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Dresdner Journal : 19.12.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-12-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186212198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18621219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18621219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1862
- Monat1862-12
- Tag1862-12-19
- Monat1862-12
- Jahr1862
- Titel
- Dresdner Journal : 19.12.1862
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Freitag, den 19. December. W2S3 ü Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. Iw tritt ?ott »t«wp*ltt»- «rschet«e». 7'^Iictl, mit ä«r Som»- vllä k'-istt^s, Xd«»U» kilr ä«-> 5olx.oo«» 1»^. Tlbaanewenl-preist: ItbrliLb: 5 Urlr. 10 Kxr iv I—v—».j «Ljltdrl.- 1 „ 10 „ „ „ l Üonttllelt Io vr—ck«: IS Kxr. f Liur«li>« Ki^L»m»ro: 1 K^r. ) raseraterpreise: plir 4«o 8»ow «io«, »e,o»lt«o«o L«u«: 1 llssr. Dres-ncrImmml 18«L rnseratenannahmt answärt«: l<»ix«tE: p,. Ir«^,o»r»rri», 6omioi,»iooit, ä«i vr«iän«r ^oiiroal»; «d«o6»».: ll. Lxoi.i», L. Lttodar^-Llto»»: t Vooi.»»^ «„No: Onorlvi'iode lioeL d»o<tl., Noriuiro»', 1iure»T; Lr«w«o: 1). 8o«i.orr«j >r—1»u: Qovi, 8rL«o»»i krAoLNu-l». H^^ro^o'ieUe Nuevtl.; NOlo: Xooi.r Hioirr»; k»ri«: v. ««eül.« (28, ru« «le d»o» eok»o,); kr»^: p». Lu>,i.ico', ttuokli.; Vi«>: 6«optoir 8. k. Wiener 2vituo^, 8tek»o,pl. 807. Herausgeber: Nüolgl. Lepsältioa äee OreeOoer ^ouro»I», vrsittien, >t»rieu»tr«,,« Ko. 7. Ämtlichrr Thril. Bekanntmachung, . die Eröffnung der Eisenbahnbetriebs-Telegraphen stationen zu Wüstenbrand und Lugau an den west lichen StaatSeisenbahnen für die allgemeine tele graphische Korrespondenz betreffend, vom 16. December 1862. Zum Anschluß an die Linien de» Deutsch-Oester- reichischen TrlegraphenvereinS werden die Eisenbahnbe- triebS-Telrgraphenstationen Wüstenbrand und Lugau an den westlichen StaatSeisenbahnen vom 1. Jaunar 18SS an für die allgemeine telegraphische Corrspondenz unter den Bestimmungen de- — bei allen Telrgraphenstationrn käuflich zu erlangenden — Reglements für die telegra phische Korrespondenz im Deutsch - Oesterreichischen Tele graphen - Vereine sowie für den internen telegraphischen Verkehr im Bereiche der Königlich Sächsischen StaatS- und Eisendahnbetriebs-Telegraphrnstationen vom 3. De- cember 1861 veröffentlicht werden. Drtsden, den 16. December 1862. Finanz - Ministerium. ». Arles«». Schnabel. Dresden, 17. December. S«. Königliche Majestät haben allergnädigst geruht, die Oberleutnants Schnei der von der Reiterei, z. Z. ä la suite der Armee, von Fabrice vom 2. Reiterregiment«, Scnfft von Pil sach, Brigade.Adjutant der II. Reiterbrigade, und von Funcke vom 3. Reiter-Regimcnte — Ordonnanz-Offi zier Sr. Majestät des Königs — zu Rittmeistern, sowie den Leutnant Edler von der Planitz I. vom 2. Rei- ter-Regimrnte zum Oberleutnant, ingleichen auch den vr. meä. Gustav Adolph Zimmermann zum Assistenz arzt im EanitätScorps zu ernennen. Nichtamtlicher Theit. llebersicht. Telegraphische Nachrichten. Tagetgeschichte. Dresden: Inhalt des neuesten Ge setzblattes. Geh. Rath ve. Wrinlig zurück. — Wien: Zur Anwesenheit der hohen preußischen Gäste. Der Waffentransport in den Donaufürstenthümern. — Berlin: Klktze über mangelhafte'Betheiligung an diu Sammlungen für de» Nationalfvno. P«tzprocetz. Btn mischtrS. — Eilenburg: Degenkolb'» Stiftung für invalide Fabrikarbeiter. — München: Befinden der Großherzogin von ToScana. Der großdeutsche Re formverein constituirt. — Aus Thüringen: Ueber die koburg-gothaische Militärconvention mit Preußen. Paris: Besuch de» Kaisers in Ferribre». Mexikani sche Fahnen. — London: Denkwürdigkeiten de- Prin zen Albert. Nachrichten aus Melbourne. — Stock holm: Vom Reichstage. — Warschau: Festneh mung mehrer Mörder in Chttm. — New-Bork: AuS Lincoln's neuester Botschaft. Gerichtsverhandlungen. (Dresden.) Beilage. Erneunnuaen und Versetzungen. Dresdner Nachrichten. Statistik vvd volktwirthschast. Ueber die Lebensgefahr dnrch KohlendLmpfe. Telegraphische Naüsrichten. Frankfurt a. UN., DouuerStag, 18. Drcrm- her Nachmittags KL Uhr. Zn der heutigen Sitz uug der Bundesversammlung hat der Ausschuß seine« Bericht über den Antrag wegen einer Delr- gtrtenversammluug erstattet. Die Abstimmung wird in S Wochen erfolge«. Turin, Mittwoch, 17. December. Zu der De- putirtenkammer erktLrte der Minister des Innern, die Negierung nehme die Ernennung deS Unters«- chnug-comtk-S wegen d«S BrigantaggioS an, vrr wahre sich jedoch argen Ueberariffe desselben iu die Executive. Die Negierung sei zu jeder Anstren gung behufs Unterdrückung deS BrigantaggioS entschlossen, um sein Wirdrrerschtiurn im nächsten Frühjahre z« verhindern. Hauptzweck der Regie- ruug sei die Wiederherstellung der Autorität veS Gesetzes. Die Kammer ging nach kurzer DiScus- fior zur Tagesordnung über. Bertani beantragte, die Kammer wolle erklären, daß in de« Arrest«- tiouen veputirter in Neapel dir Souveränrtat deS Parlaments angegriffen worden sei. Rattazzi ver langte volle DtSeusfiou deS Gegenstandes. DaS HauS nahm jedoch die Tagesordnung au. Tagesgeschichte. Dresden, 18. December. Das neueste (16.) Stück deS Gesetz- u. Verordnungsblattes für das Kö nigreich Sachsen enthält: Nr. 104) Dekret deS Mini steriums de- Cultus und öffentlichen Unterrichts, wegen Bestätigung des Regulativs, die Pensionirung der an den evangelisch-lutherischen öffentlichen Schulen in Dresden angestellten Lehrer betreffend, vom 7. Ja nuar 1862; Nr. 105) Bekanntmachung des Ministe riums des Innern, die Anleihe der Stadt Chem nitz betreffend, vom 28. October 1862 (abgedruckt in Nr. 271 des „Dresdner Journal-"); Nr. 106) Be kanntmachung des Finanzministeriums, die Specialsum men und Appointnummern der als ferneres Reserve quantum ausgesertigten 3 Millionen Thaler in Kas- senbillrts der Creation vom Jahre 1855 betreffend, vom 10. November 1862 (abgedrnckt in Nr. 272 des „Dresdner Journals"); Nr. 107) Verordnung des Fi nanzministeriums, die Stempelverwendung zu den Schriften im Mahnverfahren betreffend, vom 18. November 1862; Nr. 108) Decret des Ministeriums des Innern, wegen Bestätigung der Statuten des Vor- schrzßvereins zu Ehrenfriedersdorf, vom 19. November 1862; Nr. 109) Verordnung des Finanzmi nisteriums, die Abänderung des tz. 19 der Llussührungs- verordzrung zu dem Schlachtsteuer- u. Fleischüber- gangSabgabegesetze vom 29. Mai 1852 betreffend, vom 2. December 1862 (abgedruckt in Nr. 290 des „Dresdner Journals"); Nr. 110) Verordnung des Mi- nistexium^-tze» Innern, die Rinderpest betreffend, vo» 5. December d. I. (abgedruckt in Nr. 282 de» „Dresd ner Journals); Nr. 111) Verordnung des Finanzmini steriums, den Verkauf des zu landwirthschastlichen u. gewerblichen Zwecken bestimmten Salzes betreffend, vom 2. December d. I. (abgedruckt in dir. 285 des „Dresd ner Journals); Nr. 112) Bekanntmachung des Mini steriums des Innern, den Bezirksarmenverein zu Möckern betreffend, vom 9. December 1862 (abgedruckt in dir. 288 des „Dresdner Journals"). Dresden, 18. December. Der Vorstand der Ab teilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel im Mini sterium des Innern, Herr Geh. Rath vr. Weinlig, welcher sich am 23. November als Bevollmächtigter Sach sens bei der Fachmännnercommission zur Berathung eines allgemeinen Patentgesetzes nach Frankfurt a. M. begeben hatte, ist gestern von dort zurückgekehrt. Wien, 17. December. (W. Bl.) Zu Ehren der An wesenheit des Kronprinzen von Preußen wurde ge stern Vormittag am Plateau vor der Franz Joseph- Caserne Revue über eine Jnfanterieabtheilung abgehal ten. Der Kronprinz trug die Uniform eines österreichi schen Obersten, und erschien an der Seite Sr. Majestät des Kaiser» auf dem Paradeplatze. Die Erzherzoge Wil helm und Leopold begleiteten Se. Majestät. Die Pa rade, zu deren Schluß die Truppen defilirten, endete gegen halb 11 Uhr. Als der Kronprinz zur Fronte trat, spielte die Musikkapelle die preußische Nationalhymne. — Die Abreise deS Kronprinzen und der Kronprinzessin von Preu ¬ ßen ist für morgen (Donnerstag) früh festgesetzt. Heute, Mittwoch, wird der Kronprinz an einer Jagdpartie im Auhofe des k. k. Thiergarten» Thril nehmen, wobei nebst Sr. Majestät dem Kaiser die sämmtlichen Erzherzoge und ein zahlreiches Jagdgefolge erscheinen werden. — Die „General-Correspondenz", ein sich als voll kommen officiös ankündigendcs Organ, bringt heute einige interessante Notizen über die Angelegenheit des Waf- fentranSportSindenDonaufürstenthümern. Der kaiserliche Kriegsdampfer „Adler" erhielt mit Bezug auf diese Angelegenheit die Weisung, nicht nach Galacz zu rückzukehren, sondern in Turn-Severin Posto zu fassen. Der von Oesterreich und England in Bukarest gestellten Forderung einer Sequestration der aus Bessarabien ge kommenen und für Serbien bestimmten Waffen hat sich nebst Frankreich auch Preußen angeschlossen. Die Re gierung des Fürsten Kufa hat noch keine Antwort ge geben. Rußland hat erklärt, es könne sich dem Schritte der Mächte nicht anschließen, denn Serbien sei autonom und könne zur Bcntzrffnung seiner Milizen Waffen be ziehen, von woher es wolle. Von anderer Seile wird uns gemeldet, daß noch zwei nicht minder ansehnliche Waffentransporte an der russischen Grenze bereit stehen, um sich auf die erste Weisung in Bewegung zu setzen. Berlin, 17. December. (N. Pr. Z.) Sicherm Ver nehmen nach ist der wirkt. Geh. Rath Mathis nun mehr zum Präsidenten des Consistoriums der Pro vinz Brandenburg ernannt worden. — Wie wir hören, hat das Landesökonomiecollegium den Vorschlag beschlossen, daß das Getreide künftig nach dem Gewicht, nicht nach dem Hohlmaß verkauft werde. Die Sitzung wird voraussichtlich am kommenden Sonnabend geschlos sen werden. Heute wird über die wichtige Frage der Fabrikatsteuer des Spiritus berathen werden. — Auch für die Provinz Westfalen ist eine Verordnung wegen unbefugten öffentlichen Collectirens er lassen worden, ebenso für die Provinz Sachsen; in der lrhtern heißt es: „Auch zu allen öffentlichen Anzeigen und Bekanntmachungen solcher Collrcten, selbst wenn diese Veröffentlichungen keine ausdrückliche Aufforderung zu Beiträgen, sondern nur die Nachricht über das that- sächlichr Stattfinden von Collecten enthalten, ist die Ge nehmigung des königl. Oberpräsidenten der Provinz er forderlich." — Die „Niederrh. Volksztg.", ein der Fortschritts partei angehöriges, soviel wir wissen, von einem Abge ordneten dieser Richtung redigirtes Blatt, bringt folgende Klage über die mangelhafte Betheiligung am ^,Natio- ^wnlfond": „Die zuletzt veröffentlichte Liste der Bei träge schließt mit 58,866 Thlr: Wenn nraiw»-en Bo- - tracht zieht, daß für von der Regierung geförderte baga- teile Zwecke (wir erinnern an die Denkmäler in verschie denen Provinzen) mit Leichtigkeit Beiträge aufgebracht wurden, dann darf man das Gcständniß doch nicht zu rückhalten, daß noch nicht einmal die Mitglieder der so genannten Fortschrittspartei, geschweige denn die Masse des Volkes ein Verständniß von der Bedeutung einer unabhängigen Volksvertretung für die allgemeine Wohl fahrt besitzen. Die Reactiyn hat gegen die Sammlun gen für Hagen, die Familien der Graudenzer Verurthcil- ten, den Nationalfond heftig geeifert. Uns scheint, die Kreuzzeitungspartei könnte mit diesen Sammlungen sehr zufrieden sein, denn das geringfügige Resultat derselben giebt das zweifelloseste Zeugniß von der praktischen Schwäche der liberalen Fraktionen. Es ist jämmerlich anzusehen, wie sich in diesen Listen so viele der wohl- habendern Mitglieder der Partei met 1, 5, allenfalls 25 oder 50 Thlr. von den Parteiverpflichtungen loskaufen. Henn nicht dafür gesorgt wird, daß die Abgeordneten im Stande sind, den Gegnern mit einem Muthe entge genzutreten, der zumal bei ältern Männern und bei Fa milienvätern ohne die Sicherheit der äußern Existenz gar nicht möglich ist, so findet die Reaclion gar keine Schranke. Wie lange ihre Entschiedenheit dauern wird, scheint zweifelhaft, sobald sie selbst zu der Ueberzeugung gedrängt werden, die Kreuzzeitung habe Recht, indem sie behauptet, die ganze fortschrittliche Bewegung sei nicht vom Volke getragen, sondern lediglich von einigen hun dert Ruhestörern angezettrlt." — Die vierte Deputation des Criminalgerichts ver handelte gestern einen Preßproceß gegen den Redak teur der „Volkszeitung", Holdheim, welcher wegen ver suchter Friedensstörung und Beleidigung deS Justizmi- nister» nach tz. 37 des Preßgesetzes zu 60 Thlr. Geld buße eventuell 1 Monat Gefängniß verurtheilt wurde. — Heute wurde die „Abendzeitung" confiscirt. Eilenburg, 14. December. (N. Pr. Z.) Der ver storbene Commerzienrath Degen kolb (einst Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung) hat der hiesigen Commun zur Gründung einer, zur Aufnahme und Un terstützung invalider Fabrikarbeiter oder Fabrikarbeiter witwen, beziehungsweise zur Pflege und Aufsicht verlas sener oder verwahrloster Kinder bestimmten Stiftung ein Haus und Gartengrundstück, sowie ein Capital von 20,000 Thlr. vermacht. Jetzt ist der Stadt Eilenburg die landesherrliche Genehmigung zur Annahme diese» Vermächtnisses ertheilt worden. München, 15. December. (A. Z.) Das Befinden der Großherzogin-Witwe von Toscana bessert sich jetzt täglich, so daß die hohe Frau heute schon einige Stunden außer Bett zubringen durfte. Es war übri gen» nur rin entzündliches Fieber, nicht ein leichter Schlaganfall, wie es anfangs hieß, an dem sie litt. München, 15. December. (F. I.) Heute hat sich der großdeutscheReformvereindefinitivconstituirt. Die Versammlung war sehr zahlreich besucht, und der Vor sitzende, Oberbürgermeister v. Stronsdorf, theilte mit, daß der Verein bereits über 1000 Mitglieder zähle. Neben den regelmäßigen Versammlungen wird der Verein auch jede Woche eine gesellige Zusammenkunft halten. Der großdeutscke Verein für Württemberg, der ebenfalls über 1000 Mitglieder zählt, ersucht in einem Schreiben um Mittheilung der diesseitigen Beschlüsse. Ein aus 15 Mit gliedern bestehender Ausschuß wurde gewählt. AuS Thüringen, 14. December, schreibt die „Weser Zeitung", welche f. Z. mit größter Lebhaftigkeit für die Militärconvention Gothas nut Preußen Partei ergriff, jetzt u. A. Folgendes: „Die ganze Militärcon- vrntion mit Preußen wird immer allgemeiner al» ein vollständig verfehltes Probestück betrachtet. Die Vortheile, welche sie dem Gesammtwohle bringen könnte, sind gleich Null; die Vortheil«, welche sie dem Contingente bringen könnte, nicht zu entdecken; die unerquickliche Stimmung dagegen, welche durch das unnütze Verpflanzen borussischer Eigenthümlichkeit in unser harmloses thüringisches Still- Itben hervorgrrufen worden, durchaus nicht zu unter« Sätzen." PerriS, "16. December. (K. A.) Di« hiesigen Blät ter veröffentlichen folgende, fast gleichlautende Note: „Der Kaiser begab sich heute Morgen um 9 Uhr nach dem Schlosse von Ferrier es, wo, wie man weiß, Sr. Majestät eine Jagd von dem Baron v. Roth schild angeboten worden war. Er wurde am Straßbur ger Bahnhofe vcn der Verwaltung der Gesellschaft empfan gen. Die Herren Fould, Walewski, Persigny, Fürst Metternich, die Generale Fleury und Ney (Fürst von der Moskowa) begleiteten Se. Majestät, der auch Herrn Thouvenel einlud, im kaiserlichen Wagen Platz zu neh men. Der Zug fuhr sofort nach Ozoner-La-Fernere ab. Man erzählt Wunder von dem glänzenden Empfangt, welchen der Baron v. Rothschild Sr. Majestät bereitet." Der Kaiser war gegen 6 Uhr wieder in Paris zurück. — Der Adjutant des von Veracruz in St. Nazaire ge stern Abend an Bord der „Floride" eingrtroffenen Ge nerals Grafen Lorencez, Generalstabscapitän Hubert Ca- star, hat, wie der „Moniteur" heute meldet, gestern nach der Messe dem Kaiser fünf mexikanische Fahnen, welche das 99. Linienregiment in den Gefechten von Ba- rauca, Secco und Cerro-Borrego erbeutet hat, zu Füßen legen dürfen. — Der König von Madagaskar schickt durch den Kapitän Dupre dem Kaiser die brillanten In signien seine» neu gestifteten Radamaordens. — Fran zösischen Blättern zufolge ist mit dem 14 December das neue Telegraphen-Gesetz in Ausführung Feuilleton. Neueres a«S Afrika. Meinen früher» Nachrichten über Herrn v. Beur- mann (vgl. Nr. 274 und 288 de» „DreSdn. Journ.") füge ich die soeben erhaltenen Nachrichten über diesen braven Afrikareisenden bet, au» denen fast bis zur Evidenz hervorgeht, daß derselbe (wenigsten» nicht von dem erwähnten Gilemi, resp. Ealemi) weder beraubt noch ermordet worden sein kann. Ein Schreiben de» englischen Konsul» Riede in Tripolis vom 10. September d. I. (die direkten Nach richten vom Herrn ». Beurmann reichen nur bi» zum 22. Juni, resp. 28. Juni) giebt nämlich Nachricht über rbengenannten Reisenden bi» ru seiner Ankunst in Tegerri, dem südlichsten und wenigsten» 7 Tagereisen von Murzuk entfernten Grenzorte Frzzan». Diese» Schreiben lautete im höchsten Grade günstig und erfreulich und berechtigt zu den besten Hoffnungen aus da» Gelingen seine» Unternehmen». Weitere Nachrichten vom Konsul Riede vom 22. September, und zwar an Hrn. E. Rosen« dusch, Telegraphenbeamten auf Malta, adrrssirt, gingen Herrn vr. Petrrmann in Gotha durch Jene» gütige Ver mittelung zu und lauten folgendermaßen: „Herrn v. Lrur- mann» Karawane ist nach den neuesten Nachrichten in Tebulrnde angekommen. Dort war sie mit etwa 400 Reiter«, Freunde« von Ben-Alua, zusammen getroffen, welch« nach Bornu zurückkehrrn wollten. Herr v. Beur- mann'» Karawane schloß sich densrlb«« an und fi« werden vorau»fichtlich so sicher nach Born« gelangen, al» reisten sie von Pari» nach London. Herr v. B. wird gewiß schon lange in Bornu »«gekommen sein." Auch ist ein Schreiben de» Herrn Rosenbusch au» Malta vom 6. November eingegangen, welche» nicht un wesentlich von dem durch die Zeitungen bekannt gewor denen und auch von mir in Nr. 288 erwähnte« abweicht. So hat unter Andern» Francisco Salemi, aus Scalati in Sicilien gebürtig, dem englischen Konsul Tulin in Bengasi End« Oktober erzählt: Er sei auf seiner Rück reise von Wadai mit dem Konsul Beurmann zusammen getroffen und habe einige Tage mit ihm zugrbracht. . . . Auch sei er vor etwa zwei Jahren mit einem gefangenen Christen in Baghermi zusammengrtroffen; als der Christ ihn gesehen, habe er ihm gewinkt und auf französisch gesagt: „Vene, iei quo si> vou» pari«," Salemi aber, der offen angegeben hatte, er sei früher «in Christ gewesen, fürchtete, die Einwohner würden den Argwohn hegen, er wolle diesen Mann au» der Gefangenschaft befreien. Salemi beschrieb den Gefangenen al» einen Mann von 30 bi» 32 Jahren mit kleinem hellfarbigem Bart und sehr langem, über den Rücken hrrabhängendem Haar von derselben Farbe. Auch hatte Salemi ausgesagt: der in Baghermi in Gefangenschaft gehaltene Mann sei ein Deutscher und dort unter dem angenommenen Namen Abd-«l-Wahid bekannt; er habe vr. Vogel's Reise-Effecten in der Wüste gesehen und sei auch Vr. Barth, alia, Abd- «l-Kerim, begegnet, der in Gesellschaft eine» Preußen, «ine» Engländer» und eines englischen Dieners gewesen sek u. s. w. Diese Version, sagt vr. Petrrmann, ist in vielen Ein zelnheitep von derjenigen in der „Malta Times" publi- cirten und au» ihr in englisch« und deutsch« Blätter übrrgegangenen verschieden, z. B. soll in jener der von Salemi in Baghermi angetroffenr Christ Abd-rl-Wahid (Vogel), in dieser Abd-el-Keri« (Barth) gewesen sein. Schon dies« Verschiedenheit beweist, wie wenig Glaub würdigkeit die ganze Nachricht verdient. Auf der andern Seite steht fest, daß v. Beurmann diesen Salemi zur Reise «ach Bornu engagirt hatte und daß er vor ihm al» ei««m schlechten Charakter gewarnt worden war. Herr v. Beurmann reiste jedoch «icht mit ihm allei», sondern mit einer großen Karawane, die von sehr angesehenen, ihm befreundeten Arabern geführt ward, und wir nehmen als sicher an, daß, wenn dem Reisenden etwa- Schlimmes zugrstoßen wäre, die Nachricht dann durch diese mit den englischen Behörden in Murzuk aus Tripolis in Verbin dung stehenden Leute schneller nach Europa gekommen wäre, als auf dem Umwege über Bengasi möglich war. UeberdieS reichen die Nachrichten von der Karawane — und dies Factum genügt, um das ganze Lügengewebe des Sliman's zu zerstören — bis Tegerri, einem Punkt, über den hinaus Salemi den He-rrn v. Beur mann nicht hat begleiten können, wenn man den Zeitpunkt seiner angeblichen Rückkehr in Rücksicht nimmt. Wir sprechen daher unsre Ueberzeugung dahin aus, daß wir eine Ermordung v. Beurmann's durch Sa lemi für unmöglich halten und leben der zuversichtlichen Hoffnung, daß bald eine authentische Nachricht aus Tri polis (bis zum 14. December waren noch keine einge troffen) den völligen Ungrund dieser Nachricht, so weit sie v. Beurmann'» Person betrifft, darthun wird. Möge e» dem aufopferungsthätigen, jungen Manne aus Oppin bei Halle beschiedrn sein, die große und schwierige Auf gabe — die Aufhellung der Schicksale vr. Vogel'» aus Leipzig — zu lösen. Diese Hindeutung und die Ver sicherung, daß die Privatthätigkeit der Deutschen bis jetzt in dieser vaterländischen Angelegenheit da-Mrnsch- lichmögliche geleistet hat, wird gewiß auch die hohen Staats- rcgirrungrn geneigt machen, ihre thatkrästige Unterstützung dieser Nationalunternrhmung zukommen zu lassen und so dem mühevollen Einsammeln der Einzelbeträge «in Ende zu setzen. Dresden, de« 18. December 1862. . Alexander Ziegler. Weihnacht» - Plaudereien. (Fortsetzung au» Nr. 292.) Der Taschentuchartikel in der letzten Nummer diese» Blattes führte uns von den Moden der Damen auf das Gebiet der Männermoden; ein Ort, wo beide Geschlech ter, waaculin, sowohl wie keminio», binnen einer Viertel stunde einen neuen Menschen nach dcr Mode vom Kopfe bis auf den Fuß anziehen können, ist die Central- Kleidrrhalle von Stühmke u. Kern auf der Wallstraße, in der Nähe der Post. Die Creatur wird nicht zum Himmel aufschreien, sondern den Meister loben, aus deren Magazine sie neu gekleidet hier hervor geht. Mit demselben Rechte, als die beiden Herren ihre LuruShalle „Centralhalle" nennen, könnten sie ihr auch die Überschrift „Omnibus" geben, denn sie bietet Be friedigung „für Alle". Während au» dem ober« Stock werke cokrtte Roben und heroisch aufgerichtete Mäntel auf das schöne Geschlecht verlockend herabblicken, weckt «in im hübsch decorirten Schaufenster de» Erdgeschosse» befindlicher, die blasirt-nachlässige Haltung de» Salon helden annehmender Herrenschlafrock in dem wahlver wandten Betrachter die gierigsten Wünsch«, und gleich jenem Schiffer beim Anblicke der Loreley fühlt sich ein vorübergehender schmachtender Bummler tief bewegt beim Anblicke der feinen Hose, die anmuthig neben dem Schlafrocke ruht. Kurz Alles, untadelhaft gebaut, findet sich hier, vom wichtigsten aller Kleidungsstücke, vom Frack an, den man nicht mit Unrecht al» den schwarzen Vorhang vor jener BundeSladr bezeichnet hat, in welchrr die Diplome und AnstellungSdecretr, die Frauen und Körb«, wie viele andere Güter und Freuden dieser Erde liegen, bi- herunter zu jenen Verbrechern gegen die Natur, welche zuerst gewaschen und dann aufgehängt werden: bi» zu den Vatermördern. Kleider machen Leute, ist leider nur «in zu wahre» Wort. E» ist eine That- . fach«, daß vielleicht eben so viel Empfehlungtbriesr —-
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