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Dresdner Journal : 19.02.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-02-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186702193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18670219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18670219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1867
- Monat1867-02
- Tag1867-02-19
- Monat1867-02
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Journal : 19.02.1867
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12. Ädmnlnur»1«»rrtsr: "brUvk: S'rblr—«xr. ^ijabrllok: 1 „ ld „ > tritt ?oit- u. 8t«mp«I- dloo»tlieb:— „ IS ,, luivklug dillm. Liürelv« : 1 „ Jaseratenpreisr: kllr ä«n k»un> einer e««p»Itei>ell Xeil«: I kixr. vnter „Lillxe»»i>ät" üis Leile: S klgr. Erscheinen: 7R^Iiob, mit Xnenebm« äer 8ooo- uoü k-eiertegs, Xdenli» kiir äen kolgenäeu Dienstag, den 19. Februar. Dres-nerIaurlml. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. 18«. »useratruamrahmr a»,aLrt,. L*lp«iU: k». Lv^uveeurr»,, (>'owmi,«»Qlir <i«> vreeckner ^onroel»; ebeock»,.. N. L-oi.»», Lv«»u L»»dLr, Lvlt»- Vte»-»r»»Lrart ».«.: klLL,»»»r»i» L Vo«,,.,»; L«rU»; ünoelveeob« Nuekk, tt»r»u«r»»'» Lureeu Nreme«: L. 8vui.orr»; Ire»!»«: Q. 8rL»»«»'»itimoac«lldllrv»i», t 8^»»i»u^ve»u; Urauteurt ». L.': 8nekt>.; LSI»:^o. LLo»u»»;r»ri»: L^v^e, r.L»ri„, Vvl.r.1»» ck6o., s», kluo» ä« I» Louive); kr»E t',. Ls»l-ios i Loobb.; Vi«n: Xt.. Orr»i.i». chrrmlagrdrrr Ldulgl. Lipeüition <i«, vreaüuer ckourunla, vreecieo, IL»r1«Q»tr»«— tiu. 7. Amtlicher Theil. Bekanntmachung, die Einberufung des Reichstags des Norddeutschen Bunde- betr. Nachdem die verbündeten Regierungen der Nord deutschen Staaten übereingekommen sind, die Einberu fung deS zurBerathung der Verfassung deS Norddeutschen Bundes gewählten Reichstags der Krone Preußen zu übertragen, so wird mit allerhöchster Genehmigung das i« GemäSheit jene- Uebereinkommens von Sr. Majestät dem König von Preußen erlassene Einberufung-patent nachstehend zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Dresden, am 16. Februar 1867. Ministerium des Innern. von Nostitz-Wallwitz. Forwerg. Einderufnngspatent für den Reichstag des Norddeutschen Bundes. Wir, Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen rr. thun kund und fügen hiermit zu wissen: Nachdem Wir mit den verbündeten Regierungen der Norddeutschen Staaten übereingekommen sind, zur Be- rathung der Verfassung und der Einrichtungen des Nord deutschen Bundes Vertreter der Nation zu einem Reichs tage zu versammeln, die gedachten Regierungen auch durch ihre Bevollmächtigten am 18. Januar d. IS. den Be schluß gefaßt haben, die Einberufung des Reichstags der Krone Preußen zu übertragen, und nachdem die» allgemeinen Wahlen am 12. Februar d. IS. stattge- fünden haben, berufen Wir den Reichstag des Nord deutschen Bundes hierdurch auf Sonntag den 24. Februar d. I«. in Unsere Haupt- und Residenzstadt Berlin. Gegeben zu Berlin den 13. Februar 1867. (I,. 8 ) (gez.) Wilhelm. (gegengcz.) von BiSmarck. Bekanntmachung, die Hagelschaden-Versicherungs-Gesellschaft zu Erfurt betreffend. Nachdem die Hagelschäden-Verstcherungsgesellschast zu Erfurt, einer Anzeige ihres Directoiiums zu Folge, am 4. laufenden Monats ihre Auflösung beschlossen hat, so wird solches unter Bezugnahme auf die wegen der Zulassung der genannten Versicherungsgesellschaft zum Geschäftsbetriebe in Sachsen unterm 16. April 1857 erlassene Bekanntmachung hierdurch gleichfalls zur öffent lichen Kenntniß gebracht. Dresden, am 15. Februar 1867. Ministerium des Innern, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. 1)r. Wrinlig. Fromm. Dresden, 1. Februar. Se. Königliche Majestät ha ben zu gestatten geruht, daß der Kommandant des 3ten Jäger-BataillonS Major Friedrich von Seydlitz und dessen Nachkommen den Namen „von Seydlitz - Gerstenberg " annehmen und führen. Dresden, 11. Februar. Sc. König!. Majestät haben zu genehmigen geruht, daß der Geheime Kammerrath und königl. schwedische und norwegische Gencral-Consul Karl Kaskel den ihm von des Kaisers von Oester reich Majestät verliehenen Orden der eisernen Krone l>. Classe annehme und trage. Nichtamtlicher TIM. u,verficht. Telegraphische Nachrichten. TageSgrschichte. Dresden: Verfassungsentwurf de» Norbdeutschen Bundes. — Berlin: ReichStagseröff- Feuitteton. Nekrolog. Am 11. Februar verschied hier in Dresden an Lun genlähmung nach nur zweitägigem Krankenlager Se. Ercellenz der königl. sächsische Generalleutnant a. D. Friedrich Gustav Adolph Senfft v. Pilsach. Ob gleich jede Begleitung dankend abgelehnt war, hatte sich dennoch bei seinem Begräbniß am 14. Februar ein zahl reicher Kreis von Freunden, Bekannten und Waffenge fährten an der letzten Ruhestätte eingefunden, und legte dadurch Zeugniß ab von der hohen Achtung und Aner kennung, die der Verstorbene in so reichem Maaße und allseitig besaß. Sein Andenken wird in der Armee, in der er 4 Feldzügen beiwohnte und der er 42 Jahre lang angehörte, ganz besonders aber in der Reiterei? deren früherer langjähriger und bewährter Führer er war, nie erlöschen. Sein Name ist mit dem großen Ehrentage der sächsischen Reiterei, der Schlacht an der Moskwa, unauflöslich verknüpft. Da der Verstorbene in seiner bescheidenen Weise fast nie über sein militäri sches Leben sprach, so sind die nachfolgenden Mittheilun gen vielleicht Manchem erwünscht. Senfft wurde am 25. December 1790 in Lützen geboren, wo sein Vater damals al» Major in dem von Kolltn her rühmlich be kannten Regiment der sächsischen CarabinierS diente. Seine Mutter war eine geb. v. Dießkau. Di« erste Ausbildung erhielt v. Senfft in dem Llterlichen Haus«, sein« writere auf der Fürstenschult zu Grimma, bi« rr mehrere Jahre, und bei seinen reichen Gaben mit gutem Erfolg, besuchte. Früh schon erwachte dir in seiner Familie von Geschlecht zu Geschlecht vererbte Luft zu hem Waffendienst, und bereit» Ende de» Jahre» 1805 trat er al» Leutnant in da» Regiment 6,r6a «lu-oorp» ein. Bei Beginn de» Feldzug«» 1806 wurde er in den nung durch den König. Die Frankfurter Deputa tion. Dienstauszeichnung für penstonirte Offiziere. Krieg»ministerialverfügung betreffs der Beutepferde. Preßproceß. — Hannover: Die Beeidigung der Beamten. In Steuersachen. — Kassel: Provin- zialsteuerdirection errichtet. — Kiel: Drputirten- bürgern Verweis ertheilt. — Schleswig: Regie rungsangelegenheit.— Wien: Kaiser!. Handschreiben an Herrn v. Majlath. Berichtigung in Journal sachen. Felvmarschall Graf Wradislaw f. Umge staltung deS kaiserlichen Wappens. Zur Donau- regultrung. Ernennung von Landmarschällen und Landeshauptleuten. Vermischtes. — Boden bach: Schlußtransport des sächsischen Feldhospi- tals. — Lemberg: Eisenbahnunglück. — Pefth: Ankunft der ungarischen Minister. — München: AuS der Abgeordnetenkammer. Abstrich in der Creditforderung für die Armee. Freisprechung. — Paris: Das neue Preßgesetz. Zur orientalischen Frage. Das Budget. Neuer HeereSorganisationS- plan. — Florenz: Neubildung des Cabinets. — Madrid: Ordonnanz betreffs geheimer Druckschrif ten. Marschall Serrano. Sreuersystemänderung auf Euba. — London: Vom Hofe. Fenisches. — St. Petersburg: Zur orientalischen Frage. In Sachen Polens. — Bombay: Von Bokhara und Kabul. — New-Uork: Tagesbericht. Briefwechsel zwischen Mr. Seward und Mr. Motlcy. Landtagsverhandlungen. (Sitzungen der Ersten und Zweiten Kammer vom 16. Februar.) Ernennungen, Versetzungen rr. im öffentlichen Dienste. Dresdner Nachrichten. Proviuzialnachrichten. (Chemnitz.) Vermischtes. Statistik und VolkSwirthschaft. Fenilleton. Inserate. Tageskalender. Vörsrnnach- richtrn. Beilage. Entwurf der Verfassung des Norddeutschen Bundes. TtlttzrapNische Nachrichten Paris, Montag, 18. Februar. (W. T. B.) Der „Constitutionnel" schreibt: Die Zeitungsnachrichten, wonach die Forderungen de» VirekönigS von Aegypten die Lostrennung Aegypten» von der Türkei betreffen sollen, werden offirirll al» tendenziöse Erfindungen bezeichnet. Florenz, Montag, 18. Februar. (W. T. B.) Der König hat den außerordentlichen griechischen Ge sandten Kondurioti« empfangen. Zu Ehren der An kunft de» österreichischen Gesandten, Frhrn. v. Kübrck, findet ein Hosviner statt. London, Montag, 18. Februar. (W. T. B.) Um laufenden Gerüchten gegenüber wird offirirll veröffent licht, daß die Prinzessin von Wale» seit mehrer« Tagen an einem gefahrlosen Rheumatismus leidet. In Ir land herrscht Ruhe. Tagesgeschichte. Dresden, 18. Februar. In der Beilage unsers heutigen Blattes theilen wir den Entwurf der Ver fassung des Norddeutschen Bunde-mit, wie der selbe am 7. d. Mts. in der Konferenz der Bevollmäch tigten der norddeutschen Bundesstaaten behufs der Vor lage an das Parlament definitiv festgestellt worden ist. * Berlin, 16. Februar. Nach Dem, was jetzt fest steht, wird, wie die „N. Pr. A." hört, Se. Majestät der König den Reichstag des Norddeutschen Bun de» am 24. d. M. selbst eröffnen. — Die Drputir- ten der ständigen Bürgerrepräsentation von Frank furt a. M. find hier eingetroffen, um Sr. Majestät Gcneralstab commandirt und auS besonderer Rücksicht der Reiterbrigade seines VaterS zugetheilt. Bei dieser nahm er an der Schlacht von Jena (am 14. Oktober), in welcher sich die sächsische Armee mit bekannter Tapfer keit, die Reiterei sogar mit theilwei» glücklichem Erfolge schlug, Theil. Nach dem Feldzug trat er in sein Regi ment zurück und wurde bereits 1807 zum Premier- leutnant ernannt. Als solcher folgte er der mobil ge machten Hälfte seine» Regiment» in dem Feldzüge von 1809 und focht mit dieser in dem Treffen von Linz (am 17. Mai) und in der Schlacht von Wagram (5. u. 6. Juli.) Die treffliche Haltung der sächsischen Truppen in dieser Entscheidungsschlacht erkannte der Marschall Fürst v. Ponte-Corvo, der sie den ganzen Feldzug über geführt hatte, durch folgende, unmittelbar nach der Schlacht an den sächsischen Heerführer Generalleutnant v. Zezschwitz II. gesprochene Worte an: „Hätte ich am 5. Juli gewünscht, der sächsischen Reiterei anzugehörrn, so hätte ich am 6. Juli die Ehre haben mögen, sächsi scher Infanterist zu sein". Bereit» 1810 rückte v. Senfft zum Rittmeister und Cvmpagniecommandautcn auf. In dem Feldzüge 1812 bildete da» Regiment 6,rä»-ckn oorp» mit dem Regiment Zastrow-Kürassiere, dem später noch das polnische Kürasfierregiment Malachoff»ki und die sächsische reitend« Batterie Hille zugetheilt wurden, die 1. Brigade (unter Generalmajor v. Thtelemann) in der 7. schweren Reiterdivision Lorge. Diese und di« 4. leichte Reiterdivision Rosnietzki formirte da», v. Latour- Maubourg, dem Bayard de» Heere», befehligte 4. Rei- tercorp». Schon nach kurzer Zeit hatte sich die sächsische Brigade die volle Anerkennung diese» hochverdienten Führer» erworben. Ihren schönsten Lorbeer aber pflückte sie sich in der blutigen Schlacht an der Mo»kwa (7. September). Hier fand unser 22 jähriger, aber bereit» vielfach bewährter Rittmeister (Napoleon sagt: „man dem Könige eine Petition zu überreichen. Die Depu tation besteht auS den Herren Vr. jur. Jucho, vr. jur. Schlemmer, Aler. Scharff, Phil. Schmidt-Poler, Jul. Chun. Der Inhalt ihrer Petition geht bekanntlich da hin, daß die der Stadt Frankfurt aufrrlegte Kontribu tion in eine preußische Staatsschuld umgewandelt und daß Frankfurt zum Sitze höherer Behörden gemacht werde. Der Tag für eine Audienz bei Sr. Majestät dem Könige ist noch nicht festgestellt. — In Verfolg der allerh. Ordre vom 17. Mai v. I. ist neuerding« durch allerh. Ordre vom 31. Januar d. I. genehmigt worden, daß für pensionirte, zur Disposition gestellte oder dem beurlaubten Stande angehörige Offiziere, wenn sie durch Heranziehung zum aktiven Dienste eine Gesammtdienstzeit von 25 Jahren erreicht haben, ebenso wie für die in jener Ordre bezeichneten Offiziere die Verleihung deS DienstauszeichnungSkreuzes be antragt werden darf. — Durch Verfügung deS Kriegs- ministeriumS vom 31. Januar d. I. ist in Betreff der Beutepferde Folgendes bestimmt worden: Nur Offi ziere und zur Thätigkeit mit der Waffe berufene Mann schaften haben Anspruch auf die in Alinea 3 des citir- ten Paragraphen ausgeworfene Prämie. Pferde, welche durch Vermittelung anderer Personen dem Besitz der feindlichen Armee entzogen werden, sind ebenfalls abzu liefern, doch wird für dieselben keine Prämie gezahlt. — Die siebente Deputation des Stadtgerichts verur- theilte am Freitag wegen Preßvergehens den Redacteur des „Kladderadatsch" Dohm zu sieben Tagen Grfängniß. ES handelte sich um den Artikel „Central bank. Bildung einer neuen Kommanditgesellschaft Jesu". Der Artikel ist am 25. Nov. v. I. erschienen, nicht confiscirt und die Anklage erst nach mehrer» Monaten erhoben worden. Hannover, 15. Febr. Der „Hann. Cour." schreibt: ES sind gegenwärtig die auf die Beeidigung der Beamten bezüglichen Ausführungsverordnungen er gangen, und wird demgemäß die Beeidigung derselben in nächster Zeit vor sich gehen. Was den äußerlichen Modus derselben angeht, so schwört der Vorstand einer Behörde in Gegenwart seiner Beamten zunächst selbst und nimmt dann diesen den Eid ab. Der abzulristende Eid ist für einen Diensteid erklärt und verliert mithin durch Niederlegung des Dienstes seine Kraft, so daß hierdurch bei der Berechtigung jedes Beamten zur Nie derlegung seines Dienstes dasjenige Bedenken gehoben ist, welches immerhin für die Beamten, die bekanntlich vom König Georg nur unter der, wenn auch noch so unwahrscheinlichen, Resolutivbedingung seiner Wieder besteigung des Thrones von ihrem Eide entbunden waren, darin liegen mußte, daß sie dem Könige Wil helm einfach und unbedingt den Eid leisten sollten. — Nach einem allerhöchsten Erlasse wird vom I. April d. I. ab für die Verwaltung der Zölle und indirekten Abgaben im Hannöverschen ein Provinzialsteuer- director mit dem Sitze in der Stadt Hannover mit den Pflichten und Befugnissen der in den alten preu ßischen LandeStheilen bereits in Wirksamkeit befindlichen Provinzialsteuerdirectoren bestellt und dem Finanzmini sterium unmittelbar untergeordet. — Die Erhöhung der städtischen direkten Steuern vorläufig für das Jahr 1867 in den ersten 6 Klaffen um 50, in der 7. um 40, in der 8. um 36, in der 9. um 35, in der 10. um 20 Proc. ist jetzt genehmigt. Für daS erste Quartal muß der Steuerzuschlag nachgezahlt werden. Kassel, 14. Februar. (Fr. I.) ES ist nunmehr durch allerhöchsten Erlaß vom 8. d. Mt». bestimmt, daß vom I. April d. I. ab für die Verwaltung der Zölle und Innern indirekten Abgaben in dem ehemaligen Kurfür- stenthum Hessen, dem Herzogthum Nassau, sowie in der ehemaligen freien Stadt Frankfurt und den durch Gesetz vom 24. December 1866 mit der preußischen Monarchie vereinigten LandeStheilen, mit Ausschluß des Kreise» Schmalkalden, der frühern bayerschen Enklave Kauls dorf und deS OberamtSbrzirks Meisenheim, der Sitz der Steuerdirection hierher kommt. Schmalkalden und Kaulsdorf werden der Verwaltung des Generalinspcc- tor» de» Zoll- und Handelsvereins der thüringschen reift schnell auf dem Schlachtfelde") auch die erste, heiß ersehnte Gelegenheit, sich auSzuzeichnen. Obgleich die sächsischen Regimenter bereits auf zwei Drittheile ihres Bestände» zusammengeschmolzen, waren sie dennoch stär ker, als alle übrigen Regimenter der Armee, und er hielten ob ihrer trefflichen, echt militärischen Haltung, als sie in früher Morgenstunde jenes denkwürdigen Tage» an den stolzen Kaisergarden vorüberzogen, au» den Reihen dieser Elitetrupprn laute Beifalls- und Be- willkommnungSruse. „Gewiß da» schönste Lob, daS einer Truppe zu Theil werden konnte." Nach dem bald erfolgten Tode eine» Vordermannes führte v. Senfft nicht nur das Kommando seiner, der ersten, sondern auch das der zweiten Compagnie, die zusammen die' 1. Schwadron des Regiments bildeten. Die sächsische Reitrrbrig«de begann ihr blutige» Tagewerk früh gegen 8 Uhr mit dem Angriff auf mehrere russische Earrös, die link» von dem brennenden Dorfe SemenoffSkoy aus gestellt waren; dieselben wurden gesprengt und auch die zur Unterstützung herbei eilende Reiterei unter Mit wirkung der westfälischen Kürassiere (2. Brigade der Division Lorge) geworfen. Von 10 Uhr früh bi» 3 Uhr Nachmittag» mußte die Division in heftigem Ka- nonenfrurr dem russischen Centrum gegenüber halten, welche» die Höhen, deren Mittelpunkt die RajeffSki- schanze bildete, besetzt hatte und war so gewiß der schwer sten Probe, die einer Truppe wrrden kann, unterworfen. Endlich, kurz vor 3 Uhr, brachte «in Adjutant Napole on» de» längst erwünschten Befehl zum Angriff. Die Brigade Lhielrmann stürzte sich, in Schwadron»roloune recht» formirt, die 1. Schwadron 6,r<>«-4» «»rp» unter v. Senfft an der Spitz«, trotz de» heftigsten Feuer» ans die Schanze und nahm sie im erste« Anlauf. Der Bri- gadeadjntant v. Miackwitz war der erste, v. Senfft der zweite in derselbe«. Di« russisch« Urlilleriste», die Staaten und Meisenheim der Steuerdirection zu Köln überwiesen. * Kiel, 16. Februar. (Tel.) Den bei der Einver- leibungSfeier nicht erschienenen 11 städtischen De putaten wird durch Rescript des Oberprästdenten ein Verweis ertheilt und bei künftigem Ungehorsam mit SuSpendirung der Städteordnung gedroht. Schleswig, 14. Februar. Die „Fl. N. Ztg." be richtet: Die für unsre Stadt nicht nur, sondern für daS ganze Herzogthum Schleswig so wichtige Frage per Auf hebung oder Verlegung unsrer Regierungsbehörde scheint zunächst zu Gunsten Schleswigs entschieden zu sein. Denn wie wir au» guter Quelle erfahren, ist durch eine aller höchste Resolution bestimmt worden, daß derFrhr. ».Zed litz auch ferner bis auf Weiteres an der Spitze der Ver waltung des Herzogthums Schleswig verbleiben soll, mit den Functionen als Vorstand der königlichen Re gierung zu Schleswig und mit den Amtsbefugnissen eines Regierungspräsidenten in den altpreußischen Provinzen. Durch dieselbe königliche Resolution ist die amtliche Stellung des Barons Karl v. Scheel-Plessen dahin feftgestellt, daß dieser an der Spitze der Verwaltung beider Herzogthümer die Functionen eines Oberprä- sidenten in den alten Provinzen ausüben soll. * Wien, 16. Februar. Die heutige „W. Z." bringt folgendes (bereits telegraphisch erwähntes) kaiserliches Handschreiben an den ungarischen Hofkanzler v. Majlath: „Lieber Hofkanzler v Majlath I Indem Ich Sie über Ihr Ansuchen von der Stelle Memes ungarischen Hoskauzlers in Gnaden enthebe und Ihnen in Anerkennung Ihrer treuen und ausgezeichneten Dienste taxfrei das Großkreuz Meines St.-Ste- phanordens verleihe, ernenne Ich Sie zugleich zu Meinem ckex 6nri«s für das Königreich Ungarn." Ferner enthält das amtliche Blatt folgende Berich tigung: In einer Wiener Korrespondenz der in Prag erscheinenden „Politik" wird von einem „Pakt" erzählt, welchen die „Neue Presse" angeblich „mit dem Preß- hepartement des Barons Beust cingeg«ngen ist" und wonach diesem Blatte statt einer Subvention der Stem pel vergütet werden soll. Wir sind ermächtigt, diese Mittheilung als eine pure Erfindung zu bezeichnen, de ren zweiter Theil namentlich eine Insinuation enthält, welche wir mit aller Entschiedenheit zurückwcisen müssen. — Ein General, dessen Name ruhmvoll in der Kriegs geschichte Oesterreichs verzeichnet ist, Eugen Graf Wra- tiSlaw-Nettolitzky ». Mittrowitz, Ritter deS goldnen Vließe», Großkrruz deS Stephan- und LeopoldordenS, Ritter des Marie-Therestenordens u. s. w., Felvmarschall, zweiter Inhaber des Kürasfierregiment» Nr. 1 und Haupt mann der Arcierenleibgarde, starb vorgestern Nachts. An demselben Tage hatte Erzherzog Albrecht noch den greise^Feldmarschall besucht. Für gestern war der Besuch Sr. Majestät des Kaisers bei dem Kranken angesagt. — (Deb.) Die Umgestaltung des Mittlern kai serlichen Wappens wird nach einer allerhöchsten Ent schließung auf folgende Art geschehen: Die durch den Wegfall des lombardisch venetianischen Schildes und durch das entsprechende Hinaufrücken der Landeswappen der übrigen altösterreichischen Erblande entstehende Lücke wird durch die Wappen von Krain in Vereinigung mit jenem von Kärnthen ausgefüllt, dem Lande Steiermark aber ein selbstständiges Schild zugewiesen. Die LandeSwappen find daher in folgender Weise zu gruppiren, und zwar: rechts oben Ungarn, darunter Galizien, dann Oesterreich unter der EnnS, Salzburg, Steiermark (ohne Vereini gung mit Kärnthen), endlich auf der Mittlern Schwanz feder Tirol, hierauf zur linken von oben herab: Böh men, Illyrien, Siebenbürgen, Mähren und Schlesien (vereinigt), dann das neue Schild, aus den neben ein ander gestellten Wappen von Kärnthen und Krain be stehend, mit dem Herzogshute darüber. In der Um schrift des Mittlern Staatswappens haben die Worte: „lomdarsia« et Venetwrum" einfach wegzubleiben. — (Pr.) Generalmajor Julius v. KirchSberg und Oberstleutnant v. Kopfinger sind bestimmt, an der Com mission zur Regulirung der österreichisch-italie nischen Grenze theilzunehmen. — Vom Kricgsmini- sterium sind an sämmtliche Commanden und Armeedivi sionen die striktesten Weisungen ergangen, von Eeiz« der bis zuletzt gefeuert, wurden fast alle an ihren Geschützen niedergehauen. Die Regimenter Zastrow und Mala- chossSki wurden wihrend des Angriffs nach dem rechten Flügel der Oaräa cku-eorp» und rechts seitwärts der Schanze dirigirt, noch weiter rechts befanden sich di« westfälischen Kürassire. Die französische Retterdivision Drfrance folgte auf dem linken Flügel und ging einige hundert Schritt links seitwärts der Schanze vor. Der russische Feldherr, welcher die entscheidende Wichtigkeit deS verlorenen Punktes genau kannte, ließ schnell und von allen Seiten her zahlreiche Unterstützungen vorrückrn. E» entspann sich nun um und in der Schanze rin er bitterter, blutiger Kampf. Erst nach langer Zeit gelang e» der russischen Tapferkeit und Uebermacht, das ver lorene Terrain wieder zu gewinnen und die Angreifer bis in ihre frühere Stellung am Fuße der Höhen zu rückzuwerfen. In der Schanze selbst hielt sich aber eine kleine tapfere Schaar 6»r«lo»-<Iu-corp» unter Führung von Senfft und Minckwitz. Sie wollten die mit so vielem Blute erkaufte Schanze, von deren Besitz da» Schicksal de» Tage- abhing, lebend nicht ver lassen. Pardon wurde weder gegeben noch verlangt. Da» kleine Häuflein war berei!» auf 10 Mann zusam- mengrschmolzen, da nahte sich endlich im letzten, im allerletzten Augenblicke Hilfe. E» war ein italienische» Jnsantrrieregiment, welche» die Ruffrn in kurzer Zett au» der Schanze hinauSwarf und dekrn weitere Der» theidigung übernahm. Gleichzeitig waren auch di« Trümmer der Brigade Thielrmann, diesmal da» Regi ment Zastrow an der Spitze, zum neuen Angriff auf dir Höhen vorgegangen. Murat. Neapel» tapferer Kö nig, ritt in seinem rigenthümlich theatralischen Anzuge, ohne da» Schwert zu ziehe«, bei diesem Angriffe theil» vor, theil» neben der Brigade. Wen« die Kartätsche« so recht lebhaft an die Kürass« schlüge» nutz die fest ge»
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