Delete Search...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 20.10.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-10-20
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-189210207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18921020
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18921020
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-10
- Tag1892-10-20
- Monat1892-10
- Jahr1892
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
ltdie derg. i)nur äten » - k — latsch« i emm nells", sich, ition nach dir Luis !ata f«. »er eudor» k. »»«Id«. kihn« na e- rischen, md he lft doch s; dar m ver- ährend n Käse fand« solchen Partie ist das Verweilen am Krater für viele nicht das interessan teste Stück. Wir trafen es etwas günstiger und sahen etwas mehr als Qualm. Der Vulkan arbeitete mächtig und die gelben Feuer zungen schossen häufig zu riesenhafter Höhe empor. Dec brave Berg war in der Vorbereitung zu der Eruption begriffen, die zwei Wo chen später erfolgte. Doch nun wollte ich hineinsehen, und der Führer ergriff meinen rechten Arm, um ein Malheur zu verhüten. Vorsichtig stiegen wir in der Innenwand zwanzig Fuß etwa hinab, nachdem der erfahrene Mann mir nochmals zur Ruhe und Besonnenheit geraten. Aber ich muß gestehen, das Herz pochte. Im Innern des gewaltigen Raumes war mühsam der kleinere^ Krater zu erkennen, dem die Feuerglut entquoll, vkdd nun d«M rechten Platz noch errungen für das furchtbare Bild. „Stehen Sie sestl" rief mein Führer. .»M Er sagte es zur rechten Zeit. Die Erde dröhnte »WM» der Liese brach eine blendende Feuergarbe, daß sich melneMtgere unwillkürlich schlossen. Und nun rasselte und polterte krachte und lärmte, hinauf und hinab sausten in Pausen LiesckM^ rm Blocke. ,. So blieben wir wohl zehn Minuten. Wieder ein heftiger entsetzlicher Schweseldamps folgte. Der Wind begann sich zu drehen, nur erhielten die ganze Wolke in« Gesicht es leichterem« Herz^ *ann gestehen, mir wurde ^"n ans dem Gipfel des Vesuvs nicht mehr die Drahtseilbahn hatte nun auch den ersten Transport Li H^ljehn Personen waren es, darunter die Hälfte Dame». S,e machten keme freudigen Gesichter, der veränderte Wind i-gte ihnen unbarmherzig Dampf und Asche ins Gesicht, und die Damm sammerten und weinten und verlangten energisch, die Rückkehr an» treten zu wollen. (Schluß folgt.) Zuw Gipfel -es Vesuv. (Fortsetzung.) Hier oben wirkliche Dämmerung. In gewaltigen Massen wir belte dersRauch, dann und wann schoß aus dem Dunkel die Feuer lohe heraus. Gespenstig Hoden sich unsere beiden Gestalten von der grauen Dunstwand ab. .. Ader Vesuv, Vesuv! Die Beine verlangen ihr Recht, und der Magen nicht minder. Auf dem Felsblock, den wir zuerst er reicht, war's Wohlsein. Dec brave Gesell war auch aus dem In nern des Vesuvs gekommen und vielen müoen Wanderern hatte er schon als Ruhesitz gedient. Unser Frühstück ließ sich sehen. Kaltes Geflügel, Salam, hatte ich aus Neapel mUgebracht, Brot und Eier und Wein hatten wir aus Resina mitgenommen. Eben wollte ich mich an einen Hübnerflügel machen, als die Erde zu beben begann, und es dröhnte und krachte, als wenn die Artillerie Salvenfeuer abgäbe. Der Führer lachte und sing den Hühnerflügel auf, der um «in Haarbreit in die Asche gefallen wäre. Das innere Salutschie- ßen des Vesuvs ist nichts Außergewöhnliches, und in der That man gewöhnt sich bald daran. Im heißen Aschenboden kochte der Führer einige Eier und dann wurde geschmaust und getrunken. Wir waren die beiden Ersten an diesem Tage auf dem Gipfel des Sudans. Der kundige Mann hatte inzwischen Wind und Wetter be obachtet; er sürchtete Regen, noch mehr aber ein »«schwellen des Windes. Und wenn ein tüchtiger Nordwind oder Ostwind hier in diesen Aschenqualm Hineinsuhr, ich danke! Zusammengepackt also und weiter. , . . . .. Es war kalt. Der Boden war so heiß, daß w,r die Eier hatten lochen können, aber wenigeFuß üb« v<m dA« Ur Re scharfe Luft an dm Fels« SiSkiftall« ans dm feuchten Nieder- schlägen gebildet. Und als ich meinen dunklen Ueberzieher ein- I gehend musterte, war derselbe von oben bis unten mit Reis bedeckt. I Kälte im Reich des ewigen Feuers! Und nun hinein in Las Reich Les ewigen Feuers! Langsaui vorwärts. Da unv Lort ist der Boden zerrissen, schmale und breitere Spalten gähnen und aus ihnen hervor steigt empfindlicher Schwefeldampf. Ler gelbe Schwefel tritt da und dort bloß zu Tage, kier spiegelt der unheimliche Auswuchs des Vesuvs ins Rötliche hinüber. Zerklüftet und von Felsblöcken übersät ist die Umgebung des Kraters, die ganze Plattform Les Aschenkegels. Alle Augenblicke stößt Ler tasleuve Fuß an einen Block, und es ist geraten, Augen unv GeLanken zusammenzunehmen. Fast 'ununterbrocheli erdröhnt Las unterirdische Rollen. Jetzt geht ein seiner, kalter, sofort in Reif verwandelter Regen nieder. Die Dämpfe aus dem Krater quellen dichter und dichter hervor und versperren nach u»ten jedwede Aussicht. Fast dreizehnhundert Bieter hoch oben iu der Luft, unter den Füßen Len heimtückischen Feuerberg. Wenn nun eine Spalte sich plötzlich etweiterle, wenn plötzlich eine Lavawelle aus Lem Innern hervorbräche? Z>vei Menschenkinder wären spurlos aus der Zahl der Leben den verschwunden. Aber man gewöhnt sich rasch an die fremdartige und wilde Umgebung, an Las Rollen und Krachen, an Dampf und Asche. Weiler voran. Einen Augenblick prallte ich doch zurück. Sus einer fußbrei ten Spalte, deren Ränder dicht mit Schwefel überzogen waren, entströmte ein erstickender Qualm. Doch das Taschentuch schnell vor Mund und Nase gepreßt, und nun wieder vorwärts üb« Stein und Trümmer. Da find wir am Krater. Ehrlich gesagt, von ein« Vesuv- 1892. Donnerstag, den 20. Oktober Inserate nach des»»» dere« Tarif. Erscheint iMich, mit Ausnahme der Gann- und Festtage, abends für den s°l- kgendcn Tag. Preis vierteljährlich 1 M. so Psg., monatlich so Pfg., «inzel-Nrn. b Pfg. Bestellungen nehmen alle Post- anstalten, Postboten und die Ausgabe- stellen des Tage- blaiies an. Inserat-Gebühr« t Einspaltige Korpus» gelle od. der« «au» WPfg. Eingesandt und NeU-men unter dem Redakttonsstrich »Pfg. Nachwelt und Osferten-Annah Ul- Pro Inserat 2V Pfg. extra. Alpinster Inserat«» ' betrag 20 Pfg. Komplizierte zu ersuchen, entschieden gegen eine solche zu stimmen, in welcher Form sie auch ge plant sein mag. — R. Dresden, 19. Oktober. Zu den Dar stellungen von Schlachten- und Gefechtsszenen aus den Ehrentagen sächsischer Truppen während des deutsch- französischen Krieges ist jetzt eine neue getreten, welche eine glänzende Waffenthat des 1. Jägerbataillons Nr. 12 als Gemälde verewigt. Bekanntlich wurden am 19. Jaimar 1871 in der Schlacht von St. Quentin die Franzosen voä den Deutschen geschlagen. Daser- wähnte Bild stellt die Erstürmung des bei Cornet d'Or befindlichen Parkes und e>nes Gehöftes durch das in einem schutzlosen Gelände vorgehende Jäger- balaillon unter Oberstleutnant Graf v. Holtzendorf (ßtzt in dec Lößnitz wohnhaft) dar, wobei u. a. der Hauptmann Bartcky den Hüdentod fand. Verschiedene Mitkämpfer, darunter Offiziere, rühmen die üverra- sehende Naturtreue des Gemäldes und gleichzeitig das Talent des Malers, der durchaus kein Künstler von Fach ist, sondern nur durch Selbststudium in seinen dienstfreien Stunden (derselbe heißt Balper, ist kgl. Steuerausseher und war an dem Feldzug als Sergeant bei den Jägern beteiligt) eine große Fertigkeit im Malen erlangte. Das Bild ist zur Schmückung des Offizierkasinos vom 1. Jägerbatalllon in Freiberg bestimmt. — Die Sektion des durch Messerstiche in den Kopf ermordeten und seiner sauer verdienten Er sparnisse beraubten italienischen Maurers Leonardo Fralle hat ergeben, daß dle Blut hat am vergangenen Sonnabend in den ersten Abendstunden erfolgt sein muß, da oie abends 6 Uhr von F. genossenen Speisen noch unverdaut im Magen vorgefunven worden sind. Dem Thäter ist man noch nicht auf der Spur, doch hält sich die Ueberzeugung aufrecht, daß der Mörder in einem mit den Verhältnissen Frattes bekannten Arbeilsgehilfen zu suchen sei. — Eine unliebsame Ueverraschung wurde am Sonn abend nachmutag den Anwohnern des Rödelflusses in der Radeberger Gegend zu teil. Das Wasser floß auf einmal und zwar dann in der Dauer von mindettens 2mal 24 Stunden kohlpechschwarz dahin und v'idrenele einen so surchtdaren Geruch, wie er in solcher Jntensioilät nur an heißen Tagen frisch gedüngten Fluren zu entströmen pflegt. — Erst im Lame des Sonntags kam des Rätsels Lösung. — Es war ein zur Kl.-Wolmsdolser Filiale der Dünger- exportgeselljchaft gehörendes neuerbautes Bassin, welches sim dem ihm probeweise zugemutelen Druck von weit über 100 Low-y? Inhalt nicht gewachsen erwies, reank-«l>erger ZezirksuE^ Amtsblatt der König!. Amtshanptmannschaft Flöha, des König!. Amtsgerichts und des Stadtrats M Vandenberg. § geplatzt und ca. 60 Lowrys des unheimlichen Inhalt» ergossen sich in Strömen in den nahen Rödergraben, di? entsetzliche Lösung den Gestaden von Radeberg und Umgebung zuführend. Für technische Zwecke, zum Waschen, Scheuern u. s. w. war infolgedesseit die Röder unverwendbar, ihre durch Mangel jeder Rohrwasserzuleitung so schon recht ungünstig dastehen den näheren und ferneren Anwohner waren in großer Verlegenheit, zumal das fern herbeizuholende^ Wässerchen jetzt kaum fingerstark lauft und förmlich umlagert wurde. Am empfindlichsten geschädigt find die Börnersche und die Aktienbrauerel, welche jedenfalls im Prvzeßwege gegen die Verunreimgerm werden vor- gehe^müffem^ ^neute Warnung hinsichtlich der Auswanderung nach Brasilien kann wiederum eine dieser Tage nach Sebnitz gelangte recht betrübende Mitteilung über die in diesem Frühjahr nach dort ausaewanverte, aus acht Köpfen bestehende Familie Mitzscherlich aus Sebnitz gelten. Schon während der Ueberfahrt ist eines der Kinder gestorben, während dann drüben der Vater der Familie bei einem Gange nach einem anderen Orte behufs Suchens nach Arbeit verschollen und nicht wieder zurückgekehrt, die Mutter aber aus Gram hierüber gestorben ist. Die noch le benden 5 Kinder stehen nun eitern- und hilflos im Örtliches und Sächsisches. . „ . IS. Ov°b» 1892. Iirnie^kntbn b^ber bekannt gewordenen Steuer- projekten hat man auch wieder eine Erhöhung der obwohl ein dayingehen- ««m Uic!s^elch^ bereits im März d. I. vom Reichstag abaelehnt wurde. Gegen die aufs neue beabsichtigte Erhöhung der Tabaksteuer erheben sich abermals warnende Stimmen, welche auf die Schädigung der heimischen Tabakbranche durch die angestreb e Steuererhöhung Hinweisen und geben wir ttner solchen Stimme aus Döbelner interessierten Kreise» hiermit Abdruck: Zur Deckung der riesigen Summen, welche die zu erwartende Militärvorlage erfordert, soll, wie die bisher in die Oeffentlichkeit gedrungenen Gerüchte verkünden, derTabak in nicht geringem Maße zu erhöhten Abgaben herangezogen werden. Alle Fachleute der Tabakindustrie und sicher auch andere Einsichtige sind sich wohi darüber klar, daß eine Mehrbelastung des Tabaks, gleichviel ob in- oder ausländischer, die Tabakindustne schwer schädi gen muß. Der Verbrauch wird unbedingt vermindert und die Herstellung ungemein erschwert werden, denn jeder Fabrikant wird dann, trotz erhöhten Zolles, infolge des schon gegenwärtig ungeheuren Konkurrenz kampfes, möglichst immer noch das bieten wollen, was er jetzt vor einer Zoll- resp. Steuererhöhung bietet. Daß dann den mittleren und kleineren Fabri kanten der Absatz sehr erschwert, ja vielleicht ihre Exi- stenz gefährdet wird, weit der ohnehin nur noch mä ßige Gewinn sich notwendigerweise noch wesentlich verringern muß, ist nur eine logische Folge des Vor- hergesagren. Aber nicht nur die Erzeuger, sondern auch die Verbraucher der Tabakindustrie werden die schwere Schädigung, welche eine Mehrbelastung des Tabaks mit sich bringen muß, tief enipfinüen; denn, wenn auch, wie gesagt, die Fabrikanten bestrebt sein müssen, möglichst Gutes auch ferner zu bieten, so N rden doch ganz billige Zigarren kaum noch herzu stellen sem, oder nur in so geringer Qualität, daß der Unbemittelte, will und kann er nicht mehr Geld sür Zigarren ausgeben, dem Zigarrengenusse mehr oder weniger entsagen muß. Außer diefen erwähnten Hauptpunkten werden sich gewiß noch manche drückende Folgen der höheren Tabakbesteuerung ergeben. Ls ist daher notwendig» die Vertreter in dem Reichstage unter Vorstellung der vielen schlimmen Folgen, welche eine erhöhte Be lastung desTabaks mit sich dringen würde, fremden Lande. — Ein in Meißen bis j'tzt beschäftigt gewesener Bäckergeselle hat dieser Tage diese Stadt per Veloziped verlassen, um mittels desselben nach Paris zu fahren, woselbst er Stellung zu erhalten hofft. — Am Sonntag frühr4 Uhr brannten in Weida in der Nähe des Krankenhauses sieben Scheunen nie der. Leider erlitten auch 35 Stück einem Fleischer gehörige Schafe, die trotz alles Bemühens mcht an der Scheune zu bringen waren, den Flammentod. Es unterliegt wohl keinem Z weifet mehr, daß die letz ten drei Brände, die jedesmal in der Nacht vom Sonnabend auf Sonntag und fast immer um dieselbe Stunde ausbrachen, im Zusammenhang stehen und von ruchloser Hand entfacht worden sind. — Am 11. Oktober ereignete sich in Kriepitz bei Kamenz ein recht schweres Unglück. Der beim dortigen Rittergutspachter in Diensten stehende, 20 - Jahre alte Knecht Zieschang aus Grünewald bei Wied nitz war auf dem Felde mit dem Ausfahren der Kar toffeln beschäftigt; daS betreffende Feld grenzt hart an einen Sleinbruch und der Knecht fuhr, trotz mehr facher Warnungen, jedeSmal bis nahe an den Rand des Bruches, hierbei glitten die Pferde über den Rand
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview