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Dresdner Journal : 04.12.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-12-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187012047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18701204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18701204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1870
- Monat1870-12
- Tag1870-12-04
- Monat1870-12
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Journal : 04.12.1870
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MW 1870 Sonntag' den 4.'December. Sdonnamentipr-ot««» Io rreii—o tritt MNrlick Dres-nerIournal öunäe» koit- ov<! Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann lestn» mftgltheilte« Luftschiffttnachn'chten westntlich abwttcht. Es heißt nämlich darin: «rti! Actio» Soma», 1 i I ln»er»t«upre1»«t äs» kaum viv«r aaoperltou«» 2«ü«! N^r. votor „Liugoouuut" -io 2«il«i 8 Xxr. Ariebalno«» N»Iieil, mit llumabmo äsr 8oon- 006 ?eiertox», ^k«nä« Mr ä«u folxsoäso 'lux. i 7«^. vr. . »it. «olt. r»7». IO'/,, t 17K, att. - rv"/.^ lost- err» Egr.. b»-ea d vo. wieder 24 neue »Münchner Bilderbogen* zur Kurzweil und Belehrung der lieben Jugend erscheinen lassen. Neben Eostüm- und Jagdbtldern, Architekturen und Lavdschastln fehlt et nicht an ergötzlichen Bilder. Possen. Daß alle Darstellungen ein lüostlertschrS Ge- präge tragen, ist ein aller Vorzug der genannten Bil derbogen. Und auch dieimal begegnen wir unter den Zeichnern derselben renommtrten Künstlernamen. ^Lo z. B. hat der bekannte Schlachtenmaler Horsch.lt rin paar prächtige Schilderungen au» dem Kaukasus ge» liefert. avoo 8OOV >. Vee. «». 00, Lalle» »dSrpml dl. awen- i, »idU. dl. Db°. lew fair -k. Ver- !>e ». »»orte m iß Lao», a L«»d- a-wuch»' aisna»«' Grie«. lieht 0>t. ehl »sh. - aare —. 4 Hao«, eb-«, Erbse» l-L.. «. - L. Gentos: ttocke» Ein sinniger Bilderschmuck, bestehend au» sauber aus. geführten Holzschnitten nach Zeichnungen von K. G. schlagen, knüpft Pauline Schanz an letztere eine An« zahl heiterer, gefälliger Lieder, in welch« sich ein kind lich,- Gemüth gern versenken wird. Auch für Bilderbogen ist gesorgt. Braun und Schneider in München, die bekannten Herausgeber der »Fliegenden Blätter*, haben auch in diesem Jahre B.; HE. t iö» ». tM0 Albens «7 t vooL. iNct. b. ehe». tovUlr^r Hervorrufen. Für die reifere, namentlich studirende Jugend dürfte sich in Hermann Rheinhard'» Album de» classtschen AlterthumS* (Verlag vou Karl Hoff- manu tu Stuttgart) rin ebenso prächtige- als nützliches Festgeschenk biete». Auf 72 tu Farbendruck gut aus. geführten Tafeln «erden darin alle Segenstaude des antiken griechischen und römischen Lebens, die für die st Kunstfreunde machen wir auf den soeben au-ge gebenen »Katalog de- Kunstverlags von Ernst Arnold in Dresden (Schloßstr.)* aufmerksam. Der vortheilhaft bekannte Verlag dielet eine reiche Auswahl von werthvollm Kupferstichen uud Radirungen, Sa«, melwrrken, Lithographien, Karten, Photographien u.s.w. Unter den Kupferstichen befinden sich seltene und in» teressante Folgen von Probedrücken. Dem EommisfionS- Verlag von Ernst Arnold gehört auch das Kupferstich, werk der k. Gemäldegalerie zu Dresden an. Das Werk, das im Jahr« 1753 begonnen, ist gegenwärtig 1870 beendet worden. Dasselbe enthalt 153 Blätter in drei Abteilungen. Kür die Besitzer der 1. uud 2. Abthetluug wird die Nachricht vou Inter,sse sein, daß nun auch die 3. Abthetluug dieses großen Werkes vol- lendet vorltegt. Literarische Neuigkeiten. Ehr. Stein: Auswahl geistlicher Lieder und Psalmen Potsdam, Stein. —- Gustav Karpeles: Unter Palmrn, Literatnrbilder. Berlin, L-we«ft«ia. — I. Kastenrath: Das Buch »riuer spanischen Freunde. L ipgzig, Mayer. — L Götzingrr: LUrraturbeittäge aus St. Galle». Bern, Jugend von Interesse sind, dem Auge vorgeführt. Der Inhalt ist somit ein sehr mannichfalltgrr. Landschaften und Bauten. Trachten und Sitten, häusliche- und öffentliche- Leben, Kriegs- und Fiiedrn-acte, Theater und Gölttr finden sich tn dem Album zur Anschauung gebracht und zwar in klaren und wirkungsvollen, dem Grdächtniß sich leicht einprä senden Bildern, welche nach den besten Vorlagen, nach Photographie oder nach den größeren Bilderwerken von Ptranest, Blouet, Gail- babaud u. s. w. au-gesührt find. Nur einige wenige Gegenstände glaubte der Herausgeber tn freier Eom- posttion darstellen zu sollen. Auch der beigegebene Trxt, der sich auf eine kurze Erklärung der Bilder be schränkt, darf al- zweckentsprechend bezeichnet »erden. Wie sehr dergleichen Anschauungsmittel zur Belebung des Unterrichts erwünscht sind, ist von Philologen und Schulmännern schon oll ausgesprochen worden. Für ein kindlicheres Alter schlagen wir ein hübsches Liederbuch vor, da-, im Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig erschienen, unter dem Titel: »Mancherlei au- deS Leben» Mat,* Jllustrattvnen von OSkar Pletsch uud Dichtungen von Pauline Schanz ent hält. Beide Autoren, der Künstler wie die Dichterin, stnd vou den Kindern wohl gekannte und gern ge» Theater: »Die Rainen vou Athen*, »Adelaide* (Herr Jauner auS Dresden als Beethoven) und »Die Ge schöpfe deS Prometheus* (Vallet); zum Schluß der Feier. den 17. Aufführung de- »Fidelio* im Theater mit drei zu diesem Werke geschriebenen Ouvertüren, Prolog, Epilog und Aufstellung der Büste Beethoven'-. st Weihnachtsliteratur. Weihnachten naht und der sorgende Blick der Liede steht sich bereits auch auf dem Büchermärkte nach paffenden Festgaben um. Nen. sehene Freunde; auch die vorliegende Gabe wird sicher _ . willkommen sein. Mit echt künstlerischem Auge hat >t die Stimmungen, welche die Lieder Pletsch darin der Natur wieder eine Reihe prächtiger Ktndrrgcstalten und KindersceutN abgclauscht. Glücklich den naiven Ton treffend, deu die reizenden Bilder an- »Sbarr a 18« »e b* -MÄLL' amercka». '/» »ft. Sill«. reich.Looj« ». ich-Losse „1 . Staat-anl 7HH «k tti«. Lei»,.- »b.-Zitt. Lisd. äiseod. bi lp; > ; gal. L«I> )iv.) ab» — Ej : sechs. Lail- Baukatt. IN > G.; wem «raer Bail- EreditacUe» r Baokatti« Eocitttl«- elseulelln » . E; isewoikr ll. Kor»>p.-Ka Daatpfichtss. bdamrnch'ff. «schUppschiss- iederltgiitza ld. Feonoer- >lr. — , 180 Li )iv. 141 Ei tchs. Masch. Li enb. ». 18« G.; »ftm. -lo-b galiz. Son st; do. »eoe b»t>m. Nord- Bodenbach« irno». »e« »is.ud. olle lbv« Gl W »ahr.-schles. inscheNor». tiger Esa- r Prior, »sh Weiter ist vom Sroßherzog vou Mecklenburg folgende Meldung eiugegaugev: Janvtllr, Freitag, 2. Dec mber. Heu'e Bor. mittaa 8 Uhr auSqerückt, eutwittelte sich eine «schlacht vorwärts Bazoches-lr- Haute»; ^10 Uhr war der Feind, noch he füge« Kampfe mit der 17. Infanterie division, gefolgt vom 1. bayerschen ArmeecorpS, uuler- stützt durch die 4. Eavaleriedivtston, über Loigny geworfen. Die 22. Infanteriedivision, unterstützt durch die 2. Eavaleriedivtston, hat Poupry mit Sturm genommen und den Feind auf Artenay zuzurückge. drängt. Bei Loigny wurde do- XVI. französische Armee- corp-, bei Artenoy das XV. geschlagen. Viele Hun. dcrt Gcfaigene wurden «ingebracht und 11 Geschützt >« Feuer genommen. Der feindliche Verlust ist bedeutrnd; der diesseitige Verlust ist noch nicht zu übersehen, aber viel geringer. Friedrich Franz, Großherzog. Brüssel, Freitag, 2. December. (W. T. 8 ) Folgende neue Luftballonnachrichte« aus Paris vom 2V. November find hier ein getroste»: Durch ein Decret wird den Journalen lei Strafe der Unterdrückung jede Veröffentlichung über Truppenbewegungen, mit Ausnahme d>r von der Rc. gierung ausgehenden, strengstens untersagt. Eia fernere» Decret verfügt, daß alle bei de» Kaufleuten vorhandenen Vorräthe an gesalz-nem Schweinefleisch, sowie ein« Anzahl anderer ausdrücklich aufgeführter Gattungen von LebenSmittcla der Regie- rung zur Verfügung gist.llt werdcn müssen. Dem olficiellen Berichte über di- letzten Kämpfe (bis zum 29. Nev mber) zufolge, begannen die fian- zösischen Offenstvblwegungen am 28. November Abend- mit lebhafter Kanonad: bet GenncvtllierS. Am 29. No» vember fand bei Tagesanbruch ein Ausfall gegen die Positionen bei Buranval und di- Höhen von BoiS- preau statt. I« Süden rückte General VInoy gegen L'Hay und den Bahnhof von Ehotsy-lc-Rot vor. Di« sranzistschen Truppen drangen dis zur ersten feindlichen Linie, erhielten Bifehs, nicht vorzurücken, da rin weitere» Vorgehen nicht im Plane der Generäl« gelegen hab«. Ein Decret erkläit, daß die erste Division de» XVI. Eorp» und die Führer sich durch Unerschrocken heit und Kaltblütigkeit ausgezeichnet haben. General Ehauzy ist zum Großosfiztrr der Ehren- ltgioL^numut, General Cambrtel» hab das Lom- mando de» JnstructivnSlagers von Bordeaux erhalten. Pesth, Freitag, 2. December, Abends. (W.T. B) Der russische Gesandte Nowikow wird die figvalifirte Antwort der russischen Negierung (vgl. unter .TageSgeschichte*) erst übermorgen (Sonnlag) i» Wien de« Reichskanzler persönlich übergebe». In der heutige» Sitzung des Subcomitös der ungarische» Delegation erklärten Graf Beust, Ba ron Kuhn und Graf Andraffy die militärische Lage für vollkommen befriedigend. Die politische Lage sei zwar ernst, gebe aber keineswegs Anlaß zu großen Besorgnissen. Nichtamtlicher Theil. Telegraphische Nachrichten. Dresden, Sonnabend,S. December. Se. Ma- jeßät der König haben von dem Höchstcowmavdiren- Lu des LH. ik. sächsischen) Armeekorps, Prinz«« Georg köuigl. Hoheit, das nachstehende, vom 2. De- müder Abends datirte Telegramm erhalten: „Heute (Frritag) fr«h ^8 Uhr nahmen 2 Batail- llae des 8. Infanterieregiments Nr. 107 Brie sar- Rarne, gleichzeitig die Württemberger Thampiguy krch Uebersall. Später entwickelte der Feind große Raffen. Das Gefecht endete etwa S Uhr Dach- »ittags mit Behauptung der Stellung, aber be trächtlichen Verlusten, besonders stark beim Schützen- uud 8. Infanterieregiment. Diese vvd die ander« i» Gefecht gewesene« Truppe« föchte» btwu»dervs- »ürdig. Einige Hundert Gefangene gemacht. Georg." Berlin, Sonnabend, 3, December, Nach«. A 2 Uhr. (W. L. B.) Bon Sr. Majestät de« Könige i- au Ihre Majestät die Königin das folgend« relegraam augrlaugt: Lersailles, Freitag, 2. December, Mittags 1 Uhr. Gestern -ar kein Gefecht. Hent« die «och »o« Aeivde besetzte« Punkte diesseits der Marne durch Prenßev, Württe«berger «nd Sachse« wie- Kriegs-Rachrichte». * Berlin, 2. Drccmber. Der »St.-A.* schreibt in seiner heutigen übersichtlichen Mitiheilavg über die neuesten Vorgänge auf dem Kriegsschauplätze: In Pari- muß man mit Sicherheit auf da- Gelingen des Durchbruchs der Loirearmee und auf das Naben der Hilfe von dort gerechnet haben, denn am 29. No vember, einen Tag, nachdem dl« Loirearmee die II. Ar me« bet Beaune-la Rolande angegriffen hatte, versuchte General Trochu durch einen starken Ausfall die Eer- nirungtlinle im Süocn zu durchbrechen, jedenfalls tn der Absicht, sich mit der Lotrearmee tn Verbindung zu setzen. Der Durchbruch mißlang, ebenso wie ein am folgenden Tage, am 30. November gemachter Ver such, mit größeren Strei kräften nach Osten hin, längs der Marne, die Encetnte zu durchbrechen. In den nev wir in Folgenden einige Werke, welche diesem Zwecke nach verschtedeuen Nicktungen hin entgegen- kommen. So zunächst rin schön auSgestattrtcS Buch auS de« Verlag von Rud. Los- tn Leipzig, welches den Titel führt: »Stunden der Andacht tn poett- schem Gewände. HrrauSgegeben von Gottfried Schwarz*. Dasselbe ist eine treffliche Blumrnlrse auS den Werken der berühmtesten religiösen Dichter und wohl geeignet, dm rrlegiösrn Bedürfnissen der Fa milie tn rechter Welse zu dienen. Die mit Geschmack auSaewählten Lieder, die durchgehends auf einem rein christlichen Standpunkte stehen, sind für alle Lebens- Verhältnisse de» Menschen berechnet, und r» dürfte kaum einen Moment im Leben geben, den sie nicht berühren. Preußen, welche in Amten» waren, dies: Stadt verlassen hat und auf der Landstraße nach Part» abmarfchtrt ist. Dieser Abmarsch scheint infolge von telegraphischen Befehlen von Versailles staitgefun- den zu haben, da man bei dem großen Ausfall, welchen die Vertdridiger von Pari» machten, der aber zurück- geschlagen wurde, für alle Fälle Vorsorge treffen wollte. Stuttgart, 2. December. (Tel.) Der »Staats- anzeigrr sur Württemberg* meidet: Der Köaiq hat telegraphisch dem General v. Obernitz scine Befriedi gung über da- tapfere Verhalten der Truppen in dem Kampfe vor Part- vom 30. November ausgrdrück», und die Sorge für die Verwundeten dem Prinzen Hermann von Weimar empfohlen. Der Prinz von Weimar hat weitere Detail- über die Verluste nach hier telegraphirt: Todt sind 8 Offiziere, verwundet 32. Von der Mannschaft etwa 400 todt, 600 verwundet. Besonder- gelitten haben da- erste Infanterieregiment und das zweite Jägerbataillon. Die Artillerie hat zwar viele Pferde, aber wenig Mannschaft verloren. Die Cavalerte hatte geringe Verluste. München, 2. December. (Tel.) Da- heute früh au- versatlle- gemeldete glückliche Gefecht de» Corp» v. d. Tann westlich von Orleans hat am 29. No vember stattgrfunden. Aus Tours, vom 1. December Nachmittag», au- dem »RegterungSpalaste* dattrt, bringt da- Wiener »Corr.«Bur.* einen angeblich durch den »Ballon deS Luftschiffer- Alfred Martin* dahin gelangten Bericht auS Pari- vom 30. Novbr. Abend- über die Kämpfe dieses Tage-, welcher in einigen Punkten von den Tagesgeschichte. Dresden, 3. December. DaS heute hier ringe- troffene 49. Stück dc» Bundesgesetzblattes deS Norddeutschen Bunde» vom Jahre 1870 enthält: Nr. 590) Gesetz vom 29. Novewbrr d.J., den srrnera Geldbedarf für die Kriegführung betrrffcud; Nr. 591) Ernennung deS Lloyd-Agenten Langford in Padstow zum Viceconsul de» Norddeutschen Bunde» daselbst. 8. Berlin, 2. December. ES ist möglich, daß mor- grn die drei süddeutscheu Verträge im Reichstag noch nrcht zur Verhandlung kommen, fall- nämlich die Ja- «DrtUth» Eompa«mc» brr Freikorps o»S de» vo-ese» tLmpfle» «m »0 Lowder bei Rait» und warben von den Modtt^rbe» von Beaune tapfer unterftRtzt Der Sie, »ar voUnrad,,, di« Verluste de» Feinde- siad bedeutend, die Lodte» der Preussen bedecken die Straße. ES wurden td Preuße» ge- sanaeu. Die Preußen rSnmten da- Arrondissement Beudome »ollftSnd «; wie »ersichert wird, solle, auch Eloye-, Ebateaudun »dChneaaueuf»erLumt sei». — Nachrichten d», der Loire, »0. November, melden, daß der Feind »wei Mal Mai,itre- aa,e,riffen und zwei Mal ;oriigeschlagen wnrde. Wir nah- men einen Oisftier und Soldaten gesaageu. Der Kampf dauerte « Stauden, untre Verloste find unbedeutend, die Drop- pe» find voll Eifer und Enthnfia-mn» * Drr über dies« Kämpfe der Freischaareu uoch au»- stehend« Bericht de- General- v. Werd«r wirv diese» fraoz-sischeu »Steg* wahrscheinlich wieder sehe rcdu- cireo, der schon nach der Zahl der gemachten Gefan genen (wenn die Sache überhaupt wahr ist) sich i« sehr bescheideueu Grenzen gehalten zu haben scheint. — Endlich liegt h.ute auch »och eine französische Mel- duug vor au- Lille vom 30. November, wonach au diesem Tage die Preuße« A«ien- plötzlich grräumt habe« sollen. (Vgl. oben unter,Versailles*.) — Der »Stöcle* vom 28. November verlangt die strengsten Maßregeln gegeu die ehemaligen Deputiere» deS rechte» uud linken CentrumS, welche das Blatt offenbarer Umtriebe zu Gunsten der Einberufung einer Eoustttuaute beschuldigt. — I« vrüffel etugelrofseue» Berichte» zufolge hat Gambetta eine Proklamation an die Armee vo» Le ManS gerichtet, in welchem er sie beschwört, bei dem bevorstehenden Zuge zur Befreiung von Pari- Stand zu hatten. Jever Fußbreit Laude-, den sie auf- grben würde, wüßte die grausame Bedräugntß ter Belagerten vermehren. Die Proclanation sagt u. A.: „Rettet Frankreich und die Republik! Voa nuu au sind betse unauflöslich verbunden im Glück w le im Unglück.' — Der „Phare de la Loire* vom 28. November meldet, daß der Rrdacteur und der Gerant der „Union du Maus*, eine- clericaleu Blaitet, vor da- Kriegs gericht gestellt wurden, weil sie die Generäle gegen einander aufgereizt hätten. — Die Handelskammer in Dünkirchen macht bekannt, daß zwischen diesem Orte uud Bordeaux rin rcgelmädiqrr Postdampferdtenst eröffnet worden ist. — Die sür die Nordseeflotte bestimmten Kriegs schiffe haben Ordre erhallen, sich sür zwei Monate mit Lebensmitteln auSzurüfteo. Feuilleton. s Dresden. Nachdem Professor vr. Hettner am 28. November über Correggio und Tizian gesprochen hatte, schloß er am 1. December den Sykin» seiner kllnstgrschtchtlichen Vorträge mit der Schilderung drr Maler der Gegenreformation, der Earacci, Tara- vaggto u. s. w. Gleich den frühern Vorlesungen, br- kündeten auch diese beiden letzten die feine, in da» We sen der Erscheinungen etndrtvgrnde Kunstanschauung de- Vortragenden, die sich nicht mit einer blo» ästhetischen Beobachtung der äußern Formbildung begnügt, sondern au- der bildnerischen Hülle den Pul-schlag herau-fühlt, welcher da» Herz einer Zell bewegt. Daß da- Pu blicum die glänzenden Etgrnschasten de» Kunstgelrhrtrn zu würdigen weiß, bezeugte die lebhafte Lhcilnahme, welche sämmtltche Vorträge fanden. (In unsrer letzten Notiz über den Rapharlvortrag sind einige Druckfehler stehen geblieben; dteselben werden indessen vom Leser selbst bereit» berichtigt worden sein.) Leipzig, 1. December. Ueber da» Programm drr hiesigen Beethovenfeier wird der »L. Ltg.* au» zuverlässiger Quelle Folgende» mllgrthrilt: Sie beginnt am 11. d- M. mit der Aufführung der Ai«" »olowoi» durch deu Rtedel'schrn Verein unter Mitwirkung der, vou der Bußtag-ausführuug her bekanuteu trefflichen Kräfte. Am nächstfolgenden Tage, al» dem Geburt», tage Sr. Majestät de» König», wird nur eine Veethovin'« iche Ouvertüre bei der Theatervorstellung zur Au-füh- rung kommen, am 13. Kammermusik im Gewandhaus«, deu 14. im Theater Aufführung de» „Egmout*, bei welcher Direktor Haase al» Alba auftreten und Frl. Ulrich au» Dn»deu Mitwirken wird, deu 15. Aufführung der S. Symphonie im GrwandhouSsaal«, den 16. im nächsten Tagen muß es sich entscheiden, ob General Trochu die Vergeblichkeit flraerer Versuche, mit irgend einer französischen Eutsatzung-aimee Verbindung zu erlangen, und damit di« Erfolglosigkeit de» fernere« Widerstande- der Hauptstadt etugesehcn haben wird. Mr deu Fortgang der Operationen an der Loire ist-daran zu erinnern, daß sich nördlich drr Loire voa Gim bi» Orleans der große Wald voa Orleans bin- zkh, welcher die Bewegungen größerer Trupp cnmasse« hindert, und daß sich südlich der Loire zwischen Gtcn, Bterzon, Blois «nd Orleans die Solvgne erstrrckt, etM -ve sumpfige Lmdschast, welche in der gegen wärtigen Jahreszeit sür umfassendere militärische Opera tivsten ganz ungeeignet ist. — Ueber da» Eorp- deS Großherzogs von Mecklenburg - Schwerin liegen au- neuester Zeit nur auS franjöstschen Quellen fiammrndc Nachrichten vor, denen zufolge sich jene- LorpS tu räscher Vorwärtsbewegung westlich von der II. Armee befindet. — Die Hoffnungen, welche die Pariser Machthaber auf die französisch« Nord armee gesetzt haben, stnd durch die Kämpfe bet Amten- al- vereitelt zu betrachten. Im Osten Frank reich- ist rin Versuch Garibaldi'-, da» Haupt quartier dc» 14. Armrecorp» in Dijon zu über fallen, sehr zu seinem Nachthetl au-geschlagen. Seine Truppen wurden am 26 November bei Paique» schon von den deutschen Bor posten zurückgewies n. General v. Werder ging hierauf selbst zum Angriff über und traf am 27. bet PaSqurs uoch die Arrteregarde deS Garibaldr'- jchen Eorp-, welche geworfen wurde, worauf der Rückzug der Garibaldianer in Flucht au-artete. Versailles, 29. November. (Wes.-Z.) Die hiesige Garnison tst seit gestern marschbereit, da- Fort Jssy und VanvreS, sowie der Mont - Valörien unterhalten seit grst rn Abend ununterbrochen «in starke- Feuer. Heute Morgen gegen 7 Uhr nahm die Kanonade von Fort Ivry und Sharenton so starke Timrnsionen an, daß der Artillerie de» V. Eorp- hier der Befehl 'ge- geben wurde, die Geschütze auf der Place-d'Armr» und tn der Avenue.St.-Eloud zum evkutuellen Abmarsch zu postiren. Seit ^9 Uhr Morgen- st« Herr die Geschütze und S«n»ttät-colovnen auf den benannten Plätzen, jeden Augenblick deS Befehl» gewärtig, an den Kampfplatz gegen daSUm 6 Uhr brach drr Feind beim Fort Jvr y Ämtttchrr Theil. Dresden 30. November. Se. Majestät der König ftien dem Rector der Fürsten- und LavdeSschulr St. Nra in Meißen, Professor vr. Friedrich Frauke, da» -»»thurkreuz II. Elaste de» Albrecht»orden- zu ver- leihen geruht. Dresden, 1. Deccmbrr. Se. Königliche Majestät ttben dem Registrator Johann Ehrtstian Earl Otto beim OberkrtegSgericht die goldene Medaille de» Ver dienstorden» allergnädigst zu verleihen geruht. Dresden, 2. December. Se. Majestät der König hohen allergnädigst geruht, die Vicefeldwebel: Wolf imd Wrt-ke de- Ersatz-Bataillon» de» I. (Leib-) Grenadier-Regiment- Nr. 100 und Kegel der Fe- ftun-S-Artillerte-Abthrilung Nr. 12 zu Secoudelieute- navt- d«r Reserve zu ernennen. Lus Versailles vou gestern Nachts 12 Uhr ueldet Grveralquartiermrister v. Podbielski: Die feindliche Armer von Part- hatte nach der vor gestrigen Schlacht tie am Ufer der Marne und unter dem Feuer der Fort- liegende« T örfer Brie und Eham- pigny besetzt gehaltrn. Btt Tagesanbruch wurden diese Dörfer h:ute von unsern Truppen genommen. Ge- gm 10 Uhr ging der Feind auf- Neue mit überlegenen Kläffen gegen unsre VertheidigungSstrllung zwischen Seine und Marne vor, wurde jedoch aberma!» in 8st»u- digem, heißem Kampfe durch Truppen de- XIl. und tl. ArmeecorpS, sowie der württembergschen Division siegreich zurückgeschla-e». Ein von drr Armecabtheilung des GroßherzogL von Mecklenburg - Schwerin abgesandt-S bayrr- fches RecognoScirungsdetachtment stieß gestern zwischen OrgdrcS und Patay auf avancirende, s.hr überlegene s.intliche Kräfte und ging tn seine Stellung zurück. Al» ivsolge besten die Armecabtheilung sich heute früh 9 Uhr zum Vorgehen formtrte, wurde sie auf der Linie Orgöres-Vaigneaux heftig angegriffen. Drr Frtnd, dkstebend auS dem XV. und XVI. CorpS, wurde durch die 4. Eavaleriedivtston und gefolgt vom I. bayerschen Sarp- über Loigny geworfen, während dte 22. In- flnteriedtvision, unterstützt durch die 2. Eavalcrtedtvt- sioa, Poupry m'.t Sturm nahm und bis dicht vor Artenay avancirte. Drr Feind verlor ritte Hundert Gefangtue; 11 Geschütze wurden im Feuer genommen. Verlust aus unsrer Sette nicht unbedeutend, der dc» FeindeS sehr beträchtlich. Mir 2 Iblr. ktempvlavbabr, ^rLrlicd: 1 Tdlr. Id «orckä. . td Hummen» r t 1 8tempeI»u»obI»S omru. E; satt a. R. iblltE; Mt. s.»fi wie» d. ». iHeneich. 2 bz. r: »Air. rrS-Stück« Ducate«: br. Vor». er 1. Leebr 1»»er,teimni»»bm« Lelxrl,: Lnixcklletter, Ovmuu«ioLLr Us« 1>rs«wor Jourukla; ederis«.: K Fbet u. L FVexoe, L»m- ». N.: 6 Lerlw-Vl«» Il»mdu»U-rnmL- vu« ». Luit -So««,- I«Ui>: L-te»-«»«-, SS. >»»»««: L Sez/ott«, >r«1»u: Skaio««'» Leireeu u. K. rr-rkkun ». «: o. Luekb., Dau-, «p vo.,- vr»U! F>. kocbb.; VoSot Aava«, <S Oo. - Mwur ^1 MuttU-rt! Oa«L« <S 0o. »eranixeder, »Lninl. Lipeckittoo <te» ^oun»»ll, l)re--ou, dio. t. „ll»sre Lrnppea überschritten die Marne auf 8 Brücke» »nd behauptete» diese« Abe»d ihre Pafilioae» (?). Sie »ach- te» Ees^nsroe »»d erbeateteu ü Kanone» Erneral Lroch», welcher in seinem B-rutur Alle» Lob spendet, hat da- lei»v vergeffeu, denn i« aewiffea Augenblicke» bat er de» Kampf dergefteut, iude« er die J»fa»teneliaie durch seine Gegenwart mit sich riß. Diese Umkreise vou Paris oo» icheu Pofitmuen erschüttert«, vou deu Kauo»e»booie» aus ver Marie und Seine, von den gepanzerten Eifenbahawagg-n- »»terstü-t Mit dllser coopenread, erfolgte Nachmittag- em Angriff auf deffeu sich Pittadmiral LarvuciLr« bemdchtigtr, dabei Gefangen«, darunter rin« Geoeraladjotante», »achte u»d 2 Kavooen er obert». Die ans der ga»zeu Linie ragagirte Action wird mor- gea fortgesetzt.* Letztere- ist bckanntlich nicht geschehen, und so wird wohl auch der übrige Inhalt dieser Luftballonmeldung noch einige „Richtigstellungen* erfahren. — Ein an dere» „vffict.lle»* Telegramm auS TourS vom I. De- ceuiber lautet:
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