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Dresdner Journal : 15.02.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-02-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190502153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19050215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19050215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1905
- Monat1905-02
- Tag1905-02-15
- Monat1905-02
- Jahr1905
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- Dresdner Journal : 15.02.1905
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»6,50 E. 6,26 A. » S. !,60 G. S. ' S G. ,25 B. E. ,ro «. ,50 G. 5 B. 0 <S »5 «. LS S. S « iS ». 15 «. »4,7b bG. i4 A. >6,25 ». >2,25 bS. >1 « « 0 G. 1 ». »,7b v. S. 5 <8. S. s. o s ;o B. B. <s. W38 1905 Mittwoch, den 15. Februar nachmittags. Amtlicher Teil. Mit Allerhöchster Genehmigung ist der Privat- dozent vr Franz Eulenburg in Leipzig zum außeretatmäßigen außerordentlichen Professor in der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig er nannt worden. Mit Allerhöchster Genehmigung ist der Privat dozent vr. pkil. Rudolf Kötzschke in Leipzig zum außeretatmäßigen außerordentlichen Professor in der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig er nannt worden Le. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem emeritierten Pfarrer vr. pbil. Moritz Schenkel in Cain-dorf die Krone zum Ritterkreuz 1 Klasse vom Albrechtsorden und dem Pfarrer Christian Adam Adler in Mißlareuth das Ritter kreuz 1. Klasse vom Albrechtsorden zu verleihen. Le. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, d?m Bürgerschuloberlehrer Gustav Adolf Hollack in Löbau das Verdienstkreuz zu verleihen. Le. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der ordentliche Professor an der Technischen Hochschule zu Dresden geh. Hofrat Lucas das ihm von Sr. Durchlaucht dem Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt verliehene Ehrenkreuz 3 Klasse annehme und anlcge. LeLirdl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. Ein fachmännisches Urteil über die baltische Flotte. Tie große Londoner Wochenschrift „Engineer" bringt ans der Feder eines in Marineangelegenheiten sachverständigen Mitarbeiters ein durch Objektivität ausgezeichnetes Urteil über die baltische Flotte, die sich jetzt auf dem Wege nach Ostasien befindet. Da so gründliche Angaben über den Wert der dabei be teiligten Schiffe bisher kaum veröffentlicht worden sind, mag der Artikel in folgender Übersetzung wört lich wiedergegeben werden: „Nach dem unglücklichen Vorkommnis auf der Doggerbank und nach der Leichtigkeit, mit der das Stichwort einiger humoristisch veranlagter Journalisten von der „Tollwutflotte" im Publikum Eingang gefunden hat, werden verhältnis mäßig wenige Leute geneigt sein, die Flotte des Admirals Roschdjestwensky als einen ernsten Faktor für den Krieg anzusehen. Diese Meinung ist auch in Japan vorhanden. Tie Annahme geht im all gemeinen dahin, daß die Schlagfertigkeit der bal tischen Flotteeine sehr geringe ist, und der Gefechtswert ihrer Einheiten wird etwas unterschätzt Mit dem Vorfall auf der Doggerbank haben wir hier nichts zu tun; selbst wenn die auf der russischen Flotte an geblich eingetretene Panik wirklich erwiesen wird, so ist sie doch kein Maßstab für die gegenwärtige Brauchbarkeit der Flotte. Wichtiger ist die Tatsache, daß die Schiffe, wo sie auch beobachtet worden sind, sich in einem ausgezeichneten Zustand befunden haben und daß sich die Mannschaft auch unzweifelhaft eine erhebliche Übung in der Bedienung der Geschütze an geeignet hat. Die Mehrzahl der Schiffe ist für eine Seeschlacht sicher tüchtig. Die vier Fahrzeuge der Borodinoklasse stellen die Auswahl von fünf modernen erstklassigen Schlachtschiffen dar, indem die Mängel in der Ausrüstung von dem fünften Schiff dieser Klasse für die übrigen vier Fahrzeuge ausgeglichen wurden. Es besteht in England die Neigung, die russische Marine nl- minderwertig zu betrachten, aber diese Anschauung ist unzutreffend. .Die Leute, die Lieferungen für die russische Flotte übernommen haben, wissen, daß für die Erfordernisse des Schiffsbaues und der Ausrüstung sehr strenge Bedingungen gestellt werden und daß sogar belanglose oberflächliche Risse in den gelieferten Stahlplatten rc. zur Zurückweisung der Lieferungen Veranlassung gegeben haben. Nebenher laufen die Erzählungen von Veruntreuungen und Bestechungsgeldern, die aber nicht geprüft werden können. „Schwer und gut" ist das Ideal für die Panzerung und für die Maschinerie der russischen Schiffe, und man darf annehmen, daß diese Devise in beträchtlichem Grade auch auf die Ausrüstung der Borodinoklasse zutrifft Die Leistungsfähigkeit der russischen Marineingenieure ist eine Frage, von der alles abhängt, und darüber ist nur sehr wenig be kannt. Gemeinhin wird ihnen keine Leistungsfähig keit zugetraut. Wenn man aber in Betracht zieht, wie die „Rossija" und der „Gromoboi" nach einem harten Gefecht mit einer Geschwindigkeit von 18 Knoten sich dem Bereich des Feindes entzogen haben, so muß man zu der Meinung gelangen, daß doch wenigstens auf einigen russischen Schiffen gute Ingenieure vorhanden sein müssen. Auch die be treffende Organisation ist in Rußland günstig. Die Herstellung der Schiffskessel wird von den ersten Anfängen an von den Jngenieuroffizieren genau überwacht, und oft genug greifen diese selbst in die Arbeit mit ein, so daß man eine praktische Aus bildung bei ihnen voraussetzen darf. Wenn Schiffe im Ausland gebaut werden, wird dieselbe Praxis be obachtet. Der historische Fall des Kreuzers „Bajan", der auf seiner Fahrt nach Port Arthur 250 See meilen in wenig mehr als elf Stunden zurücklegte, also mit einer Geschwindigkeit, die den vertragsmäßigen Betrag von 21 Knoten noch überschritt, weist ebenso wie jenes Beispiel der „Rossija" und des „Gromoboi" darauf hin, daß eS in der russischen Flotte nicht an tüchtigen Ingenieuren fehlt. Die allgemeine An nahme, daß die Schiffe RoschdjestwenSkyS unfähig sein würden, ihre Fahrt anders als im Schneckentempo zurückzulegen, hat also nicht viel praktische Zuver lässigkeit. WaS nun das Geschützwesen betrifft, so liegt auch wenig Grund zu der Annahme vor, daß die Russen nicht schießen können. Bei der Seeschlacht von Round Island lagen allerdings die glücklichen Treffer mit einer Ausnahme auf japanischer Seite, deren Schießleistungen den russischen beträchtlich über legen waren; auf 7 Kw Entfernung hatten die Russen scheinbar nur einen einzigen Treffer, während die Japaner hervorragende Erfolge erzielten, die in Hin sicht auf die große Entfernung besonders hoch zu veranschlagen sind. Auf geringeren Abstand erhielt die „Retwisan" 10 schwere Treffer allein auf ihre Türme. Was dieses russische Schiff dagegen leistete, ist nicht bekannt. Der wesentliche Punkt aber ist, daß die Japaner eine teleskopische Zielvorrichtung benutzten und die Russen nicht Demgemäß können hinsichtlich der Fähigkeit in der Bedienung der Ge schütze keine Folgerungen aus diesen Tatsachen ab geleitet werden. Die Borodinoklasse ist angeblich mit teleskopischer Zielvorrichtung ausgerüstet; wenn dies der Fall ist, so würde eine Überlegenheit der japanischen Geschütze ohne Zweifel weniger hervor treten. Da nun die baltische Flotte außerdem stärker ist als die vernichtete Flotte von Port Arthur, so wäre eS vorschnell, zu schließen, daß erstere unter liegen müßte. Die baltische Flotte hat 5 moderne und 2 alte Schlachtschiffe gegen 3 moderne und 1 altes Schlachtschiff nebst 6 oder 7 Panzer ¬ kreuzern des japanischen Generals Togo. Die Zahl der japanischen Kreuzer dürste sogar noch geringer sein, weil Togo die in Wladiwostok befindlichen russischen Kriegsschiffe schwerlich ganz wird ignorieren können. In gewisser Hinsicht ist übrigens das Vorhandensein von Kreuzern in der Gefechtslinie eine Gefahr für die eigene Seite, weil schwere Treffer auf sie sehr ernst wirken und Ver wirrung nach sich ziehen müssen, während anderseits ihre achtzölligen Geschütze gegen moderne Schlacht schiffe nicht sehr viel werden auSrichten können. Die zwölfzölligen Obukoff-Kanonen, die von den vier Schiffen der Borodinoklasse geführt werden, sind den zwölfzvlligen Geschützen der Japaner vollauf eben bürtig und können höchstwahrscheinlich auf eine Ent fernung von 4 Kin den japanischen Schiffen sehr gefährlich werden, namentlich den weniger starken Kreuzern Auch die zehnzölligen Geschütze der „Oslabia" sind gute Stücke von beträchtlicher Kraft und den zwölfzölligen des „Sissoi-Weliky" und „Navarin" überlegen; letztere führen Stücke, die nur wenig mehr wert sind, als die alten Zwölfzöller auf dem veralteten japanischen Schlachtschiff „Chin-Den". Mit Rücksicht auf die Panzerung i t der Vorteil eher auf russischer Seite. Die zehnzölligen Panzer platten stammen aus den Werkstätten von Carnegie und sind unfraglich gut, während die japanischen nur zehn Zoll stark und scheinbar auch in anderer Hinsicht weniger tüchtig sind. Die russischen Panzer türme bestehen meist aus Beardmore-Platten, die gleichfalls über jeden Vorwurf erhaben und nach mehr modernem Verfahren hergestellt sind, als die entsprechenden Panzerplatten der japanischen Flotte. Somit hat Japan offenbar kein Übergewicht in Bezug auf das Material, so weit die Hauptschiffe in Betracht kommen. Die Fahrzeuge von mittlerer Stärke könnten die Wage zugunsten von Japan zum Ausschlag bringen, aber darüber besteht keine Ge wißheit, und ihr hauptsächliches Vertrauen müssen die Japaner auf ihre überlegene Mannschaft setzen. Im modernen Seekriege kommt eS dabei wesentlich auf die befehlshabenden Offiziere und das Kommando an den Geschützen an, also auf verhältnismäßig wenige Leute der Flotte. Somit ist wohl das Material von größerer Wichtigkeit als irgend etwas anderes, ob gleich nach den erwähnten Erfahrungen auch solche Dinge wie die Anwendung von teleskopischen Appa raten zur Richtung der Geschütze mit unter das Material gerechnet werden müssen. Das Fiasko der Port Arthur-Flotte ist eine weitere Ursache für die Neigung, die Schätzung der russischen Marine herab zusetzen. Admiral Wiren war als Kapitän des „Bajan" ein glänzender Offizier, allerdings auch der einzige Kapitän, der sich auszeichnete. Als Admiral dagegen hat er nichts getan, aber es stellt sich jetzt heraus, daß er auch nichts hat tun können, nachdem die japanischen Kanonen in der Schlacht von Round Island nur ein einziges Schlachtschiff gefechtsfähig gelassen hatten, und daß er auch keine Munition für die großen Geschütze und auch keine geschulte Mannschaft zur Verfügung gehabt hat. Auch daraus ergibt sich demnach, daß man aus der Untätigkeit Wirens kein ungünstiges Vorurteil gegen die Baltische Flotte ableiten kann. Wenn Roschdjest- wcnSky die persönlichen Fähigkeiten besitzt, die ihm von seinen Landsleuten zugetraut werden, so darf man bei der Begegnung der beiden feindlichen Flotten wohl eine große und bedeutsame Seeschlacht erwarten." Ein solches Urteil aus dem Munde eine- englischen Sachverständigen, den man an sich nicht zu einem Vorurteil für Rußland geneigt halten sollte, verdient jedenfalls Beachtung. Der russisch-japanische Lrieg. Berichte, die dem „Reuterschen Bureau" aus Liaujang zugegangen sind, Heben an, daß die ganze russische Streitmacht zwischen dem Schaho und Chardin 450000 Mann beträgt, von denen 280000 Mann in der Gefechtslinie stehen. Die russischen Verluste bei Hei- kutai werden jetzt auf 25000 Mann geschätzt. Aus dem japanischen Hauptquartiere wird gemeldet: Die Nüssen haben Waitoschan zweimal bombardiert und angegriffen, wurden aber zurückgeworfen. Sonntag griffen Abteilungen russischer Infanterie Lerpatai und Hanschantai an; sie wurden Montag zurückgeschlagen Die Russen fahren fort, die Umgegend von Heikutai zu verschanzen. Dagegen berichtet ein Telegramm des Generals Ssacharow über einige für die Russen günstig verlaufene Scharmützel an den Generalstab: Am Montag früh wurde eine Abteilung unserer Jäger bci Nanschinpu süd westlich von Baniapootse von drei japanischen Kom panien angegriffen. Die letzteren wurden nach erbittertem Kampfe zurückacschlagen und ließen eine große Anzahl Toter, sowie Waffen und Munition auf dem Schlacht felde zurück. Auf russischer Seite wurde ein Offizier leicht verwundet Am 11 d. M. machten die Japaner im Zentrum einen Angriff auf einen von russischen Jägern besetzten Wald, wurden aber zurückgeschlagen Admiral Togo hat gestern Kure verlaffen; man vermutet, daß er nach dem Süden fährt. Kriegskonterbande. Eine dem englischen Parlament vorgelegte Denk schrift enthält die Korrespondenz vom 17. Februar bis zum 24 Oktober 1904 zwischen England und Rußland bezüglich der Kricgskonterbande Die Denkschrift enthält keine neuen Tatsachen, sie ist nur interessant aus dem Grunde, weil cs die Schärfe der Gegensätze zeigt So bezeichnet Lord Lansdowne einmal am 10. August in einer Depesche an den englischen Botschafter in St Petersburg, Hardinge, die Lage, wie sie sich au» Rußlands beispielloser Auslegung der Kriegs konterbandefrage ergebe, als eine außerordentlich schwierige. Wenn dieser Sachlage nicht ohne Verzug ein Ende gemacht würde, würde es für England unmöglich sein, sich mit der Aussicht auf Erlangen von Geld- entschüdigungen für solche Beeinträchtigungen zufrieden zu geben und es würde gezwungen sein, solche Vorsichts maßregeln zu ergreifen, als es zum Schutze seines Han dels für notwendig erachte Ein anderer interessanter Punkt, der in der Denkschrift hervorgehoben wird, ist in einer Depesche von Lansdowne an Hardinge enthalten, worin Lansdowne auf eine Unterredung hinweist, die er mit dem russischen Botschafter in London, dem Grafen Benckcndorff, gehabt hat. Lansdowne habe Benckendorff eröffnet, daß der Entscheid Rußlands, Kohlen zur be dingungslosen Kricgskonterbande zu erklären, es ihm zur Pflicht mache, daß England seine ganze besondere Auf merksamkeit auf die Frage der Kohlenergänzung der Kriegführenden richte; die Schiffe der kriegführenden Mächte könnten daher ihre Kohlenvorräte nur soweit er gänzen, als sie brauchten, um in den nächsten Hafen zu kommen; Lansdowne fügt hinzu, daß Benckcndorff augen scheinlich diese Erklärung als eine sehr schweren Charakters angesehen habe. Die Denkschrift schließt mit Depeschen, welche die Genugtuung der englischen Regierung darüber ausdrücken, daß Rußland seine Ansichten dahin geändert habe, daß es Reis und andere Lebensmittel als tedingte Kriegskonterbande erklärt habe, aber auch das Bedauern, daß dieses Prinzip nicht auf Kohlen angewendct wurde. Tagesgeschichte. Dresden, 15. Februar. Ihre Majestät die Königin-Witwe besichtigte heute vormittag im Atelier des König!. Preuß. Hof-Stukkateurs Hauer in Klotzsche die für den dortigen Waldpark bestimmte Statue deS hochseligen Königs Albert. Kunst und Wissenschaft. Numismatik und Familiengeschichte. Borirag auf der Generalversammlung der Numismatischen Gesellschaft zu Dresden am 4. Februar 1905 gehalten von Prof. vr. Eduard Heydenreich, Kommissar für Adel-angelegeaheiten im KSnigl. Sächsischen Ministerium des Innern. III. Von neuerm Sammlungen mögen hervorgehoben iverden die Arbeiten vcM Armand'), Donnebauer'), Erb stein'), Fiala'), Friedländer'), Gutekunst"), Heiß^), McnadierMiltner') und Neumann'"), Rüppel'') und Weyl"). ') Armand, 1>oa möllailleurs ik»Ueo» äe» XV« et XVI« »iscls». kuria 1883—87. S rol». ') Doanebanrr, Beschreibung (SILL) böhmischer Münzen und Medaillen in numismatisch»geschichtlicher Bearbeitung. ') I. n A Erbstei«, Die Ritter von Schultheß-Rrchberg- sch« Münz- und Medaillen-Sammlung Dresden. 1868—69 Fiala in Prag (Selbstverlag), 1888—89. 2 Bde Lex. VIII, 714 Seiten mit etwa 1500 Abbildungen auf 86 lithographischen Tafeln und genealogischen Tabellen. Friedländer, I., Die italienischen Schaumünzen d«S 15. Jahrhunderts. Berlin 1880—82 ') Gutekonst, Katalog der Sammlung de- Marchese P. in Mailand und einer gewählten Sammlung deutscher und italienischer Medaillen de» 16 und 16 Jahrhundert». Stutt gart I88L *) Heiß, I-e» msclailleur» 6« I» Keuaieiaucv. Vari» 1881 ') Menadier, Schaumünzen de» Hause- Hohenzollern. Berlin 1901 *) Miltner und ") Neumann, Beschreibung der bi»hrr bekannten böhmischen Peiralmünzen und Medaillen Prag 186» rvmarljuablo8 par leur mörike, leurs elmr^es et leur nobles«« »veo leurs tables xensaloxigues, 6 Teile (ohne OrtS- und Verlcgerangabe, 1746) II, 7 (in der bistoirs lle I» Camille lle Kantrau) findet sich eine Medaille von 1567 auf Daniel Rantzovius, deren Revers auf 23 Zeilen eine ganze Feldzugsbeschreibung enthält. Ein anderes Beispiel einer Münze mit längerer In schrift entnehme ich aus dem Buche „Lilesia uumis- matiea, oder Einleitung zu dem Schlesischen Müntz - Cabinet, in welchem biß 368 theilS sehr alte rare und schöne, im Lande verfertigte Müntzcn durch accurate Kupffer gewiesen umbständlich erklärt und dabcy viele in der Schlesischen Historie begangene Fehler deutlich ent decket werden" von Gottfried Dewerdeck, Jauer 1711. Tafel XII Nr. 85. Al» 1675 der letzte aus dem piastischen Stamme unterging, wurden BegräbniS- medaillen geprägt Dewerdeck sagt darüber: „Waren je- malen schone Begräbnismedaillen gesehen worden, so geschah e» itzund Uns sind deren fünff bekannt, die alle von feinem Silber sind, die größte wieget fast 3 Loth, und hat auf der einen Seite de» hochseligen Herzog» ge,- hirnischte» Brust-BildniS und Titul: Ovorg Wilbslm v. 0. Dur 8ilssi lüg. Lroxvosi» <1 L >VoI»vienms. Aufs dem Revers lieset man nachfolgende Schrifst: Kiasti rovoxi^ HVTIAl XLI'08. krinceps XV vir ^noos. Xatus sock kamen Hlajorennis post Konimostrs vuoatuum Ksximea Vie XXI. Xovemk : UVOI-XXV. sibi Uexiae ksmiliae novemque seculo- lorum, 8enio. fatalem Tixit. Teeminum .Vmbisente 8ilesi» Rum. kiasti Ratalibus klus Oratiae 6L0U0H OOII-Iklvbkl kato ?>us Vacbr^mavum vebeat, George Wilhelm von GOtte» Gnadcn, Hertzog in Schlesien, zu Lieanitz, Brieg und Wohlau viasti de« Fürsten m Pohlen letzter Keine«, ein Fürst, der kaum 15 Jahre alt, und dennoch vormündisch erkläret worden, setzte nach Neun-monatlicher Beherrschung der Fürstenthümrr d. Als ein vorzügliches Beispiel, wie Münzen für familiengeschichtliche Studien zu verwenden sind, kann das mit Unterstützung der kaiserlichen Akademie der Wissen schaften herausgegebene, dem Erzherzog Albrecht Friedrich Rudolph von Österreich gewidmete Werk von Joseph Berg mann gelten: „Medaillen auf berühmte und ausgezeichnete Männer des österreichischen KaiscrstaatS vom 16 bis zum 19. Jahrhundert." In treuen Abbildungen mit bio graphischen Notizen. (Wien 1858. 681 Seiten in gr. 4", dazu 25 Münztafeln.) „Ich wollte", sagt der Verfasser in der Vorrede, „nicht mehr als ein Zeichen geben, daß sich manchem, äußerlich ganz unscheinbarem Medaillchen, wie die hier auf L«sla v. Edlasberg, von Gendorf, Gewardt, Hirtvogel, Schallantzer rc. sind, eine historische Seite abgewinnen lassen, und daß sie als Bausteine, wenn auch al» kleine, für die vaterländische Geschichte benutzt werden können " An die Münzabbildungen und Münzbrschreibungen hat Bergmann biographische und genealogische Darlegungen geknüpft; die zerstreutesten Notizen über manchen verschollenen Namen mußten dabei mühsam gesammelt werden, um demselben Halt und Ge stalt, kurz wieder Leben zu verleihen Wenn wir nun da» umfangreiche numismatische Material"), wie e» in der gedruckten Literatur oder in öffentlichen und privaten Sammlungen vorliegt, nach ") Rüppel, Beschreibung und Abbildung von Schau münzen, die zum Angedenken von Bewohnern Franksuri« ge fertigt wurden. Frankfurt a. M. 1856. ") Weyl, Die Paul Henckrlsche Sammlung Branden burg-Preußischer Mauzen und Medaillen Berlin 1876. Weitere wichtige Munzkataloge sind verzeichnet bei Hatte, Einleitung in da« Studium der Numismatik Seite 19«. An der« Werke vgl weiter unten. *) Gute Literaturüberfichten über die numi«matische Literatur, auch über die de« Ausland«, enthält der stattlich« Band von Engel u Serrnre, Drinks lla nomiemntiqu« möllern« et covkemporuine Pari«, 1897. seiner Verwendbarkeit für samilicrgeschichtliche Forschung überschlagen, so ergibt sich eine solche Verwendbarkeit in Rücksicht auf Legende, Porträt und Wappen. Die Legende ist im allgemeinen bci Begräbnis- oder Sterbemünzen umfangreich, weil sie die Summe eines ganzen Lebens zieht. Die Aufschriften des Reverses pflegen aufzuwcisen 1. Geburtsjahr und -Tag, ost auch den Ort, 2. die Zeit, wann der Verewigte zur Regie rung oder zu geistlichen Würden oder Staatsämtern ge langt ist, 3. Todesjahr und -Tag, auch Ort, 4. das erreichte Alter und Regierungsjahr, 5. endlich besondere Umstände, wie z. B. auf der Sterbemünze des Grafen v Mansfeld I. Georg III. 1710: Lvaoeslia»« skirpis ultimus. Mit solchen Daten ist zuweilen bei Spärlichkeit anderweiten Materials schon recht viel für die Familien geschichte an einer lückenreichcn Stelle gewonnen. Aber freilich die bloßen Lebens- und Amtsjahre mögen viel leicht gestatten, die betreffende Persönlichkeit in den Stammbaum einzurangieren. Viel weiter werden wir gewöhnlich durch solche Legende nicht geführt, und doch bleibt dem Familienforschrr al» goldener Wahlspruch der Satz von Lipsius in treuem Gedächtnis: „Xoc null» xensLloxi» sit, seä Creek» vt lliet» int«rllum inssrak, yuoä «go proba: nee mv ceperiok so!» st«mm»t» «k »ins »lio kr-uctu C»uuli»rum r»mi". Umfangreichere Legenden, die entweder weitere Einzelheiten au» dem Leben der Persönlichkeit, zu deren Gedächtnis die Münze geschlagen ist, enthalten, oder Sprüche, die den Charakter dieser Persönlichkeit beleuchten, sind daher sehr erwünscht. Die Medaille auf Kardinal SchraUembach bei Köhler, Münzbelustigungen 4, 265, »eigt innerhalb der Umschrift auf 19 Zeilen eine Biographie, wie sie unsere Zeitungen beim Tode bedeutender Persönlichkeiten bringen In dem für die Geschichte dänischer Familien sehr wichtigen, mit Porträt», Wappen, Grabdenkmälern und Stammbäumen auSgestattetcn Werke von Tycho Hofman, Portraits lristoriques ll«s Kommas illustres ll« v»nnem»rk, «»kü»dtg«n,»»ebütre»: Dt« Zeile kleiner Schrift der 7mal gespaltenen Ankündi- gnna«-Terte oder deren Raum 20 Pf. Bei Tabellen- und Zisfernsatz 5 Pf. Ausschlag kür die Zeile Unterm Re- daktion»strich (Eingesandt) oie Textzeile mittler Schrift oder deren Raum 60 Pf. Gebühren - Ermäßigung bei öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bis mittags 12 Uhr für die nach mittag- erscheinende Nummer. Bezüge durch di« s1»Ü,«< t»«rtzat> w 2,50 M. (emschl. M M j e Nummern 10 Psi Beim Bezüge ch^ch»f<»ß,»< Journal Ire»»ens ^utraguw ün Dew putscht! vierteljährlich. Einzelne Herausgegeben von der Königl. Expeditton des Dresdner Journals, Dresden, Große Zwingerstraße 20. — Fernspr.« Anschluß Nr. 1295. Erscheine«: Werktag» nach«. 6 Uhr- — Ortginalberichtr »ad Mitteilungen dürfe« nur mit voller Quellenangabe nachgedruckt «erden. Wird Zurückseudung der für die Schriftleitung bestimmte«, aber von dieser nicht ein» geforderten Beiträge bean sprucht, so ist da» Postgeld beizufügen.
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