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Weißeritz-Zeitung : 25.07.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-07-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192007253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19200725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19200725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1920
- Monat1920-07
- Tag1920-07-25
- Monat1920-07
- Jahr1920
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 25.07.1920
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Kirch- .feftk- berichtet, daß die Kellner tn dem Hotel, in dem die britischen Delegierten untergrbracht waren, lein Trinkgeld erhielten. Sie traten darauf in den Ausstand und weigerten sich, den Engländern ihr Frühstück zu bringen. Erst al« die britische Regierung den Kellnern 8000 Frank Trinkgeld für die Eng länder übermittelte, zeigten diese sich willig, sie zu bedienen. Aber schon am Nachmittag muhten Lloyd George und sein« Mitarbeiter zwei Stunden auf ihren Tee warten, bi« wieder, um «ine Vermittlung der belgischen Regierung den Ausstand schlichtete. vermischte«. Lloyd George gibt kein Trinkgeld. Au« Spa ^wlrd schäft wurde am Dienstag ein« bronzene Gedenktafel zu Ehren der im Kriege gefallenen Beamten der Nmtshauptmannschaft mit einer schlichten Feier enthüllt. Oschatz Die Stadt hat beschlossen, dem Ferngasoerband L«i«nig betzutreten, well durch den Anschluß an diesen Ver band «tue erheblich gleichmäßigere und billigere Belieferung mit Ga« zu erwarten ist. Leipzig. In dem Zeitraum vom l. April ISIS bi» zum 3 l. März 1420 haben tn Leipzig trotz der Wohnungs not nicht weniger al« 8312 Eheschließungen stattgefunden, da« sind im Monatsdurchschnitt etwa 700, während in den letzten Jahren vor dem Kriege sich noch kein« 500 monatlich verhrlratrten. — Die Zahl der Lebrndgeborenen betrug in den ersten vier Monaten 4722, gegen 2248 in der gleichen Zeit de« Vorfahre«, also mehr als doppelt so viel. — Eine auswärts wohnende wohlhabende Dame bekam au, Leipzig seit einiger Zelt schriftliche Aufforderungen, l 25 000 M. du ch einen Boten an einem bestimmten Punkte tn Leipzig zur Abholung bereit zu halten. Da» Geld würde für den angeblichen über ganz Deutschland verbreiteten „Bund der Geächteten" gefordert. Die Empfängerin übergab di« Brits« der Kriminalpolizei. Es gelang dieser zunächst nicht, den äußerst vorsichtig und geschickt zu Werke gehenden Er presser, der die Summe am hrlltchten Tag« tn «inrr d«r be- lrbt«st«n Gegenden in Empfang n«hm«n wollte, dingfest zu machen. In einem wiederum bei der geängstigten Dame eingehenden Briefe, der diesmal „Die Vollstreckungskommission de» Bunde« der Geächteten" unterschrieben war und von den schwersten Beleidigungen strotzte, wurde sle nochmal« unter Androhung der „Todesstrafe unter schweren Martern" auf- gefordert, die 125000 M. abend« durch einen Boten nach einem größeren Platze Leipzig» zu schicken, wo dem Boten da» Grld abgenommen werden würde; zehn Genossen wür den die Ablieferung überwachen. Diesmal gelang es, den Erpresser zu verhaften, der sich al« Angestellter eine« Leip zig« Unternehmen« entpuppte. — Die Ursache dr» Brande» der Paun,darf« Straßen, bahn-Wagenhalle ist noch nicht vollkommen gtklärt; bi»hrr konnte f»stg«st«Ilt werden, daß Kurzschluß nicht vorliegi, daß aber höchstwahrscheinlich «ine sträfliche Fahrlässigkeit oder Leichtsinnigkeit zugrunde zu liegen scheint. Um Klarheit zu schaffen, ist f«tzt von der Direktion d« Leipziger Straßen- bahn «in« Hohr Belohnung ausgrsetzt worden für denjenigen, durch dessen Mitteilungen die Entstehung des Brand«» auf. geklärt wird. Rodewisch. Nachdem Im hiesigen Ort« außer dem Gemeindevorstande sämtliche Mitglieder de» Gemrtndrrate» ihre Armier niedrrg«lrgt und die in den Wrhlvorschlägen sonst noch g,nannten Prrlonen sich geweigert haben, in den «rmeinderat elnzuireten, fehlt der Gemeinde tatsächlich die in der Landgemrtndeordnung vorgrschriebene Vertretung. L» besteht auch keine Aussicht, durch Ordnungsstrafen eine Nrnderung in drr Haltung der vrmrlndrratsmltglied« zu erzielen. Da» Ministerium de» Innern hat deshalb mit Verordnung vom 4. Juli 1420 wegen drlngrnder Gefähr dung der öffentlichen Belange den Gemrinderat zu Rode- wisch dergestalt aufgelöst, daß nur drr Grmtindrvorstand sein Amt writrrzuführen und da» zur Hrrbrisührung einer De- mrtnderatsnruwohl Erforderlich« ohn« Verzug in die Wrge zu leiten hat. Die Neuwahl der Gemelndeoertreter findet am 14. September 1420 statt. Schöneck i. V. Der Nonnrnfalier tritt in neuerer Zelt auch tm oberen Vogtland« und vorwiegend in den nach der böhmischen Grenze zu gelegenen Waldung«» in brunruhigen. d«r M«nge auf. Durch planmäßig«» Borg«h«n — Einfang«» und Tötrn der Weibchen dr» grfährltchen Schädling» — lucht man die bestrhrnde Gefahr abzuwrndrn. edrlch. mahl«. aenau. Pastor inder» ! Uhr iudcr- OerMthe» und Sächsisches. Dippoldi»walde. Die Operette „Polnische Wirtschaft" ist hier wohl noch nicht aufgeführt wordrn, vielen aber be kannt seit jener Zeit, da sie al» Neuwerk ihren Siegeszug auf den Operettenbühnen antrat. Soweit ein solche» Werk für «ine Ileine Bühne wirkungsvoll gemacht werden kann, war von der Direktion Lauterbach alle» getan worden, frei- lch manches fehlte noch, was der Operette erst die volle Wirkung gibt: rin volles Orchester, Lichleffekle usw. Gespielt wurde durchgehend» recht gut, auch die verschiedenen Gr- sangsschlag« fanden dankbare Ausnahme beim Publikum. Bollbefriedigt verließen die Besucher da» Hau». — Herr Paul Barsch, z. Zt Techniker bei Herrn Bau meister Karl Klotz hier, hat dieser Tage vor drr Baumeister. Prüfung,behörde zu Dresden die vaumrtstttprüfung abgelegt und bestanden. — Frech gewagt ist halb gewonnen, betttelt sich da« Lust- spiel, da» mit Rosa Porten in der Hauptrolle am Sonntag in den Lichtspielen in der Relchrkron« gezeigt werden wird. Ein 4aktigr» Drama „Lodernde Gluten" mit packenden Szenen schließt sich an. Rippien b. Possendorf. Während dr» Grwittrr» am Donnerstag abend hatte rin Blitz die große Feldscheune de» hiesigen Sttstsgute» in Brand grsrtzt. In der Scheune lagerten noch etwa 1000 Zrnlnrr Stroh. Lrtzterer, wie auch viel« landwirtschaftliche Maschinen, wurdrn rin Raub der Flammrn. Zahlreiche Feorrwrhrrn drr ganzrn Umgebung waren nach der Brandstelle ausgerückt. Freibrrg. von der Ferirnsttafkammer de» Land- g«icht» wurden drr Dirnstknrcht Egon Herbert Pöge au» Reinholdshain wegen einfachen Diebstahls zu drei Wochen Gefängnis; die Arbeit« Kurt Richard Büttnrr, Ma« Richard Pfeifer und Mar Willy Schmidt au» Höckendorf wegen B«. ftoßrs gegen die Seneralvnordnung vom 25. April 141« zu fr SO M. Geldstrafe oder S Tagen Gefängnis vnurtitlt. Dresden. Die volkskammrr hat bekanntlich ln ihr« Montagsitzung einrn Antrag de» Hau»haUau»Ichllsse» an- genommen, wonach di« Staatrrrgierung ersucht wrrdrn soll, bet drr Relch»regi«ung um Ausarbeitung eine» Reich,grsrtz,» oorstrlltg zu w«den, nach welchem alle Lotterten aufge- hoben, da» Lotterirsptrlen und der Vertrieb von Lott«lelosen verboten wird. Diesem Beschluß drr sächsischrn Volk»»«, trrtung dürfte, wie au» dem Stimmenverhältnis (25 dafür, 20 dagegen) schon ersichtlich ist, eine praktische Wirkung nicht beizumessrn Irin, da nach maßgrbend« Ansicht eine Mehrheit für «tn entsprechendes Rrichsgefttz sich im Reichstag nicht find«, wird. Zunächst dinkt man jedenfalls auch ln Sachsin nicht daran, die jetzt 40 Jahre bestehende sächsische Klajsen- lotterte aufzuhrbrn. s — In der volkskammrr gab es om Freitag drrt Sensationen. Zunächst lehnten die Unabhängigen ein Dar lehen für die evangelischen Kirchengrmeindrn ab und voll- führten brt der Abstimmung einen widerlichen Skandal. So- dann machte der Vizepräsident Lipinski (Unabh) di« aufsehrn- «rregrnde Mitteilung, daß durch Sachsen angeblich tschrcho- slowakische Kriegsgesangenrn-Tranrporte, in Wahrheit aber Ententr-Trupprn für die Polen geleitet würden. Die Lr. ktärung de» Ministerpräsidenten Luck, die tm übrigen sehr vorsichtlg gehalten war, war trotz der vorsichtigen Wendungen «in« glatte Bestätigung diese» aussrhenerregrnden Neutralität«, bruch» der Entente gegen Deutschland. Endlich lehnten die Unabhängigen den Etat mit der Begründung ab, daß sich im vergleich zum alten Staate im neuen Staate nicht« wesentliche» geändert hätte, wa» von allen Seiten de« Häuft» mit großem Gelächter quittiert wurde. Damit wurde der Etat verabschiedet. Die nächst« Sitzung wird am 5. Oktober 1420 stattsinden und di« nächst« Sitzung de« Verfassung,- au«schuss« am 22. September, s i Großen hat». In drr Vorhalle d« Vmtrhauplmann- Letzte Nachrichten. Die französischen Bergarbeiter biMgen das Kohlendiktat. Genf, 23. Juli. Wie da« „Journal dr» vrbai«" meldet, haben die französischen Vergarbeiterverbände in rin« Dele- gterlrnoersammlung am Sonntag die in Spa den Deutschen auferlegten Kohlenoerpflichtungen für gerecht und billig be> zeichnet. Sie «warten von den deutschen Bergarbeitern im Interesse der Solidarität, daß da» Nbkommrn von Spa nicht sabotiert wird. Für die deutschen Arbeiter mag dirs« eigenartige verort» „internationaler Solidarität" bitter sein. Wir hatten er nicht ander» erwartet, weil die französischen Sozialist«» den drrttfth«» schon so ost in d«n Rücken gefall«» sind. Hoffentlich lernen die internationalen Schwärmer unter den deutsche» Arbeitern endlich au» der Haltung ihrer französischen Genossen! Die Sowjettroppen überschreiten di« deutsche Grenze nicht. Basel, 23. Juli. Die „Basler Naiionalzeitung" meldet: Die russisch«» Truppen sind tn Suwalki einmarschiert. Rotterdam, 23. Juli. Die „Morningpost" oerbrettet einen Moskauer Funkspruch, wonach der große Sowjet beschlossen hat, daß die bolschrwislischen Truppen deutsche» Gebiet nicht betreten soll«». Drr Sowjetoertrrter in Berlin, Kopp, er- hielt funkrntekgraphisch den Auftrag, der deutschen Regierung diesen Beschluß zur Kinntnlr zu bringen mit der Forderung strengst« Neutralität gegenüber Truppentranrportrn der Polen. Reichstruppen für die Ostmark. Basel, 23. Juli. Au» Part» wird gemeldet, daß man tn französischen politischen Kreisen der Ansicht ist, daß da» deutsche Ersuchen belreftend di« Entsendung von Reichslruppen in die ostpreußischen Abstimmungsgebiete zustimmind beant wortet werden müßte, da die Abstimmung,gebiete durch Entente- truppen nicht stark genug besitzt seien. Räumung Warschaus. "" Kopenhagen, 23. Juli. Di- TU. meldet: Dlr Räumung Warschau» durch die Zivilbevölkerung hat begonnen. Di« Einwohn« slücht«» zu Tausrndrn. Brrlin, 23. Juli. Di« fr«md«n Mission«, in Warschau brreitrn ftch tbrnfall» vor, bi« Stadt zu verlass«». Die amerikanische Mission erwartet tn Danzig die Ankunft eine» Dampfer», der st« nach den Vereinigten Staaten zurück- bringen soll. Kopenhagen, 23. Juli. Nur Warschau wird gemeldet: Die Lage an der polnisch, russisch«» Front verschlechtert sich dauernd. Dl« polnischen Trupp«», wrlche sich zwischen Augustowo und Suwalki zu n«urm Widerstand konzentriert hatten, sind durch neuaufgestellte russisch« Formationen über rascht worden, «ei Grodno gelang es der russischen Kavallerie, in di« Flanke der polnischen verteidig« zu kommen und diele zum Rückzug über den Njrmen zu veranlassen. Warschau, 23. Juli. 20 bolschewistische Divisionen sind berangeführt und b«t der Offensiv« im Nordrn zwischen Suwalki und Augustowo eingesetzt worden. in der ttchael. Me. tlnder» Verordnung zur Ergänzung der Verordnung über die Verpachtung von Mvbstnutzvngen tm Jahre 1S2V oom s. Mürz 1420 — 252 Vo — (Nr. 52 der Sächsischen Staatszeltuna vom 4. Ma» 1420). Auf Grund der Verordnung über die Errichtung von Prelsprüsungestellen und die Versorgung«, regelung vom 25. Srptember/4. November 1415 (RGBl. S. 607/728) und der Vunde«rat«verordnung über die Luskunstspflicht »om 12. Juli 1417 (RGBl. S. 604) wird folgende» angeordnet: Neben den Kommunalverbanden ist künftig auch da» Landr»prei»amt berechtigt, Pachtverträge wegen übermäßig hohen Pachtzinser für unwirksam zu erklären. Die Bestimmungen der Verordnung oom 3. März 1420 haben hiermit sinngemäß Anwendung zu leiden. Drerden, den 23. Juli 1420 Wtrtschaftiminifterk»«. ^?D« Plan Uder dt« Errichtung «lner oberirdischen Telegraphrnlinte am Kommunikation»- weg« Dippoldiswalde—Elend liegt beim Postamt« Dippoldi»walde vom 25 ab 4 Wochen au». Dresden-N. 6 24 Juli 1420. lolsgr.-LüUÜIlK kirua. Mhrmittel (v«gl. vikanntmachung d«, Kommunalvttband» vom lü. d». Mt») sind in d«n hitsig«» v«kaus»st«Nrn abzuhol«». SllUltlAl Mppolälswtlläs. Holzanfuhre. 40 rm Rollin sind vom Wrndischcar»dorf«r S1aat»sorstr«vler (Abt. 35—34) anzufahnn. Pr«i»ang«botr sind bi« 27. 7. b«i dem Unt«z«ichntten schriftlich einzureichen. Dippoldiswalde. Der Forstaurschuß. - «. Dtetzolt, Bors. Wwüüwi-w «mRIioki« SoKmnnkmwokunz,«» »iwk» Vwilwg»^ «n d», lltardrn inkrelch fers. «l-ische au den Verzicht jekitoe, sein»» !b und doblln: r Polk Irland Unter, ügend. terung lhrung etlichen « pol- 'Intsche -Floß. Wiste» n von DeranlworMcher Redakteur: Paul Iehne. — Druck und Verlag: Lark Iebne in Dippoldiswalde. KSK. 171 Sonntag den 25. Juli 1920 86. Jahrgang Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung und Anzeiger Pir Dippoldiswalde, Schmiedeberg «.A «ettepe Zekßvng des Bezirk» Amtsblatt Pir die Amtshauptmannschaft, das Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde bauptmannschaft ' Pko^ tm amtlich«» Tetl (nur von Behörden) der» * Via-— Sinarsaudt Md Reklamen Pf». ReNlii^ük^?* Vierteljährlich Mark ohne Zu- tragen. — Einzelne Nummern Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Gemetudeverbands-Girokonlo Dr.3. — Postscheck konto: Leipzia 12548.
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