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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 24.06.1931
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1931-06-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19310624027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1931062402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1931062402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1931
- Monat1931-06
- Tag1931-06-24
- Monat1931-06
- Jahr1931
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rwenöAuSvade Amerika geschloffen hinter Sovver Mm Rülkwirkungen Mer Schütter Muilelini stimmt deizll» zu Re stanzWche Nele an Server fettig,estelst Botschafter von Hoesch, der in -er Nacht »um Dien», tag von seiuer Berliner Reise zurück-tkehrt ist, halt« am Dienstagabend im Anschluß an die .Kammersitzung ein« Unter»«»»«- «U he« Bris»-, europäische Zwecke des Angriff» und der Gebietserweite rung. Amerika habe sich an ihm auSntchtauSretchen- den Gründen beteiligt. Amerika »«zahlte dann nicht nur seine eigene« Kriegslasten, sondern auch «ine« «rohen Teil der Softe« der fremde« Nationen. Di« europäischen Nationen und Bankiers kämen nunmehr mit einer Revision der Kriegsschulden heraus, so daß die sremden Nationen noch weitere Erleichterungen für die Kosten und Folgen ihrer üblen und ruchlosen KriegSgewohn- heiten erlangten. Jeder amerikanisch« Politik««, de« den amerikanischen Steuerzahler ausforder«, stir vergangene »der znkünstige europäisch« Kriege z« zahlen, sollte vom Songretz «nter Anklage des Hochverrats gestellt werden. I« besonde ren wendet sich Hearst gegen Frankreich, das sein« Schul, den nicht bezahl« «nd daS Geld znm Ausbau einer gigauti, scheu Kriegsuraschiueri« zur Unterwersuug Europas »er« «end«. Frankreich sei immer «och in» Kriegszustand gegen Deutschlanb. D«r «ersailler Bertrag sei k«i« Friedensvertrag, soweit er Frankreich betresse. Er sei lediglich «in verräterisches Mittel gewesen, seine« Feind in die Hand -a bekomme«. I« Europa werde so lange kein Fried«« herrsche», bis Frankreich gezwungen «erde, mit der Heransbeschworuug von Kriegen ausznhSren. Italien habe den Bereinigten Staaten gegenüber seine Armut geltend gemacht. ES sei indessen nicht zu arm, «ine grobe Kriegsmaschinerie ausrechtzuerhalten. Die Alli ierten wollten Gelb sür zukünftige Krieg« sparen und des- halb Amerika sür den letzten zahlen lassen. Im übrigen setzte sich Hearst für Coolidge al» näch sten Präsidenten ein, der den Hooverschen Plan al» et» schmähliches Stück der Ausraubung bezeichnet habe. Italienische Kritik an Frankreich Rom, 24. Juni. Der lebhafte und zustimmend« Wider hall, deu das Angebot Hoovers in Italien ausgelost hat, ist auch durch die sranzösischen Gtorungdversuche nicht ver ringert worben. Der „Tevero* erklärt im Gegenteil, daß der französische Unwille über den klugen amert- kanischen Vorschlag nicht mit Stillschweigen übergangen werden könnte, nachdem unter allen europäischen Völkern allein Frankreich da» Wort Hoovers nicht mit Ge nugtuung aufgrnommen habe. Frankreich allein laste «in klares Erkennt«!» sllr de« geschichtlich«» Augenblick vermisse«. Mit Ironie bemerkt der „Lavoro FaScista*: Frankreich hat den Krieg durch die Hilfe anderer gewonnen, vor allem aber hat e» den Frieden fast allein gewann««, der ihm tu Europa eine Vorherrschaft garantiert, und wenn man zusieht, worin der französische Friede besteht, so findet man die ganze Kette der Reparationen, Verträge, Bündnisse, die Frankreich wie «in Stahlkreis umgeben. Wenn man einen Punkt dieses Schutzgürtels berührt, so gefährdet man nach Ansicht der Franzosen schon ihre Sicher heit. Der Beweis dafür ist die Ausnahme de» Hoover- Angebot» in Frankreich. Venn Frankreich sich »«« d«nt «iumüttgen Wille« aller andere« Staate« wird beng«« müsse«, s» ergibt sich daran», dass sein« Auffassung ,»» inter nationalen Beziehungen «ng »nd «»»lstisch ist. Motin«, IvSMI WstttMI a» «MIM Washington, 28. Juni. Der rumänische Gesandte er« klärte Pressevertretern über seinen Besuch beim Staats sekretär Sttmson, Rumänien be d ü r f e de» die rumäni schen Zahlungen an die Alliierten überstetaenbdn Teile» der deutschen Reparationen zum eigenen Wiederaufbau. Wen« Rumänien dem Plan Hoovers zusttmm « n solle, so müsse es die Garantie babrn, daß ihm Anleihen für btese Zwecke gewährt werben. Stimson habe ihm erwidert, baß zunächst der Vorschlag Hoover» bedingungslos an genommen werden müsse, damit da» Ziel einer Ent- spannung der Sage Deutschland» schnellsten» erreicht werde. Ueber Anleihen könne man später reden. Dtplomatenvefprechlms in Washington Berlin, 24. Juni. Staatssekretär Stimson ha» am Dienstag die diplomatischen Vertreter Deutschland», Eng land». Italien», Bulgarien», Jugoslawien», Rumänien» und der Tschechoslowakei zu Besprechungen über Präsident Hoovers Vorschlag empfangen. Mit Rücksicht auf gewiss« in französischen Blättern zum Ausdruck gebrachte Empfind lichkeiten wegen «ine, angeblichen Ueberrumpelnng der französischen Regierung wurde im Staatsdepartement folgend« Erklärung abgegeben: „Der amerikanifche Vor schlag ist vor seiner endgültigen Formulierung nicht mit irgendeiner srenrden Regierung besprochen worden. Der Präsident, der die Lage in Dtutschland, wie man verstehen kann, mit großer veforgnt» verfolgt hatte, handelte, al» die deutsche sinanztelle Krise an den beiden letzten Tagen der vorigen Woche zeigt«, daß, sofern er nicht so fort bandele, »ine Katastrophe unmittelbar bevorsteh«. Un- Frankreich war die erst« der sremden Mächte, die in Kenntnis gesetzt wurde, «l» er sich »um Handeln entschloß Da» war am Freitag.* VNkHpKkUlfn ENMfHftv MMMW htzMö Washingt««, 24. Juni. Staatssekretär Stimson er klärt«, daß er damtt rechne, daß bi« End« diese» Monat» dt« Zusage« der bi»her noch unschlüssigen Regierungen ein treffen werde«, s, »aß er Anfang Juli seine G«»par«ift gtUtzgdM HGttNch Washiugta«, 24. Juni. Um Frankreich z« ^ige«, haß Amerika in seiner Gesamtheit »«schlossen hinter dem M«ratori»mSpla« ft«ht, hat Präsident Hoover einen ganz anßergewöhnlichdn weg beschritten: Sämtliche Senatoren «nd Kongreßmitglieder «erd«« anlgesordert, d«m Prästde«te« sofort ihr« Ansicht »«« Moratori«m»plan «itzutetle«. A«S Washington abwesende Abgeordnete oder Senatoren sollen dies durch Telephon »der Telegraph tn«. Dies« Probeabftlmmnng wird «in positives Bild davon gebe«, wie die spätere formelle Abstimmung über di« Zah, luugSauSsetzung im Kongreß austsallen wir». Zugleich zeigt dl« Maßnahme Hoovers aber auch, «ie sicher di« Regierung d«r Z «stimm « ug deS KongresteS ist. . Sin Bericht des Washingtoner Korrespondenten der „Times* besaßt sich eingehend mit den tnnerpolitt- schen Erwägungen in Amerika, die zu dem Hoover-Plan führte» und dessen Folgen. Die bisherige geringe Popularität b«S Präsidenten sei vollständig in daS Gegenteil umgeschlage»; von den deutschen Elementen in de« Bereinigten Staaten liefen Tausende von Beifall-briefen bei der republikanischen Parteiorganisation ein, nachdem erst «och vor zehn Tagen di« Zentrale der Republikanischen Partei berichtet hatte, daß Illinois «ege« der deutsche« Stimmen so gut »ie sicher für di« Republikaner verloren sei. Auch auf selten der Gegner der Prohibition sei ein Uwschwung zugunsten Hoovers eingetreten. Die Demokraten anerkennten, daß ihre Aussichten für die Präsidentenwahl sich ganz wesentlich verringert hätten. Die Regierung weiß, daß irgendwelche Verzögerungen tn der Annahme des Hoover-PlaneS einen Rückschlag haben müßten. Die Neunorker Bankier», die seit Wochen Hoover gedrängt hätten, Europa zu Hilfe zu kommen und ihm eine Erhöhung der Preise versprachen, hätten alle» getan, um ihre Zusagen zu verwirklichen. Wenn sedoch die europäischen Negierungen nicht schnell han delten, so bestünde die Gesahr einer Reaktion. Hieraus er kläre sich der Wunsch Hoover», feinen Plan so schnell wie möglich angenommen zu sehen. Semit wer drn «ertrag von Rriatlstr London, 24. Juni. Der gegenwärtig in London weilende amerikanische ZeitungSmagnat Hearst veröffentlicht im „Daily Expreß* und im „New» Ehronicle* «inen sensatio nellen Artikel in dem er tn der schärssten Weise gegen Hoover Stellung nimmt. Er sagt u. a.: Der Weltkrieg sei «ine europäische Angelegenheit gewesen, geführt sür vor-ffenMchung erst Freitag Paris, 24. Juni. Um 1 Uhr mittags wird amtlich «ltgeteilt, der französische Mlnisterrat habe de« endgültigen Wortlaut der vermutlich recht umfangreichen Ant wort an de« Präsidenten Hoover festgesetzt. Ministerpräsident Laval erklärt« «ach Schluß der Sitzung, daß er vorlänsig nicht in der Lage sei, irgendwelche Einzelheiten ans dem Inhalt der Note der vesseutlichkeit vreiözugeben. Die französische Denkschrift solle de« Bot- schäfte« der Bereinigte« Staaten im Lause des heutigen Nachmittags zur Weiterleitung nach Washington überreicht «erden. Di« «erössentlichun« des Inhalts »erd« erst am Freitag ersolge«. SrutMland soll Mit», wer an die VN. Pari», 24. Juni. Soweit bekannt geworben ist. erklärt sich die französische Regierung tn ihrer Antwort mit dem Borschlag Hoover» im Prinzip einverstanden, wünscht aber nicht, baß die Unantastbarkeit der ungeschützten Zahlungen irgendwie durch da» Moratorium berührt wird, um keinen Präzedenzfall zu schaffen. Die französische Re gierung stellt sich deshalb auf de» Standpunkt, daß Deutschland de« ««geschützten Teil der Repara tionen i« Höhe von »12 Millionen Mark undediuät ad- lieser« müsse. Die BIZ. soll sedoch auf,«fordert «erde«, diese Summe auf schnellstem Weg« in de» eine» »der andere« Form der »enlschen Wirtschaft »ieder ,«-«führen, so baß bi« Zahlung de» ungeschützten Teil» nur tteopetlsch ersola«. Ob und tn welcher Höhe für diese der deutschen Wirtschaft wieder zugeführte Summe Zinsen erhoben werben sollen, steht noch nicht fest. E» hat ferner den Anschein, daß die sranzvsische Regierung daraus verzichtet, baß di« aug- ländischen Devisen, die für da» GeschästSsabr 1081 bl» 1V82 gestundet werden, aleichzettta mit derftenigen überwiesen werden sollen, dt« für das Jahr 1082 bi» 1V88 fällig sind. Üthrr irgendwelch« MarasNer», die die französische Re- Die Antwort an Aoover Rom, 24. Juni, Ministerpräsident Mussolini hat aus Grund de» Vorschlages de» Präsidenten Hoov er gestern dem italienischen Botschafter tn Washington da» folgende Telegramm übermittelt: „Ich bitte Euer Exzellenz, der Regierung der Bereinigten Staaten von Amerika mitzuteilen, daß ich den Vorschlag d«S Präsidenten Hoover über die vollständige Einstellung der Schuldeuzahlnngen der Regierungen «ährend eines Jahre» geprüft habe. Dieser Vorschlag legt Italien erheblich« Opser aus; aber ich hab« mich nach reislicher Ueberlegnng enlschlossen, ihm grundsätzlich meine herzliche Zu, Pi mm u ng zu erteilen. Ich behalte mir vor, der dortige« Rytierung binnen kurze« einige Bemerkungen zugeh«« z« lasten, die bäht« zielen, eine zugleich gerechte und praktische Anwendung der glücklichen Initiativ« der ««erikanischen Regierung flcherzustellcn, wie dies ge»tß im Sinn« der Vor schläge des Präsidenten liegt. Ich beglückwünsche mich dazu, daß dl« Initiativ« deS Präsidenten, deren hohe «ora, lisch« Bedeutung vom italienischen Volke »oll ge würdigt wird» «tue Periode wirksamerer Zu sammenarbeit zwischen den Völkern erösfneu kann, «ine Zusammenarbeit, die «berat»» notwendig ist im gegen wärtigen Augenblick allgemeiner Schwierigkeiten «ud am Vorabend der Abrüstungskonferenz. gterung etwa von Deutschland fordern könnte, ist bisher nicht» verlautbart worden. I» den Pariser Blättern ist eine Beruhigung einge treten, nachdem sestzustehen scheint, daß die sranzöstsche Negierung keineswegs aus die Ueberweisung de» unge- schützten Teile» der Zahlungen verzichtet. Die in diesem Zusammenhang au» Amerika vorliegenden Nachrichten, Hoover werd« jeden sranzösischen Gegenvorschlag höflich aber entschlossen ablehnen, werde nicht ernst genommen. Sauer wein erklärt im „Matin*, Frankreich könne sich sehr wohl den amerikanifche« Pläne« widersetzen, laufe aber Gefahr, sür all« Zu kunft als verantwortlich für sämtliche wirtschaft lichen oder sozialen Katastrophen ««brandmarkt z« Da» französische Volk halt« selbstverständlich an seinen Rechten fest; «S halte aber auch ebensosehr am Frieden fest, und eine Politik, die di« ganze Verantwortung einer Welt krise auf Frankreich» Schultern lade, sei keine Politik de» Frieden», sondern de» Kriege». Der einzige Weg, den Frankreich augenblicklich beschreiten könne, fei der, den die Regierung einschlage und der zur Mitarbeit Frank reich» am Wiederaufbau Europa» sühre «nter Wahrung der ihm im Aouugplau zugeftaudeueu «echte. Am DienStagnachmittaa haben Besprechungen der ver- schieden«» Parteigruppen über den amerikanischen Vorschlag stattgesunden, «et den Radtkalsozialtsten gab Herrtot einen auvsührltchen Ueöerblick über den Vorschlag Hoover». Er erklärt«, daß er der schärfste Gegner eine» Mora- torium» für den ungeschützten Teil der Reparationen sei. E» wurde beschlossen, von der Regierung da» unbe dingte Festhalten an der Zahlung de« ungeschützten Teil« zu fordern. Eine gleiche Haltung nahm auch dt« sozialistische Kammergruppe «in.
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