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Dresdner Journal : 29.03.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-03-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186503298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18650329
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650329
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-03
- Tag1865-03-29
- Monat1865-03
- Jahr1865
- Titel
- Dresdner Journal : 29.03.1865
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Majestät drr König haben allergnädigst geruht, die erledigte Stelle de- medizinischen Bcifltzri» der KreiSdir«ction zu Budisstn dem Nr. mock. Rudolph Christian Weinlig zu Budisstn unter Er nennung desselben zum Medizinalrathe zu übertragen. Drrtde». 22. März. Mlt allerhöchster Genehmigung ist dem Oberstleutnant a. D. Herrmann Volkmar Bern hardt die Stelle deS Holzv«rwalt«r» auf dem fiskalischen Rampischen Holzhafe allhier übertragen worden. Dresden, 23. März. Seine Majestät der König haben allergnädigst genehmigt, daß der Betrieb» - Ober inspektor Theodor Gustav Roder daS ihm von Er. Ma jestät dem Kaiser von Oesterreich verliehene Ritterkreuz de» Franz-Joseph»-Orden», sowie der Maschinenmeister Johann Heinrich Ehrhardt und der Buchhalter Robert Julius Dirtzschold da» ihnen von Er. Majestät dem Kaiser von Oesterreich verliehene goldene Verdienstkreuz mit der Krone annrhmen und tragen. Bekanntmachung, den Wegfall des Brückengeldes für Benutzung der Marienbrücke allhier betreffend. Da- Finanz-Ministerium Hal beschlossen, das für Benutzung der Marienbrücke allhier nach der Bekannt machung vom 16. April 1852 zu entrichtende Brücken geld rom 1. April diese» Jahre» an in Wegfall brin gen zu lassen, wa» hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht wird. Dresden, den 24. März 1865. Finanz - Ministerium. Krhr. v. Kriesen. Schreiner. Nichtamtlicher Theil- * Uebersicht. Le!-gruLdtsedr Ncchrichtrm Tagrägrschichte. Wien: Keine EompensationSvorschläge in der Hrrzoglhümerangelegrnheil. Abgeordnetenver sammlung beim StaatSministrr. Eine Zeitung su»- pendirt. — Berlin: Kammerverhandlungen. — Köln: Zur Jubrlfrieravgrlegenhcit. — Weimar: Landtag-Verhandlungen. —. Dessau: Eommtssion»- bericht in der Berfaffnng»ang«l«genhrit. — Frank furt: Der mittelstaailiche Antrag in der Herzogthü- merangelegenhrit am Bunde eingebracht, vr. Sattler 1?. — Pari»: Eonflict mit der Pforte. Preßverwar- nung AuS dem Senate. — Ostende: Arsenal ab gebrannt. — Kopenhagen: BolkSthingverhandlun- gen über Bille'» Enthüllungen. Vom Verfassungsaus- schuß. — St ^Petersburg: Circulardrpesch« bezüg lich der Politik Rußlands in Mittelasien. — War schau: Note bezüglich der Rückkehr von Emigranten. Sprachliche-. Uebrrtritte zur griechischen Kirche. — Ostindien und China: AuS der neuesten Ueber» landpost. — Kairo: Aufstand in Oberägypten. — Merico: Organisirung der freiwilligen Truppen. Ltble-wig-Holsttitt. (Die FrierdeS24 März. Dementi.) Ernennungen, Versetzungen rc im Sffentl. Dienste. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Dienstag, 28 März. Das Abgeord netenhaus lehnte heule in namentlicher Adstim- umng mit 178 gegen 108 Stimmen den präjudi- cielUn Antrag von Michaeli» ab, wonach die Be rathuug der Eiffnbahnvorlagen bis zum Zustande kommen des Staatshaushaltsgrsehes ausgesetzt werden sollte. Skew-Aork, 16 März Die Nachricht von der Besetzung Fayrttevillrs durch den Unionsge- aeral Sherman bestätigt sich. Derselbe rückt nörd lich vor. General Schofielv hat Kingston besetzt und Sheridan die Eisenbahnen nach Lynchburg zerstört. Es wird versichert, Sheridan befinde sich uur noch 20 Meilen von Richmond, uud die Räumung dieser Stadt werde erwartet. Kerner wird versichert, der Präsident der ConföderaLion, Davis, habe dem füdstautlichrn Eongreß angrkün- digt, er habe demselbeu »tue Mittheilung zu wachen, uud dessen Schluß daher vertagt. — Man glaubt, die Uniousreaierung werde dir Zahlung der Mai- eouponS der 5—20 Bond- aulicipireu. Tagesgeschichte- — Wien, 26. März. Da die von Berlin aus in- spirirtrn preußischen und andere deutsche Zeitungen fort fahren, die Frage einer Compensation Oesterreichs für seine Zustimmung zur preußischen Annexion der Elbherzogthümer durch Preußen zu erörtern, Ange bote formulire», die Geneigtheit Oesterreichs, aus eine solche Vereinbarung einzugehen, voraussctzen, ja die er folgte Anmeldung solcher Forderungen geradezu behaup ten, so habe ich mich veranlaßt gesehen, nochmals Er kundigungen über den Stand dieser Angelegenheit einzu ziehen, und aus einer Ouelle, der ich Ursache habe, daS größte Vertrauen zu schenken, erfahren, daß nicht der entfernteste Grund zu den mit so vieler Dreistigkeit vor getragenen Angaben vorhanden sei. Ich bin vielmehr ermächtigt worden, nicht allein meine Mittheilungen, die ich Ihnen am 13. d. M. zu machen die Ehre halte (vgl. Nr. 63), vollständig aufrecht zu halten, sondern densel ben auch noch Folgendes hinzuzusügen: Die kaiserliche Regierung hat ihre unbedingte Ablehnung der preußischen Forderungen damit begründet, daß solche mit der Con- stituirunz eines schleswig-holsteinschen Staates und den Bundesgesetzen unvereinbar seien, so daß von weitern Verhandlungen, welche gegen diese Principe verstoßen, nicht die Rede sein könne. Worauf die kaiserliche Re gierung also besteht, ist die Gründung eines souveränen, selbstständigen, von keiner andern einzelnen Bundesregie rung abhängigen Staatswesens in den Herzogthümern, und cs ist mithin absolut falsch, daß in der öster- reichschen AntwortSdepesche vom 5. März Gegenvorschläge gemacht worden seien, die, jenen Zeitungsnachrichten zu folge, nicht allein die Unabhängigkeit deS neuen Bundes staate» beschränken, sondern seine Existenz ganz und gar ausheben würden. Es ist im Gcgcnthcil die schleunige Lösung der Frage betont worden: wer Souverän in den Herzogthümern sein soll? Eine Compensation durch Ge bietsabtretungen oder Garantiezusicherungcu ist weder an- geboten, noch verlange worden. Wien, 26 März. (C. O.Z.) Gestern Mittag versammelte sich eine große Anzahl Mitglieder des Abgeord netenhauses, den verschiedenen Parteien angehörig, im Palais des StaatSministeriums. Die Einladung zu dieser Konferenz war bereits vor mehrcrn Tagen erfolgt, bevor die Wahlen für den 1866er Finanzausschuß vor genommen wurden und zwar, wir wir hören, zu dem Zwecke, wegen der bevorstehenden Budgetdebatte eine Aus einandersetzung herbeizuführen. Herr v. Schmerling kenn zeichnete wiederholt die von der Regierung eingenommene und festgchaltene Stellung. In der folgenden Conver- sation äußerte unter Anderm Hr. vr. Kaiser, die Regie rung möge nochmals berathcn, ehe sie einen unabänder lichen Entschluß fasse. Hr. Schuler-Libloy erhob den Vorwurf, es sei nicht genug zur Durchführung der Ver fassung gethan worden. Hr. Baron Pratobcvera meinte, es sollte bezüglich ter Auslegung deS § 13 eine beschwich tigende Erklärung gegeben werden. Hr. Baron Tinli srug, ob nicht doch eine noch größere Reduktion der Ausgaben möglich sei?— u. dgl. m. Der Staatsministcr soll hier auf rcplicirt haben: Die Regierung habe den Weg, den sie zur Durchführung der Verfassung gehen wolle, bei der Adrcßdebatle genau gekennzeichnet. Vergebens habe man bisher auf Nathschläge gelauscht, die eine raschere Durch führung in Aussicht stellen würden. Was den § 13 be trifft, gehe die Regierung nach strengster Gewisscnspflicht vor. Rücksichtlich des Budgets muß die Regierung bei Dem bleiben, was sie früher gesagt; sie sei bis an die äußerste Grenze deS Möglichen gegangen. Man müßte schlecht von ihr denken, wenn sie nach den gegebenen Er klärungen in noch weitere Reduktionen willigen könnte. Möglich, daß andere Hände, geschickter« Administratoren die- erzielen; die jetzigen Minister sehen dazu keine Mög lichkeit. Wolle der Reich-rath größere Abstriche beschließen, so werden die Minister sich veranlaßt sehen, Se. Maje stät zu ersuchen, nach Dero Weisheit da» Weitere zu ver fügen Diese klar und entschieden abgegebene Erklärung machte auf alle Anwesender» rinen tiefen Eindruck. Es kam zu keiner weitern Diskussion. — (Abvp.) DaS k. k. LandcSgericht in Wien hat auf Antrag der k. k. Staatsanwaltschaft erkannt, es sei (wegen eine» Angriffe» auf die katholische Confrssion) da» weitere Erscheinen der „Constitutionellen Vorstadt- Zeitung" für dte Dauer von drei Moniten gemäß § 38 de« Pießges-tzeS einzustellen. kl Berlin, 27. März. Heute hielt das Hau- der Abgeordneten seine 28. Plenarsitzung. Zur Fort setzung der Berathung über den allgemeinen Bericht der Budaetcommisston erhalt daS Wort Hr. Schulze (Berlin) für die Anträge. Ich ergreife nur das Wort, weil ich es durw das Vorgehen des Kriegsminister» für geboten erachte. Eine Perspective ist darin gestellt, als ob es i» dem Verhallen de» Hauses läge, wenn die Regierung künftig den verfassungsmäßigen Weg nicht inne hielte. Daß wir Schulo daran trügen, bestreite ich. — Was die voin Kriegsminister an getretene Erbschaft des Generals v. Boni» angehl, so hat der General den Plan der Reorganisation au-geschlagen, der Hr. Krieg-Minister hat ihn adoptirt. Ist man auf v.rfaffungsmäßi- grm Wcgc bestrebt, dre Erweiterung der Machtbefugnisse zu er reichen, fo ist das kein Vorwurf. In diesem Augenblick handelt es sich allerdings um Machterwciternug, lucht um Rechtserweite- rungen; wir streben nach Macht, wir wollen eine Stellung, fest genug, daß c« Niemand mehr wagt, unser verfassungsmäßiges Recht anzutasten. Ja — wir wollen dre Macht, die wir noch nicht haben, erwerben; wir wollen die Macht, vor der sich da» Recht beugen muß, wie dies die Regierung anstredt. Der Kriegs minister sagt, das Gesetz bestimmt die 3jährige Dienstzeit. Das ist richtig; beruht denn aber nicht die Erhöhung de-Militäretat- auf dem Etatgesetz? Heißt es hier auch: Ja, Bauer, das ist ganz etwa» Anderes! — Mit der Drohung der Existenzfrage schreckt oer Minister da- Hans nicht; es muß also eine andere Existenz al» hie de» Hause» gemeint sein. Wir erfahren die» vtillclcht noch. — Ist nun auch von einer Auflösung Nichts zu hoffen, so wird man doch an da» Volk appelliien müssen, selbst wenn man fo eine Art Staatsstreich versuchen wollte. Uno indem wir unser verfassungsmäßiges Recht verlheidigen, hoffen wir aus die Unteistützung des Volkes. Die DiSkl'sston ist geschlossen. Referent Krhr. v. Hoverdeck: Die Rechnung des Negie- rungscommlssar» mit seinen 15 Millionen Mehrsorderungen ist nicht ganz richtig. Unter diesen lü Millionen sind gerechtfertigte Forderungen, aber ihre Erfüllung wird sich doch nach den vor handenen Mitteln richten müssen. Für Fvrftcultur sind 200,000 Tblr. mehr gefordert; da» ist freigebig, auch 2,300,000 Thlr. für Subalternbeamte ist sehr freigebig vom Hrn. Regierungscommissar. Wir wären schon mit 500,000 Thlr. für dieses Jahr zufrieden. So verhält e» sich mit andern Zahlen des Regierungscommissars: anstatt 1,500,000 Tblr. wollen wir nur 500,000 Thlr. für Strom- regulirungen; für Schulen rc. 200,000 Thlr. mehr, für Elemen- larschullehrer anstatt 14 Millionen l Million mehr, für Melio rationen 50,000 Thlr., für den Sold der Gemeinen und Unter offiziere bei geringerm Präsenzstande 1,600,000 Thlr., für Servis vorläufig 500,000 Thlr. für diesis Jahr, für Jnvalidenpensionen sH Million, für die Marine 1 Million lausender Ausgaben einst weilen mehr. Aus den 15,300,000 Thlr. de» Regierungscommis- sars werden auf diese Art 7,750,000 Thlr., eine Summe, mit der sich rechnen läßt. Was die ermäßigten Einnahmen betrifft, so fordern wir sie für dieses Jahr ja noch nicht. Im Ganzen kom men Absetzungen von 8 Millionen, und das ganze Deficit würbe sich in Allem aus 40,000 Thlr. stellen. Was ich gefordert, genügt noch lange nicht den Bebüisnisscn des Landls, aber es ist doch Etwas geschehen, und mit dem Budget der Regierung ist Nichts geschehen. RegicrungScommissar Molle: Wenn auch die Bedürfnisse nur nach und nach befriedigt werden, so bestehen sie doch und müssen bei einem bestimmten Finanzplane in ihrer Totalität ab gewogen werden. Jedenfalls müßten die Einnahmen erhöbt wer den, ob sie in diesem oder im nächsten Jahre ausfallen. Aus die einzelnen Zahlen, auf die es überhaupt nicht ankommt, gehe ich nicht ein. Zur Specialdiscussion über Antrag IV nimmt das Wort Hr. Benda, um seinen Verbessexungsanirag (vergl. Nr. 71 des „Dr. I.") zu verlheidigen. Ich halte die Worte im Eommis- fionSantrage: .der gegenwärtige Zeitpunkt ist geeignet' für be denklich. Die Einnahmen wachsen, abor die Ausgaben werden auch wachsen; jene Worte erregen im Lande dann Mißverständnisse. Hr. v. Hennig: Der Regierungscommissar hat sich heute eigentlich über alle sechs Anträge ausgelassen. Hätte die Regie rung nur immer die Heuligen Principien festgehallen! Als Hr. v. Palow und der Kriegsminister Mit einer Mehrsordcrung von 9 Mill. Thlr. kamen, war Deckung nicht vorhanden und Hr. v. Palow verwies aus die stetig steigenden Einnahmen, Der Zeilpunkl ist wohl geeignet, den Zuschlag zu den Gericht-kosten zu desettigen, da» Brüsporlo heradzusetzen, da» Solzmonopol aus- zuheben; mag doch die Regierung daran d.nken, daß hohe Steuern wenig, niedrige viel einbringen. Möge doch die Regierung auch den wirklichen B-roällnissen und den B.büiiiilssen mehr, als 0>n Piincipien Rechnung tragen. Von den Bedülinissen spricht der Regierungscommissar gar nicht. Wir erkennen in o.r Reorganisa tion da» HiNduniß für die B>sriedigung dieser Beoürfnisse. Wir wollen, daß die Kräfte de» Lande« im Frieden geichont, für »eir Krieg gespart iveiden. Darum sind wir gegen dre R »igamsation. Hr. v. Ernsthausen: Der Commffsionsanlrag IV v,folgt da» Ziel: der Miluäietat muß um so viel sei kürzt weiden, daß daduich aus aneein Gebieten m.he Ausgaben geleistet, Einnahmen ermäßigt werden können. Im W ilcrn vertbeidlgt R-dner die Zahlen und Ausführung n des Regierungscommissar», gleichzeitig den ComimssionsanNag IV bekämpfend, weil dessen Annahme tue Kürzung des Miltlärelat» um 15 Millionen bedingt. Das Hau», meint er, w>rdc zu hlntällig ii finanziellen Beschlüssen gedrängt. Die Anträge sind ein geschickter Schachzug, um die öffentliche Meinung wach zu rufen; sie sind aber auch ein Zeichen dafür, daß die Sympathien für Sic zu Ende gehen. Di. Mttuärrcor- gaiusation »ft weder die Ursache de» Constut», noch der Eonfllct selbst, sondern nur die äußere Veranlassung. Die Mrlilärreot- ganisation ist für Sie kein geeigneter Airgiiffspnnkt mehr, daruni greifen Sie letzt das Finanzsqstem an und damit hat sich Ihre Position verschlechtert; b nn damals dckämpflen Sie Neueinge- süvrlc», jetzt gesetzlich Bestehendes. Die Reorganisation sichert den Frieden und im Frieden sind die Steuern leicht zu zahlen. Sie kämpfen um b»e pailamentanschc Regierung; Sie werden aber üb>r die altprenßffchen Negierullgslraouionen nicht siegen. (End lich wird Redner vom Präüdenlen ersucht, zum Punkte IV zu sprechen). Redner hält schließlich den Kampf tür verfrüht. ^Stürmischer Beifall rechts, lautcs Zischen Unke). Die Dlscussioil ist geschlossen. Der Kriegsminister Ihatsächlich. Ich habe allerdings wegen Verhinderung die Abänderung der Tageeordnung beantragt. 'Nach dem aber heute »ach Einsehen der stenographischen Berichte Nie mand gegen meine Aeußerungen angekämpst, habe ich keinen An laß gehabt, nochmals das Wort zu nehmen. Was ich gesagt, habe ich gesagt; ich habe keinen Grund, etwas zuzulhun, noch zurückzunehmcn. In Betreff der dunkeln Erbschaft Bonm'», s» »st da» Gejagte objektiv unrichtig; wenn Sie aber Erklärungen anderer Art damit herau-locken wollen, so wird Ihnen die» miß glücken. Ich bin mit allen Details der Reorganisation einver standen, so sehr als man nur einverstanden sein kann mit Etwas, wa» man selbst gemacht hat. Schulze (Berlin): Der Minister hat selbst gesagt: hätte ich den Reorganisation-plan nicht vorgefunden, so würde ich ihn viel leicht so nicht gemacht haben. Kriegsminister: Das ist richtig; der Plan von 1860 weicht in einigen wesentlichen Punkten von der auSgeführten Re organisation ab. Herr Referent Michaelis: Herr v. Ernsthausen ist neu im Hause, da muß man ihm verzeihen, wenn er über die Vorgänge im Jahre 1862 nicht genau unterrichtet ist; er scheint auch Punkt 3 nicht genau gelesen zn habcn Wir wollen Ermäßigung zweck widrig angelegter drückender Steuern, weil sie auf andere Ein nahmen günstig wirkt, den Verkehr hebt. Indem Sie sü. die sen Antrag stimmen, vervollständigen Sie das Programm des Hauses, geben Sie der Regierung Anlaß, die Steuergesetzgebung "> Fluß zu bringen und zu revidiren. Zu Antrag V nebst Amendements Waldeck s und Virchow's nimmt das Wort Herr v. Kirchmann, der die Fixirung der Gebäudesteuer mit 2,273,736 Thlr. nach rem Amendement Waldeck empfiehlt, event. aber dem Commissionsantrage beistimmen will. Hier müßte der Rechtspunkl mehr erörtert werden, denn es han delt sich um den klar.n Inhalt der Versassungsurkunde in ihrem Art- 109, der von alten Steuern spricht, während die Gebäude steuer eine neue Steuer ist. Das ganze Land erwarte mit Span nung den Ausspruch des Hause» über diese Frage. Keinesfalls wirb durch den Commissiousvoischlag das Recht geschädigt. Herr P rince-Smith: Die Ausgaben sind nur um ein Viertel gewachsen, der Druck der Besteurung ist um ein Viertel geschwunden; daher der erstaunend rasche Aufschwung. In Preu ßen ist das Budget nun in demselben Velhättnisse, wie der Volks erwerb gewachsen, der Druck ist also stärker geworden. Der Druck lastet aber auf dem armen Manne, der wegen Entziehung de» Ca pitols brodlo» geworden ist; der reiche Hausbesitzer zahlt dann immer noch die Steuern, aber er läßt weniger arbeiten und da durch zeigt sich der Druck. Herr v. Bonin: Art. 109 hat nur die Steuern im Auge, welche beim Erlaß der Verfassung jchon bestanden Haden, die Gebäudesteuer ist angenommen und die Regierung hat das Recht zu ihrer Erhebung; die Steuerpflichtigen, welche diese Steuer ver weigern, sind >m Unrecht. Eine Conllngentirung der Gebäude steuer würde uns ein Geringes bringen; wir können sie aber ver fassungsmäßig gar nicht herbeisühren. Die Regierung ist im Recht und wird sich durch unS zum Aufgeben ihrer Positionen nicht zwingen lassen. ES ist ferner nicht die Ausgabe des Hauses, ein erst ins Leben getretenes Gesetz wieder in Frage zu stellen- Ich kann also dem Commissionsanlragc nicht zustimmen; zumal wir noch gar nicht den Ertrag der Gebäudesteuer mit Sicherheit ermessen können; weil ferner die Regierung versprochen hat, bei allen Mißgriffen in der Ausführung Remedur eintreten zu taffen, die Einschätzungen zu ermäßigen. Herr Dr. Faucher: Wir haben die öffentliche Meinung, um die Regierung mit der Zeit zu zwingen. Herr v. Bonin Feuilleton. Dresden, 28. März. Gestern gab Herr vr. Han» v. Bülow, der sich un» im vorigen Winter al» Pianist ersten Range- bekannt machte, «ine 8oirto mu»io»l« im Saale de» „Hotel de Saxe". Er füllte sie, wie er ge wohntist, durch zweistündige- Solospiel au»; eine Leistung, die auf» Neue einen merkwürdigen Beweis feiner virtuo sen Ausdauer und seine» untrüglichen Gedächtnisse» er gab, indessen auch den Genuß einigermaßen durch die unüberwindlich« Monotonie de» Instrumentes ermäßigte, da» diesen Winter auf dem Concertfeld« bereit» Über mäßig agirtr. Der Metsterfchaft feiner eminenten, für alle Lufgabsn gleichmäßig durchgebildrten und beherrsch ten Technik, der Vollendung seiner formellen und charak teristischen Gestaltung, seiner reichen, in allen Klang- schatttrungen ihm zu Gebote stehenden Toneffecte bleibt freilich aufrichtige Bewunderung gewiß. Zudem ist der Künstler ein Repräsentant de» geistreichen Vortrag»; mit musikalisch fein berechnender Reflexion versteht er sein« Mittel voll minutiöser Sorgfalt in den Detail» zu ver wenden, durch zugrspitzte Pointen, Steigerungen, Eon- traste seine Auffassung virtuo» wirksam und spannend h«rau»zustellrn. Dies« individuelle Meisterschaft geht zwar auch in eine gewisse künstlich« Manier u. Affeetation über und weicht bi»w«il«n, nicht blo» durch übernommene» Tempo, von dem natürlichen und wahren Charakter der Com- Position ab, aber st« bleibt jedenfalls geistreich und in teressant, und darf e» deSwegrn wage«, manche Piano- fortstücke vorzusührcn, di« dem Concertvortrag« an sich sehr wlderftrkben. Obwohl alle Vorträge dir besonder« Eigenschaften und virtuosen Vollkommenheiten de» Spieler» documen- so sti doch al» besonder» schön durch Wärme, «"»druck und künstlerischen Geist der AuSfilhrnng Cho- pin'S Phantasie op. 49, des Andante mit Variationen (in Weber'» Sonate ap. 49) und demnächst F Schubert's Sonate op. 42 X-moll hervorgehobcn, als eigenthümlich meisterhaft im Toncolorit Schumann's Romanze auS op. 28 und Kvv l»»ri, aus dem 16. Jahrhundert von Arcadrlt, übertragen von Liszt. Außerdem spielte Herr v. Bülow noch Präludium und Fuge von Rubinstein op 53, Novellette von Schumann auS op. 21, Gavotte ll mott von Beethoven, Bourröe K-moll von I. S. Bach und schloß mit den blendenden Bravourcffecten einer KK-p- «ockiv «apagnolo von F. Liszt (Manuskript), deren erste Abthetlung auch musikalisch sehr interessant war. C- Banck. Tircus Renz. Die bei der ersten Vorstellung hervorgerufenen Er wartungen sind nicht unerfüllt geblieben; die Vorstel lungen der letzten Tage haben un» und gewiß allen Lieb habern de» Sport vielfache Genüsse geboten. Wir hatten Gelegenheit, einige der neuen Schulpferde zu sehen, und gestehen gern rin, daß wir etwa» Schönere» als den Rapphengst Liberator und den braunen arabischen Doll- bluthengst Daniela noch nicht gesehen haben. Beide wur den in der hohen Schule geritten von E. Renz. Sie sind von wahrhaft vollendeter Schönheit, und während bei ersterm besonder» dir Farbe bestechend auf unser Auge wirkt, ist Daniela in seinen Formen, die Kraft und Eleganz in seltener Weise vereinigen, und in seinen Lei stungen nach unsrer Ansicht noch bedeutrnder. Außerdem führte Herr Renz in bekannter Meisterschaft noch mehrere neue in Freiheit dresfirtr Pferde vor. Hrdrog, arabischer Schimmel Hengst, zeichnete sich al» Spring, und Apportir« pferd sowie al» Kellner bei der Bedienung dr» Gastronomen- Pferde» au». Besonder» überraschend waren dte Sprünge über dw» geschwungene Seil und di« Bravour, mit wel cher Hedrog durch brennende Reifen und durch Feuer werk sprang. Ein anderer Schimmel, Babasson, wurde ebenfalls als Apportirpferd vorgeführt. Der arabische Rapphengst Mentor ist rin Pferd von hoher Eleganz mit vielem Gangwerke, welches besonders als Blumenpferd bei den schwierigen Wendungen große Gewandtheit zeigte und die Changrments im Galop mit anerkcnnenswerthcr Präcision aussührte. Außerdem sahen wir das Schul pferd OdaliSka, geritten von Mad. Adeline Loisset, und die beiden Sprungpferde Omar und Neatschek, ge ritten von den Herren Brandt und Robert Renz. Den mit Sicherheit auSgeführten Sprüngen über hohe, feste Barriören zollen wir wohlverdiente Bewunderung. Alle diese Leistungen wurden vom Publicum mit lautem Applaus ausgenommen, und besonder» Herr Renz nach jedesmaligem Auftreten mehrmals stürmisch Hexvorgerufen. Eine vollendete Künstlerin in ihrem Genre sowohl auf gesatteltem Pferde al» auf dem gespannten Seile lernten wir in Frl. AgnrS Bridge» kennen; solche Sicherheit und Grazie haben wir auf dem Pferde bisher nur bei Houise Loisset, auf dem Seile aber noch niemals ge sehen. Zum Schluffe wollen wir heute nur noch aus den Violinvirtuosen-Elown John Prtce aufmerksam machen. Wir gestehen offen, daß un», al- wir auf den Affichen die Production eine- Violinen Clown» angekündigt sahen, eine leise Angst in Erinnerung an die bi- zum Ueber- druß gehörten früher» Diolinenvirtuosen beschlich. Aber mit diesen hat Herr Prtce Nicht» al- den Namen gemein, denn er ist wirklich Komiker, und vermeidet bei aller Komik, un» da- Trommelfell durch entsetzliche Töne zu verletzen. Der größte Hypochonder muß lachen, wenn Herr Pric« erscheint, und so schwierig auch der Vortrag der höchst originellen Variationen über den Carnrval von Venedig balancirend auf der obersten Sprosse einer nicht befestig ten aufrecht stehenden Letter sein mag, so haben un» doch da- Concert auf ebener Erde über Themen au» „Robert den Teufel" und die Parodie auf den Tod Edgar'» in „Lucia" noch größeres Vergnügen bereitet, da sich in den selben reichere Gelegenheit zur Entwickelung der wahrhaft unbezahlbaren Komik bot. Das Publicum nahm auch diese Leistungen mit der größlen, durch rauschenden Beifall bewiesenen Dankbarkeit auf. —n. * Wieder ist einer der bedeutendsten Maler Frank reichs, Konstanz Troyon, der Kunst durch den Tod entrissen worden. Er war 1813 in Söore» bei Pari geboren und hatte sich durch seine eminenten Leistungen in dem Landschaft-fache und namentlich in der Thier- malcrei einen großen Namen und «in nicht minder gro ße» Vermögen erworben. * Schon wieder wird aus Berlin ein Verlust ge meldet, der die künstlerischen Kreise betroffen hat. Pro fessor Kiß, der Schöpfer der Amazonengruppe, ist am 24. März, vom Schlage getroffen, todt im Bette ge funden worden H Im Vatikan ist — wie man au» Rom meldet — eine große RestaurationSarbeit zum Abschluß gebracht worden. E- handelte sich um dir Wiederherstellung der Fresken und Stucverzierungrn in der untern von Bra- mante und Raphael erbauten Loggienreih«. Diese Log gien hat Giovanni da Udine mit Wandmalereien verziert, welche im Laufe der Jahre sehr beschädigt worden waren. Maler A. Montovani hat die Restauration gegenwärtig sehr befriedigend vollendet, während der Bildhauer Gillt die Gtucverzierungen wieder herstellte. Briden Künstlern wurde infolge dessen die Restauration der daran stoßen den Loggienreih« übertragen. f Dem Bildhauer Hornberger in Mannheim ist der ehrende Auftrag geworden, di« Statu« de» König» von Holland, Wilhrlm'» II., au»zuführen.
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