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Weißeritz-Zeitung : 10.12.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-12-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190312101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19031210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19031210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1903
- Monat1903-12
- Tag1903-12-10
- Monat1903-12
- Jahr1903
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 10.12.1903
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gerate.' Weihtlih-^itiing 69. Jahrgang Donnerstag, den.10. Dezember 1903 Nr. 144. Vorherrschaft in Asien möglichste Schwierigkeiten zu bereiten. Mindestens ist es kaum zweifelhaft, daß England in Peking insgeheim gegen Ruhland hetzt, sonst würde das offizielle China schwerlich eine so zweideutige Haltung gegen über dem russischen Nachbarn einnehmen, der sich so breit spurig in die Mr ndschurei hineingesetzt hat. Wahrscheinlich stehen englische Einflüsse und englische Machinationen auch hinter dem Treiben der Kriegspartei in Japan; mit welchem Erfolge sie sich dort schließlich geltend machen werden, daß wird man ja wohl bald erfahren. Die Lokales und Sächsisches Dippoldiswalde. Unter freudig begrüßter Teilnahme zahlreicher Ehrengäste, der Vertreter königlicher und städ tischer Behörden, landwirtschaftlicher Bruderoereine und sonstiger gern gesehener Gäste beging der hiesige land wirtschaftliche Verein am gestrigen Dienstag die Feier seines 60jährigen Bestehens. Bald nachdem das Königs hoch, ausgebracht vom Vorsitzenden, Herrn Stadtgutsbesitzer Müller, verklungen war, ergriff der Kreisvcreinssekretär, Herr vr. v. Littrow, das Wort, um, wie erfreulicherweise noch bei jedem Stiftungsfeste, wohlverdiente Anerkennungs urkunden an treue Dienstboten zu übergeben. Das silberne Kreuz des landwirtschaftlichen Kreisvereins überreichte er an Anna Böhme, welche seit 1890 bei Herrn Vorwerks besitzer Zimmer in Elend in Diensten steht, sodann noch Ehrenurkunden des gleichen Vereins an Christiane Neubert, geb. Bernd, welche seit I88Z und C. Glob. Braune, welcher seit 171/4 Jahren bei Herrn Stadtgutsbesitzer Flemming hier beschäftigt sind. Das Ehrendiplom des Vereins nebst einem Geldgeschenk erhielten sodann noch Kutscher Hermann Baumgart, welcher seit l. Mai 1898 bei Herrn Amts hauptmann Lossow, z. Z. in Meißen, und Marie Hulda Ida Schreiber, welche seit 2. Januar 1896 bei Herrn Gutsbesitzer Herniann Zönnchen, Reichstädt 44 in Diensten steht. Der erstgenannte war leider zu der Feier nicht anwesend. — Zahlreiche Glückwunschschreiben und Be grüßungstelegramme konnten der Versammlung mitgeteilt werden, wie auch eine stattliche Menge von Trinksprüchen und zwei Tafellieder das Mahl würzten, an das sich ein stark frequentierter Ball schloß. — Heute Donnerstag, vormittags 9 Uhr, findet in unserer Sladtkirche Wochen-Kommunion statt. — 7. Dezember. Heute nachmittag fand im Rat haus durch Herrn Bürgermeister Voigt und im Beisein des Herrn Branddirektor Eidner die Verpflichtung des zum Gerätemeister für die städtischen Feuerlöschgeräte ge wählten Herrn Gelbgießer Karl August Dittrich hier statt. — Das Gerätemeisteramt wurde bisher von dem Vater des Neuoerpflichteten, Herrn Prioatus Christian Friedrich Dittrich hier bekleidet, der dasselbe seit dem Jahre 1875 verwaltet, nunmehr aber mit Rücksicht auf sein hohes Alter freiwillig niedergelegt hat. Für die bei Aus übung dieses Amtes an den Tag gelegte Treue und Um sicht, sowie die dabei der Stadtgemeinde geleisteten er sprießlichen Dienste ist Herrn Dittrich sen. in einem ent sprechenden Schreiben noch besonders Dank und Aner kennung durch den Stadtrat ausgesprochen worden. — Über das Stiftungsfest des Vereins Glück zu ist noch zu ergänzen, daß Herr Mühlentechniker Zeidler einen hochinteressanten, 11/2 stündigen Vortrag hielt, in dem er aus eigener Anschauung über die Reiskultur in Anam, Hinterindien, über die auf einfachste Weise betriebene Ver mahlung des Reises bei der bäuerlichen Bevölkerung und über Aufbau und Betrieb einer von einer deutschen Ge sellschaft gegründeten Reismühle sprach. Zahlreiche Photo graphien illustrierten seinen Vortrag, für den er reiche Anerkennung erntete. — Dem mehrfach laut gewordenen Wunsch hiesiger Bürger, in Dippoldiswalde einen Evangelischen Ar- beikerverein ins Leben zu rufen, soll entsprochen tperdeN. »°r<mtw»rllich°c Paul J-Hw. - »ruck und Verlag MU Carl Ich!« in MU ,^IU.,l-I-«-n Unk-hntt-nn-dlM". «« I—- «»» same Berbrelung find«, werden mit 12 solche aus unserer Nmtshcmpt-. Mannschaft mit 1V PU die Spaltzeile oder d««n Im Interesse des Rechnungswerkes bei den städtischen Kassen werden alle Ge werbetreibenden und sonstigen Personen, die noch »U «US8V LtUt8«8 haben, aufgefordert, ihre Rechnungen baldigst und längstens bis 20. «kiese» lAonsl» bei der Stadtkassenverwaltung einzureichen und die ihnen zustehenden Beträge bei der selben zu erheben. , . _ .. . Gleichzeitig werden auch diejenigen, die noch mit «888MNN8-, rNvUt- und llolrLaalgvIckoro, sowie sonstigen 81«asrn und Ldgsdvu im Rückstände sich befinde«, aufgefordert, ihre Rückstände v08S8Lamt an die Stadtkasse abzuführen. Dippoldiswalde, am 8. Dezember 1903. Der Stadtrat. Voigt. Bekanntmachung. Infolge freiwilligen Abgangs des bisherigen Gerätemeisters für die städtischen Feuerlöschgeräte, Herrn Privatus Cyristian Friedrich Dittrich, ist der Gelbgießer Herr L»rl LuguM Vlttrivd, hier, als Gerätemeister gewählt und heute durch den unterzeichneten Stadtrat m Pflicht ge nommen worden, was hierdurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird. Dippoldiswalde, am 7. Dezember 1903. Der Stadtrat. Voigt. Das ostasiaüschc Räliclspicl. Noch immer dauert die Ungewißheit über den Stand der zwischen Rußland und Japan spielenden Streitigkeiten wegen der Mandschurei und Koreas und über die Ge staltung der politischen Lage in Ostasien überhaupt fort. Ständig wechseln da kriegerisch-gefärbte und dann wieder friedlicher klingende Nachrichten miteinander ab, so daß der den Dingen fern stehende aus diesem Rätselspiel nicht klug zu werden vermag. So war erst letzter Tage ge meldet worden, es seien zwischen Rußland und Japan die Grundlagen einer Einigung erzielt worden, aber ander weitige Meldungen, die aus Tokio selber stammten, wider sprachen dieser verheißungsvollen Kunde sofort wieder, behauptend, sie fände in den amtlichen Handlungen der russischen Regierung keine Bestätigung. Sicher ist nun, daß es in Japan eine einflußreiche und rührige Kriegs- Partei gibt, welche die vorsichtige Zauderpolilik des Mikado in den Verhandlungen mit dem Petersburger Kabinett verwirft und dafür ist, dem Zarenreiche die Pistole auf die Brust zu setzen, selbst auf die Gefahr eines sofortigen Ausbruches des schon so lange zwischen Rußland und Japan drohenden Krieges hin. Indessen, die maß gebenden japanischen Staatsmänner wissen sehr wohl, was für ihr Land bei dem Kampfe mit dem mächtigen russischen Nachbarn auf dem Spiele steht, denn Japan würde hierbei nichts mehr und nichts weniger als seine staatliche Existenz riskieren, mindestens würde das ostasia tische Jnselreich durch einen für dasselbe etwa unglück lichen Ausgang eines solchen gewaltigen Krieges auf Jahrzehnte hinaus in seiner so viel verheißenden Ent wickelung zurückgeworfen werden, und seiner jungen Groß- machtstellung wieder verlustig gehen. Anderseits liegt indessen auch für Rußland kein zwingender Anlaß vor, Japan zu vergewaltigen, und sich auf einen Krieg mit diesem selbstbewußten und kraftvollen ostasiatischen Staats wesen einzulassen, einen KAeg, der zweifellos Rußland selbst im Falle seines Sieges schwere Opfer auferlegen würde. Rußland müßte bei einem kriegerischen Zusammen stöße mit Japan damit rechnen, England und selbst auch China, das sich gerade jetzt wieder in militärischen Heraus forderungen Rußlands an den Grenzen der Mandschurei gefällt, auf der Seite seines japanischen Gegners zu finden, und die Bekämpfung eines solchen Dreibundes würde auch an eine so große Militärmacht wie Rußland uner hörte Anforderungen stellen. Außerdem laboriert Ruß land, wie allerdings auch das Reich des Mikado, stark an finanziellen Beklemmungen, und auch für das ferne Ostasien gilt der berühmte Spruch des alten Montecucoli, daß zum Kriegführen in erster Linie Geld, dann wieder Geld und schließlich nochmals Geld gehören. Jedenfalls ist nach all dem nicht einzusehen, weshalb nicht doch eine Äerständigung zwischen Rußland und Japan stattfinden sollte. Japan ist es hauptsächlich nur um die Behauptung seiner Stellung in Korea und seines Einflusses in diesem dem japanischen Jnselreiche so dicht vorgelagerten Lande des asiatischen Kontinents zu tun, die Mandschurei kommt für Japan eigentlich nur in handelspolitischer Beziehung in Betracht. Wenn Rußland sich dazu verstehen sollte, seine koreanischen Ansprüche herabzuschrauben und einen mockus vivencki mit Japan Koreas wegen zu treffen, so würde die japanische Regierung kaum zweifelhaft dafür die Stellung Rußlands in der Mandschurei anerkennen. Vielleicht wird man im Lause der nächsten Wochen hören, ob Rußland wirklich zu einem teilweisen Verzicht auf Korea bereit ist, von welchem Schritte dann die vorläufige Lösung der ostasiatischen Krisis im friedlichen Sinne zu «warten stünde. Allerdings muß da die Möglichkeit englischer Quertreibereien mit in Betracht gezogen werden, ist doch die englische Diplomatie schon bislang hinter den Kulissen tätig gewesen, seinem russischen Rivalen um die : Dienstag, Donners- und Sonnabend und Kd an den vorhergehen- mAbenden ausgegeven. Siel» vlertellährlich 1M. zkerte Inserate mit ent sprechendem AufsMag. — Eingesandt, im redaktio nellen Teile, die Spalten zelle 20 Pfg. Der Kreisverband Ev. Arbeitervereine ladet zu einer Ver sammlung für Donnerstag, den 10. Dezember, abends 8 Uhr im Saale des Rathauses ein. Willkommen find alle patriotischen Männer christlicher Gesinnung, wie wir aus drücklich bemerken: mit ihren Frauen. Die Ziele des Vereins sind bekannt. Es gilt einmal die Versöhnung der Stände auf sozialem Gebiete, die Förderung der Interessen der Arbeitnehmer im Einvernehmen mit den Arbeitgebem; es gilt ferner die Pflege des religiösen und vaterländischen Sinnes. Die Vereine sind der Überzeugung, daß nur dann der Arbeiterstand zu einer höheren Stellung sich wird emporschwingen können, wenn er die sittliche Kraft des Evangeliums nicht verschmäht und in begeisterter Vaterlandsliebe das nationale Erbe der Väter schützt. Nur wenn Deutschland steigt, kann auch der Arbeiterstand steigen. Sinkt Deutschlands Macht durch die vaterlands lose und unchristliche Gesinnung seines Volkes, so wird ge wiß nicht „der Himmel auf Erden" anbrechen, sondern ins besondere für den Arbeiter eine Zeit der Verelendung kommen, wie vielleicht nie zuvor gewesen. Es ist höchste Zeit, daß überall Männer sich zusammenfinden, die den zersetzenden Einflüssen der Sozialdemokratie tapfer ent gegen treten. Mögen sich solche Männer auch in Dippol diswalde finden zu begeisterter Arbeit im Kampfe für die heiligsten Güter unseres Volkes! — Den Bestrebungen, die Monaisversammlungen des hiesigen König!. Sächs. Militärvereins möglichst anregend zu gestalten, kam Herr Kamerad Stadtrat Mende in der am vergangenen Sonntage abgehaltenen Versamm lung dadurch in dankenswerter Weise entgegen, daß er einen interessanten Vortrag über das „Kyffhäuserdenkmal" darbot. Der Vortragende gab zunächst einen einleitenden Bericht über seine Reise nach dem Kyffhäuserdenkmal und verbreitete sich alsdann über dessen Geschichte und Bau. Er erwarb sich mit seinen, eine Fülle patriotischer Ge danken enthaltenden Ausführungen den lebhaftesten Dank der Versammlung. Zugleich gab er die Anregung, in ein oder zwei Jahren eine gemeinschaftliche Reise nach dem Denkmal zu veranstalten. Im geschäftlichen Teile wurde Lie Abrechnung über das öffentliche Konzert am 29. November vorgelegt; darnach flossen 138 M. 30 Pf. als Reingewinn der Kasse für Begründung des König Albert-Kriegerdenkmals zu. Weiter wurde ein Schreiben des hiesigen Stadtrats bekannt gegeben, in welchem der Sanitätskolonne des Vereins anläßlich der offiziellen Prüfung Anerkennung ausgesprochen wird. — Die bevor stehende Generalversammlung wird satzungsgemäß am 6. Januar nächsten Jahres stattfinden. An dieselbe wird sich, wie üblich, eine Christbescherung mit nachfolgendem Kränzchen anschließen. Beschlußgemäß wird der Geburts tag des Kaisers am 31. Januar nächsten Jahres durch ein öffentliches Konzert gefeiert werden. Dem Verein „Deutsches Haus" in Littau, Mähren, wurde auf ein ein gereichtes Gesuch ein Unterstützungsbeitrag zugebilligt. Neu ausgenommen wurde ein Kamerad. — Nächsten Freitag wird Herr Musikdirektor Jahn mit seiner Kapelle in dem Reichskronensaale das l. dies jährige Abonnementskonzert veranstalten, zu dem er die Violinvirtuosin Frl. Juanita Brockmann angagiert hat. Diese Künstlerin, die sich auf dem Konservatorium zu Brüssel und auf der -Kunstakademie zu Berlin ausgebildet hat, stehen die günstigsten Zeugnisse aus Wien, Berlich Ebden u. a. Orten zur Seite, in denen ihr große technische Fertigkeit und seelenvoller Vortrag nachgerühmt werden. — Am 8. Dezember stütz gegen 1 Uhr ist in dem amtshauptmannschaftlichen Dienstgebäude ein Dielen^ btand im Verhandlungssaale entstunden, der nach kürz« Zeit wieder gelöscht worden ist, sv daß jede wrlstre Mi fahr beseitigt war. 25 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern K> Pfg. - Me Postan- ' - - .. LAWAL Anzeiger für Dippoldiswalde »ud Umgegend Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht Md den Stadtrat zu Dippoldiswalde.
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