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Weißeritz-Zeitung : 19.11.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-11-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193211193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19321119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19321119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1932
- Monat1932-11
- Tag1932-11-19
- Monat1932-11
- Jahr1932
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 19.11.1932
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WeitzeritzJettung Tageszeitung unü Anzeigersür DippoMswal-e, Schmie-eberg ML «ettep» Seit»»« »e-trk« D<rsmt»vrÜitb<r Aeöaktsur: 8<lüt Oltüno» — Druck» und Dsrlas: «.-Mark M, Z-iroge»; «r. 1» «M. .: Gemciirlx-Verd«kbs-Giro<k«tto Rr. » u Fernsprecher: AM Dippopldilwat»« Rr. « Postscheckkonto Dresden 1»« Diel« »l«N «ühMV »le mnMq« Lek««nlma»ungr» -er «mlshouplmimnschaft, -e» ««lsg-rtcyu» «n» »es Sla-tnü» z» Dippol»ts«»alöe Sonnabend, am 19. November 1932 98. Jahrgang Nr. 271 Versteigerung. Montag, den 21. November d. I. sollen öffentlich gegen Barzahlung meistbietend versteigert werden: , 1 vormittags 1« Uhr in ScheUerhau (Sammelort der Bieter: Boigts Gasthofj . ... 1 kompl. Warmwasserheizung mit Heizkörpern, i 1 transp. Kachelofen» 1 Korbgarnitur, Wannen, 1 kompl. Bett, 1 Tafelwaage, 1 groher Posten versch. Geschirr u. v. a. m. 2 . nachmittags 1 Uhr im Gasthof Bärensels 1 Bechstein-FlUgel, 1 Gläserschrank, 2 Damen schreibtische, 2 Kleider-Wäscheschränke, 1 Kom mode, 1 BUftet, 1 Schreibsekretär, 1 Bertiko, i 1 Bücherschrank, 1 Sofa und 1 Klavier > Der Gerichtsvollzieher deS Amtsgerichts Dippoldiswalde. SerWcs und MMes Dippoldiswalde. Der Kampf geht weiter, schrieben wir gestern, als wir darüber berichteten, das; die Regierung die Ausführungsverordnung zur Aus lösung der drei Amtshauptmannschaften herausgeb e» will, ohne erst noch, wie versprochen, den Landtag zu hören. Der Kampf geht weiter, sagen wir auch heute. Wie wir hören, hat der Protestausschutz der drei Amt.- hauptmannfchasten nunmehr den Staatsgerichtshof ge beten, vorsorglich eine zu erlassen, die der in der Auflösungsfrage zu r//7k6/-/LLLc», bis Landtag und Staatsgerichtshof gesprochen haben. Weiter hören wir, datz auch der Landtag nach feinem Zusammentritt in der nächsten Woche in erster Linie mit der Auflösungssrage sich befassen wird. Dippoldiswalde. Seit einiger Zeit ist vom hiesigen Stadt rate die Pflichtarbeit für Vjphlfahrksunterstühunas- empfänger eingeführt worden, die, wie wir schon in Nr. 268 be richteten, teilweise verweigert worden ist. Auf Grund reichs- gesehlicher Bestimmungen mutz solchen Verweigerern die Unter stützung entzogen werden. Das führte am gestrigen Auszahlungs tage zu lebhaften Auftritten. Eine Kommission unter Führung von Stadlv. Revolverdreher Holzschuh wurde sowohl beim Bür germeister als auch beim Stadtv.-Borsteher in dieser Angelegen heit vorstellig. 3n einer Sihuim beschloß der Sladtrat, auf sei nem bisherigen Beschlusse der Pflichkarbeit stehen zu bleiben, es soll aber ausnahmsweise die Unterstützung für die laufende Woche nachgezahlt werden, nachdem die Betreffenden die Pflichkarbeit geleistet haben. Die abends zu nichtöffentlicher Sitzung versam melten Stadtverordneten vertraten nach wie vor den Stand punkt, daß über die Frage der Pslichtarbeit lediglich der Skadt- rat zu bestimmen hat, da die dafür aufgewendeten Beträge Für sorgeleistungen sind, wozu obendrein der Bezirk zwei Drittel bei trügt. Es liegt nun an den durch falsche Propheten irregeführten Arbeitsverweigerern, die ihnen vorenthaltene Unterstützung doch noch zu erlangen. — Während der Sitzung der Stadtverordneten kam es vor dem Rathause wiederholt zu Ansammlungen, aus denen laute Rufe ausgestotzen wurden. Polizei und Gendarmerie war jederzeit Herr der Lage und zerstreute die Demonstranten. Der Maurer Kurt Börner, wohnhaft Altenberqer Straße 11c, wurde dabei festgenommen und dem Amtsgericht zugeführt. Keine Papiergeldblüten für Reklamezwecke. In letzter Zeit sind Warenempfehlungskarten, Ankündigungen und an dere Drucksachen oder Abbildungen, die in Form oder Ver zierung dem Papiergelde oder den dem Papiergelde nach 8 149 RStGB. gleichgeachteten Papieren ähnlich sind (Blü- ren) in großem Umfange verbreitet worden. Der preußische Innenminister hat durch einen Erlaß vom 4. November 1932 — IICII 37 Nr. 92/32 — alle Polizeibehörden angewiesen, in jedem Falle gegen die unbefugte Anfertigung und Ver breitung von banknotenähnlichen Abbildungen einzuschrei ten. Erlaubnis gemäß 8 43 NGO. zum Verteilen usw. von „Reklameblüten" auf öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen oder an anderen öffentlichen Orten ist grundsätzlich zu versagen. Auskünfte über die Zulässigkeit der Gestaltung bestimmter „Blüten" sind nicht zu erteilen. Anfragende sind lediglich auf die Strafbestimmung des 8 360 -Ziffer 6 RStGB. hinzuweisen. Auch ist ihnen zu eröffnen, daß sie die Verantwortung für die beabsichtigte Reklame selbst zu tragen hätten. Diese Anordnungen haben sinngemäß auch für die Nachahmungen amerikanischer Dollarnoten und an deren fremdländischen Geldes zu gelten. Dippolöltwaldc. Tagesordnung zur l 2. Stadtverordneten sitzung Dienstag, Len 22. November, abends 8 Uhr. /^. Oesscnt- liche Sitzung: Kenntnisnahme vom Bericht über die Prüfung der Freiwilligen Feuerwehr. — Kenntnisnahme von der Ab rechnung über den letzten Herbstjahrmarkt. — Kenntnisnahme vom Zwangsvollzug einer 500v/oigen Vürgcrstcuer für >933. — Kenntnisnahme von der Abrechnung über bauliche Her stellungen in der Volksschule. — Bericht über die Prüfung der Jahresrechnungen 1929 und 1930 der Stadlbank. — Bericht über die Prüfung der Jahresrechnung 1930 der Sparkasse. — ö. Nichtöffentliche Sitzung. Oelsa. Am Dienstag ereignete sich im Steinbruch bei der Stadtrandsiedlung ein schwerer Unglücksfall. Beim Loswnchtcn Hindenburgs Verhandlungen Entscheidende Aussprache mit Hitler Berlin» 19. November. Die Besprechungen des Reichspräsidenten mit den , Parteiführern haben am Freitagvormittag begonnen, und . zwar ist als erster Geheimrat Hugenberg empfangen wor- , den. Die anderen Besprechungen fanden abends statt. Um , 6 Uhr begab sich Prälat Kaas zum Reichspräsidenten, und im Anschluß daran folgte Abgeordneter Dingeldey. ' Ueber den Inhalt dieser Unterredungen wird an den amt- i Uchen Stellen strengstes Stillschweigen bewahrt. In unter richteten Kreisen erwartete man aber auch nicht, daß sich , aus den ersten Besprechungen schon irgendwelche positiven Resultate ergeben oder auch nur Möglichkeiten, die einen Schluß auf den Ausgang der Aktion des Reichspräsidenten erlauben. Das wichtigste ist zunächst die Frage, wie sich Adols Hiller bei seinem heutigen Empfang einstellen wird, ob er nämlich an seiner Forderung, ihm die Führung zu über tragen, festhält, oder ob er bereit ist, sich in den kreis der Pläne des Reichspräsidenten einzugliedern. Ehe hierüber nicht Klarheit geschaffen ist, hat es nach Auffassung der Berliner politischen kreise gar keinen Sinn» Vermutungen über den Ausgang der ganzen Verhandlungen anzustellen. Adolf Hitler ist am Freitag bereits mit einem Sonder flugzeug in Berlin eingetroffen. In seiner Begleitung befand sich unter anderem auch der Stabschef Röbm. Reichstagsprä sident Göring traf im Laufe des Nachmittags ebenfalls in einem Sonderflugzeug von Rom über München kommend in ^Berlin ein. Prelie-Echo In den Blättern, die in Opposition zu der bisherigen Reichs- ! regierung gestanden haben, wird die Demission des Kabinetts mit Befriedigung ausgenommen. Der „Völkische Beobachter" sagt, eine Regierung, hinter d:r kein Volk stehe, sei den schweren Ausgaben, die in den Schicksals stunden des Deutschen Reiches gelöst werden müssen, nicht mehr ge wachsen. An dieser Unmöglichkeit sei Herr von Papen gescheiter:. ! Daran werde jeder andere Mann scheitern, dem erst sein Amt dir Befähigung zum Retter Deutschlands geben soll. Es sei wahrlich nicht zu viel verlangt, wenn endlich auch an verantwortlicher Stelle dem Willen und der Meinung des Volkes Rechnung getragen werde, und diese Meinung gehe dahin, daß nunmehr die Stunde gekommen sei, in der ohne Zwischenlösungen Adolf Hitler zum Kanzler ernannt werden müsse. i Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" erinnert an ihre Forde rung, Hitler zu berufen und meint, es scheine, daß der Brief Hit lers bewußt darauf abgestellt gewesen sei, bei Hindenburg um Ver trauen zu werben. ! Der „Lokal-Anzeiger" bezweifelt es, ob den Parteien aus eige nem die Erreichung eines Zieles gelingen werde, für das sie sich dem Vertreter eines autoritären Regierungsprinzips versagten, nicht um seiner Person willen, so sehr sie diesen Anschein erweckten, son dern seines Prinzips wegen. Die Parteien wollen sich, d. h. den Parlamentarismus, d. h. den Kuhhandel. Die „Germania", die den Rllcktrittsbeschluß als einen großen Dienst bezeichnet, der dem Lande erwiesen worden sei, spricht von der Chance der Parteien, denen der Weg zur Neuord nung jetzt frei gemacht worden sei. Für taktische Bewegungen, halbe Entschlüsse und primitive Rücksichten des Prestiges sei kein Raum, wo große, das Schicksal des Landes bestimmende Entscheidungen getrossen werden müssen. Das Zentrum werde mit aller Kraft und mit einem äußersten Willen zur Sachlichkeit daran Mitwirken, daß die Bemühungen des Reichspräsidenten durch den erhofften Erfolg gekrönt sein werden. ! Das „Berliner Tageblatt" meint, es werde Aufgabe der Par teiführer sein, die Hoffnungen aus einen negativen Ausgang ihrer Besprechungen mit dem Reichspräsidenten zunichte zu machen. , Der ..vorwärts" fordert eine Regierung, die das Gegenteil der Regierung Papen sei, sie könne darum kein „papenähnliches" Gebilde und auch keine Regierung Hitler sein. Die Meinung -es Auslandes Wien: — Trotz des Rücktritts der Regierung Papen sehen die Wiener Blätter keine Entspannung. Im Gegenteil, allenthalben wird die Ansicht vertreten, daß es eher zu einer Verschärfung des bisherigen Kurses kommen müsse, und datz die Gefahr einer Verfassungskriss in Deutschland herausbeschworen werde, denn es fei zweifelhaft, ob es den im Negativen einigen Parteier gelingen werde, positiv zu sein, und ob sie die Gelegenheit mit beiden Händen ergreifen würden, die das Schicksal vielleicht zum letzten Mal biete. Die französische Presse berichtet eingehend über die Ereignisse in Deutschland. „Victoire" meint, es sei nicht ausgeschlossen, datz von Papen seine eigene Nachfolge antreten werde, wenn die politischen Parteien sich nicht untereinander verständigen könnten. „Figaro" schreibt, die Demission des Kabinetts von Papen werde weder auf die deutsche Politik noch auf die europäischen An- gelegenheiten eine entscheidende Rückwirkung haben. „Ami du Peuple" meint, die politischen Parteien in Deutschland leien sich darüber klar, datz ein Mitzerfolg der Verhandlungen die Aus lösung des Reichstages und die Einführung der Diktatur bringen, werde. London. Zum Rücktritt des deutschen Kabinetts schreibt „Financial New s": Nachdem sich die großen Parteien in ihrem Widerstand gegen Herrn von Papen zusammengefunden haben, müssen sie jetzt den Beweis führen, daß sie sich zusammenschließen können, um eine neue Regierung zu bilden. Der Parleisiihreremvsang Berlin, 19. November. Ueber den amtlichen Bericht hinaus, der Freitagabend über die Parteisührerempfänge beim Reichspräsidenten ver öffentlicht wurde, wird an den zuständigen Stellen keiner- lei Mitteilung gemacht. Auch die Parteiführer sind ge beten worden, die Besprechungen streng vertraulich zu be handeln. Die Empfänge hatten nur den Zweck, daß der Reichs präsident sich über die Auffassungen der in Frage kommenden Parteien unterrichtet. Die Auffassung der Deutschnationalen ist bekannt. Ebenso hat das Zentrum seine Ansicht bereits in den Aufzeichnungen zusammengesaßt, die Prälat Kaas dem Reichskanzler übergab. Im Mittelpunkt der Auffassung der ' Deutschen Voltspartei steht das Wirtschaftsvrogramm, dessen wesentliche Teile nach dieser Ansicht im Interesse baldiger Gesundung der deutschen Wirtschaft aufrechterhalten werden müssen. Ebenso ist bekannt geworden, daß die Voltspartei großen Wert darauf legt, daß die Reichsreform mit Preußen weiter durchgeführt wird. Man vermutet, daß die Abgeord neten Kaas und Dingeldey auch den Reichspräsidenten über diese Gedankengänge unterrichtet haben. Mit einiger Spannung sieht man nun dem heutigen Empfang Hitlers entgegen. Die Nationalsozialisten haben offenbar die Absicht, ihre Taktik diesmal elastischer anzulegen als am 13. August. In ihren Kreisen wie in denen des Zen trums ist man sich klar darüber, daß alle Anstrengungen ge macht werden müssen, wenn die ihnen vom Reichspräsidenten gegebene Chance der Bildung einer nationalen Konzentration ausgenutzt werden soll. Zn politischen Kreisen Hörle man am Freitag ovttmi- stische Stimmen, daneben stehen aber auch skeptische Urteile, ole es für möglich hallen, daß schließlich doch das Kabinett von Papen oder eine ähnliche Regierung am Ende der Ent wicklung stehen wird. Welche dieser Auffassungen richtig ist. das wird sich kaum vor Witte nächster Woche übersehen lassen. von Felssteinen stürzte Rudolf Polster die Felswand hinab. Mil schweren Verletzungen mußte er nach Hause gebracht weiden. Zum Glück sind die Verletzungen nicht lebensgefährlich. Fpellenau. 2n hohem Alter ist hier Frau verw. Hanke verstorben. Sie bat ein Alter von fast 90 Jahren erreicht. Freiberg. Die Hauptverhandlungen vor dem Schwurgericht Freiberg unter den, Vorsitz von Landgerichisdirektor Krantz beginnen nächsten Mittwoch und dauern bis I. Dezember. Mit . einer einzigen Ausnahme finden die Verhandlungen voraus- ! sichtlich unter Ausschluß der Oessenilichkeit statt. In 4 Straf- i fällen sind wegen gewerbsmäßiger Abtreibung, bzm. versuchter > gewerbsmäßiger Abtreibung, bzw. Abtreibung, bzw. Beihilfe dazu 13 Personen angellagt. In zwei Fällen lautet die An klage auf Meineid. Wetter für morgen: Ausfrischende Winde söhnigen Charakters. Bewölkungs zunahme, späterhin auch Niederschläge möglich. Nachlassen des Frostes, bei klarer Nacht aber noch leichte. Frostgefahr. , Tage-tcmpeiaturcn langsamer^ansicigend. Hitler beim MMiWM Berlin. 11,30 Uhr besuchte Hitler den Reichspräsidenten zu der vorgesehenen Besprechung über die innerpolitische Lage. Vorher hatte Abg. Goering eine viertelstündige Unterredung mit Dr. Meißner. Hiller wurde bei seinem Erscheinen vor demPrä- sidenlcnpolais mit lauten Heil-Rufen begrüßt. 3m Zusammen hänge mit dem Empfange Hillers wurden in Berlin Gerüchte verbreitet, wonach auf Grund einer Besprechung zwischen Schleicher und Hiller dieser bereit sei, zugunsten Schleichers auf das Kanzleramt zu verzichten. Das sind aber reine Kombina tionen. Eine Einigung über die Neubildung der Regierung ist noch nicht erfolgt. Letztere ist erst in einigen Tagen zu erwarten. Kommt eine Einigung zwischen dem Reichspräsidenten und Hitler zustande, so muß erst noch eine Einigung mit den anderen Par teien erfolgen. Uebrigcns verlautet aus nationalsozialistischer Quelle, daß Hitler nach wie vor darauf dringen wird, selbst mit dem Kanzleramt«! betraut zu werden.
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