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Dresdner Journal : 02.07.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-07-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188407029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18840702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18840702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1884
- Monat1884-07
- Tag1884-07-02
- Monat1884-07
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Journal : 02.07.1884
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M152 Mittwoch, den 2. Juli. 1884. I» 4«»t»«8o» r /Llirlivbr. ... 18 jLdrUek: 4 Nurb 80 kk. iLiimoluo Ilaiomoru: io?L La—riuUK cle» äout-okou kviol»», tritt?o»t- uoU 8t«mp<-tru,ctU»K lü»»u. 1o««r»t»oprol»»r k^r 6«u k»ou> eiuer ^««pottoueo Lotittoil« SO Pf Oator „Lio^v8»»ät" Nie 2sUs SV kk. Lei 1'»k«lieu- uu6 ASoruoutr LV Auf»cU»g Dres-nnIomnal. I»it«r»t<!u»u»»dm« »u»»rLrt»i i F>. Lra^istett«', Ovu»wi»»iouLr äv, Lrooäuvr lounucl»; S«»d«r, BorU» Vt«o l^txetU >—l ». ».: <» ^oA/«r, Uorlm-Vi« Ludarg. kr«U-l.«jp»tx kr»»Iltarr ». N. -Nü»ed«»: /kuck. L/c»»»«,- >«rNo: /ueaiickeuckaut / vr,io«o: L. Liokckotte, Sr»«!»»: /> 8ta«A«»'» Lureou s /'mit L^adal/i), kr«LLtLrt » N : L TkieA^»eb8 8ucblu»u6tuug; SdrIU»: </. Akükirr; U»»»o««r: t). 5c^ü»«i«r, N«r1M rr«ullkurt ». N.- I-au-««0 60 , Sr-ukm-g' AL Stein«-. Lrsedelaea r Hüttel» mit Xllioukwe äor 8oun- onck keiortu^o Adso6» Kr 6«n kot^ooäon 1's^. Verantwortliche Redactton: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. N«r»u»x«dsrr Lvuiul. Lipoäition 6s» vre«6o«r /ouriuä», vro,6su. 7.viuie«r»tr»»»« Ho. LV. Amtlicher Lheil. Dresden, 1. Juli. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Krieg-Minister und Staat». Minister für tue auswärtigen Angelegenheiten, General der Lavallerie Georg Friedrich Alfred von Fabrice, in den erblichen Grafenstand zu erheben. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, den Oberconsistorialrath Oertel beim evangelisch- lutherischen LandeSconsistorium zum vortragenden Rath im Ministerium des Innern mit dem Dienstprädicate als Geheimer Regierungsrath zu ernennen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, den Regierungsassessoren Kretzschmar bei der Amtshauptmannschaft zu Dresden - Neustadt, Or. jur. Bonitz bei der Amtshauptmannschaft zu Zwickau und Ur. jur. Apelt bei der Kreishauptmannschaft daselbst da» Dienstprädicat Regierungsrath zu verleihen. Bekanntmachung, den Geschäftskreis des Gewerbschulinspectors betreffend. Vom 1. Juli 1884. Nachdem mit dem heutigen Tage die Stelle eines Gewerbschulinspectors mit dem Wohnsitze in Dresden errichtet worden ist, werden die dem Gewerbschul- inspector übertragenen Obliegenheiten hierdurch zur Kenntniß der Betheiligten gebracht. Der Gewerbschulinspector hat alle vom Ministenum des Innern ihm übertragenen Arbeiten, welche das Bewerb- und Handelsschulwesen berühren, auszuführen. Insbesondere liegt ihm ob: 1) die Begutachtung der bei dem Ministerium des Innern eingehenden Anträge auf Geneh migung oder Abänderung von Regulativen, Lehrplänen, Schulordnungen rc., 2) die Begutachtung der bei dem Ministerium des Innern eingehenden Gesuche um Bei« Hilfen, 3) die Prüfung der Jahresberichte und 4) die Erhaltung des Verzeichnisses der Gewerb-, Landwrrthschasts- und Handelsschulen auf dem Laufenden. Die Verpflichtungen unter 1 bis 3 erstrecken sich nicht auf die Kunstgewerbschulen zu Dresden und Leipzig, die technischen Staatslehranstalten zu Chem nitz, die Baugewerkenschulen, die landwirtschaftlichen Schulen, die Klüppel- und Schlingschulen und die Schifferschulen. Er ist verpflichtet, alle gewerblichen und Handels schulen, welche Staatsbeihilfen erhalten oder solche nachsuchen, mit Ausschluß der vorstehend genannten, mindestens einmal im Jahre zu besuchen und über den Befund jedes Mal eine Registratur zu den Acten zu geben. Den Verwaltungen aller gewerblichen und Han delsschulen, ebenfalls mit Ausschluß der genannten, mögen sie Staatsbeihilfen erhalten oder nicht, hat er bei dem Entwürfe von Regulativen, Lehr- und Or- ganisationSplänen, Schulordnungen pp., bei der Wahl von Lehrmitteln, bei der Aufstellung des Unterrichts- ganges in den einzelnen Lehrfächern, bei der Einrich tung oder Umgestaltung von Lehrwerkstätten, überhaupt bei allen ihren Bestrebungen, das Lehrziel in möglichst vollkommener Weise zu erreichen, auf ihren Wunsch und unter persönlicher Vernehmung an Ort und Stelle rächend zur Seite zu stehen. Gemeinden, Lorporationen oder physische Personen, welche neue Gewerb- oder Handelsschulen einzurichten beabsichtigen, hat er auf ihren Wunsch durch Rath zu unterstützen. Aufträge, welche er von KreiShauptmannschaften oder von den durch daS Gesetz vom 3. April 1880, gewerbliche Schulen betreffend, bestellten Aufsichts behörden innerhalb des ihm zuaewiesenen Geschäfts kreise- empfängt, hat er, unbeschadet seiner dienstlichen Unterstellung unter da- Ministerium des Innern auS- zuführen. Auf Grund der bei seiner Thätigkeit gewonnenen Erfahrungen hat er dem Ministenum de- Innern Vorschläge zur Hebung de- vaterländischen Gewerb- und Handelsschulwesens überhaupt oder einzelner Zweige desselben zu eröffnen. Dresden, am 1.,Juli 1884. Ministerium des Innern. v. Nostitz-Wallwitz. Gersdorf Nichtamtlicher Theil. Neders«»«: Telegraphische Nachrichten. Zeitung-schau. (Norddeutsche Allgemeine Zeitung. Neue Preußische Zeitung. Germania. Kölnische Zeitung. Politische Nachrichten.) TageSgeschichte. (Dresden. Berlin. München. Wien. London. Christianis. Kairo.) Betrieb-ergedniffe der unter k. s. Staatsverwal tung stehenden Eisenbahnen. (Kohlentransport.) Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Zittau. Bernstadt.) Uuglücttfälle in der Provinz. Statistik und LolkSwirthschaft. Eingesandt«-. Feuilleton. Inserate. TageSkalender. Beilage. Börsennachrichteu. Telegraphische WitterungSberichte. Telegraphische Nachrichten. Berlin, DienStag, 1. Juli, Vormittags. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Der Geh. Rath Koch geht unverzüglich nach Pari« und demnächst nack Tou lon, um behufs Feststellung deS Charakters der Epidemie seine Dienste zur Verfügung zu stellen und weitere Studien über dir Natur der Seuche und dir Bedingungen ihrer Fortpflanzung zu machen. Die Choleracommisfion hat ihre Arbeiten ab geschlossen, daS Resultat derselben unterliegt der Berathuug der Regierungen. Pari», Montag, 3V Juni, AbendS. (W.T.B.) In der Deputirtenkammer wurde bei der Be- ratbung der Vorlage, betreffend die Revision der Verfassung, da» von Floquet und Goblet bean- tragte Amendement, in welchem einfach die zu revidirendev Punkte der Verfassung angeaebru werden, ohne jedoch den Congreß in dieser Rich tung zu beschränken, mit 290 gegen 235 Stimmen adgelehnt. Der Ministerpräsident Ferry hatte sich argen diese- Amendement ausgesprochen und erklärt, daß der von der Regierung vorgelegte Gesetzentwurf, betreffend die Revision der Verfassung, einen wesentlichen Theil de- Programms des Cabinets bilde, welche seine Auf gabe nicht weiter erfüllen könne, wenn die Kammer ihm nicht Vertrauen entgegenbringe. Autwerpen, Montag, 30. Juni, AbendS. (W. T. B.) Bei der hier abgehaltenev Versamm lung behufs Aufstellung von Candidaten für die in Antwerpen vorzuorhmrnde Wahl von Sena toren erklärte der Minister de» Innern, Jacobs, daß die Regierung einen Kornzoll nicht bean tragen «erde. DaS Programm deS CabinetS werde die Schulreform, die Wahlrrform, sowie die Frage der cvmmunalen und der provinziellen Freiheit umfassen. Row, Montag, 30. Juni, AbendS. (W.T.B.) Ja der Deputirtenkammer zählte in Beantwortung einer bezüglichen Anfrage der Minister des Auswärtigen, Mancini, die Interessen und Pflichten Italiens in Bezug auf die ägyptischen Angelegenheiten auf und sagte, die Regie rung habe die Einladung zur Conferenz binnen 48 Stunden angenommen, um die bisherige Freundschaft Italiens zu England zu bethätigen. Zwischen Frank reich und England habe vorher ein Meinungsaustausch sMttgefunden, jedoch unter der Bedingung, die zu fas senden Beschlüsse den anderen Mächten zu unterbreiten, »vas geschehen sei. Für den Augenblick habe die Re gierung keine Einwendung erhoben, sie habe sich aber Vorbehalten, diese Beschlüsse sorgfältig zu prüfen, so bald sie in präciser Form vorliegen werden. Die Vertreter Italiens auf der Conferenz haben bis jetzt die Instruction erhalten, die Interessen Italiens und Europas zu vertheidigen, ohne die Verlegenheiten Englands zu vermehren, vielmehr Letzteres bei seiner schwierigen Mission zu unterstützen. Der Minister glaubt behaupten zu dürfen, daß die politische Stel- mng Italiens in Aegypten nicht nur nicht geschädigt sei, sondern daß dieselbe sich allmählich bessere; denn oaS Condominium und die doppelte Controle, von welcher Italien ausgeschlossen gewesen, habe ausgehört. Italien participire in demselben Maße, wie die ande ren Mächte an der Leitung der ägyptischen Finanzen; der europäische Charakter der ägyptischen Frage werde bei der definitiven Organisation Aegyptens in Gemäß heit der Konstantinopler Conferenz, sestgehalten. Auch in Bettest des internationalen Reglements für den Suezcanal werde es sich um die Realtsirung eine- Vorschlags handeln, der auf die Initiative Italiens zurückzuführen sei. London, Montag, 30. Juni, AbendS (W. T B ) Im Oberhause erwiderte der Staatssekretär deS Auswärtigen, Earl Granville, auf eine An frage de» Lordö Sidmouth, daß die Regierung Grund habe, anzunehmen, daß die Angra-Pequeüa- Frage in durchaus befriedigender Weise gelöst sei. Hiernach wurde die Bill, betreffend die Con- vertirung der englischen Staatsschuld, in dritter Lesung angenommen. In der Sitzung deS Unterhauses theilte der Premier Gladstone mit, daß die Regierung bei dem Parlament die Bestätigung der eventuellen Vereinbarungen der Conferenz beantragen werde. — Der Kanzler der Schatzkammer, Childers, erklärte, daß die Conferenz für die Abhaltung der nächsten Sitzung keinen Tag festgesetzt habe. — Der Premier Feuilleton. Redigirt von Otto Banck. Die Ehrengeschenke zur Jubiläumsfeier d«S Hrn. KriegSministerS v. Fabrice. Dresden, den 1. Juli. Die Ehrengeschenke, welche dem Hrn. Kriegsminister General der Cavallerie, Grafen v. Fabrice, Excellenz, am heutigen Tag namens der Armee von Sr. königl. Hoheit dem Prinzen Georg überreicht wurden, bestehen, wie an anderer Stelle be reits bemerkt, aus einem Schilde und Ehrensäbel'. Der Schild, 61H am im Durchmesser, in Zeich nung und Modell von dem Hrn. Professor Or. Schilling entworfen, besteht aus massivem Silber und trägt in erhabenen Initialen folgende Umschrift, welche zugleich die Aufgabe de- bildnerischen Schmucke- präcifirt: Dem General der Lavallerie, Etaatt-und Krieg-Minister, Hrn. v. Fabrice, Lxlellenz, dem Reorganisator der Armee, dem Förderer sächsischen Waffenruhm», am Jubiläum-tage b0 jähriger segensreicher Wirksamkeit in dankbarer Verehrung gewidmet von Sachsen» Heer. 1. Juli 1884. Krone und Schild Sachsen-, um welche sich Se. Excellenz der Hr. Jubilar so hohe Verdienste erworben hat, bilden da- Lentrum des Ganzen und zwar in Form, Grüße und Anordnung genau der unter dem Namen »Sonne* bekannten Helmdecoratwn ent sprechend. Um diese zieht sich als Andeutung deS gesegneten SachsenlandeS ein breiter Fruchtkranz, in rautenver- »ierter Umrahmung, welcher durch 4 Medaillon- unter- krochen wird. Dasjenige in der Hauptansicht enthält das Por trait Sr. Majestät des Königs Albert, die anderen 3 enthalten: das Portrait des Königs Anton, unter dessen Regierung Se. Excellenz vor 50 Jahren in die Armee eingetteten ist, das des Königs Friedrich August und das des Königs Johann. Halbsterne und Hellebardenspitzen bilden die Aus läufer des Mittelstückes, welches durch die polirte Schildwölbung von den Reliefs des breiten Schild- randeS getrennt wird. Während das Mittelstück dem sächsischen Staate und seinen Königen gewidmet ist, gelten die Dar stellungen dieser Umrahmung der Wirksamkeit des Jubilars. Ein Kranz von Reliefs, welcher vier Haupttelief- figuren, vier Medaillons und acht kleine, frieSartige Rellesdarstellungen enthält, wird umgeben von dein Streifen mit der Umschrift und dem Schildrande, welcher innerhalb der äußersten Umfassungswulst fünfzig Löwenköpfe als Schildnägel trägt. Die Hauptrelieffiguren weisen auf den Zusammen hang zwischen Mittelstück und Schildrand hin. Unter dem Portrait Sr. Majestät des Königs Albert ist eine Victoria dargestellt, unter den anderen Portraits hin- gegen geharnischte Genien mit Tafeln, auf denen Jahreszahlen zu lesen sind, und zwar unter dem König Anton 1834-1836, unter König Friedrich August 1836—1854 und unter König Johann 1854—1873. Die vier Medaillon- stellen militärische Tugenden »Stärke*, „Muth*, „Treue* und „Weisheit* dar die kleineren Reliefs Erinnerungen an Thätigkeiten und Begebenheiten au» der Dienstzeit des Jubilars. Den Anfangs- und Schlußpunkt dieses Relief kranzes bildet das Medaillon mit der Darstellung „Stärke", in gleicher Beziehung auf die Kraft des Jünglings, wie auf die Rüstigkeit des Jubilars. Von da nach rechts gewendet, stellen die Reliefs, die Dienst zeit unter der Regierung deS Königs Anton andeutend, den Fahneneid und Exercitien dar, dann folgen das Medaillon mit der Darstellung „Muth" und die der Regierungsperiode des Königs Friedrich August an gehörenden Reliefs. Dieselben erinnern an das Reiter- aefecht bei Beile und an die Berufung zum General stabe. Hierauf folgt das Medaillon „Treue" und die der Regierungszeit des Königs Johann gewidmeten Darstellungen: Verbrüderung der sächsischen und preu ßischen Truppen nach dem Frieden vou 1866 und der Ausmarsch der in so kurzer Zeit reorganisirten Armee 1870. Nun folgt das Medaillon „Weisheit" mit be« sonderm Hinweis auf die Militärbauten. Das Schlußbild der Vorderansicht unter dem Portrait Sr. Majestät deS König- Albert zeigt die Waffen gattungen deS heutigen sächsischen Heeres um die grüßende Victoria geschaart. Die KönigSporttaits sind von dem königl. Münz- araveur Hrn. Barduleck modellirt, während die Au»- führung in Silber ein Werk des Hrn. Silberarbeiter» Marp« hier ist. Der Ehrensäbel, zum täglichen Gebrauche de» Herrn Jubilars bestimmt, lehnt sich, solchem Zwecke ent sprechend, im Wesentlichen dem Modell der OsfizierS- säbel de« Gardereiterregiments, nur in künstlerisch reicherer Au-stattung an. DaS vergoldete, mit Lorbeer und Eichenlaub ge schmückte Gefäß wird am obern Ende durch den Stern Gladstone stellte den Anttag, dem Tadelsvotum vor den anderen Gegenständen der Tagesordnung den Vor rang zu geben. — Forster forderte Arnold auf, sein Amendement zu dem Tadelsvotum durch die Vorfrage zu ersetzen. — Der Premier Gladstone giebt zu, vaß eine Berathung des Tadelsvotums den Interessen deS StaateS nicht nur inopportun, sondern äußerst nachtheilig sei. — Göschen sprach sich dahin auS, daß tue Regierung durch die Herausforderung der Opposition gebunden gewesen sei. Für die Kammer sei diese Rücksicht nicht nöthig, und solle man daher den Antrag des Premiers ablehnen. Da- Hau» lehnte hierauf den Antrag Glad stone'- mit 190 gegen 148 Stimmen ab und trat in die gewöhnliche Tagesordnung ein. Die Verhandlungen in dem vor der Lord-- kammer anhängig gemachten Proceffe gegen den Deputirtrn Bradlaugh wegen dessen Theilnahme an den Abstimmungen de« Unterhauses ohne den vorgeschriebenen Eid ordnungsmäßig geleistet zu haben, find heute zu Ende geführt worden. Die Jury hat Bradlaugh in allen Punkten der An- klage für schuldig erkannt. Christiania, Montag, 30. Juni, Abend-. (W. T. B.) DaS Storthing hat sich heute mit 84 gegen 25 Stimmen für die Theilnahme der StaatSräthe an den Verhandlungen de» Stör- things ausgesprochen. / Nischny-Nowgorod, Montag, 30 Juni, AbendS. (W. T. B.) Das „Börsenblatt" ver öffentlicht einen Tagesbefehl deS Gouverneurs, iu welchem den Arbeitern kuudgegeben wird, daß bei jeglicher Unordnung auf daS Strengste eingeschritten werden solle. Von den 112 wegen der Ausschrei tungen gegen jüdische Einwohner verhafteten Per sonen soll Niemand vor der gerichtlichen Aburthei- lung frrigelassen werden. Die Polizei hat den Auftrag erhalten, innerhalb 3 Tagen ein Ler- zeichniß derjenigen jüdischen Einwohner vorzu legen, welche fich ohne gesetzliche Erlaubniß in Nischny-Nowgorod aufhaltrn. Dresden, 1. Juli. Der Reichstag ist am Sonnabend geschloffen worden. Die diesjährige, 45 Sitzungen umfassende Reichstagssession hat vom 6. März an gedauert und man kann, wenn man die vom Reichstage erledigten Aufgaben überblickt, das Resultat der Berathungen als ein fruchtbares und reiches bezeichnen. Hervorragend sind die Arbeiten des Reichstages auf socialpolitischem Gebiete, und namentlich hat die Handwerkerftage wich tige Fortschritte gemacht. Eine ganze Anzahl von Vorlagen, welche die öffentliche Meinung auf das Lebhafteste beschäftigten, sind zu Stande gekommen, und noch die beiden letzten Sitzungen des Reichstags ergaben die Erledigung des Unfallversicherungsgesetzes und die Revision der Actiengesetzgebung. In dieser Beziehung war die verflossene Session für die verbün deten Regierungen eine entschieden erfolgreiche, und es verleiht die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung* der Befriedigung über die Ergebnisse der Thätigkeit des Reichstags Ausdruck. Der Verlauf der Session, sagt das Blatt, ergiebt namentlich für Diejenigen wahrlich kein ungünstiges Resultat, die mit den großen, namentlich auf wirthschaftlichem Gebiete liegenden Zie len der Reichsregierung harmoniren. „Um diesen Ein druck voll zur Geltung gelangen zu lassen, möge zu nächst ein Blick auf die Genesis dieses Reichstages geworfen werden. Die vorige Legislaturperiode hatte durch Gutheißung der Um- und Rückkehr der deutschen Handelspolitik zu den immer mehr verlassenen Grund sätzen der Zollvereinspolitik, durch Genehmigung von des Militär-St. Heinnchsordens abgeschlossen, während die Klinge die Widmung trägt: In dankbarer Verehrung Sachsen'» Heer 1834—1884. Zeichnung und Modell zu diesem Ehrensäbel sind von den Herren Architekten Fleischer und Bildhauer Wolf entworfen, die weitere Ausführung war dem Hrn. Hofgürtlermeister Osang übertragen. May Crocker. Roman von L. Lameron. Deutsch von R. Frenzel. (Fortsetzung.) Mr. Dorrington und Miß Crocker saßen schwei gend in ihren Gartenstühlen. May las und auf Ha- rold's Knien lag ein offener Brief, den er, anscheinend ohne viel Vergnügen, gelesen hatte, wie man aus seinen finstern Brauen und der Erregung, mit welcher er sich den Bart strich, schließen konnte. Und in der That, es war dies auch kein Brief, an dem Jemand viel Gefallen hätte finden können. Er lautete folgen dermaßen: Liebster Harold! Ich hoffe, daß Du wohl bist und denke, daß Du nun lange genug in Fern-Castle gewesen bist. Mir ist da» Mädchen dort, wenn sie auch reich ist, verhaßt, denn ich langweile mich hier zu Tode und dazu bestürmt David Haythorne mich fortwährend mit seinen Heirathsanttägen, denen ich doch nicht Gehör geben kann, da Du mich willst. Du würdest gut thun, zurück zu kommen. Morgen will ich in
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