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Dresdner neueste Nachrichten : 12.05.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-05-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193705125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19370512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19370512
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-05
- Tag1937-05-12
- Monat1937-05
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 12.05.1937
- Autor
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Dresdner Neueste Nachrichten mit Handels- und Industrie.Zeitung «Mr-5-LM ATÄLL^ Einzelnummer 10 Rpf.» «»§«-«» sr»ß.vrwd«n» iz Rpf. KchriftleiAn-, Verlag nÄd Lanpt-eschWstelle: Dre-kea-A^ Aerdlnandstra-e 4 an».««»« Rps. «El. x»ft». zur 3-» in An,«ig.nprel-iistt Nr.»goaig. peftmftdrifl: Vreöden-P.1,Mach - -mmrf: vrttvette-rSemmeuummer2«vi,Fenwette-r -rs-i-rr-U - relear.: AeaefieSre-den « Serliner Echttftlettong: Verlin ».S5, Vlttokiastr.i»; Sernraf: ««rfWSZSi-SZSü Postscheck: Dresden 20S0 - Nlchtvertangt« «nsendungm ohne Rückporto «oerden ««der zuräckgesandt noch aufbewährt. - 2m Fall« höherer Sewäli oder LetrlebestSrung Haden unsre Le,Ichor keintn Anspruch auf Nachlieferung oder Erstatiung de« entsprechenden Snlgell« Rr.ios Mittwoch/1^. Mai ISST 4S. Jahrgang England krönt seinen König Deutschland und England mal LaS Gewehr für den Oberbürgermeister London in seiner altertümlichen Staatskutsche. . > ' . London, 12. Mai Mit dem ganzen pennt, beffen das englische Weltreich fähig ist, wurde heute mittag in ein/r Arier von mittelalterlichem Stanz Albert Friedrich Arthur Georg aus dem Hause Tudor als Seorg VI. in der historischen Westminflerabtei der Hauptstadt Englands zum König von England gekrönt. An dem geschichtliche« Ereignis nahmen neben dem britischen Volt, den Kroaläadem und Kolonien die Abgesandten von mehr als sechzig Nationen, und unter ihnen als der Vertreter des Führers und Reichskanzlers der Reichs- triegsminister Generatfeldmarschall v. Blomberg, teil. . . i ... - Untersuchung herausgcsiellt, bas; die grobe deutsch- sctndltche Hetze im Fall Guerntca wesentlich aus englischer Quelle stammte, und dab die englische Presse diese Lügcnhehe wir nach einem gegebenen Stichwort sm er gab dieses Stichwort?) einheitlich dnrchgesührt hatte. Diese Lügrnhrtze ist im Fall Guernica ebenso zusammengebrochr» wie im Fall des Untergangs des spanischen Schlachtschiffes „Espaüa". lieber diesen Untergang wurden seinerzeit von englischen Zeitungen die sensationellsten Meldungen verbreitet, die mit allen Einzelheiten schilderten, wie das Schiss von wage mutigen roten Flugzeugen vernichtet worden sei. Unterdessen hat der Vertreter der britischen Admirali- tät im Unterhaus selbst sestgestellt, das; die „Espaüa" untergtng, weil sie aus eine Mine gelaufen war, und dab Flugzeuge überhaupt nicht sichtbar waren. Tas sind zwei Beispiele ans allerletzter Zeit. Millionen von Menschen haben daS Bombardement von Guer nica, Millionen von Menschen die Bombardierung der „Espaüa" geglaubt. Welch grauenvolle Perspektiven eröffnet diese Art der Nachrichtenverbrettung für einen künstigen Kriegsfall! Mub durch derartig vergiftende und gefälschte ehr- nicht Ge- eng- Unter ungeheurem Gcpräuge feiert heute das Britische Weltreich die Königs'krönung Georgs VI. In dem symbolischen Akt dieser Krönung soll sich die politische Einheit des über die ganze Erde verstreuten, staatsrechtlich so unendlich verschieden organisierten, geographisch und wirtschaftlich oft sehr gegensätzlich interessierten und ortesttierten Britischen Reiches be kunden. Die Krone ist das einzige, was von -em „Empire" alten Stils übrig ist. Denn die Glieder dieses Empires sind, um die Worte der RetchS- konserenz vom Jahre 1S2S zu gebrauchen, nichts mehr als „eine Gruppe von autonomen Gemeinschaften innerhalb des Britischen Empires, völlig gleichberech tigt in -ihrer Stellung, in keiner* Weise eine der artbern in irgendwelchen Fragen der inneren oder äußeren Politik untergeordnet, wenn auch geeinigt durch die gemeinsame Treueverpslichtung an die «tone und in Freiheit verbunden als Mitglieder der Britischen Völkergemeinschaft". Georg VI. wird heute nicht mehr zum König von England und Kaiser von Indien, sondern gleichzeitig auch zum König von Kanada, König von Neuseeland, König von Australien und Südafrika gekrönt. Die Krone ist also bas einzige verfassungsmäßige vagd zwischen den britischen Völkern. Die Krone al» solche — nicht ihr zufälliger Träger. 'Denn, wie der ehemalige britische Kolonialminister Amery sich dieser Tage in einer amerikanischen Zeitschrift au»- hrückte, „die DomontonS sind einmütig in der Auf fassung, dab die gemeinsame Krone von unendlich gröberer Bedeutung ist als die Persönlichkeit ihres zufälligen einzelnen Trägers, mag diese auch noch so anziehend lein". Wir Deutschen verstehen die Gefühle, die die Be völkerung Englands und des Weltreichs an diesem Tag des Stolzes und der Freude erfüllen. Der Führer hat -en Reichskrirgsminister Generalsclbmarschall von Blomberg nach London gesandt, um England diese Ge fühle zu übermitteln. Es ist ein ganz besonders glück licher Zufall, dab gerade am Vorabend der Krönung der neuernannte britische Botschafter Sir Nevtle Henderson fein Beglaubigungsschreiben in Berlin überreichte. Wir freuen unS, festzustellen, dab der neue Botschafter gleich zu Beginn feiles Amtes so herzliche Worte für „das grobe und artverwandte beutscheVolk" sand und die feste Absicht aussprach, alles, was in seinen Kräften liege, zur Förderung der Sache des englisch-deutschen Einvernehmens zu tun. Der Führer und ReichSkanzler hat diese Mit teilung aufrichtig betont und htnzugcfügt, dieser Wille zum friedlichen Zusammenwirken entspreche auch seiner Ueberzcugung; denn in diesem friedlichen Zusammen wirken sehe er „eine Notwendigkeit sowohl für das Gedeihen unsrer beiden Völker als auch für das In teresse des allgemeinen Friedens". Wir stellen mit Befriedigung fest, dab dies« Worte des Führers auch auf di« Londoner Presse starken Eindruck gemacht haben und dab in den englischen Zeitungen vor allein der Satz des Führers unter- strichen wird, «S gebe keine Frage zwischen Deutsch land und England, die nicht durch Zusammenarbeit und guten Willen aus beiden Setten gelöst werden könne. Bei uns in Deutschland besteht dieser Wille. Besteht er auch in allen englischen Kreisen? Wir möchten die Festesfreude EnglaydS am heuti gen Tage nicht stören, sind aber doch gezwungen, in diesem Zusammenhang auf Tatsachen htnzuweisen, die mit den Worten Sir Nevtle Henderson» wenig in Sin- klang gebracht werden können. ES hat sich bet jener staaten begleiten Ulanen mit wehenden Helmbüschen. Nur einer hat eine farbige Eskorte. Eine halbe Stunde später bricht die Sonne durch die Wolken. In diesem Augenblick kommt in drei Staatskutschen die königliche Familie. Thron folge rikEItzahe-th, ihre klein« Schwester, der Herzog von Kent, die Herzogin von Gloucester und die einzige Schwester des Königs mit ihren Söhnen, eskortiert von Kavallerie. Die Ktnooperateure kurbeln, die Pressephotographen arbeiten, die Prinzessinnen lächeln, die Herzoginnen winken, die Menge tobt vor Begeisterung. Besonder» der Thronfolgerin jubelt man zu, und sie dankt. Die Kapellen spielen di« Nationalhymne. . Wiedel treten dl« Truppen tnS Gewehr: die Köntgin-Witwe Mary kommt, nicht aus dem Bücking- Ham-Palast, sondern von ihrem Wftwensitz Mtirl- boroughhouse. Sie kommt tu etner GlaSkutsch«, um- geben von Gardekavalleri«. LS Ist das «rstimal in der Geschichte England», dab «irte Königin-Mutter an der Krönuüg ihre» Sohnes teslnimmt. Die Königin« SUckare»»» Z*. Zs. Die s^estminsks'r-^bkok, cker 8o/i«»ptatr cker sustisedon LüuiAsLrüuunse» der Westminsterabtet versehen sind. Außerdem tragen sie Kissen mit sich, in denen Warpnvgjser- slaschen enthalten sind, denn e» ist noch kalt in der Abtei. Dann Uniformen und wieder Uniformen. Hie Mitglieder des Kronrat» erscheinen in Waden strümpfen und mit goldene« Degen. Jmmtr bunter wird b>» Szene. Kur- »or^acht Uhr rückt die ShrHsj- wache vor der Abtei an und nimmt vor dem duxch eine Borhall« erweiterten Haupteingang Aufstellung. Gardegrenabtere in hohen Bärensellmtitzen stnb neuen roten Wafsenröcken halten Wache. Die Menge ruft ihnen zu, und in diese Rus» mischen sich die Hellen Stimmen von Süüvv Schulkindern auö Loübon und der Provinz auf ihren Tribünen am Ufer der Themse, di» für die.meisten der Kinder auch Zü- gangsstraße gewesen ist, wie überhaupt die Themse heute in lange nicht gesehenem Matze als Verkehrs ader dient. Jetzt hallt ein Kommando über den Platz, und die Grenadiere präsentieren »um ersten mal LaS Gewehr für den Oberbürgermeister von « i Lr krönt Lönks Üeors VL Der Lr»dt«edo/voipio Sorckm, von kerburi/, cksr naok oktov Srauost ö-m >vno« < iteodon ^önts <ttq tkrosts ou/esttf DK Vertreter der Rattonen Auf dem Thor, der den Mtttelgang überquert, hat da» Müstkkorp» der Reitergarde mit Fanfaren und Kesselpauken seinen Platz. Hier steht auch die neu« vrg«l, die heute »um erstenmal gespielt wird. Im oberen Rang in der Richtung auf den Hauptaltar ist der Westmtnstrr-Lhor untergebracht. Da» Ehorgrstühl »u ebener Erd« wird auf der rechten Sette von den Vertretern der. ausländischen Staatsoberhäupter «tK- genomchrp. Den Vertretern der Nationen gegenüber sitzt da» Diplomatische Korps, in dv.Lrstß« Reih; der drutsHe Botschafter und Fr-äu chon RlbLentrop. >. ! > . . ' v.': ' ! Vor -em Buckingham-Palast Um 8.« Uhr «rretcht dt« Unruhe unter den MeyschenmauerN am Bucktngham-Palast und auf den in wette« Halbkreis um den PalasMngang auf gebauten Tribünen ihren Höhepunkt. Auf dem Bor hof de» BuchtnghaM-Palaftt» vrrscht rtge- Treiben. Die Wachin, die di»hir langsamer» und her gependelt walken, stehen vor ihren Schilderhäusern. Durch die Tore »«» Palast«» fahrestdie Abordnungen ßrrmdrr Mächte mit de« fremden Fürstlichkeiten an der Spitze. Prinz und Prinzessin Tfchitschibit (Jävgn), der Pru- der König ^eöpoldS von Belgien, dä» holländische lW'WLL rSWSÄL L die Kronprinzessin. Dann kommen die Vertreter Deutschlands, Generälfeldmarschall v. Blomberg und Admit'äl Schukßr, Frankreichs, Aegyptens, Brasi- liens, Sv-vjetrußlgndS, Italiens, -aS von seinem Botschafter KranLi vertreten wird, Chinas, Polens, der Türket und einiger Dutzend andrer Staaten. Di« Soldaten präsentieren das Gewehr, und von weither kommen Hurrarufe. Die groben Gittertore des Palastes schließen sich wieder und vsfnenostch ein zweites Mal um k nach g Uhr für die Kett« der Staatdkutschen der Minister- pxästdenten, der Vertreter Indiens und Burma» un ter Kolonialherr scher.' Zuerst kommt Ministerpräsi dent Baldwin in der Uniform «ine» Mitgliedes de» ThronratS/eskortiert von einer Abttilung berittener Polizei.. Dir Vyteiltanng an dieser Krönung ist Bald win» lehte große Amtshandlung, und er erhält denn auch von den Masten lebhafte Ovationen. Dann kommen die Ministerpräsidenten Kanada», Australien», Südafrika» und Rhodesien». Alle haben sich ihr« eigen« Eckorte mitgeLracht.' Di« Sultaneder Vasallen« Schon viele Stunden, bevor -aS Köntgspaar seinen Weg zur Krönung antrat, waren alle Straßen dicht besetzt. Zwischen dem Buckingham-Palast und der Westminster-Abtei standen die Menschen wie Mauern. Auch die Tribünen waren schon »um allergrößten Teil 6 Uhr morgen» besetzt. Um 7 Uhr wurden die Zu gänge zu der inner?« KröqungSzone durch die quer übet die Straßen gebautti^großen weißen Tor« ab- gerlegett. Bts dähtn mußt« srver äüsWneM Platz feits. In den frühesten Morgenstunden war London in dichten Nebel gehüllt, der jede Sicht verhtnbrrtr. Gegen S Uhr klärte sich daS Wetthr wieder etwa» auf, blieb aber unsicher. Ans die Stimmung ter Menge hatte da» jedoch keinen Einfluß. Sie wartete mit fiebernder Spannung auf den Augentlick, in dem der Borhang über dem großen Schauspiel aufgehen würde. In zwischen war alles bereit. Alle Absperrungen waren burchgeführt. Erwartungsvolle Stunden Zu sehen gibt rS für die meiste« Zuschauer noch nicht viel. Nur dte in Sichtweite der Westmtnstrr- Abtet zusammengrballten Mästen haben schon dte Ein fahrt und den Aufmarsch der zu der Krö nung geladenen auserlesenen Mitglieder deS Ober hauses mit hermeltnbesehten roten Plllschmänteln und Barett erlebt, die teils in ihren alten StaatS- kutschen ankommrn, teils mit modernen Auto», teil» mit einem von bev Untergrundbahn zur Verfügung gestellten StaatSzug. Etwas linkisch trippeln sie über den Platz vor der Westminster-Abtei und verschwinden in einem Settenetngang. Die Ladies, Gräfinnen und Herzoginnen tragen am Arm Kronen und Krönchen, die, wie die Blätter heute 'morgen ver raten, mit Munbvorrat für dte lang« Wartezeit in Da« Fest -es Weltreichs Der KrönuygSzug nach -er Westminster-Abtei — Millionen -il-en Spalier Farbenpracht aus alltn Zeiten und Erdteilen Telegramm unsrt».Korrespondrnten Ocke Kekel t« Londö« — Trauerstunde für die Opfer -es ^Hindenburg" in New tzork - Schwere sittliche Verfehlungen eines Pfarrers Nachrichten dir von uns Deutschen so lich angcsirebte Verständigung, mit England immer wieder sabotiert werden? Das sind danken, die man sich in den Kreisen der tischen Presse gerade am Tage der Krönung deS neuen Königs, der eine neue «era sür das Britische Weltreich «tnleitet, einmal ernstlich machen sollte. Wir glauben, dab durch ein wenig Nachdenken schon viel gewonnen wäre und daß der Weg, den Englands Botschafter Nevtle Henderson gestern in Berlin wies, dann bedeutend leichter zu begehen wäre. Td. 8<-k. Blick in die Westminster-Abtei In dem schönen Gotikbau der Westminster-Abtei brennt noch das Licht, al» dte ersten Besucher kommen. Sine Viertelstunde nach der Oefsnung der zwölf Ein- gänge um S Uhr früh sind die beiden höchsten Ränge und das Mittelschiff bis zu dem Ehor, der sich etwa in der Hälfte quer durch das Mittelschiff zieht, beseht. Die Abtei ist in KreuzeSsorm gebaut. Genau in dem Schnittpunkt des Mittelschiffes und der beiden Stitenarme sind dir Throne für den König und dte Königin errichtet. Zu deü; des König» fsihren fünf, zu dem der Königin, der zur Linken des Königs-- throne» steht, drei Stufen. Während der Mittelgang, ebenso wie die angebaute Empfangshalle vor dem Westtor mit blauem Velour belegt ist, bedeckt diesen BerbindungSpunkt bis zu den Stufen de» Hochaltar» ein goldfarbener Teppich. Auch in die beiden KreuzeSarm« sind Ränge eingebaut, deren höchster bi» zu den Rosetten de» Nord- und Südtore» reicht.
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