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Dresdner Journal : 13.05.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190205134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1902
- Monat1902-05
- Tag1902-05-13
- Monat1902-05
- Jahr1902
- Titel
- Dresdner Journal : 13.05.1902
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den Vortrag de« Chef» de« Zivilkadinttt« (Achördl Bekanntmachungen erfcheinen auch im Anzeigenteile) Nichtamtlicher Teil. «miss u«d Wissenschaft. Leitung O S. vormittag ist in Wiesbaden der Ober» Graf Eulenburg, vorgestern der Flügel Stabilität jene» Kabinett« noch recht geraume Zeit fortbestehen! Vormittag« v Lucanu« Gestern Hofmarschall war, den von ihm angekündigten Vortrag zu halten, in danken»werter Weise Hr Prof, vr Graveliu« von der Technischen Hochschule mit einem Vortrage über Seenforschung «in, einen nach verschiedenen Seiten Anknüpfungspunkte bietenden Gegenstand, der um so interessanter war, als er seit langem nicht im Verein behandelt worden war Vortragender gab «in« Ueber- sicht über den derzeitigen Stand der Seenforschung und einen Ausblick auf einige Aufgaben diese« Zweige« drr physischen Erdkunde. Ja kurzer historischer Einleitung wurde zunächst der früheren unsystematischen Entwicklung gedacht und dann auf di« vor mehr denn einem halben Jahrhundert ge» schriebene Arbeit de« großen italienischen Ingenieur« E Lombardini verwiesen (voll» natura äoi Isgbi), die noch heute in mehrfacher Hinsicht al« Grundlage dienen kann Ist jene ältere Seenkund», die au« den Ansprüchen und Fragen der Praxi« herau«grwachsen war, vornehmlich von drr Betrachtung drr hydraulisch«« Erite d«« ganz«« Problrm« au«geganpen, so darf auch die moderne Limnologie, wie sie hauptsächlich von > Forel »ft der einzelne Kall zu betrachten, und wenn eine Reihe sekundärer Bedingungen erfüllt ist, ist Gletschererosion wohl al« möglich anzuerkennen Von den hydrodynamischen Erscheinungen, die sich an den Seen zeigen, sind namentlich die „Seiche«" von Interesse. Da« sind stehend« Schwingungen, bei denen die gesamte Waffermaffe de» See« al« Ganze« schwingt, derart, daß der Wasserspiegel am einen Ufer hoch und gleichzeitig am entgegengesetzten niedrig steht Vor tragender erörterte die Verhält«,sie am Plattensee ein gehender. Al« Ursache find meteorologische Vorgänge, wie Schwankungen de« Luftdruck«, gleichmäßig in einer Richtung wehende Winde, anzusehen Den größten Teil der Ausführungen de« Hr« Prof. Graveliu« nahm die Erörterung der thermischen (Wärme-) Verhältnisse der Seen ein. Nach Forel sind drei Typen von Seen in dieser Beziehung zu unterscheiden: tropische Seen, bei denen da« Wasser stet« wärmer al« 4 Grad Celsiu« (Temperatur de»Dichtigkeit«moiimum« de« Wasier«) ist, polare Seen, bei denen e« stet« kälter al« 4 Grad Celsiu« ist, und endlich temperierte Seen, deren Wasier in Abhängigkeit von derr Jahreszeiten bald wärmer, bald kälter al» 4 Grad ist Im allgemeinen weisen die gegebenen Namen eher auf die Gebiet» de« Vorkommen« der einzelnen Typen hin, doch ist zu bemrrken, daß zu den tropischen See« auch die der niederen gemäßigt«« Breite» ge hören, wie drr Genfer See und die südalpinen Seen (Maggiore, Como, Garda) Ein bemerkenswerte« Bei spiel eine» polaren See« »st der Baikal Vom Typu« hängt die „Wärmeschicktung" in einem See ab Auf diese sehr interessanten Thatsachen kann jedoch au« Mangel an Raum hier nicht eingegangen werden Erwähnt seien noch die vom Redner gegebenen Hinweise auf die Ei«- vrrhältniffe der norwegischen Seen. E« läßt sich au« den Ergrbnisien der dortigen Beobachtungen schließe«, daß auf den Zeitpunkt der Eisbedeckung und auf ihre Dauer nahezu au»schli«ßlich di« Lufttemperatur und di, Verein für Erdkunde. Im Dresdner Verein für Erdkunde trat am 9 d. Mt«. Stelle des Hr« vr. Braeß, der plötzlich verhindert Die maßvoll schön« Behandlung der an sich n»cht großen Stimme wird der Erhaltung ihre» Charme« trefflich zu statten kommen Hr Jäger fand al« Hugo wiederholt Gelegenheit, den Glan, feine« Hellen Tenor« leuchten zu lassen, und Hr Höpfl al» Kühleborn war wie immer erfolgrrich bedacht, stimmschön zu fingen Dazu waren auch Hr. Erl al» unverwüstlich jugendfrischer Veit und Frl. Schäfer, sowie die Herren Gutzschbach und Wachter, al» Elternpaar und Pater Heilmann, durch aus am Platze Hr v Schreiner führte die musikalische Die fr»»zösische« GtichBahle». Die vorgestrigen Stichwahlen in Frankreich haben den Erfolg, den die Regierungsparteien bei den Haupt vahlen davongetragen hatten, nicht nurbestätigt, sondern noch bedeutsamer gestaltet. Nach einer Depesche deS Wölfi schen Telegraphen- Bureaus, die wir bereit- in der zweiten Lusgabe unserer letzten Nummer bekannt gaben, ist da» Gesamtergebnis des vorgestrigen Wahlakte- da» nachstehende: Gewählt wurden 3 Konservative, 17 Nationalisten, 16 antiministerielle Republikaner, 29 Republikaner, 42 Radikale, 40 sozialistische Radikale, 21 Sozialisten und 4 GueSdisten. Die Konservativen gewinnen 2 und verlieren ebensoviel Eitze, die Nationalisten gewinnen 15 und verlieren 17, die Antiministeriellen gewinnen 8 und verlieren 17, die Republikaner gewinnen 12 und verlieren 13, die Radikalen gewinnen 14 und verlieren 11, die sozialistischen Radikalen gewinnen 12 und verlieren 10, die Sozialisten gewinnen 8 und verlieren 4 und die GueSdisten gewinnen 2 Sitze und verlieren 1 Sitz. — Somit sind, unter Hinzurechnung de» Ergebnisses der Hauptwahl, 587 Wahlresultate be kannt, und unter Zugrundelegung der von den Ge- Die «ern»titr»»z der it«tte»ische» M«ri»e. Der italienische Marineminister hat einen Be richt über die Ergebnisse der Rekrutierung für die Marine im Jahre 1901 veröffentlicht, dessen Wieder gabe in großen Zügen lehrreich erscheint. Die RekrutirrungSUsten de» Jahrgang» 1897, der im vergangenen Jahre bei der Manne zur Ein stellung gelangte, haben im Ganzen 9849 junge Seeleute ergeben und damit einen Mehrbetrag von 180 Matrosen gegen da- Kontingent keS Jahre- 1900 erreicht. Unter denjenigen Manmdistrikten, die die größte Anzahl Rekruten gestellt haben, stehen obenan Neapel mit 1199, Genua mit 1131 und Messina mit 898 Mann, während an unterster Stelle zu nennen sind: Porto Ferraio mit 110, Pizzo mit 96 und La Maddalena mit 67 Mann. Von vorstehenden in die Rekrutierungslisten eingetragenen Leuten waren 2704 Seeleute, 3758 Fischer und 925 Arbeiter in Werkstätten für Marine bauten. Zählt man obengenannten 9849 Rekruten noch 2246 zurückgestellte Leute au- früheren Jahrgängen hinzu, so erhält man insgesamt 12095 Mann, die zum Rekrutenkontinent der Vorjahre- gehören. In bezug auf den Grad der Bildung hat die JahreSklaffe 1897 da- Resultat ergeben, daß 54,17 Proz der Rekruten lesen und schreiben konnten. Die besten Ergebnisse in bezug auf wissenschaftliche Erziehung hatten die Bezirke Porto- Maurizio mit 93,83 Proz., dann Spezia mit 85,01 Proz. und Savona mit 74,6 Proz. Dagegen fanden sich die meisten des Schreiben- und Lesens unkundige Leute in Porto-Empedocle mit 18,07 Proz., in Bari, wo 20,5 Proz , in Reggio-Calabria und Cagliari, wo sogar 22 Proz. solcher Rekruten sich fanden. Am 31. Dezember 1900 wies die italienische Marine einen Bestand von 23028 aktiven See leuten auf, die sich auf Matrosen (8450), Artilleristen "nd Torpedo - Bedienung» - Mannschaften (4645^. Mechaniker und Heizer (5406), sowie Mannschaften der Küsten Berteioigung (4527) verteilten Außer denjenigen Leuten, die die Marine aktiv unter der Fahne hatte, konnte die Flotte noch über 18 289 Mann 1. Kategorie, sowie über je 2500 Mann der Jahresklasse 1896 bis einschließlich 75, die sich auf unbegrenztem Urlaub befanden, verfügen. Außerdem waren noch vorhanden 14 830 Mann 2. Kategorie, die ebenfalls den Jahrgängen 1896 bis 75 entstammten. Hieraus folgt, daß die italie nische Flotte am 31. Dezember 1900 insgesamt 56147 Leute zur Verfügung hatte, die sämtlich noch nicht dar 32. Lebensjahr erreicht hatten. Alle übrigen Leute, die in der Marine gedient und den Jahresklassen 1861 bis 68 angehört hatten, waren als überzählig, oder weil sie sür den Dienst in der Marine sich nicht mehr al- genügend brauch bar erwiesen, der Miliz der Territorial Laodarmee überwiesen worden. Die Zahl dieser Leute erreichte die beträchtliche Höhe von 51 788 Mann. Aus dieser kurzen Zusammenstellung geht hervor, daß die italienische Flotte über ausreichende» Personal verfügt, nicht nur um die gesamten Schiffe ihrer Kriegsflotte zu bemannen, sondern auch, um genügende Kräfte zur Verteidigung der Küsten bereit zu haben, und daß sie außerdem noch über 50000 Mann an die Landrrmee abqrben konnte. De»tsche- Reich. Berlin Ueber den Aufenthalt Sr Majestät de« Kaiser« in Wie«baden liege« folgende Meldungen vor, von denen wir einzelne bereit» »n einem Teile der gestrigen Nu»gabe unsere» Blatte« gebracht haben: Se. Majestät der Kaiser unternahmen vorgestern nach mittag eine Spazierfahrt nach dem Nerobergt, woran sich ein Spaziergang anschloß Am Abend versammelten der Monarch nach der Theatervorstellung die Herre« der Umgebung zum Bier um Sich E« waren u a geladen Graf Görtz-Schlitz, der Gesandte Prinz von Ratibor, die Professoren Uphues, Knackfu» und Salz, mann Gestern morgen ^8 Uhr unternahm«« Ee Majestät der Kaiser einen Spazierritt und hörten im Lauf« de« Tagesgerichte. Dresden, 13. Mai. Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich August hat Sich heute früh zu den EScadron Besichtigungen veS lUlanen-Regiment» Nr. 17 nach Oschatz bogeben; Quartier wird im Hotel „Zum Löwen" genommen; die Rückkehr findet morgen abend statt. — In der Prinzl. Villa zu Wachwitz ist Ihre Kaiser!, und Kümgl Hoheit die Erzherzogin Margarete von Oesterreich-ToSkana, von der Hofdame Gräfin Dürckheim begleitet, zu mehrtägigem Besuche eingetroffen. »n Laufann« begründe» und aufgedaur wurde, diese Dinge k«me«weg« aus dem Auge lassen, vielmehr ist auch da die Beschäftigung mit der Waffermaffe eine» See« ganz unerläßlich ein« der ersten Kapitel Der Vortragende ging in diesem Zusammenhänge auf die gesamte Morphometrie der Seen «in und wie« an einigen Beispielen den physikalischen Wert und die groß« geographische Wichtigkeit der aus den ersten Blick ohne Zweifel etwa« sehr trocken erscheinenden morpho- metrischen Zahlen und Tabellen nach. So ist z B die Berechnung de« Volumen« rin»« See«, bez de« ver schiedenen Wasierspiegelhöhen entsprechenden Waffer- volumen« de« Sers äußerst wichtig und kann geradezu al« ein charakterisierende« Element dienen, um eigentliche See» von Bildungen zu unterscheiden, die ein« Art Mittelding zwischen See und Fluß sind Derartige Er scheinungen finden sich u a. namentlich im System der obere» Wolga, wo der Seligersee au« einer Kette von Bildungen besteht, in der eigentliche Seen — dH tiefe und relativ breite Wannen — abwechsel» mit so- benannten Plesso «, breiten, mehr rinnenförmigen Gebilden, m denen da« 1 asier eine langsam« fließende Bewegung besitzt, also wirklichen Flußseen, und e« ist nun wesent lich zu beachten, daß da« Verhältnis zwischen dem See- volumen und drr gesamtrn jährlichen, von den Zuflüßen gelieferten Wasiermenge in den eigentlichen Sren ein sehr kleine«, b«i jedem Plrffo und Flußsee aber rin er« hrblich größere« ist An birst Bemerkung knüpfte Vor tragender weitere Aulführungen genetischer Art Durch diese letzteren wurde die Betrachtung naturgemäß auch auf die Frage der Glacialerosion gelenkt, d h auf die Frage, ob durch Gletscher beckensörmige Au«tiesungrn aus der Erdoberfläche erzeugt werden können Di« Frage ist weder, wie e« seinerzeit drr englische Geolog Ramsay und nach ihm viele andere wollten, mit einem runden Ja, noch, wie e« seiten« der gegnerischen Auffassung geschah, mit einem runden Nein zu brantwvrten E« König!. Opernhaus. — Am 12. d. Mt«: „Un dine". Romantisch« Zauberoper in vier Akten. Nach F»»quö« Erzählung frei bearbeitet Musik von Albert rortzing. In Fortsetzung ihre« Gastspiel« sang Frl Döring vom Stadttheater in Elberfeld die Bertolds Aber man 'a»n nicht sagen, daß ihre Leistung Geficht«pu»kte er öffnete, die zu Gunsten ihre« Engagement« gesprochen hätten Vor allem trat wieder der Mangel gesang- technischen Können« unverhüllt zu Tatze, und bezeich- nendrrwris« am schroffsten in dem einleitenden Recitativ der Arie im 2. Akt Augenscheinlich gehört Frl Döring b«rrit» längere Zeit der Bühne an und wurde, wie die« ««» ihrem von Natur sichtlich höchst beachtlich gewesenen Stimmmittelbrsitz wohl erklärlich ist, augenscheinlich oft und in großen, anstrengenden Rollen herau«gestellt. An gesicht« der mangelnden Durchbildung de« Organ« mußte sie dabei von diefem selber, sozusagen vom Kapital zehren, und so ist diese« gegenwärtig denn auch auf einem Standpunkte angelangt, auf den» e« nur un- «efügia den Intentionen der Sängerin gehorcht Die über km, ober lang an die letztere unabwe,«lich herantretende Frage anzuschneiden, ob und auf welche Weise darin Wandlung zu schaffen wäre, ist hier selbstverständlich nicht de, Platz. Da» Au«schlaggebende für die Be- »rtrilung einer sogenannten utilitö, al» di« Frl Döring in Aussicht genommen worden sein mag, liegt eben i» drin Momente sofortiger befriedigender Verwendbarkeit Und i» diesem würde di« 8äng«rin gegenwärtig u«> weifelhast versage« Je weniger aber die in Rede Stande Vorstellung nach dieser Seite Erfreuliche» bot, desto günstiger schnitten di« «inheimischen Kräst« ab. Var all«m sprach wi«d«r Fr! Nast» Undin« lebhaft a». wählten vor der Wahl über ihren Parteistandpunkt abgegebenen Erklärungen ergiebt sich folgende Zu sammensetzung drr neuen Kammer: 50 Konservative, 59 Rationalisten, 99 anttmtnisterielle Republikaner, 111 Republikaner, 129 Radikale, 90 radikale Sozialisten, 43 Sozialisten und 6 GueSdisten. Die Hauptwahlen fanden am 27. April statt. Von den 589 damals vollzogenen Wahlen lieferte» 411 ein abschließende» Ergebnis, während in 177 Kreisen Stichwahlen stattfinden mußten. Von den 411 in den Hauptwahlen besetzten Kreisen ent fielen 248 Mandate auf Ministerielle und 163 auf Antiministerielle. In Regierungskreisen nahm man an, daß von den 177 noch zu besetzenden Mandaten 125 ministeriell und 12 antiminfiteriell ausfallen würden, während daS Ergrbni« von 40 Wahlen al- zweifelhaft bezeichnet wurde. Insgesamt rechnete man auf mindesten- 377 ministerielle Abgeordnete. Die Stichwahlen haben nunmehr für die Ministeriellen ergeben 136, für die Antiministeriellen nur 36 Mandate. Die Ergebnisse von fünf Kreisen stehen noch aus; jedoch werden sie an der Sachlage ka»m noch etwa- ändern. Insgesamt wird die De putiertenkammer 379 ministerielle und nur 208 anti ministerielle Deputierte zählen, so daß da- Kabinett insgesamt über eine Mehrheit von 171 Stimmen verfügt, während e» in der früheren Kammer nur eine Majorität von 80 Stimmen besaß. WaS die Wahlen im einzelnen betrifft, so hat dar Seine-Departement auch diese» Mal den Natio nalisten zum Siege verholfen. ES wurden bei den 28 Stichwahlen im genannten Departement (Pari», Saint Dem» und Sceaux) 19 Ministerielle und 9 Antiministerielle gewählt. Die letzteren gewinnen somit 3 Sitze. So unterlag der bekannte Sozialist Viviani seinem nationalistischen Gegner. Dagegen drang der Minister Millerand durch. Zu erwähnen ist ferner, daß Brisson in Marseille, der Unterricht»- minister Leygue» in Villeneuve-sur-Lot gewählt worden sind. In Algier sind die Antisemiten unter legen, nachdem schon bei der Hauptwahl Drumont in der Minderheit geblieben war. Der Verlauf der Stichwahlen war im ganzen ein ebenso ruhiger wie der der Hauptwahlev, wenn schon eS an den üblichen wenig bedeutenden Zu sammenstößen in Paris, Marseille und anderen Städten nicht fehlte. Auf den Pariser Boule vards herrschte am vorgestritzen Abend ein reges Leben, doch kam eS zu wirklich erheblichen Zwischenfällen auch dort nicht. Die Wahlergeb nisse wurden durch Transparente bekannt gegeben. Zu einem ernsteren Zwischenfalle kam eS nur vor dem Gebäude der antisemitisch - nationalistischen „Libre Parole", wo zwischen der Menge und der Polizei Zusammenstöße stattfanden. Die Menge konnte nur mit Mühe zerstreut werden, nachdem drei Verhaftungen vorgenommen woiden waren. Um 1 Uhr nachts herrschte jedoch in der Stadt voll kommene Ruhe. So ist denn die hochtönend geäußerte Hoffnung der Feinde des gegenwärtigen Regimes in Frankreich und namentlich der dortigen Nationalisten, daß die vorgestrigen Stichwahlen der Opposition die Mehr heit oder doch eine imponierende Stärke im Parla mente sichern würden, durchaus unerfüllt geblieben, und dar nun schon seit geraumer Zeit bewährte Ministerium Waldeck-Rousseau hat jetzt eine Mehr heit hinter sich, die vertrauensvoll und noch zahl reicher als bisher seine Pläne unterstützt. Möge die den inneren französischen Verhältnissen sowohl wie ja auch der internationalen Lage so vorteilhafte Ontt»«vnge«, Versetzungen re. im öfieutl. Dienste. Z« Stefch-tt-hereich« de» Mt«tsteri«m» de« K«lta» »»d »ste«tltche« Unterricht». Zu b-jttzrn: di« ständ. Lehrerftell« tn Starrdach. Koll.: da« Min dr» Kuttut >c. »wo M. Behalt, ttO M Bergülvng s. d Fortbildungsschnl- »»terricht, 110 M. Heizungsentschödiguug u. »ach Befinder. »v M drr Lehrrrtfrau f. d Unterricht i. d. weibl Handarb, ft. Wohnung u. Gartengenuß. Gesuche m d. ersorderl Zeug nissen bis «7. Mai an vezirksschulinspektor Schulrat vr. Gelbe, Weißen; — a. d. Bürgerschule zu Hartha eine neugrgr ßä»d Lehrerstell« Einkommen löOV M-, v. erfüllten iü Lebrnsj. «b l«oo M. (einschl. roo M Wohnungtgeld), das von diefem Zeitpunkte ab innerhalb »0 pünd. Dieustj sich bi» 3000 M. erhöht Gesuche nedst d ersorderl Zeugnissen bi» 21 Mai « d. Stadtrat. Im Geschüfttbererche de» «v-luth. Landes- consiftorium« sind folgende Stellen erledigt und i« regel- «äßtaen Besehungevknahre» zn besehen: da» Pfarramt z» Dörschnitz (Meißen) — Kl VII (4.) — Koll: dir Ritter- gmtherrfchaft aus Dörschnitz; da» Hl. Subdiakonat für den »tsamtbezirk Alt-Leipzig (Leipzig I) — Kl l — Koll.: her Stadtrat; da» Pfarramt zu Zöblitz (Marienberg) — lkl. V (ä), Binculation Vorbehalten. — Koll.: da» ev -luth. Landetkonsistorium; da» IV. Diakouat an der Kreuzkirche in Dresden (Dresden I) — Kl V (v) — Koll.: drr Stadtrat. -Dagegen wurden angestellt bez befördert: k Friedrich Georg v. Seydlitz-Gerstenberg, Diakonu» an St Matthäus in Dresden, al« Archidiakonus daselbst (Dresden I); Kurt Ewald Sterzel, Pfarrer an der ev. Gemeinde in Sofia, »ls Diakonu» an Et. Matthäus in Drcsden (Dresden I); Kichard Moritz Karl Köhler, Pfarrer in Lüptitz, als Dom- hiakonus in Freiberg (Ephoralort). adjutant Prinz Schönburg Waldenburg ««getroffen. Se. Majestät der Kaiser besuchten gestern den zweiten Abend der Wiesbadener Festspiele und wurden mit dem gleichsestlichen Zeremoniell, wie gestern, empfangen. Se. Majestät saßen in der großen Loge zwischen dem Generaladjutanten v Plessen und dem hier ««ilenden Admiral v Köst«», welch letzterer auch zur Abendtafel geladen war Zur Aufführung kam „Der Kaufmann von Venedig" DaS Hau« war au«- verkauft Ee Majestät der Kaiser wurden beim Eintritt' und beim Verlaffen de» Hause» mit Hochrufen begrüßt. — Se Majestät der Kaiser werden dem Vernehmen nach Anschluß an die Pfingstfeiertage »m Schloß Urville eintreffen und dort mehrere Tage Aufenthalt nehmen Bei dieser Gelegenheit werden Sr. Majestät in Badenweiler zum Besuche Ihrer Majestät der Kaiserin und der Kaiserlichen Kinder kurzen Aufenthalt nehmen — Wie wir schon in Her zweiten Ausgabe unsere« gestrigen Blatte« mitteilten, hat Prinz Heinrich von Preußen vorgestern vormittag Dublin verlassen und ist zum Deutschen Geschwader zurückg«kehrt. Diese« ging unter dem Befehle de« Prinzen Heinrich gestern vor mittag von Berehaven nach Kingttown in See — Der Au«schuß de« Bunde«rat« für Handel und Verkehr sowie die vereinigten Ausschüße für Handel und Verkehr und für Rechnungswesen hielten gestern Sitzung — Mehr al« 80 Mill M Stiftungen zum Wohle der Arbeiter find für 1S01 in der Ehrentafel de« Zentralverein« für das Wohl der arbeitenden Klassen verzeichnet, 20 Mill mehr al« im Vorjahre und doppelt so viel wie 1899. Diese Summe wurde durch 1135 verschiedene Stiftungen erreicht, die in mehr al« der Hälfte aller Fälle von Aktiengesellschaften au«- gingen. Von der Gesamtsumme entfallen 20 Mill auf gemeinnützige Zwecke im allgemeinen, 15H auf Pension«- und Unterstützungsfond«, 6^ auf Prämien und Gewinn beteiligung, 6 auf WohnungSfürforge, 4H auf Kranken- sürsorge, je 4'^ auf Altershnme und Bildungkzwccke rc. Auf Preußen kamen52, aufSachsen H, auf Bayern 8 und auf Hamburg 2 Mill Amtlicher Teil. Dre-ste», 9. Mai. Mit Allerhöchster Genehmig- »a Sr. Majestät de» König« ist dem GasthofS- dt'iyn Friedrich Emil Klotzsche in Cunnersdorf bei Schönfeld (Dresden) für die von ihm am 3. Februar 1902 unter eigener Lebensgefahr bewirkte Errettung eine» Knaben vom Tode drS Ertrinken» i» einem zum Rittergute Helfenberg gehörigen Tetlhe die silberne LebenSrettung-medaille mit drr Befugmß zu» Tragen derselben am weißen Bande verliehen tvorden. Dresdner Journal Herausgegeben von der Königl. Expedition des Dresdner Journal«, Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr.«Anschluß Nr. 1295. Grschtt»»»» Werktags nach« » VH«. v»tE»dt«»»»»»r»Rhre«: Die Zeile kleiner Schrift d« rmal aespalltne» Ankündi- guua-.Seite oder deren Stau» «» Pf Bei Tabellen- und Zissernsatz » Ps Aufschlag für die Zeile Unterm Re» valtionsstiich (Eingesandt) die Terzette mittler Schrift ob«« deren Raum bv Ps. Gebühren - Ermäßigung bis öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bi» mittags l2 Uhr für ine nach mittag- erscheinende Nummm. vez»« »preis: Beim Bezug» durch dö« chelchtstvßeK« tnnertznt» »rttdenn «,b0 M (r,nicht, siulragung), durch di« Hssoß im Deutschen Reich« » M. (-usschiießlich Bestellgeld Vierteljährlich Mrzelne Rümmer» 10 Ps. Mrd Zurücksendang der sür die SchrifUeitung bestimmte», Uber von dieser nicht ein- »eforderten Beiträge bea»- sprncht, so ist da« Postgeld vetzufügen. 1902. O108 Dienstag, den 13. Mai nachmittags.
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