilt und als politischer Machrfaktor ausgeschaltet. Frankreich wurde damit zum ausschließlichen Herrscher des Festlandes und zugleich zum neuen gefährlichen Gegner Englands und auch Italiens gemacht, das seinerseits unzufrieden war mit der im französischen Interesse liegenden groß-slavischei» Lösung der Äalkanproblema. Aus dieser naturnotwendigen Entwicklung ergab sich die allmähliche Umgruppierung innerhalb der Entente, die wir in den letzten Jahren erlebt haben. Während bis- her, trotz oft recht deutlicher Worte über den Kanal hin weg die neu erwachsene Feindschaft immer noch unter Sem allerdings sehr durchsichlig gewordenen Ententcmäntelchen verhüllt wurde, beginnen sich neuerdings die gegenein ander wirkenden Kräfte deutlich greifbar auSznprägcn. Tie Umstellung in England selbst gehr naturgemäß nicht mit der Schnelligkeit vor sich, die man-beiivt-lSw-sik« in Deutsch- 'Las Riesaer Tageblatt erscheint irden Tag abends '/,S Uhr mit Ausnahme der Sann- und Festtage. Bring-Pret-, gegen Vorauszahlung, sllr die Zeit vom 17. ll. bis 2s. ll. OsU Milliarden M. emschl. Brinaerlohn. Für den Falt des Eintretens von ProduktlonSverteuerungeii, Erhöhungen der Löhne und Matermlicnprcise behalten wir uns da- Recht der-Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeige» für die Nummer des Ausgabetages sind bis 9 Uhr vorniittags aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plagen wird nicht übernommen Grundpreis für die 89 wm breite, 8 mm hohe Grundschrift-Zeile (l> Silben) 2ü Gold-Pfennige; die 89 mm breite Ncklamczeile lvl) Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Sah Aufschlag. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlungs-und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage -Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Liesercmten oder der Besördcrungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlstlming der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riis«. Grschift-steli«: Ltsethestratze 5» verantwortlich für Redaktion: Heinrich llhiemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Äit^r!^.. Zinn Vutztag. Bußtag feiern wir morgen. Zwar der Christ soll jeden Tag seines Lebens auch Bußtag feiern, wenn er an die fünfte Bitte des Vaterunsers kommt: „Vergib uns unsere Schuld", wie denn auch unser Luther in der ersten der »5 Thesen des 81. Oktober 1517 schreibt: „Da unser Meister und Herr Jesus Christus spricht: Tut Buße!, will er, daß das ganze Leben seiner Gläubigen auf Erden eine stete Buße sein soll." Aber deshalb sinh die Bußtage als Tage der gcmcinsaincu Bcu- >ung des ganzeu Volkes, wenigstens des ganzen Cljristcn- wlkes, nicht überflüssig, am allerwenigsten in der gegen- värtigen Zeit. In einer Zeit schwerer Bedrängnis, zur Zeit >es Einbruchs der Türken in Ungarn im Jahre UM, sind in mserem sächsischen Baterlande die Bußtage angeordnet Wor ten. Aus großer Not heraus sind sic geboren und Notljclfer ollen sie sein, solle» zu dem Hinweisen, der größer ist als ille Not. Furchtbare Not lastet jetzt ans nnserin Volle wie eit den Tagen des 30jährigen Krieges nicht wieder. Möchte ts sich auch den heutigen Bußtag zum Nothelfer werben las en. Möchte eS auf seine Stimme hören, die ihm sagt, daß s seine Not selbst verschuldet hat. Ob es schon ost ansgespro- hen und ebcnsvost von vielen nicht geglaubt worden ist, noch cknmal sei cs ausgesprochen: Sein Abfall von Gott, seine Uottlosigkeit und die ans ihr entspringende Sittenlosigkeit änd im tiefsten Grunde schuld an seinem Elend. Und es gibt mr einen Weg zu seiner Rettung: Zurück zu Gott! — „So lange das deutsche Volk nicht vor Gott auf die Knie füllt, ist keine Rettung", so hat jemand sehr richtig gesagt. Das ist es, vas ihm die Stimme des Bußtages cinschärfcn will. Was nützt es euch, so mahnt sie, daß ihr euer Weh beklagt und ruch einander anklagt, ein Stand den andern, eine Partei die andere, oder daß ihr gar Gott anklagt, als behandele er :uch ungerecht im Gegensatz zu encrn Feinden? Euch selbst nüßt ihr anklagen! O daß doch diese Mahnung öffne Ohren »nd willige Herzen sande! Was vor langen Jahren Ser Prophet Jeremias auf den Trümmern der von Nebnkadnezar ferstörtcn Stadt Jerusalem unter heißen Tränen über das über sein verblendetes Volk hcreingcbrvchene furchtbare Un heil ausgcrusen hat, das patzt auch für unsere Zeit, als ob !s eigens für sie geschrieben wäre: „Wie mnrren denn die »eute im Leben also? Ein jeglicher murre wider seine Sünde! ratzt uns forschen und prüfen unser Wesen und uns zum Herrn bekehren! Lasst uns unser Herz samt den Händen mfhebcn zu Gott im Himmel: Wir haben gesündigt und sind ingehorsam gewesen; darum hast du billig nicht verschonet." Irgendwo in einem Sause hängt an der Wand ein seltsames, tiefsinniges Bild, das nur zwei zum Gebet gefaltete Hände zeigt. Dieses Bild sollte in allen Häusern unseres Volkes hängen und die Bewohner alt und jung znm Gebet aufrufen. LS gibt arbeitende, cS gibt sich gegenseitig helfende, es gibt Ich in Not und Angst ringende, es gibt leider auch sich im Zorn und Satz ballende Hände, aber cs gibt viel zu wenig seiende Hände unter uns. Die Not hat unser Volk noch ncht beten gelehrt. Deshalb hat der himmlische Helfer noch licht so eingreifen können, ivie er cs wohl schon längst gewollt hätte. Machen wir nnS aber keilte falschen Erwartungen ,on seiner Hilfe. Er hilft von innen nach autzen, er Hilst ,ach der Regel: Werdet ihr erst besser, dann wird es bester verden! Tut Bntzc! So mahnt der morgende Feiertag. Bntze hcitzt Umkehr, Sinnesänderung, Lebensändernng. Fange 'in jeder bei sich an. „Wenn jeder vor seinem Hanse kehrt, sann wird eS auf der ganzen Straße sauber werden." Für >cn ersten sächsischen Landesbutztag am 18. Februar 1664 war rls Text das Prophetenwort (Jer. 13,16) angeordnet: „Gebt >em Herrn, eurem Gott, die Ehre!" — Wenn unser Volk 8ott dem Herrn wieder die Ehre geben lernt, wenn es seiner Lchuld sich bewirbt im Gebet zn ihm seine Zuflucht nimmt »nd ihn um seine Hilfe anruft und Ernst macht, das böse, zottwidrige Wesen von sich abzutun und nach seinem Willen zu leben, bann wird er sich mit seiner Hilfe zn ihm bekennen. Itk WAM M die MrmM«. Entscheidung nicht vor Freitag. Der AeltestenauSschust deS Reichstage» ist für beute wrmittag 11 Uhr einberusen worden, um die geschäftlichen Dispositionen der Plenarsitzung, zu treffen. E« ist beab- ichtigt, den Bnßtag für KraktionSsttzunarn frei,»halten, veil di« Sozialdemokraten den Wunsch geäußert haben, die Vlenarverbandlungen des Reichstages nicht zn unterbrechen. Zalls der Reichskanzler bereit» in der heutigen Sitzung da» Wort nehmen sollte, werden di« Fraktionen am Bußtag Selegenheit habe», zu den Ausführungen dr« Reichskanzler« ktellung zu nehmen. «ine Entscheidung über di« «Vertrauensfrage dürfte »emnach frühesten« Freitag zu erwarten sein. Es ist nach der bi«herigen parlamentarischen Lag« und nach der Stim« nung in sozialdemokratischen Kreisen nicht ausgeschlossen, daß di« Sozialdemokraten ein Misstrauensvotum einbringen Verden. Es würden dann zusammen mit den Mißtrauens« »oten der Deutschnationalen und der Kommunisten drei derartige Anträge vorliegen. Dadurch jedoch verringert ich die Gefahr für da« gegenwärtig« Kabinett. Denn in diesem Falle ist anzunehmen, daß dir verschiedenen Miß- irauenSvoten abgelehnt werden, weil kein« der Parteien, ü« ein derartige« Votum Einbringen, für den entsprechen den Antrag der andere» Parteien stimmen wird »nd di« drei Mißtrauensvoten der Reihe nach abgelehnt werden. Ob für da« Kabinett Ttresemann ein ausdrücklich«» Vertrauensvotum eingebracht werden wird, ist noch nicht kntschicden. Der demokratische Fraktionsvorftand hat gestern den Beschluß gefaßt, sich an einem Mißtrauensvotum dicht zu beteiligen. Heute vormittag wird der Reichs« lanzler vor der Plenarsitzung di, Führer der Parteien der Mitt« «mvianaen. um sie über den Inhalt seiner Reichs« tagsrrde zn unterrichte» n»d um mit ihnen die durch die Haltung der Oppositionsparteien geschaffene politische Situation zu erörtern. Heute Gutscheiduug -er votschafterkonserenr. )( Paris. Die Sitzuna der Botlchasterkonferenz war gestern 1,80 Uhr beendet. Maiibat hinsichtlich der Wieder aufnahme der interalliierten Militärkontrolle ein provi sorische« Abkommen getroffen, das den interessierten Negie- rnngen nunmehr zur Genehinianng unterbreitet wird. Nach einaehrndem Meinungsaustausch wurde ein vermittelnder Text entworfen, der nachmittag dem französischen Minister- rat zur Ratifizierung unterbreitet wurde. Inzwischen wird der englische Botschafter seine Regierung telephonisch fragen, ob sie die inS Auge gefaßte» Entschlüsse annebinrn will. )( Paris. Ter Ministerrat ist um 2,30 Ubr im Elysee zusammengetrete». Neber die Sitzung, die bis 4,30 Uhr dauerte, wurde folgendes offizielles Eommuniaue auSge- geben: Der Ministerpräsident unterrichtete den Ministerrat über die Verhandlunaen der Botschasterkonserenz. Der Ministrrrat billigte die vom Ministerpräsidenten in den Verhandlungen eingenommene Haltung einmütig. )( Paris. Wie die Agentur Havas erfahren haben will, werde sich sehr wahrscheinlich die Botschafterkouserenz in der Frage der Militärkontrolle in Deutschland auf folgender Grundlage einigen: Sie werde der deutschen Negierung mitteilen, daß die Militärkontrolle in aller, kürzester Zeit wieder ansgenomine» werde und frage, ob die deutsche Negierung hierzu ihre Zustimmung gebe oder nicht. Der Kontrollkommission stehe es zn, zu bestimmen, unter welchen Bedingungen sie ihre Pflicht ausüben würde. Wenn Hindernisse entstehen würden, habe sie zu entscheiden, ob die deutsche Negierung hierfür verantwortlich sei und in welchem Maße. In diesem Falle würden die Alliierten sich verständigen, nm, wenn nötig, Maßnahmen zu ergreifen. Was den ehemaligen Kronprinzen anbelange, so werde man in Anbetracht der Tatsache, daß er den Verzicht auf den Thron ansgesprochen und das Versprechen gegeben habe, als Privatmann in Deutschland zu bleiben, dir deutsche Regierung auffordern, streu« darüber zu wachen, dast er daS gegebene Versprechen batte. * Paris. Folgende halbamtliche Mitteilung wurde gestern abend ausgegcden: Tie Vertreter Frankreichs, Belgiens, der Vereinigten Staaten, Erotzbritnnien« und Italiens in der Botschaiterkonferenz haben sich gestern nachmittag am Quai D'Oriai) versammelt. Ta jedoch Lord Grewe, der Botschafter Großbritanniens, noch nicht die endgültigen Instruktionen der englischen Negierung erhalten hatte, ist löe Sitzung auf heut« vertagt worden. Tie Verhaudlrmgen mit dem englisch-amerikanischen Konsortium. Ueber die Gewährung sehr beträchtlicher ausländischer Kredite, über die der Reichskanzler vor dem Zentral»»!» stand der Deutschen Volkspartei und im Auswärtigen Aus schuß Andeutungen machte, erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Zwischen den deutschen maßgebenden Stellen und «iuer amerikanisch-englischen Gruppe werden seit längerer Zeit Verhandlungen über eine» Währung»- und NaurungSuitttelkrcdit geführt. Für den Währnnyrkredit allein kommt etwa ein Betrag von einer Milliarde Dollars in Betracht. Die Au«sichten für da« Zustande kommen de« AbschluffeS erscheinen nicht ungünstig. Aller dings machen die ausländischen. Geldgeber zur Borans- fetzung, daß «ine Stabilisierung der politischen Verhält nisse in Deutschland rintritt und daß Deutschland vor Experimenten d«S Rechts- und des Linksradikalismus bewahrt bleibt. ES ist selbstverständlich ausgeschloffen, daß, wie von anderer Seite gemeldet wird, etwa zwei oder drei prominente Großgrundbesitzer die alleinige Haftung übernehmen. E« ist vielmehr an die Gesamtheit der Grundbesitzerverbände alS Garanten gedacht. Der Kredit, dessen Höhe noch nicht endgültig festgelegt ist, dürfte auch beeinflußt werden durch Schätzungen, die der Ernährung-Minister und die anderen zuständigen Stellen für den Bedarf Deutschlands an Fletsch und Kohle während der nächsten Monate aufstelle» werden. Die ErnährungSkredite sollen, wie wir hören, so gestaltet werden, daß sie erst nach sechs bis neun Monaten ab gedeckt zu werden brauchen. Ueber di« in Aursicht stehenden ausländischen Kredite weiß die „Vosfische Ztg." noch mitznteilen, daß «S sich um Kredite auS Amerika, England nnd Holland Handl». Hervorragend« Baukfirmen aus diesen drei Ländern wolle» sich angeblich an der Errichtung der Goldnotenbank, welche die endgültig« Lösung des deutschen Währung«- Problem» bilden soll, mit Krediten in einer Wesamthöh« von 1400 Millionen Goldmark beteiligen. Auf den amerika nischen Kredit soll «in Betrag von 170 Millionen Dollar, also etwa die Hälfte de« Gesamtbetrag«» entfallen. Wie e« hetßt, soll die Parafierung de« Vertrage« in den nächsten Lagen erfolgen. Di« Arbeitnehmer an den Zechenverband. Essen. T-ie Vertreter der Arbfitnehmerorganisationen richteten an den Zechenverband ein Schreiben, in dem es heißt: Zu dem von den Vertretern des Zechenverbandes vorgetragencn Verlangen auf V er l ä n g er un g d er Ar beitszeit an die Dauer der Vorkriegszeit sowie auf Abänderung bestimmter Bedingungen, staben die Vertreter der Arbeitnehmer der BcrgbLnorganiscnivnen Steilung ge nommen. Sie verschlossen sich nicht der Erkenntnis, daß Verbilligung und Steigerung der Produktion dringendstes Zeiterfordernis ist. Diesen Rechnung zu tragen, durch Wiedereinführung der Vorkriegs,arbaitSSeit «d Anzeiger Meblatt ««-Riych D-Vansch-lt- Riesaer ra-etlittt e-Mt die amMchex Bekmarmachlluaea Fernruf Nr. LE «mtshaüpi -schäft Großenhain, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft heim Amtsgerichte:inid .'de? Rates der Stadt Riesa, des Finanjomtk< istsia ,«>> d,tc H-nvk.,!lpmta Meist,,-
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