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Dresdner neueste Nachrichten : 30.01.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-01-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194201306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19420130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19420130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1942
- Monat1942-01
- Tag1942-01-30
- Monat1942-01
- Jahr1942
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 30.01.1942
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Ar. LZ Freitag, 30. Januar 1S4L 50. Jahrgang Dres-ner Remste Nachnchten 10»,»,e»r«t«! «ttkettttSvfieltimgtiisGaueetultzl.rAlittteöu m»aall.L-KM. » » v V» .. Iti,,»l-en»r«Is»i «wndprett: bl,1sbal«,«mm-Ztlle tm llln,«ls»a«»tt 1«K»f„ p^lb^o« S.-SM. <eii>!L««tI. 21.» Kpf. p»g»tdahe«i), hkrpi »Kps. Sest^l-tlb. OHGGE ßßßHiH «Klien,»such, und »eloal, Iamlliman,eigen » Rpf, dlerSmm beeil« mnvZeil, Im HalbmonaN^- XM^KUjd-ndl-odun, Inland?,^«EnLI.-7lM.w»ch«n«. GGGGG ^l^HGGGVH^Gv' Gtztztzv ^^GtzVtztzsGG GH^ ^I^GGGGGGDß r»lffelt r.wKM. KachlaS nach Malsiaffel > »dtt Men,enNaffel v. SciesgE at»»»I»»»t«> «u-ttbat» «evt-Ve^b«, I» N»t„ l» »e^vntttti l« A»l. fürZjfs«rani«I,»n 10 rips, ausschl. Paei», gue gell Ist «n»,I,envretttili, Re. lv »ülll,. Vertag m» Slvttsilettung: VresdenA, FerdimwMa-e i«postanschrist: Vre-den«i. Postfach * Fernnff: vrttverkebr Sammelnummer 24601, Fernverkehr 27S81 * Telegramme: neueste Dresden * Postscheck: Dresden 2060 Rlchtveelangte Einsendungen an dl, Schristleltung »hn« Nückporl» werden weder zurückgesandt noch oufbewahrt. - Zin Fall, höher,e Gewalt ober LetrlebSstörung haben unsre Lezleher keinen Anspruch aus Rachlteserung oder Erstattung he« entsprechenden Entgelts Heute 17 Llhr spricht -er Führer Weitere 43 Schiffe an der nordamerikanischen Küste versenkt Zum 9.Iahresiag -er Machtübernahme 'N' ie-erge-urt im Geist Gesamtziffer nunmehr 302000 BRT RNT. versenkt. Hierbei hat sich das Unterseeboot des Korvettenkapitäns Kals besonders ausgezeichnet. Seit ihrem ersten Auftreten jenseits das Atlan tischen Ozeans haben unsere Unterseeboote damit vor der dortigen Küste 43 feindliche Handelsschiffe mit insgesamt 302000 LAT. versenkt. X Berlin, 30. Januar. Der Führer spricht zum 30. Januar heute um II llhr. Seine Rede wird vom Großdeutschen Rundfunk auf alle Sender übertragen. Sine Wiederholung der Lieber» tragung bringt der Sroßdeutsch« Rundfunk heute abend nach dem Nachrichtendienst um 20.15 Uhr. x Aus dem Führerhauptquartier, 30. Januar Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be kannt: Deutsch« Unterseeboote haben in Fortsetzung ihrer Angriffe auf die feindliche Versorgungsschiff- fahrt in nordamerikanischen und kanadischen Ge wässern weitere 13 Schiffe mit zusammen 7400« <9 Tokio, 30. Januar Dlk japanischen Truppen sind an allen Fronten weiterhin erfolgreich. Wie das japanische Hanptquar- tter bekanntgib«, haben dir in Burma und Moulmein vorstoßcnden japanischen Truppen das Ostuser des Salwecn-Flusses erreicht. Dort seien heftige Kämpfe im Gange. Wie Domei von der Malaiasront berichtet, bewältigten die japanischen Truppen, dir in Zcntral- Sorte Ewen Malaien nach Süden vorstoßcn, daSletzteHiudrr- n«S vor I o h u r - B a h r ii>, al» sie Kulai, 18 Kilo meter nördlich von Singapur, eroberten. Die japa nischen Truppen stürmen jetzt in Richtung Singapur ans der breiten Strasse vor, die parallel zu der Etlenbahu- strrckc verlaust, dir »ach dem Bahnhof von Johnr- Bahru führt. Inzwischen hat eine andere japanische Kolonne, die gleichfalls in Zcntralmalaien in südlicher Richtung verging, nach der Einnahme KjuangS plötzlich ei» Manöver in nordöstlicher Richtung gegen die Ost küste ausgeftthrt und australische «treltkrästc ein geschlossen und vernichtend geschlagen. Die-feindlichen Luftstützpunkt« in Malaia besinden sich jetzt bis aus fünf tn japanischer Hand. Letzter«, von denen einer im Süden der Provinz Johore und vier auf der Insel Singapur liegen sind jedoch durch die wiederholten japanischen Bombenangriff« schwer be schädigt. Weiter landeten japanische Truppen am Donnerstag tn Pamangkat im Norden der Westküste Borneos. Pämangkat ist ein kleiner Hasen an der Mündung des Gambasflusse», löst Kilometer südwestlich von Sarawak -und 1SV Kilometer nördlich.von Ponttanak. Berichte aus Batavia geben zu, das, sich auch ein verstärkter japa- nischer Druck von Sarawak lKuching) aus bemerkbar macht und Pontianak bedroht ist. Pontianak ist eine Hafenstadt von l.'ivüü Einwohnern und Hauptstadt der Residentschaft Westlwrneo. Hn einem Rundfunkausruf wenden sich die sapa- Nischen Militärbehörden in Manila an die Philip- vinos aus der Jnsrlsestung Eorregidor und fordern sie auf, die Waffen niedcrzulcgen, um zu sammen mit den japanischen Befreiern die Unabhängig keit des Landes zu erringen. AuSgehverbot in Singapur Telegramm upseresKorresponbenten A Stockholm, 30. Januar In Singapur wird am 30. Januar ein Verbot, zwischen 21 und S llhr die Straften zu betreten, tn Kraft treten. Lsstztell wird die Maftnahmc damit begründet, bah sie die Bevölkerung vor „Dieben, Gesindel und fünften Kolonisten" schützen solle, die die „kritischen Um stände für ihre Umsttirzarbeit anszunützen" suchten. Dem Secret Service entkommen X Tokio, 80. Januar Dem zunächst als vermißt gemeldeten Sultan von Johore, Ibrahim, ist es geglückt, den Agenten des Secret Service zu entkommen. Wie Dome» von einem japanischen Stützpunkt an der Malaienfront berichtet, ist Sultan Ibrahim am 28. Januar bet japanischen Truppen eingrtrosfrn. Nunmehr befinden sich sämtliche Sultane der Malaienstaaten, die mit de« Japanern »usammenarbeiten wollen, unter japanische« Schutz. »sij. - . , . l: . genoujmen. Angesicht» er zu Beginn der britischen Libyen- Ossenstoe voreilig in London verteilten Lorbeeren ist r» kein Wunder, dab den Briten aus der Insel letzt die Lage tn Nordafrtka auf die Nerven geht. Selbst „tkve- ning News" muh zuaeben, dab da» Umwerfen des eng lischen Borstobes aus Tripolitanien durch Rommel ein hoch bedeutender strategischer Srsolg sei. Die Stockholmer Zeitung „DagenS Nvheter" spricht in einem Londener Berich« von der zunehmenden Sorge, dir die Lage in Nordafrtka der britischen Oessentlichkett bereite. Die» gehe so weit, dab die Situation im Fernen Oste» sogar weniger im Brennpunkt des Interesses stehe als in Nordasrlka. Auch die angebliche Beherrschung des Mittelmeere» durch die britische Flotte begegne immer stärkerem Zweifel. Reuter hatte es be reits vor Bekanntwerben der Einnahme von Bengasi für zweckmäßig gehalten, die englische Oessentltchkrn schonend aus diesen Verlust vorznberetten. Der Ver lust von Bengasi würde, so hieb es in diesem Bericht, die Briten de» nützlichsten HasenS berauben, der für jeden weiteren Vormarsch der Briten von unschätz barem Wert gewesen wäre, auch sei der dort befindliche Flugplatz einer brr besten in der Eyrenaika. Daher könne der Erfolg der Achse nicht bagatellisiert werden, selbst wenn die britischen Truppen erfolgreich auf der Küstenstrafte «ach Norden zurückgezogen würden. Es bleildt allerdings abzuwarten, ob Bengasi, nach bewähr ter britischer Praxis, nicht wieder jede Bedeutung ver liert, nachdem es die Engländer verloren haben. Natürlich hat die Wirbereroberung Bengasis auch in Italien Begeisterung ausgelöst. Mit der Wieder- «roberüng von Bengasi, so sühtt der Mailänder „Evrrtere della Sera" aus, ist der Hauptplan der ehr- geizigen Träume des unglückseligen englischen PremterS zunichte gemacht. Churchill war von einem vollen Erfolg tn Ltbven derart überzeugt, dab er die ser großangelegten Aktion alle» andere unterordnete. Ohne den -«utsch-ttaltrnlschen Sieg überschätzen -n wollen, könne man doch sagen, dah der grandiose strategische Plan de» englischen Kommandos restlos gescheitert sei. Der jüngste Generalvbrrff X An» de« Führerheaptquarffer, 8«. Januar Der Führer hat den Oberbefehlshaber der Panzerarmee Afrika, General der Panztrttuppen Rommel, in Anerkennung seiner hohen Verdienste »um Generaloberst befördert. * , Generaloberst Rommel ist der jüngste Ossi- zier dieses hohen Ranges in der deutschen Wehrmacht. Wenn die britische Agitation ln der letzten Zeit sich krampfhaft bemühte, Gründe »«linde», um dem englischen Volk di« nach den großen Vorankündi gungen beschämenden Mißerfolge in Shordafrikä ver ständlich zu machen, hat sie den Namen-Rommel'nicht in den Vordergrund gestellt, und doch sind die beiden Gründe für den deutschen Srsolg der Generaloberst Rommel mit seinem überragenden militärischen Kön nen und seinem beispielhaften Mut und dt« Tüchtigkeit seiner Truppen. Jetzt soll e» nach britischer Darstellung da» Wetter sein, da» die Briten nicht zchm Zuge kom men läßt. In der Tat aber ist es das Können des Generalobersten Rommel, da» den Engländern diese Schlappe bereitet ha». Bor allem war es der kluge Ansatz der Hinhalten- den Verteidigung der Besatzungen von Bar-ia, Sollurn und chm Halfaqa-Paß. Sie haben sich bi» zu« letzten Waffertropsen und bi» zur letzten Patron« »«hält,« und habe« den Gegner damit »e- »wungen, mehr al» «in ganz«» -orpb sm» dem Gro» seiner AngrisfSkräfle abzustellen, «in Korps, da» man bet Agedabia nach Aussagen gesantzener englischer Offiziere wohl hätte gebrauchen können. General oberst Rommel hat durch seine Besövderung und die jüngst gemeldet« Auszeichnung Dank Hd Anerk «nung „Churchills Libyen-Traum zerstört" Die Wtedererobenmg Bengasi« - London gibt zn: „Großer strategischer Srsolg" durch den Führer erfahren. Er ist einer der großen Vorbilder heldische» deutsche» Mannestums, deren Namew im deutschen Volke Begeisterung und Bewunde rung Hervorrufen, wenn sie nur genannt werden. Sr. WckvrirgryftneImirtt "JaM - " Prtvattelegrammd e^tvN N. * O Toklö, 8V. Januar Da» Hauptquartier des anglo-amerikanischen Ober- kommandos im südwestlichen Pazifik hat seinen bis herigen Sitz in Socrabaya ausgrgeben, meldet „Pomi- uri" aus Schanghai. Japans Vormarsch in der AlS am 3«. Januar 1833 Adolf Hitler die Macht übernahm, beschritt die nationalsozialistische Bewegung und damit, wie sich rasch zeigte, das ganze deutsche Volk einen Weg ungeahnten und unerhörten Ausstiegs. Wad in den kurzen, aber von intensiver Arbeit erfüllten Jahren des Ausbaues geleistet wurde, und was wir heute als heiligen Besitz gegen die Feinde einer Neu gestaltung allen völkischen Lebens verteidigen, haben wir in einer Sonderseile zu gestalten unternommen. Wesentlich siir das gigantische Werk aber war wohl die Wiedergeburt im Gcist, die sich aus dem Geiste des Führers heraus vollzog und die heute nicht nur das auS ihm Geschaffene verteidigt, sonder« auch unter den Waffen prägt zu einer Neugestaltung unseres Kon tinents und weiter der ganzen Welt. So bedeutete die Machtübernahme nicht nur eine politische Wendung. Es trat vielmehr an die Stelle einer alten, überlebte», bankrotten Weltanschauung eine nenc, der Nationalsozialismus, der nmgcstaltend auch aus die Gebiete des Geistes und der Kunst iibergriss. Ja, dieser geistige Umbruch wird immer mehr als der Kern punkt der nationalsozialistischen Revolution erkannt und anerkannt, auch von den früheren Gegnern, die be wundernd vor den Leistungen der vergangenen neun Jahre ans diesem Gebiete stehen. Wollte man, auch nur in einem ungefähren Uebcrblick, die Leistungen der nationalsoziali stischen Kulturpolitik seit dem 38. Januar 1833 würdigen, müßte man den Raum eines dicken Buches zur Verfügung haben. Von seinen Gegnern als kultur- loiutzttch vs»sch»t»««-t»»d-v»«sp»U«t, tzst-de» National- kpzfMetmuS wie auf allen anderen Gebieten auch auf diesem d'en Argumenten der anderen die Tat entgegen gesetzt. Statt zu reden, hat man gehandelt. Und so entstanden all die gewaltigen Zeugnisse einer neu erblühten deutschen Kultur. So wuchsen, vom Führer mit besonderer Liebe bedacht, die stolzen Bauten a«s dem Boden, die das Gesicht der Makassar-Straße habe Socrabaya der Gefahr baldiger Stäpt« Berlin und, München bestimmen. So drängten Lustangrlfse ausgesetzt, so daß Oberkommandierender sich Ai den Graften Deutschen Kunstausstellungen in Wavell es vorzog. sein Hauptquartier in das Innere der Hauptstadt der Bewegung, aber auch tn den vielen Javas zu verlegen. > Ausstellungen mittlerer, kleiner und kleinster Städte Japanischer Sieg 18 km vor Singapur . > " Truppenlandungen auch an der Kliffe Westborneos Privattelegramm d^er DNN Inn. Die Lage tn Nordafrtka wir- gekennzeichnet durch einen neuen Erfolg General Rommels und seiner heldenhaften Soldaten, von dem da» deutsche Volk mit stolzer Freude gestern abend du folgende ^Sonde M « die Millionen von Besuchern, die sich an den Schöp- sungen einer neu orientierten bildenden Kunst begei sterten. So jiillleu sich in den Rcichothcatcrwochen die Opern- und Lchanspielhänser, in denen der ganze Reichtum der deutschen Dramatik und Musikdramalik ansgcbrcitct wurde. So gaben die Rcichsmusiktage in Diisscldors einen umfassenden Uebcrblick iibcr die zeit genössische Mnsil aller Spielarten von de» traditions gebundenen Werken der älteren Generation bis zu den gärenden und ringenden der jungen Komponisten. StaatSpreisc für produzierende und reproduzierende Künstler in allen Sparten der Kunst wurden verliehen: mit Recht konnte immer wieder darauf hingcwicscn wer den, daß es noch keinen Staat gegeben hat, der so viel für die Kunst getan Hal wie der nationalsozialistische. Der Staat, an dessen Spitze ein Mann steht, der nicht nur des Staates Führer und Feldherr, sondern auch sein erster Künstler ist. Ein Mann, der von sich bekannt hat, welch bestimmenden Einsluft aus sein Tun und Denken das Kunstwerk Richard Wagners z. B. anS- gciivt hat, der mitten aus den Ltaatsgeschäklen heraus, zuletzt iu den gewitlcrschwereu Tagen des Sommers 1838, nach Banreuth fuhr, um dem Genius zu huldigen. Wie eine Bestätigung dessen ist cs, dak der Natio nalsozialismus die scheinbar nnumstöftliche Wahrheit, daft unter den Waffen die Musen zu schweigen haben, mit kräftiger Hand gestürzt hat. Wir haben es alle erlebt und erleben cS Tag für Tag, daft das Kunst- leben und das Geistesleben im Krieg nicht qb-, sondern zugcnommen haben, nicht nur an Umfang, sonder» auch an Intensität. Di« überfüllte» Theater und Konzertsäle sprechen eine deutliche, sur den, der zu spät kömmt, sogar schmerzliche Sprache: die Räume sind zu klein geworden für die Erhebung, Er bauung und auch Unterhaltung Suchenden. Und wer hätte es sich träumen lassen, daft einmal Bücher zu den Raritäten zählen, daft Neuerscheinungen, aber auch Neuauslageu in wenigen Tagen vergriffen sein wür den? Nun sind die Dichter bei der „Teilung der Erde" dabei und nicht zu spät gekommen, und sie brauchen nicht mehr in feuchten und kalten Dachkammern zu hungern und zu frieren. Die Nation braucht sic. Tie Nation ruft sie. Tic Station ehrt sic. Das Erstaunlichste aber, alle überlieferten Begriffe mit revolutionierendem Elan «der ja das Kennzeichen der ganzen Bewegung ist» iibcr den Hansen Rennende ist es, daft dieser breite, mächtig flutende GeistcSstrom — ausgerechnet im Krieg — nicht an den Grenzen des deutschen Landes Haltmacht, sondern weitcrzieht und sich ein europäisches Bett gräbt. Der Krieg bedeutet für den Nationalsozialismus nicht A bschlicftung, sondern E r schlieftung. Ter Befehl heißt nicht: Halt, sondern: Weiter! Das neueEuropa, dessen politische Struktur sich bereits deutlich abzeichnet, ersieht auch in den geistigen Kategorien. Wir haben das erlebt, als sich in Weimar beim Tichtertresscn deutsche Dichter mit Dichtern aus vierzehn Nationen trafen und „Europäische Ge spräche" siibrten. Eine „Europäische Lchriftstcllerver- cinigung" wurde gegründet und znm Vorsitzenden ein Deutscher, Hans Earossa, gewählt. Deutschland soll hin fort den europäischen Geist behüten. Denn, so sagte der Däne Sven Flcuron, „alles, was zum Geiste geh« und vom Geiste kommt, führt heute iibcr Deutschland", llnd der Kinne Koskeuniemi schloß leine Aussührungrn mit dem Latz: „Was wäre Europa ohne den forschenden und kämpfenden deutschen Geist!" Was ivar es, das diese Männer des Geistes bewog, sich spontan siir einen cnro- päischcn Zusammenschluß unter der Führung Deutsch- lands auszusprechen? Tic Erkenntnis, die sic ans einer dreiwöchigen Reise durch Deutschland gewonnen hatten: daft eine Nation, die in einer so stürmisch bewegten und gefahrvollen Zeit, die mitten im bittersten Existenz kampf, der je einem Volk ansgezwungcn worden ist, die Dinge des Geistes nicht geringachtct, sondern ihnen er höhte Aufmerksamkeit schenkt, zu dieser Führung be rufen ist. Europäische Gespräche waren cs auch, die in Wien bei der Mozart-Woche des Deutschen Reiches geführt wurden. So wie sich wenige Tage zuvor die Staatsmänner fast aller europäischen Staaten in Ber lin zum neuen Europa bekannten, so taten eS in Wien die Repräsentanten, der Völker im Zeichen Mozarts. Die Worte Baldur v. SchirachS in seiner viel be achteten Rede: „Im Zeichen Mozarts rufen ivir die Jugend Europas zum Krieg für ihre Kunst", haben das europäische Gespräch um Kunst und Musik iu einer er regenden und erhebenden W«ise eingeleitet, llnd es konnte kein besserer Schutzgeist einer europäischen Musik angcruscu werden als Mozart, der Europäer, der zugleich auch ein echter Deutscher war. Ob die „Mozarttaner" Europas nun dem Genius in Worten huldigten, ob sic sich in Ehrfurcht an den Mozarlstättcn zusammenfanden, ob sic Kränze an der Gedenkstätte niederleglcn oder ob sie seinen Werken lauschten — alle diese Handlungen schloffen sich zusammen zu 'einem „Festtag der Kultur Europas". „Wir Deutschen wären nickt so, wie wir sind, wenn uns alles leicht gemacht worden wäre", hat Reichs minister Dr. Goebbels tn einem seiner letzten Aus sätze geschrieben. Auch die geistige Erneuerung Europas ist uns nicht in den Schoß gefallen. Der Nationalsozialismus hat sie erkämpfen müssen. Nun krönt er damit seine »telbewußte, großzügige «ultur- poltttk. Die Stunde des europäischen Geistes ist da. Das neue Deutschland, da« Deutschland Adolf Hitlers, der vor neun Jahren die Geschicke Deutschlands und Europa» in die Hand genomtznen hat, dieses Deutsch land ist es, das die GlockensMe in der Hand hat, jene Stunde einzuläuten. - Dr.üarl I-aruc
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