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Erzgebirgischer Volksfreund : 03.06.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-06-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192306035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19230603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19230603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1923
- Monat1923-06
- Tag1923-06-03
- Monat1923-06
- Jahr1923
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 03.06.1923
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I« »«r,,«»>«,»»« LilMr«»»»' «Steinl III,»» mll rutvotn« der löge nach Lon». und Festtagen. ««gelgenprel» telnsttlleßl.Vnzelgenslever): im Amieblatt- tezird der Voum der Isn. Loionelzeii«300 Md. IFamIlien- «nzelgen ». ei«li«ng<Iute250Md.>, anewirIe SrvMd.,im amtlich. Teil die dalb» 5eil« ie0VMK.,«u«wöiIsI4cOMK., in. LedIam,I«ttd>eP,lilMkl2«>Wd.,auswIirt» 1400 Wk. V»tHch«0-N»»1», Leipzig Nr. ILA«. A emeinte-Lira-kianIoi glue, Srzgeb. Nr. 70. « enlhallend die omMchen Lekannlmachunge« der Amlstzauplmannschaft und der Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staals- u. städtischen Behörden in Schneeberg, Löbnitz, Reuslödtel, Grünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Es werden außerdem veröffentlicht: Die Bekanntmachungen der Sladlräte zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Verlag S. M. Gärtner, Aue, Srzgeb. -entsprach«! > «« kl, ekknltz (Ami Aue) Schneeberg 10, Schwarzenberg k». Drahtanschrift- Aatkkfreund Aueerzgebirge. Anzetgen-Annahm« litt die am Nachmittag erscheinend« Numnin bi» vormittags g Uhr in den Kauptgeschüst». sielten. Sine Gewähr iür dle glulnabme der Anzeigen am vorgeichriebenen Tage sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben, auch nicht slir die Dichtigkeit der durch Fern sprecher nusgegebenen ginzeigen.—FürRtichgabe unoerlang «ingesandter SchriWliche Lbnnlmmi dle Schrtftlettung deine Deraulwortung. — Unierbrechungen des tSeschäsl»- betriebes begründen keine Ansprüche. Del Zahlungsverzug und Konkurs gelten Rabatte als nicht vereinbart. Hauptgeschäft»»«»«» in Aue, Löhnig, Schneeberg und Schwarzenberg. Sonntag, den 3. Juni 1923. Nr. 126. 76. Jahrg. . Zn da» Handelsregister des unterzeichneten Amtsgerichts ist eingetragen worden: ! ? am 23. Mai 1S23: 1 ., auf dem Blatte 614? die Firma Westermann L Co. in Schwarzenberg betr., daß dem Kauf mann Robert Friedrich Iordan in Schwarzenberg Prokura erteilt ist; 2 ., auf dem Matte 794, die Firma Obererzgebirg'sche Metallwaren-Industrie Paul Schmidt in Schwarzenberg und als Inhaber der Kaufmann Paul Rudolf Schmidt in Schwarzenberg. .Angegebener Geschäftszweig: Herstellung und Vertrieb von Haus- und Küchengeräten; am 2«. Mai 1923: 3 ., auf dem Blatte 711, die Firma Erzgeb. Emaille- und Blechwaren-Industrie Karl Steffens in Schwarzenberg betr., daß Life Hedwig Therese vhl. Steffens geb. Schmiedel in Schwarzenberg in das Handelsgeschäft eingetreten und die Gesellschaft am 1. Juli 1922 errichtet worden ist; am 2S. Mai 1923: 4 ., auf dem Blatte 79S, die Firma Metallwarenfabrikation für Haus- und Küchengeräte Walther Groß, Raschau i. Erzgebirge und als Inhaber der Klempnermeister Martin Walther Groß in Raschau i. Erzgeb. Angegebener Geschäftszweig: Fabrikation von Haus- und Küchengeräten; am 29, Mai 1923: S ., auf dem Blatte 796, die Firma C. Hermann Groß, Metallwarenfbarik in Grünhain und als Inhaber der Klempnermeister Carl Hermann Groß in Grünhain, sowie baß dem Geschäftsführer Hans Wilhelm Groß in Grünhain Prokura erteilt ist. Angegebener Geschäftszweig: Fabrikation von Haus und Küchengeräten. Amtsgericht Schwarzenberg, am 31. Mai 1923. Slromunlerbrechung. Wegen dringender Vctriebsarbeit wird das städtische Elcktrizitätsleitungsnetz am Sonntag, Sen 3. Juni, von früh 6 Uhr bis voraussichtlich 2 Uhr mittags au zeeschaltet. Ane, den 1. Juni 1923. Direktion der städtische» Gas- und Elektrizitäts-Versorgung. Nuhholzverslelgerung. Kirchenwald Lötznih. Im Gasthause zum .Sächsischen Hof" in Lößnitz sotten Mittwoch, den 6. Juni 1923, von vorm. s^lv Uhr an, 540 fi. Stämme, 10—28 cm; 210 fi. Klötze, 7—15 cm; 12 fi. Klötze, 16—37 cm; 95 fi. Stan gen, 7—13 cm; sowie etwa 50 rm noch in Aufbereitung befindliche Nutzrinde versteigert werden. Lößnitz, den 31. Mai 1923. Der Kirchcnvorstand. Sächsische Wirren. —l. Es ist wohl kein Zufall, daß außer im Ruhrgebiet, wo die Verhältnisse ganz besonders liegen, lediglich im Freistaat Sach sen der Versuch gemacht wörden ist, kommunistische Pläne durchzuführen. Daß die Erwerbslosenunruhen bei uns lediglich diesen Zwecken dienen sollten, liegt auf der Hand. Auch der Grund ist klar, weswegen die Moskauer gerade Sachsen als neues Versuchs objekt auswählten. Wie hier die Dinge liegen, sieht jedes politische Kind, und man kann sich eines Komentars, der in das Einzelne geht, enthalten. Wir leben hier mehr als wo anders in Deutschland auf einem Vulkan. Jeden Augenblick kann an einer anderen Stelle der Putsch losgehen. Das ist die Folge des Versuchs, die kommunistisch-soziali stische Einheitsfront herzustellen, eine Konstellation, die, außer in Thüringen und Braunschweig, überall in Deutschland abgelehnt wor- den ist. Die Frage ist nun, ob die sächsische Regierung und die Par teien, von denen sie abhängt, aus den Lehren der vergangenen Tage die Folgerungen ziehen werden. Die Frage ist — wie man leider aussprechen muß — bis auf Weiteres zu verneinen. Herr Menke, der frühere radikale Unob- hängige, mußte zwar als Dresdener Polizeipräsident die beritten« und unberittene Polizei mit Gummiknüppeln und Karabi nern auf diejenigen loslassen, denen er seine Stellung zu verdanken hat, und man wird ihn deswegen im Landtage und in der Linkspresse nicht gerade mit Koseworten überschütten, aber schließlich — wir wis- sen das aus Beispielen der neuesten sächsischen Geschichte — wird man sich wieder in den Armen liegen, und die unschuldigen und schul digen Opfer der Putsche werden die einzigen sein, welche die Zeche bezahlen. Denn das, was die beiden Regierungsparteien in Sach sen zusammenkittet, kann durch kein Proletarierblut gelöst werden: der Haß gegen die, die andere politische Ideale haben als ganz- oder halbmoskowitische. Wenn man auf diesem Wege fortfährt, so werden die Staats- autorität, wenn man überhaupt noch von einer solchen reden kann, und vor allem das gesamte sächsische Volk und seine hochentwickelte Wirtschaft den schwersten Schaden nehmen. Diese Binsenwahrheit sollte doch endlich überall in Sachsen durchdringen, wenn nicht bei der Negierung und gewissen Parteiführern, so doch bei den Regierten und den Parteiangehörigen. Der Reichswehrminister in Dresden. Dresden, 2. Juni. Reichswehrminister Geßler weilte ge stern in Dresden und hatte mit dem Ministerpräsidenten Zeigner, dem Minister des Innern, Liebmann, und Vertretern des Reichs- «ehrkommandos IV eine Unterredung. Krawalle in Bautzen. Bautzen, 1. Juni. Die kommunistischen Unruhen, die am Mitt woch nachmittag begannen, hielten fast die ganze Nacht Hindurch an. Bor dem Gewandhause, in dem ein Teil der städtischen Kaffen unter gebracht ist, bildete sich eine größere Ansammlung, worauf der Zu gang von einem starken Polizeikordon besetzt wurde. Bor einzelnen Fabriken fanden Demonstrationen zwecks Einstellung Erwerbs loser statt. Die Demonstranten zogen vor die Vergnügungsstätten und erzwangen deren Schließung. Die P o l iz e i o rg a n e, unter deren Augen sich die Vorgänge abspielten, verharrten im passiven Widerstand und begründeten dies damit, daß, so lange cs nicht zu Ausschreitungen käme, zum Einschreiten kein Anlaß vorliege. Donnerstag vormittag zeigte die Stadt das gewohnte Bild, doch die Weinstuben, Kaffees und Konditoreien, sowie die größeren Schank- und Speiselokale hielten geschloffen. Die Besitzer haben von den Demonstranten die Weisung erhalten, so lange geschloffen zu halten, bis die von den Erwerbslosen an den Stadtrat gestellten For derungen bewilligt sind. Das Verlangen auf Schließung der Lokale wurde mit dem nicht mißzuverstehenden Hinweis gestellt, daß Nichtbefolgung ernste Folgen nach sich ziehen würde. Kontroll trupps durchziehen die Straßen und überwachen die Durchführung der erzwungenen Maßnahmen. Das Rathaus ist nur noch von einen: Tors aus zugänglich und im Innern sind starke Polizeiaufgebote postiert. Am Nachmittag« fanden erneut Straßen!undge- bnngen gegen Wucher und Teuerung statt. Am Vormittage des- selben Tages zogen Demonstrationszüge auch nach dem platten Lande. Die Gewerkschaften stehen nach wie ver auf dem Stand punkte, sich daran nicht zu beteiligen. Dresden, 1. Juni. Zu den Unruhen in Bautzen verbreitet die Nachrichtenstelle der Staatskanzlei folgend« Mitteilung: Nachdem »M SO. Mal bereits eine Lrwerbslosendemonstration gegen di« Ls« bensmtttclverteuerung stattgefunden hatte, wobei von der Menge einzelne Lokale, besonders Luxus- und Schlemmerlokale, zur Schlie ßung aufgefovdert wurden, Ruhestörungen'aber nicht vorkamen, hat sich gestern ein bedauerlicherm Zusammenstoß ereignet. In der achten Abendstunde sammelten sich Demonstranten an, welche die Forderung nach der Entfernung der Gendarmerie stellten. Als die Gendarmerie auszog, um eine Gastwirtschaft vor Demolierungen zu schützen, kam es zu Zusammenstößen, bei denen die Gendarme von Gummiknüppeln Gebrauch machten. Die Menge zog dann vor das Polizeigebäude, das sie umlagert«. Durch die Fenster wurde mil Knüppeln und S-te inen geworfen. Polizeibeamte versuchten den Platz zu räumen, worauf aus den Reihen der Demon stranten einzelne Schüsse fielen. Darauf machten die Polizeibe amten von ihren Schußwaffen Gebrauch. Zuerst gaben sie Schreck schüsse ab. Hinterher wurde scharf geschossen. Um 11 Uhr war der Platz geräumt. Durch die Schüsse ist eine Frau getö tet und ein Mann durch einen Kopfschuß verletzt worden, an dessen Folgen er im Krankenhause gestorben ist. Außerdem sind fünf Schwerverletzt« zu verzeichnen. Vertreter der Gewerk schaften und der Sozialdemokratischen Partei bemühen sich, Ruhe und Ordnung wieder herzustellen. Nach einem Bericht aus Bautzen sind die beiden getöteten Perso nen nicht Demonstranten, sondern Neugierige. * Dresden, I. Juni. Nachdem nun endlich öffentliche Zusammen rottungen unter Androhung schärfster Maßnahmen verboten worden sind, ist in Dresden mit einem Schlage Ruhe eingetreten. Es ist be merkenswert, daß die Mannschaften der grünen Polizei vom Polizeipräsidenten Menke den rücksichtslosen Gebrauch der Abwehrmittel mit dem Bemerken verlangten, daß sie sonst ihren Dien st ni cd erlegen und dem Un heil seinen Lauf lassen müßten. Der scharfe Zugriff ist also von den Polizeibeamten erzwungen worden. Amerikanische Anleihe und die sächsischen Unruhen. Genf, 1. Juni. Der „Herold" meldet aus Neuwyork: Die Newyorker Großfinanz ist nach wie vor gegen eine Teilnahme an der Kreditaktion für Deutschland, wegen der Schwäche der deutschen Regierung gegen die roten Umstürzler, die zur Kapitulation der säch sischen Regierung vor den Gaffenterror geführt haben. Amerika würde nie sein Geld einem kommunistisch geleiteten Deutschland leihen, sondern nur einem solchen, das durch Festigkeit die ruhige Entwicklung und die Sicherung der Anleihe verbürgen könne. Auch die endliche Aufnahme der Rcparationserfüllungen sei für Amerika Voraussetzung zu einer Hilfe. Die Deckung der Brotzuschüsse. Berlin, 1. Juni. Der wirtschaftspolitische und finanzpolitische Ausschuß des Reichswirtschaftsratcs beschäftigten sich in einer gemeinschaftlichen Sitzung mit dem Gesetzentwurf zur Siche rung der Brotversorgung und nahmen mit 38 Stimmen bei einigen Stimmenenthaltungen folgenden Antrag an: Der wirt schaftspolitische und der finanzpolitische Ausschuß drücken die be stimmte Erwartung aus, daß die für die Brotverbilligung zur Ver fügung zu stellenden Beträge in keinem Fall über diejenigen Summen hinausgehen dürfen, die tatsächlich für diesen Zweck beschafft werden. Einer Fortsetzung der Brotzuschüffe mit dem Mittel der Noten- press« würden die beiden Ausschüsse aufs entschiedenste wider sprechen. Es wurde ferner beschlossen, daß die Deckung der verbleibenden Brotzuschüffe in vollem Umfange vom Besitz zu tragen sei. Daher sei bei der Erhebung der Zwangsanleihe die zur Deckung der Brotzu- schüffe wirklich erforderliche Gesamtsumme sowie das Geldent wertungsmoment unbedingt in Betracht zu ziehen. Mit geringer Mehrheit wurde folgender von den Arbeitgebern der Landwirtschaft gestellte Antrag angenommen: Bei der Aufstellung der etwa erforderlichen weiteren Mittel ist dafür zu sorgen, daß we gen der Belastung des Vermögens und Besitzes auch eine entspre chende Heranziehung aller tragfähigen Schultern, mit Ausnahme der Lohn- und Gehaltsempfänger, bewirkt wird. Mit diesen Abänderungen wurde der Gesetzentwurf im ganzen gebilligt. Di« Industrie zur Reparationsfrage. Berlin, 1. Juni. Das Präsidium des Rcichsverbondcs der Deut schen Industrie hatte die Vertreetr der Presse gestern zu einer Be- sprechnnq geladen, in der mehrere seiner Mitglieder Aufschluß über die Auffassung -cs deutschen Leistungsproblems gaben. Das Gutachten der Industrie hab« nicht etwa Vorschriften für die Regierung enthalten, sondern solle nur als ein Gutachten der Kresse gelten, die der Rcichsverband vertritt. Noch ehe das Präsi dium sich mit den Gewerkkchaftcn habe ins Benehmen setzen köi n«o, habe die D e rö f f e nt l i r u n g des Schreibens veranlaßt werden müssen, weil rin Exemplar unrechtmäßig nach Pa rt» gelangt war. Mit besonderem Nachdruck wurde vor der Antastung der deutschen Wirtschaftssubstanz zu Rcparationszwccksn gewarnt. Die Reichsbahnen müßten wieder produktiv ver maltet werden; dazu stelle der Rcichsverband seine Hilfe zur Ver fügung. Die Reichsbahnen sollten nicht etwa in privatwirtschaftliche Hände übergehen. Im Au enblicke wäre die deutsche Wirt schaft auch ohne Reparationen nicht tragfähig. Um sie wieder gesund zu machen, sind zwei Voraussetzungen notwendig: die Er höhung der Produktion und die Beseitigung des außenpolitischen Druckes. Die deutsche Wirtschaft würde zugrunde gehen, wenn sie Substanz direkt an das Ausland liefern oder ihr Betriebskapital versickern lassen müßte, oder die deutsche Sou veränität eingeschränkt würde. Der Kampf um die Wirtschaftsformen der Reichsbahnen. Berlin, 1. Juni. Zu der Forderung des Neichsverbandes -er deutschen Industrie, die Reichs- und Staatsbetriebe, vor allem also die Reichsbahnen, nach rein kaufmännischen Gesichts- punkten zu verwalten, ist auf Antrag einer großen Organi sation der Organisationsausschuß beim Reichsverkehrsministerium ein- berufcn worden. In den nächsten Tagen werden auch die großen Eisenbahnorganisationen noch dazu Beschlüsse fassen. Eino nicht auf frcigewerkschastlichem Boden stehende Gewerkschaft ist der Ansicht, daß vor endgültigen Beschlüssen zwischen dem Reichsverband und allen Spitzengcwerkschnften eine vertrauliche Aussprache statt fände, in der der Rcichsverband über seine Vorschläge den Vertretern der Beamten und Arbeiter nähere Erläuterungen geben würde. Berlin 1. Juni. Die Vereinigten Vaterländischen Verbände Deutschlands haben der Reichsregierung ein Schreiben übersandt, in dem zum Ausdruck gebracht wird, daß die Auf forderung ausländischer politischer Persönlichkeiten, Deutschland soll ein neues "Angebot an die Entente machen, ein Mttel zur Zer- mürbung desüe u t s ch e n W i d e r st an d e s darstellt. Die Ver einigten Vaterländischen Verbände erwarten für ein neues deutsches "Angebot nur demütigende Ablehnungen. „Mesen Weg weiter zu ver folgen, heißt Deutschland den: Abgrund nur noch näher bringen." Je des deutsche Angebot sei praktisch belanglos und biete nur Handhaben und Anhaltspunkte zu späteren Erpessungen. Essen, 1. Juni. Die gestern hier abgehaltene Nevierkonfcrcnz des alten Bergarbeiterverbades faßte zu dem Angebot de» "Neichsverbandes der deutschen Industrie eine Entschließung, in der es heißt: Die Forderungen des Neichsverbandes bedeuten eine so starke Bedrohung dessen, was die Arbeiterschaft auf wirtschaftlich-sozialem Gebiet errungen hat und somit eine so große Gefahr für ein« ver nünftige Entwickelung der Produktion, daß der Verband der Bergar beiter Deutschlands zu der ernsten Erklärung genötigt ist, daß er sich der Verwirklichung dieser Pläne mit allen Mitteln wider setzen wird. Der Gegensatz zwischen Belgien und Frankreich. Berlin, 1. Juni. Aus Paris meldet die „B. Z.": In hiesi gen politischen Kreisen verlautet, Belgien habe seiner Forderung nach beschleunigtem Meinungsaustausch mit Frank- reich über die Ausarbeitung eines gemeinsamen Reparationspro gramms dadurch Nachdruck verliehen, daß cs im Falle eines weiteren französischen Zauderns mit Zurückziehung seiner Truppen aus dem Ruhrgebiet gedroht habe. Nach Mitteilung in der Presse habe England am 5. Mai dem belgischen Botschafter in einer dramatischen Unterhaltung offiziell zu verstehen gegeben, daß Belgien zwischen der Freund- schnft Englands und der Fortsetzung der franzö - fisch-belgischen Sondcraktion wählen müsse. Am 17. Mai hätte Lord Curzon mit dem belgischen Botschafter eine neue entscheidende Unterredung gehabt, als deren Ergebnis die belgischen Veröffentlichungen an Frankreich zu bettachten seien. * Rom, 1. Juni. Die italienische Negierung verhält sich in dieser Angelegenheit ebenso neutral wie London. Dagegen scheint richtig zu sein, daß Mussolini beabsichtige, nach Ucbcrreichung der deutschen Note und vorausgesetzt, daß diese bestimmte Erwartungen er- fülle, für eine interaliierte Konferenz einzutteten, die ver suchen soll, eine gemeinsame Aussprache der Alliierten in der Rcparatiosfragc zu erzielen. * Baldwins Bemühungen. London, 1. Juni. Nach dem „Manchester Guardian" befaßt sich bas britische Schatzamt augenblicklich damit, die britische Repara- tionspolitik zeitgemäß zu gestalten. Baldwin sei entschlossen, eine Regelung des Problems der Neparationen und dxr interalliierten Schulden zu versuchen. Die Minister hätten beschlaf» sen, die dem Plane Bon»'" Laws vom Januar zugrunde liegenden Prinzipien aufrecht zu erhalten unter einer Revision -er Zahlen- werte. Dos Schatzamt prlfe die Gesamtfrag« von neuem, um abzu schätzen, welchen Einfluß die Nuhrbesetzung auf den britischen Plan Hub!-. London, 1. Juni. Me „Times" melden, die in Lo»-on gewesene d-utsche Finanzkommisston hat das DersprechenMacKennae Nitsmomms«, -aß Arobbritmunrn ein« Htl-jl str
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