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Dresdner neueste Nachrichten : 23.01.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-01-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194201236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19420123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19420123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1942
- Monat1942-01
- Tag1942-01-23
- Monat1942-01
- Jahr1942
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 23.01.1942
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Dresdner Neueste Nachrichten »«,v,»»r«kch Vck ß«kr Zvfkckbmq kV« Hau« cknscht. D»««ck^n nwnatk.».- TtM. Post»«»»« »- R». («nstchN,«. «,» n»f. p-st-rdahrrnl, htmu « A»k. r«kkn»rtd. vat»>n»««tl,1.- XA. Xr«q»<>n^«,dm,,: Inland71 Tips., vu««i>» 1.- 7M.«sq«tk. Ek«I«I»r«i», «bchekdoch WvG-vnsb«,« 1» Nick« tn «e^H»»Sd«n 7« N»1. mit Handels, und Industrie. Zeitung Ili>,ek-enpr«ks«i Snmdps«k«: Lk Ilbaük,« m»-Zelk« km Sln,es«enk«lk SleNen-isuide und privat« HamMrnan,eigen 11 Ttpf„ dl« 7S mn> breit« nnn-Zeiie in> T«ltteil 1.107M. Nachlaß nach Malstaiset I »brr Mengenttaffei I». Srieigedüh« sür Zifieranzeigen 10 Tipf. auäfcht. Paria. 8«. Zett tfi «n,etgenpreichift» Nr. 10 gültig -erlag «d S-rtßlettmch: Vresse» A, Ferttnaadstraße 4 * pofians-rifl: Dresden«1, Postfach « Fernruf: orlsvettehr Sammelnummer 24601, Zernvette-r 27S81 * relegramme: neueste Dresden * Postscheck: Dresden 2060 Richk»«rkan-k» Mns»nduns«b«n bi« Schrlfileltung »hn« Röckpoeto Veiten weder turüSgesanbt noch aufbewahrk. - Im Falke höherer Gewalt »der ÄetrletestLrun, haben unsre Seither leinen Anspruch auf Nachlieferung ober Efstattung bei entsprechenden Entgelks Ikr.19 Freitag, 23. Januar 1S42 SV. Jahrgang Abschied von Zeldmarschall v. Reichenau Washington will Südamerika in goldene Kesseln schlagen - Stürmischer japanischer Vormarsch gegen Vangun Staatsakt tm Zeughaus X verli«, r». Januar Mit Uoher rraner «ah» a« Fretiaamittag Groß, deutschlaxd i» «i»e» seieruch«» «taatsakt«» BerUner . ^v^ut/4»a Ois ^u/boßrnn^ j»n «ertinor Lonsßau» ZeaghaUd Abschied Ha» einem siinet beste» Söhne, »em OberbeseblShaber einer Heeresgruppe, General» srldmarschall Walter ». Reichenau. Jrn Ramrif deS der diefrn-chvchverLi-nten Soldaten durch em Staatsbegräbnis ehrt«, sprach Reichsmarschall Hermann Göring dem ruhmvollen Heerführer «inen tiqj empfuichenen Nachruf, währen» Gcneralseldmarschall v. R u nt st« dt im Austrag Adolf Hitlers al» Oberbefehlshaber de» Heeres Len letzten Gruß und Dank brr Front Überbrachte. Die grobe Zahl der zum Staatsakt erschienenen sühreirdrn Männer von Wehrmacht,Staat und Gartet sowie die außerordentliche Anteilnahme dtp Berlin« Bevölkerung unterstrich diele letzte Ehrung der Nation sitr einen groben Soldaten. Aul dem Jnvalidensriedhos, der so manchen Groben der deutschen Geschichte birgt, sand auch Walter von Reichenau, dessen Jlchrerpersönlichkeit für immer mit dem arohdeutichen FrtcheitSkampf unter ALols Hitler verbUnde« blechen wir», feine letzte Ruhestätte. Herrn Wieder einmal die „Fünfte Kolonne" Zu dm Verhaftungen in Südafrika Bericht «uiirer Berliner Schriitlritüng 8r. Verli», 28. Januar Während Herr GmütS, Churchill» nnermltdlichster Helfershelfer (obwohl auch er schon gelegentlich nach Washington schielt) immer wieder behauptet, er habe bi« südafrikanische. Ohifrntlichirit bet seiner Krieg»« Politik hinter sich, spiele» sich in dieser Oefsent- ltchkeit, wir bereits gestern gemeldet, Borgäng« ob, di« die Verhältnisse in wesentlich anderem Licht erscheinen lassen. Wie Jntted Preb meldet, bat ter südafrikanisch« Jufttzmintster Steyn tm Par- lament mitgetetlt. daß vor kurzem wichtige Dokumente entdeckt worden seien, au» denen da» Bestehen einer aesährltchen staatsfeindlichen Organisation hervorging. Darauf seien »8 Poltzeiosftzlrr« und 271 Polizisten verhastet worden, während wettere 8K Polizeiange» hörige festgehalten werdest, die möglicherweise unter Anklage de» Hochverrats gestellt würben. Während der letzten Tagung de» Parlament» wurde brr Antrag behandelt, Südafrika vom Empire loszu lösen. Da» burische Element wurde wohl überstimmt, hat aber durch elnoachtuckimebielende Sttmmenzahl noch einmal die sehr starke Strömung gegen den krieg»« und churchilsfreudtgenKur» yon General GmutS verdeutlicht. Die Verhaftungswelle,unterstreicht die Lcbhastigkett der anttbrtttschen'vrwegung abermals. Smuts ist daher be« strebt, den wahren ViM der Vorgänge zu verschleiern. Al» Anstoß Hu» Schwierigkeiten mutz wieder einmal die ö. Kolonne HVrhalten. In einer „Exchange". Meldung au» KapstadtHetht r», die Verschwörer hätten versucht, «inen Staatsstreich zu unternehmen, um di« Regierung zu stürzen und sie durch «tue Regierung „nationalsozialistischer Tendenz" zu ersetzen. Um in jedem Salle «in« Verbindung mit Deutfchlanb herzu« stellen, gibt man bekannt, die Dokument« seien bet dem Polizisten Liebrand Ro-ry gesunden worden, weil Mr. Robey vor vielen Jahre» einmal al» Boxer in Deutsch land aufgetreten ist. Dies« AblenkungsrntUEver sind reichlich Phantasie!»» »nb wenia wirksam. Was wir sehen, ist eine neue U«erdrüm»ns»ma-mch«S, Sie richtet sich gegen eine« recht umfangrerchea Krki». Daran» geht alle«« da» rtn» hervor, ha» dtr Widerstand gegen da» Lhurchillreatmr des Herrn Sumt» wächst und stärker wird. Richt Um triebe einer v. Kolonne, sondern der Protest de» nätto« nalen Gelbstbrstimmnng-willen« der burischen ^Sevöl« fernng ist stchtbar geworden. ES bröckelt allenthalben im mettenEmpkr^ Da»M die Tatsache. Alarmmeldungen aus Australien Möglich«rweise Landung in Tiabaul — Japanisch« Kriegsschiffe vor Tleu-Ponnnrrn Funkspruch unsere» Korrespondenten )—l Takt», 23. Januar Alle Kräfte Japan» konzentrieren sich auf Singapur und Rangun, den Ausgangspunkt der Burmastrabe. Außerdem erfolgen Luftangriffe in den Hefamtraum von Burma und Sumatra btS Neuguinea, besonder» aus Rabaul, die Hauptstadt de» australischen Mandats, des ehemaligen deutschen Kolonialbesitze» Neupommern. Nach Meldungen aus Australien über Buenos Aire» soll sogar die drahtlose Verbindung zwischen Rabaul und Canberra abgerissen sein. Man vermutet daher eine japanische Truppenlandung in Rabaul (Funkspruch unseres Korrespondenten). , , Während der japanische Vormarsch auf Masaia bisher in drei Kolonnen von der Ostküst«, der Westküste und dein Inneren Malaien» nach Süden stürmte, haben sich nunmehr diese drei Kolonnen zu einer großen ver« einigt, die sich Singapur rasch nähert. Wer Singapur kenirt, versolgte während der Dauer de» Malaiaseldzug» die geogvaphifchen Namen der jeweiligen japanischen Heeresberichte nicht mir mit politischem, sondern auch mit persönlichem Interesse. Während der ersten Zett kannte man diele Namen nur von längeren Reisen her. Tann, als der japanisch« Vormarsch immer weiter nach Süden vordrang, traten Namen aus, dir von einstigen schönen Wochenendaulofahrten her vertraut waren, und jetzt haben die japaniichen Truppen bereit» Orte er« reicht, in die mau nach Büroschluß noch zum Tee hin- ausfohr. Gleichzeitig arbeiten sich die japanischen Trupp«» k» Burma mit größter Energie voran. Schnelle Ver« bände haben die SONN Meter hohen Grenzgebirg« zwi schen Thailand und Burma überschritten und streben in Eilmärschen auf Rangun und die Burmastraße zu. Di« Spitze der Verbände soll bereit» kurz vorMoulme«n stehen. Etwa list Kilometer vor der Stadt let rin heftiger und verbissener Kamps entbrannt, in den auch die Lust- wasse der Japaner ersolgreich cingegrisscn ha». Sie hat außerdem Flugzeughallen, Nnlcrkünste und Borrats- lager in und um Moulmrin erfolgreich angegriffen und zerstört. Gleichzeitig verweist man hier mit Genug tuung darauf, daß die Burmesen vielfach vor ihren britischen Unterdrückern auf thailändisches Gebiet flüch ten, ja sich zum Teil sogar mit der Wasse in der Hand gegen die Engländer wenden, was nicht zuletzt durch die Berufung eines rnglandhörigen.Premiers und durch dte Verhaftung de» Ministerpräsidenten N Saw her- vorgrrusen wurde. Der Oberbefehlshaber der japanischen Strcitkrälte gegen Burma erließ daher einen Ausruf an da» bur mesische Volk, der über den Rundfunk in burmesischer und indischer Sprache verbreitet sowie in großen Mengen al» Flugblätter von Flugzeugen über Burma abgcworsen wurde. Darin wird dte burmesische Bevöl kerung zur Erhebung gegen die britischen Unterdrücker und zur Zusammenarbeit mit den japanischen Truppen ausgesoröert. Aus diese Weise könne ein langgehegter Wunsch de» Burmavolkes nach Unabhängigkeit in Er füllung gehen. Presse und Rundfunk in Tokio warne» jedoch die japanische Bevölkerung vor übergroßen Erwartungen. Der Marsch nach Rangun sei sehr beschwerlich und Sin gapur gehöre zu den stärksten Festungen der ganzen Welt. Die Festung zu nehmen, kostet größte Kämpfe upd lgnae Zeit. Menn -te japanischen Truppe» das »Nb der Kamps nm di« Festung beginnen. Dtr Nezwtn- gung Port Arthur» im Äussilch-Japantschen Krieg habe süns Monate gedauert und ungeheure Blutopser gekostet. Hinter der japanischen Front in Malaia ent« stehen mit Windeseile von den Japanern gegründete Zeitungen in maäniischer Sprache, die das größte Inter esse bei der Bevölkerung finden und die Lmnpathien des malaiischen Volke» ersolgreich vom britischen Einfluß lösen und den Japaner» zuwendcn. /kecdk».' ver ä/akups l'u/kou am Lkacktranck von kkabnnk, cker in ruei Lkuncksn au» cker Lee /lerauiseieaedven i»k. Vbot. Dr. Araek« Landung auf Amboina? Born«» von den Niederländern aufgegeben Telegramm unsere» Korrespondenten Stockholm, 23. Januar United Preß berichtet au« Batavia, daß man in dortigen „wohlinsormterten Kreisen" mtttetle, daß dte holländisch-indischen verbände jetzt die Kontrolle über da» nördliche Celebes verloren haben. Nack der gleichen Meldung hätten die Japaner nun auch in der wichtigen FlottenbastS Amboina (Molukken) Truppen gelandet. Jedoch ist diese Mitteilung noch in keiner Form be stätigt. Bei dieser Aktion hätten japanische Seestrett- kräfte und Fallschirmsormationen teilgenommen. Daß Borneo heute schon so gut wl« aüsgegeben ist, geht au» dem heutigen KommuntquS au» Batavia deutlich her vor. Danach sind nämlich jetzt vorsorglich schon dit wichtigsten Erdölanlagen aus Holländisch-Bornro zer stört worden, weil, wie e» ausdrücklich heißt, man den Angriff einer japanischen Uebrrmacht erwarte. Bei den zerstörten Anlagen handelt eS sich um Werke, dte zu sammen 28 ststg Mann beschäftigten. Nach dem gleichen Kommuniquä sanden gestern aus Nord-wumatra Lust- angrisfe statt und ebenso aus di« Schiffahrt in der Nähr der Küste. Au der möglichen Landung in Rabaul teilt d«r australische KrtegSminister Forde noch mit, daß bi« Funkstation im Augenblick de» Eintresfeß» japanisch« Seeftrejtkräste, di« in der Nähe gestchtet worben waren, zerstSrt und die Stabt selbst geräumt worden sei. Rach «Mr Rundfnnkmitteilung -«» austrattschrn Ätstfqhrt- «ttrffter» find auch di« Funkstation«» vo« vulolo (im He iligen Katser-Vtlhelm-Smitz), Salomo (auf d«, «amoatnsrl Upolu) durch japanisch« Luftangriff« zer- stört, schließlich noch Reumeckltnbura und die Atmirali- tätSinseln angegrtssrn wordey. An velben Plätzen s«l«n auch Flugzeuge am Boden verntchtet worben. Infolge dessen st«ht man in d«r australischen Oessentlichkett mit Unruhe und größt«» Besorg»!« aus «in unheilvolle» Schicksal. „Di« Kriegsdrohung", so erklärt Cnrtin b«ifpielSwetse, „ist Australien gegenwärtig näher gerückt, offensichtlicher und tödlicher als zuvor." Diel« Bemerkung ist offensichtlich an die Adresse Churchills gertchlet. Das australische Kabinett ist, wie aus Melbourne gemeldet wird, in eine heftige Aus einandersetzung mit dem britischen Premierminister über besten ttriegspolttik geraten, die aus eine „Preis gabe Niederländisch-Jndten- und Australien» hinaus laufe, ohne daß in Afrika die angekündtgten durch schlagenden Erfolge eingetretcn wären". Im übrigen meldet der Londoner Nachrichtendienst, dab Australiens Premierminister Curtin Kranken urlaub genommen hab«». Er soll Melbourne verlassen und sich in seinem Heimatort im westlichen Australien begeben haben. Inzwischen werde Kriegsminister Forde dte Arbeiten des Premierministers erledigen. Es ist bet dieser Meldung allerdings fraglich, inwieweit es sich hier nicht um etnen englischen Wunsch handelt, den unbequemen Mahner Cnrtin wenigstens zeitweilig loszuwerden. Achtstündige Vernichtungsschlacht X Tokio, 23. Januar Zu den Kämpfen auf den Philippinen wird hier be kannt, daß die japanischen Truppen in einer achtstündi- gen Schlacht die uordamerikanischeu Streitkräfte aus der valangahalbtnsel in der Geocud von Mtiron völlig ver- ntchtet habeü. Dte Japaner rücken in südlicher Richtung weiter vor. ttSA.-Ilechrtchtendienst im Vorderen Orient X Ada»», 28. Januar Der USA.-Beneralkonsul ln Jerusalem hat einem Vertreter der jüdischen Zeitung .Hamaschkais" erklärt, daß tm vorderen Orient demnächst ein Nachrichien- dtrnst der vereinigten Staaten aufgezogen werden soll. In Palästina und allen wichtigen Zentren be« Nahen Osten» sollen Zweigbüro» eingerichtet werden. Angriff Sei 3V Ärad Kälte Eine Irontwinternacht Bon Kriegsberichter Fritz Lucke IV. Wir lauschcu ln die Nacht und warten. Ver teidigung heißt: in jeder Sekunde bereit sei» und warten können. Ein Melder kommt aus der Eisbahn der Straße angcjchlitterl. „In der Senke Motoren geräusch, Herr Major!" Wir haben es schon gehört. Wenn der Sturm erschöpft inuchült, klingt deutlich vernehmbar lieses Pauzcrbrummcn aus der Gegend des glutrot uutergcheudcn Ortes an der Straße. I» diesen Winieruächten wandert der Schall wett. „Tas wäre etwa» für Sir", meint der Kommandeur zum Kompaniechef der Panzcrjäger. Air haben die Kopjschützer wie ein Rittervisicr bis zu den Augen hochgezogen. Ter Atemhauch des Sprechen» gefriert daran jvsort zu kleinen Eisperleu. Es ist eine barbarische Kälte. Vor der Tür zum Quartier wittern wir noch einmal. Ja, das Rumoren eines Sowjeltauks ist immer noch wahrzunehmen. Dann donneru die apokalyptischen Reiter zur Ab; wechstung wieder über unser stilles Tal und erschüt tern aufs neue den gepeinigten Gegcnhang mit den» üblichen Grauatschduer bolschewistischer Nebclwerser. Der Lustdruck erschüttert daS wacklige Blockhaus jedes- mal bis in die Grundfesten, sosern man bei diesen klabachen überhaupt davon sprechen kann. Cs ist Mitternacht. Wir hocken um den Tisch, schweigen und düsen uns an. Wir schreiben schnell ein paar Grüße und denken an die deutsche Heimat, irgend wie werden sie aus diesem gottverlassenen Nest schon d«n Weg dahin st,»den. Eine Stunde später polte« der wieder in Erinnerung. Viole Wort« macht er nicht. Ihm ist tm Augenblick der warme Ösen vel wichtiger. Bis auf 5>üü Meter hat sich sein Spähtrupp herangerobbt, Ein T 3«, «jn ichwcr gepanzerter 2ft Tonnen-Tank, hat sich ojsensichtlich an der Straftcnböschung jcnfcitS des brennenden Dorfes scstgrsahren. Ab und zu versucht er, sich frei zu wühlen. Tann klingt sein wütendes Gebrumm bis zu uns. Ter Kompanicchcs zeigt die Stelle anl der Karle. Es lst der Strakcnknick, wo die Bolschewisten vor ihrem Rückzug selber die Brücke über den Bach gesprengt haben. Zwei andere Tanks haben keine Sicherung übernommen. Deshalb ist über die freie Fläche nicht heranzukommcn. Zudem schanzt hundert Meter davor Infanterie. „Nichts zu machen!" schließt der Kompaniechef und zieht die Knobelbecher aus, um die Füße am Ösen zu wärmen. Wenn er so clivas festste»!, dann tst nicht daran zu rütteln. „Vielleicht haben wir die Biester morgen vor der Tür . . ." Ter Soldat sagt daS mit kaltschnäuziger Sachlichkeit. „Jetzt einen beißen Grog, einen Schluck wenigstens ..." - „Ich wünsch mir 'was!", ein be liebtes Soida'enlpiel. man könnte ein Buch damit füllen. Die Panzeriäger hätten sich gern die vom Regimentsjührer der Schützen ausgesetzte Flasche durch einen weiteren Abschuß qerdienl — aber aus jedem Ansitz fallt kctn Hirsch, geschweige denn ein Elefant. Wenn temand die Feste leiern muß. wie sic fallen, dann ist rS der Frontsoldat. Oberleutnant L., der Kompaniechef der Panzeriäger, tst vom Oberbefehls haber im Ehrcnblatt des deutschen Heeres namentlich als tapferer Mann genannt. Ter Kommandcnr bat e» am Morgen erfahren. TaS will schon etwa» bedeuten, ein kleine» Ritterkreuz unter Soldaten. Auch Ober leutnant T„ der Ches der un» unterstellten Schützen kompanie, ist durch die gleiche Ehrung hcrvorgchobcn. Aber er kann sowieso nicht erscheinen. Er liegt mit steifem Rücken und Hais in seiner Bude, flucht gotts jämmerlich ans dem Stroh über sein Mißgeschick und versucht, bis zum Morgen wieder kranchen zu können. Ter Kommandeur verzieht sein scharf geschnittenes Soldalcngesicht zu einem vielsagenden Lächeln, das wir an ihm schon kennen, und stellt feine „eiserne Reserve", ein kleine» Neiscslälchchcn, aus den Tisch. Er hat naiürlich den Vicrielliier EmpsangsschnapS, den wir längst den Weg alles Irdischen haben gehen lasten, wie ein trcniorgcndsr Vater ausgehobcn. Ein Hallo, wie zu Weihnachten. Die Soldaten sind und bleiben un bekümmerte große Kinder. Und das Ist gut so. Wovon spricht der Soldat, wenn er nicht an bl« Heimat denkt, dte Wurzeln seiner Kraft? Vom un erschöpflichen Thema Krieg, von den Kämpsen, die hinter ilnn liegen. „Wißt ihr noch — wie hieß doch dieses Nest?" so sangen alle diese Geschichten an. Kaum einer registriert die selbstverständlichen Kleinigkeiten der täglichen PsltchlcrsÜllnnn. Nnr die Gipfel der Tapferkeit glühen, die wenige erklimmen. Wenn nnr der Wind nicht so irrsinnig rasen wolltek Er schiebt den jnckgc» ttntrrossizter des Fernsprech trupp» mit Gewalt in« Zimmer. Er will di« Leitung zum Nachbardorf nbbanen, der Gefechtsstand des Batail lons ha« schon verlegt. Ob es noch möglich ist, will er willen. Schwer zu sagen und zu raten. Die Strippe liegt letzt ungünstig^ ein paar hundert Meter vor den bolschewistischen Stellungen. Sicherer tst «S, das Feld kabel auszugeben. Tas will der Unterossizier imker keinen Umständen. 20K0 Pieter hat er gelegt, davon will er soviel wie irgend möglich wiederholen. Er wird sich allein vorarbeikeki. Zum Abschied einen Fingerhut Korn. „Mach'S gnh Kamerad!" Erst am Morgen kommt er zurück. Gerade al« er beim Ausrollen de» Kabel» war, so berichtet er, kam ein bolschewistischer Paüjtr auf ihn zu. Fuhr vor, stellt« den Motor ab, beovächtet«, ruckte wieder an, um da» Spiel zu wiederholen. E» war ein« aufregende Stunde, wir hören e» zwischen den nüchternen Worten seine» schmucklosen Berichte» wohl heran», denn solange mußte der Unterostzzier kn seinem Schnrebemd sich wie «rin klein«« Schnr«Dknsen in «in« Dell« drück«». Bi»
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