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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.10.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-10-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19361014011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936101401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936101401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-10
- Tag1936-10-14
- Monat1936-10
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.10.1936
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er 19)6 iw» ri n snkurss «6I'UNS«N Id. 4. UNO Id. Id U 99,97» zv,»7» 9»,12» KILgv dcdlui iro« i4r.» IO»,75 »».er, lor.» II»,» 102. » 101,0 ivi.o ivr.o 107.2; 101,5 103, a ioi.a ioi,i >oi,o coi,7» «s.o »7,; s«.o «4., 91.0 >e 1 -I I >< t>. »s.r, >43,0 103,0 104,0 104 ,r, 1310 1»2,O ii3,o 101.0 i». 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Zillcrgeb. »0 «Vf. — «achdruil nur mit Quellenangabe Treedner Rachrichlcn. llnoerlangle ^chrislflücke Weeden nicht aufbewahkt ''strafte Z8/42. Fernruf 25241. posts-deckkonto 1068 Dresden Paftbezua RM. S.20 etnfchl. 4»,? «ps. Postgeb. - ' — - lohne Postzuftellungsaebsthr) bet iiebeninal wbchenlU lverfand. ttinzel-Rr. la lüpf., auster halb Eachlen» mit Slbend-Aulgabe 1» «lpf. Franws MW 50 Kilometer vor Madrid Baldige Befreiung Svledos steht bevor Vom SouckardarlvkIorslaNor 6s« 0kw Burgos. 1). Oktober. Die Vorhut der Nationalisten ist auf der Hauptstraße Talavera—Madrid bis 50 Kilometer vor die spanische Hauptstadt vorgedrungen. Line andere Abteilung ist aus einer Nebenstraße in nördlicher Richtung etwa ebensoweit vorgerückt. Der Widerstand der Marxisten ist an diesem Frontabschnitt trotz zahlenmäßiger Stärke nur schwach, da die Milizen den Mut völlig verloren haben und die Befehls leitung äußerst mangelhaft ist. vor allem fehlen höhere militärische Führer an der Front. Flüchtlinge aus Madrid berichte«, daß bas Herannahe« der Nationalisten z« einem dentlich erkennbare« Stimmnngs- nmschnmng in Madrid geslthrt hat. Ma« sehe in letzter Zeit viel weniger rote Abzeichen und Fahne«. Zahl, reiche Angehörige der Roten Miliz versteckten sich «nd wollte« nicht an die Front gehen, weil es «zwecklos" sei. Der Innen minister habe einen Splonageausschuß eingesetzt, der ans übel beleumundeten Weibern nnd gemeinen Verbrechern bestehe. Die Befreiung der von den Marxisten cingcschlossenen und schon seit Wochen heldenhaft verteidigten nationalen Garnison Oviedo scheint nahe bevorzustehen. Die natio nalistischen Abteilungen fehlen ihren Vormarsch auf Oviedo iroh verzweifelten Widerstandes der Roten erfolgreich fort. In der Provinz Cordoba ist es den Nationalisten ge lungen, in einem kühnen Vorstoß die Ortschaft Villa start a von der roten Herrschaft zu befreien. Bei dem Ein rücken der nationalen Truppen war die Ortschaft vollständig von allen Einwohnern geräumt. Nur die Leiche« von 28 Geiseln, die von den Roten kurz vor ihrer Flucht erschossen oder mit Gewehrkolben erschlagen worden waren, lagen noch auf den straften. Erst allmählich kehrten die Frauen und Kinder in -en »on den Nationalisten beschien Ort zurück. Sie waren in die nahen Berge geslüchtet, da ihnen die Kommunisten iwrgeredet hatte», daß die marokkanischen Truppen keinen Einwohner am Leben lassen würden. In Billaharta, das zwölf Wochen unter dem roten Terror gelitten hat, gibt es kein HgnS, bas nicht geplündert wurde, leine noch so ärmliche Wohnung ans der nicht feder einiger maßen wertvolle Gegenstand gestohlen worden war. Ein lunger Priester, der in der Stadt Iaen von der Revolution überrascht verhaftet und dann von den Kommunisten gc- zwuiigcn worden war. gegen die Nationalisten zn kämpfen, berichtete von unglaublichen Verbrechen der roten Horden. Tas Morden habe sofort in den ersten Tagen begonnen. Einem lungen Studenten habe man die Ohren ab ge schnitten nnd den Unglücklichen dann durch einen Lanzen stich in den Bauch getötet. In der Stabt Montoro (Provinz Eordvbai seien etwa 7» Personen ans die grausamste Weise ermordet worben. Die Bevölkerung sei von den marxistischen Be- iwrden in dem Glauben gelassen worden, das, die Kommu- uisten Im ganzen Lande siegreich seien. Niemand habe etwas von der Einnahme Toledos durch die nationalen Truppen ge- musst. Die marxistische Zeitung „BenecremoS", die unent geltlich verteilt worden sei, habe die Bevölkerung aus das un glaublichste belogen. Schließlich sei es nicht mehr müg- Neue Rote Moskaus an bei Die alten Phrasen wte-erholt London, 18. Oktober. Wie in hiesigen politische« «reisen verlautet, hat der lowietrusstsche Äeichäftsträger am Dienstag i« Loudon beim NichteiumischuugS,Ausschuß eine Rote eiugereicht, i« der er all« Behauptung«« über ausebltche Verletzung des NichteinmischungSabkommenS zugnnste« d«r spanische« Ratio nalisten wiederholt, „Borschläge" znr Durchsührnng der Aichteinmischnna macht «nd einen baldigen Wiederznsammen« tritt des Ausschusses sordert. Die Dreistigkeit der Sowfetdiplomatic ist bewunderns- wert. Ebe» erst hat sie aus der Sitzung des Nichteinmischungs ausschusses, der wegen der ersten russischen Note «tnbe- ruscn worden war, durch baS energische Austreten der beut- schcn, italienischen nnd portugiesischen Vertreter eine gehörige Msuhr einstecken müssen, um nun — als sei nichts geschehen — die alten Lügen nnd Verdrehungen, die bekanntlich von einer Verletzung des NichtetnmtschnngS-PakteS durch die ge nannten drei Mächte faseln, erneut auszutischcn. Dabei liegt bas verwegene Moskauer Spiel offen vor aller Welt: es bezweckt nicht» anderes, als die Ansmerk- samkeit von den längst hundertfach erwiesenen eigenen, fowjet- russischen Einmischungen in den spanischen Bruderkrieg durch Uasfenlieserungen. Abkommandieren von FnstruktionSperso- nal «nd Rundsnnkpropaganda abzulenken, Unfrieden zwischen -cn sich zur Fünscrkonserenz anschlckcnben europäischen Mäch. tcn zu Wen und so möglichst die Hand frei zu bekommen, lich gewesen, die Löhnung an die rote Miliz ansz »zahlen, da von Madrid kein Geld mehr eingetrossen sei, nnd die marxistischen Behörden in Iran die riesigen, von ihnen gestohlenen Vermögen bereits aufgebrancht oder unter sich verteilt hätten Tie Angehörigen der Gnardia Zivil, die an der Eordobasront aus feiten der Roten kämpfen mnkten, seien fast sämtlich ermordet worden, da zahlreiche von ihnen versucht hätte», zu den Nationalisten iiberzugehen. Caballero zum „Ghrengottlosen" ernannt Warschau, 13. Oktober. Ter Zentralrat des sowjctrussischen Gottlosenverbandes hat, nach Meldungen aus Moskau, allen seinen Mitgliedern die Zeichnung einer Sonderbettrages von öO Kopeken monatlich znr Pflicht gemacht. Der Ertrag dieser Sammlung soll der Roten Hilfe in Spanien zugute kommen.— Weiter wird bekannt, daß der Zentralrat der Moskauer Gott losen telegraphisch den Ministerpräsidenten der roten Regie rung in Madrid, Largo Caballero, zum „Ehrengottlosen" er nannt hat. An diese „Auszeichnung" hat Moskau die Hoff nung geknüpft, daß Caballero „die ans ihm lastende Ver pflichtung des Kampfes mit der Kirche und Religion mit aller Rücksichtslosigkeit dnrchstthren wird". In Anerkennung der bisherigen Leistungen Caballeros auf diesem Gebiete werde sein Bild künftighin die Räume aller Gottlosenzellen schmücken. I« einem «eue« Appell des Leiters der Gottlosen bewegung heißt eS: „Wir wollen alle Kirchen der ganze« Erde in ei« riesiges Meer von Flamme« stürzen. Unsere Gott- losenbewegnng ist eine ««erhörte Macht geworde«, die alle religiöse« Gefühle vertilgt. Wir müsse« «nser anti religiöses Werk, das die Grundlage« der alten Welt unter gräbt, «och verstärke«. Die Gottesdiener aller Bekenntnisse solle« wisse«, daß kein Gott, kein Heiligtum, keine Gebet« die Welt des Kapitalismus vor dem llutergaug retten werden." Furchtbare Drokmnven -er Anarchisten Parts. 13. Oktober. Reisende, die aus Madrid in Perpignan eingetrossen sind, erkläre», in der spanischen Hauptstadt würden die Lebens mittel immer knapper. Ma» mülle viele Stunden anstehen, um irgend etwas Eßbares zu erhalten. Die Anarchisten hätten gedroht, daß sie, wenn die Truppen General Francos vor Madrid erschienen, Zehntau sende von Geiseln in den verschiedenen Gcfäng- nissen der Stabt umb ringen und oie wichtigsten Gebäude mit Dnnamlt indic Lust sprengen würden. NlchtelnmWungsausschuß um künftig ungestört und gar unter dem Schein eines Rechtes den Roten in Spanien zu Hilfe zn eilen. Deren Aussichten scheinen allerdings sehr gering zn sein. Denn warum sonst hätte es Moskau so eilig, unter bloßer Wieder holung seiner abgenutzten Phraseri eine» zweiten Versuch zn wagen? Moskau- Hau- tu Norwegen vradtmoläuug «U8«r»r KorUnvr SoürMloltuiig Berlin, 18. Oktober. In Norwegen findet zur Zeit der Wahlkampf zu den bevorstehende» Parlamentswahlen statt. Besondere An strengungen machen die Kommunisten, die mit großen Mitteln arbeiten. Dabei hat man feststellen müllen, daß, wie überall, Moskau als Drahtzieher hinter den Kulissen steht. Einer führenden OSloer Zeitung ist es gelungen, in den Besitz eines vertraulichen Schreiben» zu gelangen, au» dem sich er- gibt, daß die norwegischen Gewerkschaften, wie überhaupt die kommunistische Linke, ans Sowletrußland erhebliche Geld- mittel erhalten haben. Diese» Schreiben liesekt auch den Be weis dafür, wer eS den norwegischen Gewerkschaften ermög lichte, die zahlreichen S t r e i ks, die sie im Lause des Jahres entfesselt hatten, durchzuführen, nämlich Moskau. Die Vcr- öfsentllchung dieses Dokumentes hat in der norwegischen Oefsentltchkeit großes Aussehen erregt. Der bisherige öeutsch« «eueralkousul iu «hikago Dr. Jäger ist znm deutschen Generalkonsul in Tiflis ernannt worden. Der Wes zur Höhe Ein offenes Wort hat Rudolf Heß über Nahrung, Preise und Rohstoffe gesprochen und daraus hingewicsen, daß die deutsche Regierung es für töricht halten würde, dem Volke nicht zn sagen, in welcher Lage es sich befindet: denn wir Deutsche hätten voreinander nichts zu verbergen nnd könnte» auch ruhig einen Uebelstand miteinander besprechen. Ganz ohne Zweifel hat die Offenheit, mit der die Frage der Ver sorgung Deutschlands nunmehr wiederholt behandelt worden ist, eine überaus günstige Wirkung gehabt. Eine Lage, die man kennt nnd der man daher begegnen kann, beunruhigt nicht mehr, am allerwenigsten vielleicht die deutschen Haus frauen. DaS haben sie ja alle schon einmal durchexerztert, daß die Butter knapp war oder ein Mangel an Eiern oder Schweinefleisch bestand. Und wir haben gemerkt, daß cs sich immer nur um kurze UcbergangSzeiten handelte. Nach wenigen Wochen konnte man wieder so viel Butter kaufen, wie man wollte, und die Fleischerläden hinge» wieder voll der saftigsten, lieblich gerundeten Schinken. Infolgedessen ist heute keine Hausfrau so töricht mehr, bei eintretender Knappheit den Kopf zu verlieren und zn Hamster» oder durch „Beziehungen" zu versuche», für sich eine Extrawurst zu er gattern. Wir wissen ja, woran die Dinge liegen, nämlich daran, daß lUL Millionen Menschen wieder eingeglicdert sind in das Wirtschaftsleben, die nnn glücklicherweise wieder höhere Ansprüche an die Lebenshaltung stellen können, als zu der Zeit, da sic zum Feiern gezwungen waren: und daran, daß wir Devisen brauchen zur Beschaffung von Rohstoffe», ohne deren Einsnhr Hnnderttauscndc ihren Arbeitsplatz wieder verlassen »nd erneut stempeln gehen müßten. Tas will keine deutsche Hausfrau, das will kein deutscher Man». Und man denkt zurück an die bitterste Zeit deutscher Schmach nnd Schande. Viele verzweifelten daran, daß Deutschland jemals wieder eine Zukunft haben würde. Die aber, die an den einstigen Wiederaufstieg glaubten, konnten sich die Be freiung aus den Fesseln von Versailles nur vorstellen durch einen alles wagenden, alles tragende» Widerstand, der, ein Alt der Verzwcislnng, bereit gewesen wäre, alles zu opsern nm -er Zukunft willen. Heute haben wir wieder eine starke Wehrmacht, und wir haben die Wiederaufrüstung Deutsch lands nicht bezahlt mit verwüsteten Dörfern und Städten und namenlosen Opfern an Gnt und Blut, sondern sie ging Hand in Hand mit dem Wiederingangschen der Fabriken, mit dem Feldzug gegen die Not, der Hunger nnd Elend bereits in einem Maße des Landes verwies, daß sic in Deutschland weit seltenere Erscheinungen sind, als in zahl reichen von Hans aus mit weit mehr GlückSgütcrn gesegnete» Ländern. Da soll das ein Opfer sein, wenn die Hausfrau einmal ihren Küchenzettel ein klein wenig verändern muß, ohne daß auch nur im entferntesten an die Entbehrungen ge dacht zu werden brauchte, die uns im Kriege auserlrgt wur den, und ohne daß erwogen würbe, wieder Lebensmittel marken und Zwangswirtschaft einzusühre»? Man hat im Gegenteil fast das Empfinden, daß die noch bestehenden Schwierigkeiten in der Lebensmittelversorgung in letzter Zeit von führenden Stellen etwas reichlich betont worden sind, zumal das deutsche Volk es doch bereits als selbstverständlich be trachtet, daß eine vorübergehende Knappheit cintreten kann. Wir blicken auch hinüber über die Grenzen. Was sehe» wir dort für einen erschreckenden Wirtschastswirrwarr! Ab wertung in Frankreich, der Schweiz, Italien, Holland, der Tschechoslowakei, und eS geht das Gerücht, daß amerikanische und englische Kreise bereits überlegte», ob die Abwertungs welle nicht eine erneute Senkung des Dollar- und Pfund kurseS erforderlich mache. Wie Hammcrschläge fielen in Hof die Worte von Rudolf Heß, in denen er feststelltc, daß Deutsch land nach wie vor keine Valutacxperimentc erwägt: „Wir könnten um solchen Preis schon Waren absetzcn: aber wir wollen weder unsere Sparer betrügen, noch die Heranwachsende Generation auSsledern, indem wir das Nationalvermögen, das wir ihr zu vererben habe», selbst verzehren." Ausländern mag das deutsche Verhalte» geradezu paradox erscheinen. Deutschland ist eines der gvldärmsten Länder. Cs hat in Europa das vielleicht schlechteste Verhältnis zwischen Gold- und Devisenbestand und Notenumlauf nnd somit die fortschrittlichste Papierwährung. Nach der Ucberwtndnng der grauenvollste» Inflation der Finanzgeschichte hat eS die Vor- kriegS-Goldparität der deutschen Marl wiederhergeslellt und an dieser unentwegt fcstgchalten: cs steht währungspolitisch wie ein Felsen in einem unruhigen Meer. Da drängen sich von selbst die Fragen auf, weshalb denn Deutschland so zäh an seiner Jnselstellnng festhäl« nnd ob e» sie durchhalten kann. Senken wir den Wert der Mark, so würden wir damit unsere Einfuhr verteuern. Unsere Bezüge aus dem Ausland kosten rund vier Milliarden Mark jährlich. Davon entfallen rund 25 Prozent auf landwirtschaftliche Erzeugnisse und rund vll Prozent auf Rohstoffe, von denen die meisten au» Ueberfcc stammen, au» Ländern also, di« zur Zeit nicht neu abgewertek haben. Wir müssen aber ohnehin für die nächste Zett mit weiter steigenden Rohstosspretsen rechnen, denn die nationalen Wirtschaftsbelebungen und RüstungSkonjunkturen rufen eine verstärkte Rachsrage nach Rohstoffen hervor, die ein Anziehen
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