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Deutsche allgemeine Zeitung : 02.07.1844
- Erscheinungsdatum
- 1844-07-02
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184407026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18440702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18440702
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1844
- Monat1844-07
- Tag1844-07-02
- Monat1844-07
- Jahr1844
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 02.07.1844
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Dienstag Nr. L84 2. Julius 1844. DK Zejum, »rtaxlnl.aglickÄd,n»°. Au tkurd.» durli alle Poftann.r o.s In- und Laslaa»««. Deutsche Allgemeine Zeitung. Preis ,ür das Blerkk jadr » Tdlr. — Inseruonkaesutr für de» Kaum einer Zeile .' Ngi. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» N-be-bltck. Deutschland. »Aus dem nicht-preussischen Westfalen- Die Mäßig- keittvereine. Erklärung des Hrn- Wit v- Dörring in Betreff der Mäßig- keitsvereine- »Hannover- Der Zeughausbau Karlsruhe- Die zweite Kammer über Beleidigung fremder Regenten.— Das kurhessische Ver bot des Besuchs der Advocatcnversammlung. »»Sondershausen. DerLand- tagSabschied über die Vertretung der Rittergüter. ^treusten. ** Vertin. Die Armenschulverwaltung. »Danzig. Consessions- wechsel. Das Taufgeschenk für jüdische Proselyten- »Aus kheinpreussen. Projekt einer neuen politischen Zeitung. — Die Seehandlung. Desterreich. »Wien. Der Magistrat. Beförderungen, hWien Zolltarif. Fürst v.-Metternich. Die Industrieausstellung- r Prag- Die Unruhen. Die Juden- Spanien. »Paris- Die Vermählungsfrage. Die Reibungen am Verfas- sungsfcste- Die Steuerabschätzung. Großbritannien. Der westindische Zuckerzoll. Der Carltonclub. Die Oeffnung der Briefe. Abschiedsfest für Dickens. Frankreich. Der Krieg mit Marokko. Die Haussuchungen. Rüstungen für Algerien, -f Paris. Der SocialiSmus- Prinz Ludwig Bonaparte über den Pauperismus. Niederlande. Schluß der Gencralstaäten. Schweiz. Luzern. Die Eröffnung der Lagsatzung. Italien. Ancona- Die italienischen Flüchtlinge. Griechenland. »»Leipzig Griechenland und die Politik der Großmächte. UuniS. Hinrichtung eines Maltesers zu Tunis- Nordamerika. » Boston. Die Homöopathie. Uebcrsetzungen. Anekdoten. Nersonalnachrtchten. Handel und Industrie. 'Altenburg. Die Einzelvcrpachtung der Kam- mergüter. » von der Oder. Die Misärntcn und Vorkehrungsmaßrcgeln dagegen. * Köln. Dampfpackctbootverbindung zwischen Belgien und Eng land. »Dresden. Die Bahn von Chemnitz nach Riesa. »Zittau. Löbau- Zittau-Bahn- »Posen. Bahn nach Glogau. — Frequenz der Leipzig- Dresdner Eisenbahn. — Leipzig. Neueste Nachrichten. Frankfurt a- IN- DundestagSbeschluß. Paris- Deputirtenkammer. Algerien. Ankündigungen. Deutschland. , * Rus dem nicht-preussischen Westfalen. 2». Jun. In Nr. l74 dieser Zeitung'wird unS eine Erklärung der Redaction der Bar mer Zeitung vom I. Jan. d. I. gegeben, worin die Aufnahme eines Artikels über Mäßigte itsvereinc deshalb verweigert wird, weil die liberalen Leser dieses Blattes den Mäßigkeitsvereinen nicht hold seien, in dem diese Vereine zu offenkundig die Bemühungen der Regierung und Ler Geistlichkeit, das Volksauge von den wichtigen Fragen der Zeit ab- gulenken und zugleich einen Einfluß über dir Gemüthcr zu gewinnen, der <sn den letztem Jahren zum Theil verloren gegangen sei, unterstützten. Ja, ja, Papier ist geduldig, das sieht man aus dieser schwarz auf weiß auf Papier stehenden lichtvollen Deduktion; wir würden dieses herrliche Dokument für eine Mystifikation gehalten haben, wenn nicht ganz genau angegeben wäre, wo es zu lesen sei- Das ost unverkennbar dürftige Schriftstellern über Mäßigkeitsangelegenheiten, wir möchten sagen, die oft unmäßigen Worte und das überhaupt so häufig verkehrte, äußere Anfassen einer Sache, die von innen heraus getrieben sein will, kann immerhin Manchen etwas lau und stau machen, aber eine solche naive Bloßstellung ist in der That höchst überraschend. Wir begreifen nicht, was die soge nannten liberalen Blätter zurückhaltcn kann, bei einer der ärgsten Knecht schaften deß mitlebendcn Geschlechts die Fahne des Freihcitskampfcs zu ergreifen; ja es scheint uns, als wenn die obige Erklärung ein Zeichen der traurigsten Zerspaltungen unser? heutigen Liberalismus'ist, der sich so gern als eine einige, große und untheilbare Macht darstcllen möchte; denn an vielen andern Orten Deutschlands sind grade ohne allen Antrieb der Regierung die liberalen Leute die ersten Sprecher der Mäßigkeitssache gewesen, nehmen die Regierungsmänner nur so zu sagen, weil cs nicht emders ging, Theil an der Sache; ja, cs sind uns wol geradezu ungün stige Behandlungen der Mäßigkeitsvcreine durch die Regierungen bekannt, und daß die strenge kirchliche Geistlichkeit entschieden feindlich gegen die selben gewesen ist, sollte einer Redaktion in Barmen am wenigsten unbe kannt sein. Stellt sich nun durch diese Bemerkungen, wie gesagt, ein sehr bedeutender Zwiespalt im Innern des Liberalismus hervor und wird die Redaktion der Barmer Zeitung von ihren eignen Ansichtsgcnosscn höchst wahrscheinlich bekämpft werden; so können wir von unserm Stand punkt aus die Bekenntnisse der Barmer Zeitung nur als höchst bedenklich bezeichnen. Was sind denn die wichtigsten Zeitfragcn? Vermehrung deS ZeitungslrfenS, Verdächtigungen der Schritte der Regierungen sind eS wahrlich nicht. Sprecht doch nicht von deutscher Einheit, so lange ihr »och im eignen Landy daS Klcingcwehrfruer gegen das Vertrauen Mischen Regierung und Unterthanen richtet. Wer von Bekämpfung der Sonder- intcressen und all dergleichen hochklingcndcn Feldzügen mit dem Ein drücke der Reinheit der Gesinnung reden will, der sollte erst sein höchst eigenes Ich zurückdrängen lernen und bei einer guten Sache seine Waffen nicht rosten lassen, weil ihm eine Unbehaglichkeit an seinen Mitkämpfern in der Brust wohnt. Wie kann man eS, ohne zu crröthen, wagen, über den Verlust'"des Vertrauens zu sprechen, wenn man sich bei ernster Selbst prüfung sagen muß, man habe selbst auf solchen Verlust rüstig hingear beitet? Dieses Urtheil rechtfertigt sich schon eben durch Erklärungen und Acußcrungen wie die vorliegende. Und vorausgesetzt, was jedoch zu be weisen, eine Regierung sei im Verbrechen, wenn sie „einen Einfluß über die Gemüthcr erstrebt, den sie in den letzten Jahren zum Theil verloren" (wonoch mithin auch wol die Versöhnung zwischen Privalcn nächstens in den Criminalcodex der Barmer Zeitung ausgenommen wird), so wäre denn doch vor allen Dingen nachzuwciscn, daß sich die Regierung un erlaubter oder auch nur unpassender Mittel zu ihrem Zwecke bediente, ehe man durchaus auf etwas Gutes gerichtete Bestrebungen verdächtigt. Das ist ein verzweifelt wohlfeiler Handel ! I'atumnisr« suclaetor, «em- »er süiquiä kuervt, ist die heutige Devise manches politischen Schrift stellers. Man bedarf nur einer sehr geringen Gabe von Dialektik, um in alles Gute, was ein Anderer thut, schiefe Beweggründe zu legen; aber so wie unS im täglichen Leben dergleichen „Eigennuhriechcr" zuwider sind, so kann uns auf dem öffentlichen Markte der Tagespolitik auch daö ewige Verdächtigen der Rcgicrungsmaßregeln nur anckeln. Es. mag bei unS Mangel an politischer Schwungkraft und beschränkte Stumpfheit sein; aber bis zu einem gewissen Grad ist unsere Devise: tzmckquia praesu- mitur kmmm, ckunoo prnketur coiitrarium. Wenn man doch nicht immer glauben wollte, Regierung und Regierte ständen im polarischen Gegensatz. In einer kleinen Stadt wählte man den beißigsten Gegner hochlöblichcn Magistrats selbst in das Magistratscollegium; als er nun von seiner ehemaligen Cohorte etwas verdächtig angesehen wurde, sagte er im Vollgefühle der neuen Würde: „Ja, ich hätte nicht geglaubt, daß cs da oben (nämlich im Magistrate) so ordentlich hergche!" Wir knüpfen an obigen Artikel unsers Correspondentcn den Abdruck sülzender, dasselbe Curiosum betreffenden,' uns als litkographirtcs Circu lar zuaekommenen Erklärung: „Die Erklärung des Redacteurs der Barmer Zeitung, wodurch derselbe auf daS entschiedenste gegen die Mäßigkeitsvereine sich ausspricht, weil selbige der Unterstützung von Staat und Kirche sich erfreucten, verpflichtet den Un terzeichneten zu einer ernsten Erwiderung. Jene Erklärung ist bedeutsam, minder an sich, indem sie nur das Resultat jener seichten Modepolitik, die sich ein Volk construirt, isolirt von Regierung und Kirche, als deshalb, weil sie die Ansicht fast aller rheinischen Blätter sich zu nennen wagt und mit Blitzesschnelle ohne Commcntar oder Widerlegung den Kreislauf durch die ganze deutsche Journalistik gemacht hat- Sollte es denn wirklich so weit mit uns gekommen sein, daß selbst das allseitig als gut Anerkannte aufhörte, in der deutschen Presse eine Unterstützung zu finden, sowie es das Glück oder Unglück hätte, vom Staat oder von der Kirche erfaßt und begünstigt zu wer den? Wie weit wäre es dann hiervon bis zur Verwirklichung jenes furcht baren Bekenntnisses in den Briefen des Junius: Uünx is xooä, it onl^ a tborn in tke Irin«'« »iü«?» Nein dies kann, dies darf nicht der Fall sein, die deutsche Presse wird im wohlverstandenen eigenen Interesse diese schamlose Beschuldigung dadurch Lügen strafen / daß sie dem Kampfe gegen die Branntweinpest als einer wich tigen Zeitcrscheinung ihre ernsteste Aufmerksamkeit widmet. Wenn die Bar mer Zeitung ihr unkluges Manifest damit beschönigen will, daß sie sagt: die Unterstützung, welche der Mäßigkcitssache werde, beweise, daß selbige dazu erkoren sek, die öffentliche Aufmerksamkeit abzulenken von dem eigentlich wun den Fleck im Volksleben, so beweist dies nur, daß sie unser Streben nicht kennt, oder nicht kennen will. Wir, d. h. Diejenigen, welche nicht sowol mit tönenden Worten als mit unserer ganzen Lebcnsthätigkeit und Opfern jegli cher Art das Beste des Volks durch Vernichtung der Branntweinpest be zwecken, wissen sehr wohl, daß durch Ausrottung des Bösen noch keineswegs sofort das Gute begründet wird, darum auch schloß ich meinen Aufruf, dem Gott reiches Gedeihen verliehen hat, mit den unser Streben bezeichnenden Worten: »Nur dann, wenn alle Stände und alle Confessivncn treu einig einander die Hand bieten, kann etwas wahrhaft Große« geschehen, denn ge wiß ist eS, daß derlei Vereine sich nicht blos darauf beschränken dürfen, dem Elenden vom erstarrten Munde das SchnappSglas wcgzuicißcn, sondern den Trunkenbold als Christen, Menschen und Bürger bchandcln sollen. Die Geist lichen müssen ihn belehren und bekehren, wir Laien beschäftigen und erziehen, damit der Staat ihn nicht als Kor» ä« la la, betrachte und dadurch den Grund lege zum Helotismus unserer Zeit, den Proletariern.» Nirgend in Deutschland, ja nirgend selbst in Amerika und Irland ha ben die EnthaltfamkeitSvereine einen so großartigen Aufschwung genommen als in der Provinz Obcrschlesien, und nirgend in der Welt war die Bevöl kerung so tief im Trünke versunken wie eben dort. Und woher diese wun derbare Erscheinung? Weil diese Bewegung selbständig vom Volke selbst aus gegangen ist und weil eine würdige Geistlichkeit, in und mit dem Volke le-
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