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Die Elbaue
- Bandzählung
- 14.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937
- Sprache
- German
- Signatur
- 1. Mifi. Z. 356
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1795111755-193700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1795111755-19370000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1795111755-19370000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- Nr. 12, Oktober 1937
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftDie Elbaue
- BandBand 14.1937 1
- AusgabeNr. 1, Januar 1937 1
- AusgabeNr. 2, Januar 1937 5
- AusgabeNr. 3, März 1937 9
- AusgabeNr. 4, März 1937 13
- AusgabeNr. 5, April 1937 17
- AusgabeNr. 6, Mai 1937 21
- AusgabeNr. 7, Juni 1937 25
- AusgabeNr. 8, Juli 1937 29
- AusgabeNr. 9, August 1937 33
- AusgabeNr. 10, September 1937 37
- AusgabeNr. 11, September 1937 41
- AusgabeNr. 12, Oktober 1937 45
- AusgabeNr. 13, November 1937 49
- AusgabeNr. 14, Dezember 1937 53
- BandBand 14.1937 1
- Titel
- Die Elbaue
- Autor
- Links
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je besessen. Zwei Jahre darauf brach Uder Wackervarth eine zweite wirtschaft liche Katastrophe herein, -ie seinen völligen Ruin herbeiführte und ihn zwang, Las stolze Besitztum als total verarmter Mann zu verlassen. Nach -er Regelung seiner Vermögensverhältnisse nach -em ersten Zusammenbruch hatte Wacker- Larth seine kostspieligen Liebhabereien in verstärktem Maße ausgenommen. Er unterhielt beispielsweise einen unverhältnismäßig großen Marstall, erwarb englische Vollblutpferde, -ie infolge falscher Behandlung eingingen. Auf seinen Reisen kaufte er für mehrere tausend Taler Gemälde, -ie er postlagern- nach Dresden sandte, ohne sich je wieder darum zu kümmern. Als die Postverwaltung -ie Sendung schließlich versteigern ließ, wurden nur 50 Taler dafür gelöst. Zum Verhängnis wurde ihm aber eine seltsame Marotte. Einer seiner Vorfahren auf Gut Kogel hatte im Jahre 1565 für den Herzog von Lauenburg eine Bürg schaft von 5000 Gulden übernommen und schließlich dafür einstehen müssen. Aus -iese Tatsache begründete Wackerbarth eine Forderung an die Rechtsnachfolger -er Lauenburger Herzöge, -ie Könige von England und von Dänemark, die mit Zins und Zinseszinsen 10 Millionen betrug. Er verfolgte diese Forderung, von gewissenlosen Ratgebern unterstützt, mit einer unglaublichen Hartnäckigkeit und verschwendete riesige Summen um sein Ziel zu erreichen. Ja, er wendete sich an den Fürstenkongreß zu Erfurt, an Napoleon I., an den russischen Zaren und zuletzt, wie immer ergebnislos, an den Wiener Kongreß, um Hilfe für seine Ansprüche. Seinen beginnenden wirtschaftlichen Ruin suchte er mit den sonder barsten Mitteln aufzuhalten. Er hatte angeblich in Wackerbarths Ruhe eine Salzquelle entdeckt, die er zu einer Kuranstalt für Frauenleiden zu verwenden gedachte. Dann wieder glaubte er ein Kohlenlager entdeckt zu haben und träumte von goldenen Bergen. Dann empfahl er Wackerbarths Ruhe in deutschen Zei tungen als Ruhesitz für alleinstehende reiche Personen. In der Folge trug Wackerbarths Ruhe deshalb den Spitznamen -es reichen Spittels. Diese Idee steigerte er zu dem absurden Angebot an die englische Regierung Wackerbarths Ruhe zum Verbannungsort für politisch mißliebige Engländer zu benutzen. Auch in technischen Dingen versuchte sich Wackerbarth, er kündigte die Kon struktion eines Wagens an, -er auf maschinellem Wege angetrieben, in -er Stunde 8 Meilen zurücklegen könne. Ob dieser Vorläufer unserer Autos nur in seiner regen Phantasie bestanden, oder ob sich Wackerbarth tatsächlich mii irgend welchen praktischen Versuchen in dieser Richtung befaßt hat, ist unklar Jedenfalls hat er keins seiner vielen Projekte verwirklicht und geriet in immer größere finanzielle Schwierigkeiten. Schließlich verfiel Wackerbarth auf den uralten Traum -er Goldmacherei, um mit den Erfolgen seiner Versuche wieder wirtschaftlich ins Gleichgewicht zu kommen. Sein Diener Süßenbach war ihm -abei ein eifriger Gehilfe. August Josef von Wackerbarth besaß zweifellos große geistige Anlagen und Fähigkeiten. Aber seine krankhafte Selbstüber schätzung, die ihn glauben ließ, zu großen Dingen berufen zu sein, ließen ihn den Blick für die nüchternen Tatsachen des Lebens völlig verloren gehen. Am 1. April 1846 vollzog sich der Abschluß des völligen wirtschaftlichen Zu sammenbruchs des Raugrafen. Man versteigerte ihn Wackerbarths Ruhe zum zweiten Male in ihren einzelnen Teilen. Das Hauptgrundstück mit dem Herren haus erwarb Gustav Leopold Zembsch sür 9960 Taler. Wackerbarth ging, ein hoher Siebziger, bettelarm aus dem Grundstück, das er mit so großen Hoff nungen vor 36 Jahren erworben. Lange hat er den Verlust von Wackerbarths Ruhe nicht überlebt. Schon nach 4 Jahren, am 19. Mai 1850, starb er, wie das Totenregister der Friedenskirche vermeldet, als „Privatmann und Hausgenosse", also Mieter, an Brustentzündung auf einem Berghause bei Zitzschewig im 80. Lebensjahre. Das Bergbaus soll der Zechstein gewesen sein. Sein außer ehelicher Sohn Teut von Wackerbarth, der am 9. Oktober >817 in Hamburg ge boren wurde, und der in Amerika verschollen ist, ließ ihm den Grabstein setzen, -er beute noch einsam zwischen eingesunkenen Gräbern auf -em alten Gottes- 46
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