Dresdner neueste Nachrichten : 14.07.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-07-14
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193707140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19370714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19370714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-07
- Tag1937-07-14
- Monat1937-07
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- Dresdner neueste Nachrichten : 14.07.1937
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4S. Iahrgang Mittwoch, 14. Juli 1937 Anreiaenvreike' Grundpreis: die Ispaltlg« wm-Z«üe im An« ——2— zrtgentei! 14 Npf., Stellengesuche und privat« Famlllenanzelgen ü Npf., die 79 nun breite ww-Zelle Im T e x t t e l l 1,10 TiM. Nachlaß nach Malsiaffel l oder Mengensiaffel 0. Lrlefgebühr für Ziffer- anielgen 30 Rpf. ausschl. Porto. Zur Zeit ist Anzeigenprrlrliste Nr. 7 gültig. Postanschrift: Vresden-K.1, Postfach * Fernruf: Orttvettehr Sammeinummer2isoi, Fernvrrttbr 27S81-279S3 « relegr.: Aeueste Dresden * Verliner Schriftlettung: Serlin W.35, ViNorlastr.i«: Fernruf: KurfürstSM-S3S6 poffscheck: vreßden 20«) - Nichtverlangt« (kinsrnbungm ohne Nachporto verbea w«d«r »urückgesandt noch aufbewahrt. - 2m Falle höherer Gewalt oder Letriettstörung haben unsre Äezleher keinen Anspruch auf Nachlieferung ober Erstattung des entsprechenden Entgelt« Ur. 162 * Dresdner Neueste Nachrichten Lnsr-LL mit Handels- und Industrie-Zeitung Halbmonatl.1,00NM.Postb«,ugm°natt.2,0<)NM..insche4ZNpsV°stgebahren ^hilrzu rsRpf. Zustellung«geb.) Nreuzbandsend.: Für dl« Ä)ochel,00 ÄM. , -> Einzelnummer 10 Rpf., außerhalb Srob.vr^d-N< LS Rpf. Schrlftleilvng. Verlag VN- SauptgeschäftSflelle: Vre-den-A. Zerdlnandstraße 4 Wnas Kommunisten Hetzen zum Krieg Scharfe Iorderuygen an die chinesische Regierung —^Handgemenge auf -em Parteitag -er französischen Sozialdemokraten Nanking hofft auf Vermittlung Gerüchte um englische oder französische Intervention in dem Konflikt Sonderkaboldionst -er DraSdnvr Neuesten Nachrichten Das Wunder von Lisieux Der Kardinal und -le Kommunisten — Lin Fest der heiligen Therese und was ihm folgte Scha « ghat, Iß. Juli. (Durch United Preß) Die Entschlossenheit der Nankiugregierung, eine Erweiterung der japanische« Macht aus dem astatischen Koutiueut nicht znzulaffen, wurde heute erneut de« kräftig«. Die Nankingregieruug hat au General Snng Tschc-ouau, den Befehlshaber der chinesischen Truppen In Nordchina, die Anweisung ersehen laste«, keinen. Zoll breit Landes den Japanern sreirvillig abzutrete«, »och das chinesische Volk durch Abschluß eines un« gllnftige« UebereiukommenS -« demütigen. Ter chinesische GeneraltsfimuS Tschang Kat-schek wird in Nanking heute oder morgen zurückerwartet. Dann so« über die wetteren chinesischen Gegenmaßnahmen Beschluß gesaßt werden. Die chinrfische« Kommunisten habe« selbftverstäud- sich die Gelegenheit benutzt, sich i« de« Vordergrund ,« schiebe« und auf einer Sondersitzung ei« Manifest ausgearbeitet, das sorgende Forderuuge» ausfteüt: 1. General Snng Tsche-yuau soll skpre ganze Trup« penmacht einsetze«, um di« Japaner zu bekilmpsen. r. Nanking soll die LS. chinesische Arme« im Kamps gegen Japan «nterstützr« nnd S. die Rankingregiernng soll Verräter, die mit de« Japanern paktieren «ollen, ansmerze«. Das Manisest schließt mit dem Ausruf, daß sich alle nationalen Kreise Chinas mit den Kommunisten zum Kamps gegen den gemeinsamen Feind Japan ver einigen sollen. Dem Korrespondenten der Domei. Nachrichtenagentur tu Schanghai zusolge, hat die Nankingregieruug angeordnet, baß chinesische Militär ¬ flugzeuge von Tsiansu.Lanchau, Nanchang und Kanton nach Nordchtna fliegen sollen. Dieselbe Agentur berich tet, daß nach ihren Informationen die Interven tion etwa Frankreichs (?) oder Englands in dem chinesisch-japanischen Konflikt von der Nanking, regierung erhosst wird. Die chinesischen Diplomaten tn diesen Ländern hätten Anweisung erhalten, alles zu tun, um diese Intervention hcrbeizufiihren. Japanische Verstärkung für Tientsin Sonderkabeldienst der Dresdner Neuesten Nachrichten ^17 Schanghat, Iß. Juli. (Durch United Preß) ' Bon allen Seiten lausen hier stündlich neue Funk sprüche ein, die alle aus eine immer bedrohlichere Zuspitzung der Lage deuten. Aus Tientsin kommt die Meldung, haß die Züge, bi« zwtschen dieser Stadt und der mandschurischen Grenze verkehren, nicht ans» reichen, «m die heranrückenben japanische« Truppen zu besvrder«. Größere Trappeuperbilnd« Hütte« sich daher ungeachtet der mörderischen Hitz« tn voller AuS, rttftnng zu Fuß ans den Marsch begeben, um die japanische Truppenmacht im nordchinesischen Krisen gebiet z« verstärken. Ein Truppentransport japanischer Reservist?«» begleitet von den Zerstörern „Kiku" und „Slot", ist an der Takumündung eingetrossen zur Berstärkung der japanischen Kontingente in Tientsin. Weiter sind zwei mandschurische Kanonen boot e im Hasen von Chtnwangtao eingelause«. Unter einem Baldachin ans gelber Seide, angetan mit der prächtigen „ouppn inagna", hat der päpstliche Legat Kardinalstaatssekretär Pacelli dieser Tage in Lisieux, einer kleinen Stadt der Normandie, die Basilika der heiligen Therese geweiht, jener from- men jungen Karmeliterin, die vor 40 Jahren im Kloster Lisieux starb und im Jahre 1025 heilig ge sprochen wurde. Begeistert begrüßte ihn die Menge, als er sic segnend, mit jenem unendlich seinen und er habenen, sich weltenfern von der Masse distanzieren den Lächeln durch die Reihen schritt, mit dem Nnfe „ES lebe der Papst! Es lebe der LcgatI Es lebe die heilige Therese! Es leben LourdeS und Lisieux!" ES bestünde keine Bcranlassnng, über dieses Kir- chensest auch nur ein Wort zu verlieren,- denn jede Einmischung tn Glanbcnödinge liegt unö fern. Nicht die Glocken von Lisieux, nicht die frenetische Begeiste rung der Menge für den Kardinal, nicht die feierlichen Hnmnen aus die heilige Therese sind es, die unö auf- horchen lassen. Sondern die erstaunliche Tatsache, daß plötzlich die vom Schimpscn auf Priester und Psasscn, Papst ^nd Kirche heisere Stimme der kommuntsti- schen „Human ltS" in den Psalter zu Ehren deS Gesandten Roms begeistert einstimmt. Denn wer singt da plötzlich in der Gemeinde der Heiligen mlt? Der Antichrist, um in der Sprache Noms zu reden. Und er singt zum Preise Christi und seines Stell vertreters aus Erden. Wahrhaftig: das ist ein Wunder, größer als das Rosenwnnder der heiligen Therese. Wenn der Teufel in die Kirche geht, so ist das kein alltägliches Ereignis. Und man wird iurö verzeihen, wenn wir fragen, welch Geschäft ihn dorthin getrieben hat, welche Beweggründe den Hauptschristleitcr der kommunistischen „Humanitö" veranlaßten, plump vertraulich den Kardinal auf die Schulter zu klopfen und Ihn als lieben Bundesgenossen seiner sicherlich etwas verblüfften Leserwelt vorzustellcn. Wir brau chen nicht lange zu suchen. Ter Kardinal hatte die Gelegenheit des KirchcnfesteS zu einer Predigt benutzt, aus der im heiligen Eifer «ine politische Rede gewor den war. Er hatte sich hinreiben lassen von dem Prnnk und Pomp deS Festes, von dem Machtgesühl, das von diesem wundervollen Tag sich aus ihn über trug, und hatte mitten in seine frommen Betrachtun gen einen Angriff auf das neue Deutsch land eingeslochten, der selbstverständlich begeisterten Beifall in den Reihen der französischen Volksfront fand. Damit wurde aber aus einer religiösen Feier eine politische Demonstration, und mit ihr und ihren Folgen müssen wir uns etwas näher befassen. * * Der Kardinal legte seiner Predigt das Wort der Offenbarung zugrunde: „Hier ist die Wohnung Gottes unter den Mensche n", und begann mit einem begeisterten, stark ästhetisch gestimmten Lob lied auf bi« Dome Frankreichs. Er prieö die Türme von St-Michel und Straßburg, von Reims, Beauvais, Notre Dame uud Montmartre als die steinernen Glaubeuszeugen in Frankreich, das er mehrfach mit besonderer Betonung erneut als „die älteste Tochter -er Kirche" bezeichnete. Der Kardinal übersah den kleinen „Schönheitsfehler", daß diese älteste Tochter der Kirche sich seit einigen Jahrzehnten wenig freundlich gegen ihre Mutter benommen und die Kirche nach jahrzehntelangem Kampf auf ihre eigensten Bezirke beschränkt und einen laizistischen religionslosen Staat aufgebäut hatte, der sich betont zu deistischen oder gär atheistischen Gcbankengängen be kannte, und der jede klerikale Beeinflussung der Politik vom freimaurerischen und aufklärerischen Standpunkt aus rundweg ablehnte. Der seit den Tagen der Volksfront sogar mit besonderer Betonung dir alten. „Jakobtner"-T»genben zu pflegen begann. Die Jakobiner aber wollten nie etwas von der Kirche wissen und waren sogar sehr stolz daraus, eine ganze Menge von Gotteshäusern srevlerlsch in Pserdeställe und Proviautmagazine verwandelt zu haben. Erst als Rom in Konflikt mit dem neuen Deutsch land geriet, suchte auch da» Frankreich der Linken wieder Fäden zum Vatikan zu knüpfen. Der agnostische Skeptiker Leon Blum empfing lächelnd -en heiligen Legaten, und seine bekannte Staatssekretärin Madame Braunschweig lieb es sich nicht nehmyi, den Heiligen Vater in Rom persönlich aufzusuchen, um Linen Segen zu empfangen (was ein etwas komischer Anblick ge- wesen fein dürste). Die Weltgeschichte liebt manchmal kleine pikante Scherze. Die alten Jakobiner aus den Tagen bsS Konvents haben es sich wohbniemalS träu- men lastzn, daß ihre geistigen Enkel und Uxrnktl «inst um die Gunst des Vatikan- bubten wittbem - 5'-. . .t'.'. nu - DaS Loblied auf die Basiliken Frankreichs, daS Pacelli im ersten Teil seiner Predigt spendete, dürfte in Volkssrontkreisen allerdings weniger interessiert habe». Viel wichtiger war diesen Kreisen der zweite Teil der Rede, in dem der Kirchensürst plötz lich und mit scharfen Ausfällen sich in der bekannten Art gegen des „Ncuheidentnm", die angebliche „Ver folgung" der katholischen Kirche In Teutjchland und gegen das Nassenprinzip überhaupt wandte, wobei er ganz besonders betont seine Uebercinstimmung mit dem Papst bekundete, dessen Stimme gegen die Vor- gänge in Deutschland Protest eingelegt habe, „wie einst die Stimme deS Herrn auS der feurigen Wolke am Berge Sinai". Um diese Uebcreinstimmung noch mehr zu verdeutlichen, hielt gleich im Anschluß daran der Papst selbst von seinem Sommersiv in Castel- gandvlfo ans eine Nnndsnnkansprachc, in der er von „nnserm sehr lieben Sohn, dem Kardinallegaten" sprach, der in seinem Namen veredel habe, nnd „dessen fromme und beredte Worte" Dolmetscher seiner eigenen Gefühle gewesen seien. I » . » Kein Wunder, Vab Freude über Freude in der „Humanitö" über den neu geworbenen Bundes genossen herrschte, der die Gelegenheit der Feier einer französische» Heiligen dazu benutzte, Deutschland an- zugrctscn. Jenes Deutschland, in dessen Straßen der Wcihrauchdust der großen Fronleichnamöprozcssioncn noch nicht verweht ist, die dieses Jahr, wie immer und zu allen Zeiten, mit festlichem Prnnk nnd völlig un gehindert vonstattcn gingen. Und dieser Ausfall er folgte tu dem grundsätzlich religionslosen Staate Frankreich und sand bcgcistcrie Zustimmung der Verbündeten und Freunde der spanischen Roten, deren Hände triefen vom Blute unzähliger hingemordctcr Priester. Genau ein Jahr vor der Predigt PacelltS am Altar der heiligen Therese tn Lisieux begann das große Morden in Spanien. Franco, ein treuer Sohn der katholischen Kirche, hat genaue Statistiken vcrösscntlicht über die Zahl der Priester, Mönche und Nonnen, die den bolschewi stischen Mördern zum Opfer sielen. Tie Bildbericht- orstattcr und Kinoopcratcure aus allen Teilen der Welt haben im Sommer vergangenen Jahres die Ruinen der Kirchen nnd Klöster gezeigt, die vom Pöbel ver brannt wurden. ES ist eine weltbekannte Tatsache, daß es im roten Spanien keine Messe und keinen Bet gang gibt, keinen Gottesdienst nnd kein Glockengeläut. Der Vatikan hat cs bis heute nicht sertiggebracht, entschieden Stellung gegen das Wüten der Rcvo- luttonSauSschüssc von Barcelona nnd Valencia zu nehmen, aber er hat in einem Lande, daS ganz öffent lich mit Valencia und Barcelona snmpalhisiert, einen Angriff gegen Deutschland gerichtet, und er hat dies unter dem Motto des SchriftworteS getan: „Dieses ist die Wohnung Gottes auf Erden." Die deutsche Revolution hat Hand an kein einziges Gotteshaus gelegt. Die Glocken der deutschen Dome rufe» täglich zum Gebet, heute ebenso wie in den Zeiten vor der Revolution, und die Prozessionen bewegen sich durch die Straßen der deutschen Städte ebenso wie in früheren Jahrhunderten. Im rote» Spanten aber gibt es keine Wohnung Gottes mehr, denn die Kirchen sind wüste Branbtrümmcr, oder die Priester wagen es nicht mehr, die leere», be sudelte» Gotteshäuser zu betreten. Wie lange wirb eö in Frankreich noch Wohnungen Gottes tm Sinne des Kardinals geben? Der begeisterte kommunistische Bundesgenosse jeden falls, der ihm heute Loblieder tn der „Humanttü" singt, «st mit Freuden bereit, gleich den Jakobinern der großen Revolution diese Wohnungen Gottes tn Wohnungen für Pferde und Kühe zu verwandeln. * a, * Und noch etncö: Der Kardinal richtete diese Angriffe gegen Deutschland aus französischem Boden, d. h. einem Boden, -er besonders empfänglich ist für alles Mißtrauen und für alle Feindschaft gegen das Deutsche Reich. Begeht Roms Diplomatie, die sich einst am Anfang ihrer Geschichte tn der raffinierten Schule des späten kaiserlichen Roms bildete und Ihre Künste 114 Jahrtausend erproben konnte, wirklich aus Versehen «inen so groben Taktsehler? Darf man sich tm Vatikan also wundern, wenn tn Deutsch- land der Verdacht ßntsteht, daß hier «tn Versuch gemacht werden sollte, bewußt die Kluft zu ver- brettern, die deutsches und französisches Denken von- einander trennt? Bewußt an der Isolierung und Einkreisung de» neuen Deutschlands mttarbettetst Wir wollen heute picht, weisrrgehen und wollen zu- Wächst auch nicht eine? Meokmllrbtken Spur Japan weist chinesischen Protest zurück Konferenz beim Mikado - „Auf jede Möglichkeit vorbereitet" X Tokio, Iß. Juli. (Durch Funkspruch - Ost- asiendienst des DRV.) Der GeschästSträger der chinesischen Botschaft über reichte einen formalen Protest der Rankingregiernng anläßlich des Nordchina-ZwischensallS. Er »erlangt« die Zurückziehung der japanischen Truppen ans der Umgebung von Lonkanchian und die sofortige Ab« ltoppmig der weitere« Verstärkung der Rordchina« Garnison. Bizeaußenminisier Horinoncht lehnte di« Entgegen nahme des Protestes ab und stellt« die Gegenforderung, daß China umgehend die mit Japan getrosfenen Ver einbarungen einhalt«. Die Entsendung von Truppen nach Nordchina sei wegen der aggressiven Haltung der chinesischen Truppen notwendig. Di« Beilegung des KonsliktS hänge allein von der Haltung EhinaS ab. SI« Sprecher der japanische» Regierung erklärt« heute ,» der Möglichkeit einer Intervention andrer Vorsichtige Haltung Englands Telegramm unsre- Korrespondenten ! Loudon, 14. Juli Ein nicht ganz eindeutiger Leitartikel der „Times" rechnet mit der Möglichkeit von ziemlich weitläufigen, obgleich immer noch „lokalen" Feindseligkeiten tn Nordchina, hält aber die Vorbedingungen für einen chlnesisch-japanischen Krieg tn großem Maßstabe auf keiner Seite für gegeben. Die Ueberschätzung des chinesischen Fortschritts auf Grund der wirtschaftlichen, finanziellen und pstzchologischen Reformarbett Tschang Kat-scheks, bt« tn den ersten Tagen der Kris« sich hier bemerkbar macht«, hat einer skeptischeren Auffassung Platz gemacht. Man stellt wteder die UNzgverlässigkeit der lokalen nordchinesischen Militär- tn Rechnung, die sich mehr ober mtndtr in der Hand Japan» befinden. Anderseits glaubt man, au» verschiedenen Anzeichen auf Kompromißbereitschaft tn Tokio und selbst bet -er Kwantungarme« an Ort tmd Stell« schließen zu können. Eden hat am Montag dte Lage mit dem japanischen Botschgstxr und deqi. amerikanischen Geschäftsträger, gestern Hit dem chinesischen Botschaft^ besprochen. Mächte i« dem chlnesisch-japanischeu Kouslikt, daß die japanisch« Haltung einer Bermittlnug durch andre Mächte gegenüber erst bann bekauntgegebe« werben könne, wenn ei« solches Bermittlnngsaugebot einer bestimmte« Macht oder Mächtegruppe vorliege. Gestern nachmittag sand eine Audienz der wichtigsten militärische« Ratgeber Japans bei Kaiser Hirohito statt. Unter ander« waren der Ches des GeneralstabS Kani» und «rlegsminister Sugljama anwesend. Sugi- jama erklärte unmittelbar «ach Verlassen deS kaiser lichen Palastes, daß „die Regierung und die Armee aus jede Möglichkeit vorbereitet seien". Gleichzeitig sagt« der KriegSminister den Pressevertretern, datz eö unzu lässig sei, Nachrichten von Truppenbewegungen oder Truppeuverschissnugen von Japan nach dem Festland zu «erössentlichen. ES verlautgh daß an alle Flottenftatione» der Befehl ergangen ist, dte Stationen in Kriegszustand z« »ersetzen. Den Konfltktparteien rät England, sich vor allem da- vor zu hüten, daß b«r Stteit sich zu einer Prestige frage auswachse. Tokio dürfte auch «daran erinnert worden sei«, baß der Erfolg seiner Londoner Ver- haüdlungen um eine Besserung der englisch-japanischen Beziehungen auf dem Spiele steht. Der Meinungs austausch mit Amerika befriedigt nicht ganz die englische Linke, die in gewohnter Kopflosigkeit auf eine scharfe englisch-amerikanische „Warnung" an Japan drängt. Das Londoner Kabinett für seinen Teil scheint zu begreifen, daß die öffentliche Meinung in -en Vereinigten Staaten zwar tm Notfall ein gleichartiges, aber kein gemeinsames Vorgehen der beiden Mächte dultet und grundsätzlich auf einer ge trennten und unabhäißttgen politischen-Demarche besteht. , Der japanische und der chinesische Botschafter -ei Neurath 17 X Berks«, Iß. Juli Der japanische «n^ der chinesisch« Botschaster in Berlin habe« heut« de» Reich-Minister de» AuS- mtrttgeu, Freiherr» ». Reurath, ausgesucht, »m ihm Zber Lia Lage in Nordchi«« MtUatlmege» »» machen.'
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