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Dresdner neueste Nachrichten : 23.05.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-05-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194205239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19420523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19420523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1942
- Monat1942-05
- Tag1942-05-23
- Monat1942-05
- Jahr1942
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 23.05.1942
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mit Handels, und Industrie Zeitung Nr. 119 Gonnabend/Gonntag, L3./24. Mai 1942 SV. Jahrgang WaWglon schwelgt zum Schlachtschiffverlu- Oer Führer beim Staatsatt für Gauleiter Röver Deutscher Stützpunkt im Abschnitt Charkow entsetzt Mittelmeerpessimismus dl * W. v. vol«w « kt schildert title Nestrebnngen ter drt- tlschen Politik autierordentllch klar und aullchlnlireich In keinem mit «roter Kenntnl» unt weitem Blick abaelatten Buch „Äulmarlch im Orteni" GStlbelm töoldmann- verla», Leipzlqj. Dllsdmr Neueste Nachrichten S«lU,4pr«l4r BelftckeeZuslMui« knd-aut elnschk.TrLqerlohn monatt.1-AM. », v, «n,el,eaprels,: «wndpretti dle »veispaM» mm-Zelk« 34 Apf. «lettengesuche Pofitepi, 2.-AM. (etoschl!e-l.«,4 A»s.Postgetühr«,), hier,u Z« Aps. BesteN-eld. tzAHß» IßßHlH und prioai« Aamlllenanzelzea ,weis»alttg rr Apf., die »weispaitige mm-Zeil« a« -altmonall.1.—AM. Kreuttandsendan,: Zn land 71 Aps.,«Maud 1. - AM. wichenti. GIGGG TgGGV Derdeanzei,« 1^3 AM. Nachlaß nach Malfiaff-I i oder Mengensiaffel 0. »riesgebühr ain,,l»s,l« der «0M>la,<au4gab« la «wß^oresdak und außechal» 2» «»s. ' sür Zifferanzel,«! ZOAps. ausichl. Port». Zur Zett ist «Njeigenprei^iffe Nr. 11 ,ül»^ Sertag «ad SchrMMW: Dresden «, Zerdlnandfiraße 4 * p-ß««st-rtst: Dresden Ai, pssifach * Zernrnf: Ortsvettehr SammeNnnnmer r«si, -ernvertehr 27-si * Telegramme: Leneste Dresden * Postscheck: Dresden 2oso Nlchtverlangt» Einsendungen an dl» Schriftleltung ohne Rückporto werden weder turückgesandt noch aufbewahrt. — 2m Fall« h-herer Gewalt oder Äestiedsstsrung haben unser« Lezieher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung de« entsprechenden Entgelts Aus -em eg yach -em Kap Einzelheiten zu dem kühnen italienischen ll.Boot.Srsolg - Das neunte llGA .Schtachtschiff versenkt _ .Dir Amerikaner dürfen M wirUick ni, auch vondenGegnern gebührend gewürdigt wurde» ist. Zuerst dir Sondermelbung des deutschen Obcrkomman- »öS, die von der Versenkung, weiterer 23 Schisse mit 125800 BRT. berichtet«. Unter diesen versenkten Schissen das britische öOOO-BRT.-Motorschisf „Cape os Gooü Hope", das — bis unter die Lukendcckel mit Panzer wagen, Flugzrugteilen, Seeminen und Munition be laden — über das Kap nach den iranischen Häsen zwecks Ablieferung des Materials an die Sowjetunion unter wegs war. Besonderes Aussehen erregte es natürlich, daß deutsche U-Boote in den St. -Lorenz-Strom «lnbrangen. Hierzu schreibt die Edinburgher Zeitung „Lcotsman": „Das ist eine glänzende Leistung! Dasi es die Deutschen vermochten, in dieser Hauptverkehrsader des kanadischen, ja man könne sogar sagen: des Welt handels, rlnzudringen, muh der Bevölkerung Kanadas und in bestimmt nicht minderem Mähe auch den Bür gern -er USA. klar die Gefahr vov Augen führen, der sie sich gegenijber befinden. In der Tat stört dieser U-Boot-Kri«g immer mehr das normgle Leben des ganzen amerikanischen Kontinents." Diesem yqn aller Welt, ja sogar von den Gegnern bewunderten neuen deutschen Grosicrsolg ist wahrhaft auf dem Fuße die Sondermeldung aus Rom gefolgt, wonach das U-Boot des für seine schneidige Tat zum Fregattenkapitän beförderten Italieners Enzo Grosfi rin amerikanisches Schlachtschiff der Maryland-« laste torpediert und vernichtet hat. Damit «st eines der drei Schlachtschiffe „West-Blrglnia" (31300 Tonnen, 102l>, „Colorado^ (82500 Tonnen, 1021) oder „Maryland" 8150» Tonnen, 1920) mit einer Besatzung von etwa 1400 Mann und «liier Bestückung von u. a. acht schweren Geschützen von über 40 Zentimeter auf den Meeres grund gejagt worden. Die Versenkung «st nm so bedeut samer, als italienischen Seestrrltkrästen bisher immer nur die schwere Beschädigung feindlicher Grohkampf- schtsfe grkpiig, denen es dann immer wieder gelang, irgendeinen Hasen zu erreichen und nach einigen Repa raturen wieder in den Kampf einzugrrtfen. So ge schah rS mit dem britischen Schlachtschiff „Ramtllies", bas am 10. November 1940 von zwei Torpedos getrof fen wurde, mit einem Kreuzer der „Southamvton"- Klasse, der am 18. Dezember 1040 torpediert wurde, Lon-vn stellt -en Bundesgenossen bloß Prtvattelegramm der DNN. X Rom, 28. Mai lieber dir Versenkung eines amerikanischen Schlacht schiffes der Maryland-Klasse durch das italienische U-Boot „Barbariao" gibt das italienische Nachrichten büro Stesant noch folgende weitereEtnzelheiten bekannt: Das amerikanische Schlachtschiff befand sich auf dem Wege nach dem Kap der guten Hoff nung. ES kann angenommen werden, bah das Gchlachtschiss nach dem Indischen Ozean unterwegs war, um dort die bet brr Seeschlacht im Korallcnmecr untergegangrnrn amerikanischen Einheiten zu ersetzen. Möglicherweise ivar das Schlachtschiff jedoch bestimmt, im Miitelmeer die östliche britische Mittelmerrslotte zu verstärken. Bet dem AnKift des llnterseeboots auf bas Schlachtschiff erfolgt« keine Abwehr. Da» Unterseeboot „Barbavtgo* konnte dahäx hem Untergang des Schis se», der: sich auhero»deutlich-schnell vollzog, beiwohnen. Der Verlust ist sür die ümertkantsch« Flotte um so schmerzlicher/ als dieses^ Schlachtschiff bereit» das neunte ist, bas versenkt wurde aus einer Reihe von IS, die die Bereinigten Maate» zu Beginn dieses Krieges besahen. Notisnchef im Sü-ost.pazifik Prtvattelegramm der DNN. , ^«ens,».«ai Rach einer Mitteilung he» USA.-Martnedevarte- Ment» ist Admiral Javell soeben -um Chef der USA.- Flotte im Slibostpazislk ernannt worden. Damit ob- sich in seiner Heimat einer unbestrittenen Popularität als Seebär erfreut, ist seit dem Ausbrnch des ersten Weltkrieges im Miitelmeer heimisch. Ais Kommandant des Zerstörers „Skorpion" hat er an Churchills misi- glückicm Gallipoli-Unternehmen im Verband der ver einigten englisch französischen Floitenkräste teilgenom men. Als Konteradmiral und Befehlshaber einer Zcr- störerflottitzc kehrte er, nach seiner Verwendung in der schmählichen Marinckontrollkommission des Versailler Diktates, ins Mittclmccr zurück, wechselte dann über in die Stellung eines CbesS des ersten Mittclmeer- krcuzcrgcschwaders und erlebte in dieser Eigenschaft das Grollen und lerne Donnern, das die Abessinien krise und der spanische Bürgerkrieg über den weiten Raum des Miitelmecres lagerten. Nach einer kurzen Verwendung im RcichsverlcidignngSausschnh bezog er dann wie 1914 io auch letzt zn Kriegsbeginn im Mittel- mecr wieder Slcllnng als Ebes d c r M i t t e l in e e r- slotte. Als solcher konnte er eine Welt sein eigen nennen, die sich aus die gesamte Flotte nnd die gesamten Seestützpunkte Gibraltar, Malta, Alexandria und Zypern erstreckte. Empsand er auch zu Beginn dieses Krieges das Leben im Mittclmecr noch reichlich un interessant, das änderte sich mit dem Eintritt Italiens in den Kampf nnd mit der französischen Niederlage. In diesem Augenblick nämlich muhte er erkennen, dah der Transportvcrkebr durch das Mittclmecr ans die Tauer nicht würde ansrcchterbalten werden können. Da» unerfüllte Programm Diese Ueberzeugnug muhte sich in der zweiten Phase -WMMM-WLWM sive gegen die Cyrenaika den Namen drS ,/Siegers von Kap Mataban" geholt haben, schon das Unternehmen Griechenland, noch weit mehr aber das von Kreta de zimierte Schiffsraum und Kampskrast Cunninghams derart, dah die folgenden Verluste anlählich der ersten «rohen Rommelossensive in Nordafrika, die Cunning hams unumschränkten Einsatz gegen die libysche Küste verlangte, das Prestige des Admirals wesentlich zu mindern begannen. Als aber dann dem Einsatz deutscher Unterseeboote im Mittclmcer die «rohen Kampfeinheiten der Flotte Cunninghams zum Opfer sielen, als schwere Kampf kräfte dnrch die italienische Torpcdowasfe beschädigt und ausgeschaltct wurden, als man ihn — wenn auch grundlos, denn er hat rechtzeitig gewarnt — infolge des Fehlens schwerer Seestreitkräste sür das Scheitern der Novcmbcrofscnsive Anchinlecks verantwortlich machen wollte, als Malta unter dem nnausgesevten Bombenhagel deutscher und italienischer Kampssliegcr- verbände immer mehr an strategischem Wert einbühte, ei» weiterer Zcrstörervcrband vor Kreta in die Finten sank und schliehlich die jüngsten russischen Niederlagen von Kertsch und Charkow den Vcrteidigungslektor im östlichen Mitlelmcer entscheidend in» Wanken brachten, mar es nm die Position Sir Andrews geschehen. Er tonnte nicht halten, was er versprochen hatte. Die mar kante Aufforderung des Prolejsorensohns, „die Nazi pest vom Himmel zu schieben", konnte nicht ausgesührt werden. Das Schicksal -<r drei Cunninghams So ereilte denn auch ihn schliehlich dieser Tage das Geschick seines Bruders, des Generals Alan Cun ningham, der als „Lieger von Abessinien" neben ihm in der letzten britischen Asrikaossensive die ent scheidende Armee befehligte, nach dem AnSgang der ersten Schlacht den Rückzug anordncn wollte nnd hier für noch ans dem Schlachtfeld von seinem Oberbefehls haber Anchinlcck seines Amtes enthoben wurde, obgleich er — nachträglich gesehen — im Recht war. Sir Andrew teilt weiter das Schicksal eines Australiers mit gleich klingendem Namen, der den Oberbesehl über die bri tischen Luftstrcitkräste in Nordafrika führte, des Bizcluftmarschalls Arthur Contngham, der wort los in der Versenkung verschwand. Die „strate gische Firma der drei C", wir ein italienisches Bjatt diese seltsame Konstellation naitntc, die ja dazu führte, dah man die letzte britische Llbyen- ofsensive auch die „Schlacht der drei Cunninghams" nannte, ist damit zerbrochen und verschwunden. Was die Firma der drei Versager znrückläht, ist. eine zer- trümmerte, abgewrackte Position, deren Haltbarkeit nur noch dadurch ansrechterhalten werden kann, dah Briten, Amerikaner nnd Südafrikaner sie nach Süden hin durch den systematische» Ausbau der afrikanischen Ostkiislc ab- znstittzen versuchen und amerikanische Seestreitkräste ins Miitelmeer entsandt wurden. D«r farblos« Nachfolger Der britischen Admirakitjt mag cs dabei trotz allem nicht leicht gesalleu sein, den Namen Str Andrew Cunninghams zu opfern. Denn Sir Andrew hatte zweifelsohne Begabung un- Fähigkeiten, die über das normale Mah erheblich hinanSgtngen. Nicht umsonst hat man feinen Namen vielfach im Zusammenhang mit der Nachfolge des obersten britischen Flottenchefs, des ersten SeelordS Admiral Sir Dudley Pounb, be nannt. Zudem ist die britische Admiralität nicht in -er Lage, einen besseren Mann ilir den Flottenoberbefehl im Mtttelmeer zu stellen, auch keinen, der nur an- nähernd durch langjährige Erfahrung mit -em Mittel meer ähnlich vertraut wäre wie Str Andrew. Sein Nachfolger, der Admiral Hgrwood, ist wohl «in iüngerer Jahrgang, ist im ganzen aber eine reichlich farblose Persönlichkeit, die wohl eine gewisse Erfahrung aus der britischen Admiralität mttbrtngt, In der Har,, woob lange tätig war. Auf rein seemännischem Gebiet aber hat Cunningham» Nachfolger nur -en höchst zwei- tankreichS un- -es französischen -l> Lissabon. SS. Mai Wie Reuter meldet, wei gert sich bisher da» nord amerikanisch« Marine, Ministerium, zu der italir- Nischen Svudermeldung über die Versenkung eines «ordamertkanischen Schlachtschills der Mar,, land »«laste von über 8»»»» Tonne« am USA.» Flottentag durch das ita« lieuische U-Boot „Barba- rtgo" unter Führung »eS Korvettenkapitäns Enzo «rosst in der Nähe der brasilianische« Atlantik insel Fernando d« Noronha Stellung zu neh men. Dies geht ans einer Reutermeldung vom Freitagabend hervor, durch die London seinen ameri kanische» Bundesgenossen blohstellt. Dem Vertreter der amtliche» britischen Agentnr wurde bei seinem Besuch i« Marinemtuifterium in Washington lediglich er klärt, au zuständiger Stelle habe man in dieser Frage keine Nachrichten und könne daher keine Mitteilungen Aach«». Nentrale »reise messen dieser Ver senkung besonder« Bedeutung bet, da st- an der Insel brück« zwischen Natal nnd Dakar erfolgte. liegt ihm die undankbare Ausgabe, die Gewässer der Westküste Südamerikas, vom Panamakanal entlang nach Süden, zu kontrollieren. Die Einrichtung dieses Kom mandos ersolgte infolge der schweren «chisssverluste und infolge der verschiedenen Erklärungen südamerika- nischer Staate», die dringend einen stärkeren Schutz ihrer Schiffahrt durch die USA. verlangten. Quer -urch -le Hürlel Sine britische Agitationskarte Privattelegramm der DNN. - I Ankara, 28. Mai Ungeheures Anssqsjen erregt zur Zeit in politischen Kreise» der türkischen Hauptstadt eine Kart«, in der die angelsächsischen Nachschubllnien nach der Sowjetunion verzeichnet sind. Diese Karte wurde von britischen amt lichen Propagandastellen einer Reihe von Zettungen im Nahen Osten znm Abdruck zur Verfügung gestellt, und zwar Zeitungen, dir unter britischem Etnsluh stehen wie die „Castern Times", „Revue de Ltban", „Egyptian Gazette" usw. Der Grund für die türkische Empörung ist der, das, aus dieser Karte nicht nur die Nachschublinien der Briten durch Iran nach -er UdSSR, eingezetchnet sind, soudern auch Nachschubwege, die quer durch die Türkei von Syrien aus zu den Nordanatolischen Schwarzmrerhäfen führen. ES ist anzunehmen, daß bi« Türket zu dieser Kart« auch noch ein Wort zu sage« hat. - mit dem Kreuzer „Frobishcr", der am 80. Novem ber 1941, und mit dem Schlachtschiff „Nelson", das im Dezember 1041 getroffen wurde. Diesmal nun ist das angegriffene Schiss auf Grund gegangen. Durch diese zwei Seestege -er beiden Achsenmächte ist mit dem grössten Nachdruck unterstrichen worden, welche Bedeutung die Achsenmächte der amerikanischen Schiffahrt beimesscn, die Roosevelt am Freitag be sonders feiern wollte, schliehlich aber doch ans eine An frage in der Pressekonferenz ganz allgemein eingcstehen mnsste, -ah die deutschen U-^Boote unter den nord amerikanischen Schissen „grohe Beute gemacht" hätten. ES muh auch für den amerikanischen Bürger nicht ge rade ermutigend gewirkt haben, am Feiertag -er Flotte vom Präsidenten gesagt zu bekommen, dah dieser Krieg noch einige Zeit dauern könne. Tas klang anders als da» optimistische Geschwaslc Hnlls, der „aus Grund -er KriegSanstrcngnngen und der erhöhten Fähigkeit, in -en geplanten Aktionen vorwärts zu kommen nnd in die Offensive übcrzugchen" das für Amerika siegreiche Kriegsende noch sür das Ende dieses Fabres prophezeite. Zweifellos haben die Seesiege der Achsenmächte dazu beigetragen, den Hullschen Illnsionorummel z» zerstören. Rühmten sich die USA. »och vor diesem Kriege ihrer Zwei-Ozean-Flotte, die sie, noch daz» in der Gemeinschaft mit England, znm Herrn der Welt meere mache, so werden nnn in dem unmittelbarsten Machtbereich dieser gepriesenen Kriegsflotte der Ver einigten Staaten — von den vielen WrUmeerrn gar nicht zu rede halb jentil . Un« um dis ä a- nischrn Kontinente, die rankktn Roosevelt seinerzeit gegen jedes internationale Recht proklamiert«, ist sogar ein starker Kahn dieser Schlachtslotte versenkt worden nnd hat damit die USA.-Verlnste von Pearl Harbour, von Java, vom Korallcnmecr nnd vom Eismeer noch beträchtlich erhöht. Zudem muh cs Roosevelt peinlich sein, solch eine Niederlage gerade vor der südamerlka- Nischen Küste zu erleiden, da dies immerhin mit Pre- stigeverlust sür die USA. bei jenen Länder» verbunden ist, die an sich nicht zu viel für Washington übrig haben. Gleichzeitig sind aber die Wasfenersoigc -er beiden Achsenmächte ein glänzender Beweis sür die deutsch italienische Wassenkamcradschaft, die diese beiden Erfolge gerade am dritte» Jahrestag -cs Bündnisabschlusfes verzeichnen konnte. Nicht zuletzt aus dieser Konstellation glücklicher Gestirne heraus wirkte die Freudrnnachricht vom Wasfrnersvlg bei Fernando de Noronha in Italien doppelt eindrucksvoll. Die Telegramme der Sieges zuversicht, die zwischen dem Führer, dem Duce und dem König gewechselt worden waren, erfuhren hierdurch «ine besonders eindrucksvolle Unterstreichung. Ole italienische Son-ermel-ung link. Rom, 28. Mai Das Hauptquartier -er italienische« Wehrmacht gab gestern nachmittag folgende Sondermeldung bekannt: Am 20. Mai nm 2.50 Uhr römischer Zeit griff ans der Höhe der brasilianische« Küste, 100 Meile« westltch der Insel Fernando de Noronha, das Unterfeeboot „Barbarigo", befehligt von dem Korvettenkapitän Enzo Grosfi, eine amerikauische Klottensormatto« mit Kurs nach Süd an. Nachdem das U-Boot die begleitende» Zerstörer passiert hatte, gab es aus weuige« hnudert Metern Sutseruuug eine Torpedosalve gegen ei» Schlachtschiff der Marylaud-Klaffe (82 000 Tonnens ab. Das Schlachtschiff wnrde am Bug getroffen u«d ist in knrzer Zeit gesunken. Infolge der kriegerische« Leistung der Berseukuug dieses amerikauische« Schlachtschiffes wurde der Korvettenkapttä« Enzo Grosfi znm Fregattenkapitän befördert. riten die Kolonialbesitzes durch das Bündnis mit Frankreich weit gehend zur Verfügung. Die verwandtschaftlichen Bande mit -em damaligen jugoslawischen Königshaus nnd mit dem griechischen Thron sicherten wenigstens bis zn einem gewissen Grad die englische Machtposition. Der Ausgang -cs Westseldzuas, die Niederlage der Franzosen, brachte an den Küsten -es Mtttelmeeres den ersten schwerenErd- rutsch, der sich hauptsächlich aus das westliche Mittelmecr erstreckte. Mit dem Ausfall der französischen Küsten gewässer und der Aushebung der neutralen Tangerzonc blieben Gibraltar und Malta die einzigen Stützpunkte bis an die ägyptische Grenze. Der Rundbogen im Ostmittelmeer Um so mehr lag den Briten nunmehr daran, das östliche Mittclmecr z» sichern und die britischen Posi tionen -ort mit allen zn Gebote stehende» Mitteln ans- zubauen. Nicht zuletzt diesem Zweck galt der Feldzug auf dem Balkan. Als er begonnen wnrde, hatten sich die Briten jenen grohrn Rundbogen gesichert, -er von der griechischen Westküste über die griechische Inselwelt, Cypern nnd Palästina vis in die Cyrenaika reichte, territorial allerdings unterbrochen durch die neutrale Haltung der Türket, wobei aber die immerhin starke britische Mittelmeerflotte als Bindeglied über den ivriten MrereSranm noch vollauf ihre Funktionen ver sehen konnte. Der Ausgang des Balkanselbzngeö, die Niederlage auf Kreta und der siegreiche Vormarsch der Rommelschen Divisionen an die ägyptische Grenze haben auch diesen Halbkreis -er britischen Verteidi gungsstellung im östlichen Mittelmeer zerbrochen. Was übrig blieb, war ein Sektor, der zunächst nicht weiter reichte als von der ägyptischen Weslgrcnze bis zur türkischen Südgrenze, ferner eine dezimierte Flotte, deren wesentliche Kampfkraft dnrch die deutschen un italienischen Angriffe auf den Hasen Alexandria und dnrch die deutschen Kampsflugzcugangriffe vor Kreta und in der Sudabucht gebrochen worden war. Dieser kleine Sektor begann sich nnn wiederum zu verbreitern, als die Sowjetarmeen mit ihrem südlichsten Flügel und mit ihrer Schwarzmeerflotte die Rolle eines Verteidigers der indischen Wcstgrenze übernom men hatten, territorial aber auch diesmal wieder unter brochen durch die kotisequent neutrale Haltung der Türkei. Man mochte von britischer Seite die Errichtung dieser ncnen Position als Triumph gefeiert haben — in Wirklichkeit barg sie bereits entscheidende Schwächen,- denn die Vertcidtgungoposition des östlichen Mittel meerraumes war mit der Errichtung dieser neuen Front bereits ans -em Mittelmeerraum heraus der indischen Zentralstclliing wesentlich nähcrgerückt. lind das wiederum war gleichbedeutend mit der Preisgabe der unbedingten Herrschaft über bas Miitelmeer, die mit jedem Zurückweichen der sowjetischen Südfront bedenk licher ins Wanken geriet. Daran konnte auch die missglückte britische Nord- asrika-Osfensivc vom Spätherbst des Vorjahres nichts ändern, die sich, je gröber der zeitliche Abstand von ihr wird, immer mehr, als ein entscheidender Fehler der britischen Kriegführung offenbart, denn sie hat die militärische Stellung der Briten im nahöstlichen Sektor entscheidend geschwächt, gleichzeitig aber einen beträcht lichen Prestigevrrlnst für das Empire in der arabischen Welt mit sich gebracht, ein Prestigeverlust, der heute nie wieder gutzumachen ist. Cunningham und da» Miitelmeer Der Zufall will es nun, dab mit diesen ganzen Phasen des britischen Ausstieges wie des britischen Niedergangs im Mittelmeer «in Name auf das engste verbunden ist, nämlich der de» britischen Admirals Str Andrew Cunningham. Dieser Manu, der Erdrutsch im britischen Nerteidigungssystem Vor wenigen Tagen hat ter neue Befehlshaber der britischen Mittelmerrslotte in einer unzweideutigen Formulierung von „der notwendigen Wiederherstellung des britischen Seeweges durch däS Miitelmeer" ge sprochen und hat damit erstmals in diesem Kriege zu gegeben, daft den Briten die Herrschaft über das Mittel meer entglitten ist. Indirekt wird hier eine Niederlage eingestanden, die von allergrösster Tragweite sür den weiteren Bestand des britischen Empires ist. Das Ein geständnis wiegt heute mindestens ebenso schwer wie jenes andere, das, die Briten Burma anfgegcben haben und da» sie nicht mehr alleinige Herren des Indischen Ozeans sind. In diesen Eingeständnissen wird ein Md rutsch im britischen Vcrteidigungssystem sichtbar,Wir sich ans der ganzen Linie jener Kontincntalkvrsettstangc vollzieht, die die englische Politik dem Empire im Lause der Zeit von Hongkong bis Gibraltar zum Schutze Indiens eingezogcn halte.* Diese Linie war im vollsten Umfang aktionssähiq, als Britannien im Hochsommer 1939 in den Krieg ein trat. Heute ist sie in ihrem östlichsten Teil, d. I>. von Hongkong bis zur Ostgrsnze Indiens, durch die sieg reichen Operationen der Japaner im Verlaus von nicht ganz einem halben Jahr völlig abgebrochen worden. In ihrem westlichsten Teil, im Mittelmeerraum, geht dieser Erdrutsch lm britischen Verteidigungssystem lang samer, aber deshalb nicht minder nachhaltig vor sich. Noch zn Beginn deS Krieges konnten die Briten mit Recht für sich in Anspruch nehmen, Herren des Mittel- meer« in, wennale «I - in, wenngle tastens
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