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Erzgebirgischer Volksfreund : 15.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192311153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19231115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19231115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1923
- Monat1923-11
- Tag1923-11-15
- Monat1923-11
- Jahr1923
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 15.11.1923
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WWWWKSWM 76. Jahrg Donnerstag, den 1S. November 1923 Nr. 265 SAeedeig. WrlmMWisMadine Aue. Kirchensteuer SriWlim öl«EIlrei>!er SMnMeniU Aue, 13. November 1923. Der Aal der Stabt. k k fl . B«! au»sä Ns , nilhaltend die amtliche« Bekanntmachung«,, der «mlsdauplmannschask und der LlaalsbkhLrden in Schrrorzenberg. Ler Eiaair» u. stödlilLen Behörden in Schneeberg, Ldtznih. Neusiödlcl, Erimhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Ss werde« auherdem verkficnllicht: Di« Bekanntmachungen der Siadtröte zu Aue uud Schwarzenberg- und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Verlag L. M. GLrlner, Aue, Srzgeb. -emfvrecher, ri, E-ß«»- (Ami Au«) 440. Schneeberg 1-, Schwarzenberg 2^5. ^rahtanschrifti. ^Polk-^reunb Vueer-gebirge, > - Die Karpfen. Die Umgebung des Moritzburger Schlosses hatte im glorreichen Dinter der großen Umwälzung allerhand erlebt. Jedermann jagte end fischte da Kraft seines revolutionären Selbstbestimmungsrechts, vie es ihm beliebte. Das Wild im Walde, Hirsche, Rehe und Sauen, geht nicht so leicht zu ersetzen, die Teiche aber wurden wieder mit Karpfen und sonstigen leckeren Fischen bevölkert. Die braven Tiere lebten von neuem ihr feuchtfröhliches Dasein. Dis Herr Böttcher Finanzminister über Sachsen wurde. Da kamen wieder wilde Scharen >urch die Stille des Waldes gezogen, und die Karpfenherrlichkeit Hatte von neuem ein Ende. Wir vor fünf Jahren entwickelte sich eme 'Karpfenbörse, denn vielen von den Böttcherschen Fischern waren ein paar glatte Papierfetzen lieber als krätige Fische. Und so wander ten die Tierchen nicht etwa in die Mägen der Erwerbslosen, sondern in Lie Hotelküchen, nachdem sie geschäftsgswandten Zwischenhändlern «och di« Brieftaschen hatten füllen helfen. Die Erwerbslosen aber »sättigten sich damit, daß sie überall angeschlagene Plakate lasen, auf denen der große Finanzminister ihnen russisches Getreide und sonst noch was in großen Mengen versprach. Damit und mit 800 Billionen Mark Staatskrediten, die Böttcher angeblich zum Kartof- felankauf verwendete, sollte alle Not ein Ende haben. Das Getreide Sowjetrußlands ist nie gekommen, vermutlich, weil es von den Machthabern in Moskau aus lauter Mitleid mit den armen Sachsen doppelt so teuer angeboten wurde, wie hiesiges. Dagegen sollen von den 800 Billionen immerhin hier und da einige Erwerbslose sieben bis acht Pfund Kartoffeln erhalten haben. Diese ungeheueren Quan titäten Kartoffeln sind wohl die einzige positive Leistung des großen Paul. Und die 800 Billionen, damals ein« ganze Menge Geld, sind futsch. Abrechnung oder so, das gibt cs nicht, dazu ist man zu groß- zügig. Es kommt wahrlich nicht auf die paar Moritzburger Karpfen an, di« Böttcher verschenkte, wo doch sonst soviel Geld vertan wird. Sie find aber ebenso wie das russische Getreide und die Billionenkartof feln ein Symptom. Vielleicht lernen aus ihm gewisse Kreise die Einsicht, wie hinderlich die kommunistische Regierung, wenn sie noch länger angedauert hätte, dem Wohle des Vaterlandes gewesen wäre. Auch sollen die Karpfen von Moritzburg daran erinnern, daß die .Partei, welcher die heutigen Minister angehören, die verflossene Regierung gutgeheißen und gestützt hat. Sie haben also eine ge wisse historische Bedeutung, die Karpfen. E' »»»««««-«««««me Iür »I, «! N«4uM« «rsNcki «»»»« St» »»neM»«» » wir t» de» N«»ii«l»4ft§. slrv«. «nvISk Nk »I« dn»-«»«» ß »m I««« sowie «n bestimm»« SNÜ«wird« »Itl «»geben, «vck ni»! Ist» dt« «itkl-drii dirIdirn- PI ftumrerausgigidenenllnieig««.'— FiüNückg. nn«non«I»j «ing^endie» Schristfttck» Idnnvnnit tt» Schrtglrtlunp dein« Veemiwerstnup - vntmdrrchi»«»» dr». »«LAI drtttrdrr d^rttntrn drtnr linlPiech». Bit Aehineseverzug und ltdndnr» ««Ur» 4t«d»U, »I» nicht »«rrtnbart. -andt-rkchLttdftrN«» t» Au,. Löbnitz, S»n«dee, nn» A Schwarzenberg. f^ Ler .«r»,»d>r«Uch» a»»»lr»u«d- »riLrtni lügUw mit «nrnohm» der lag« nach Sinn- und grUtoeen. »nmdzahl lök di» »4 mm drei'« Ta1an»I-Anzeigen,eil« Im ".«NdiaNbr irk --- 100 -FamUienanzeigen uud Siellengeluch« Bidürftig,r 40), ausuSri« 1S0. lür di« S0 mm brril« VeM- B«Uam««H« 400, onswürl» 43», ftir die so mm ereile mnil. ckcimelzeil» auswöri» sro. Diel« tdrund. zahl ift m» dir na»ft«dm)en Schlüstelzadl zu mnMpII,irren. - DI« Schlüsselzahl bekSal h«ui« Soo oooooo. B«> mr. spüleler Zahlung wird di« eoenli. höhere Schlüffelzahl berechnet. P»ftsch«<k-tt«n»o i telpzig Ar. ILLL«. »em»ind«.»lro.Ko«ta > d u«, Srzge» Nr. ni. Ein halbamtliche» Dementi bezeichnet di« Erklärung dr» poli tischen Leiter» Le» Bunde« .Oberland', Dr. Weber, Lossow und Seiber seien völlig für ein« Rechtsdiktatur Hitler usw. gvp«m«n gewesen und Kahr habe bei einer Besprechung am 6. RoveMber er- NSrt, daß di« Rrcht»diktatur von Bayern ausgehen müsse, al« durchaus nnwahr. Die drei genannten Herren hätten vielmehr eine derartig« Diktatur «l» ganz aussichtslos bezeichnet. Der in Nr. 2S2 des Erzgeb. Dolksfreundes vom 11. Nov. 1923 lekanntgegebene ortsübliche Tagelolm und der durchschnittliche ssahresarbeitsverdlenst der landwirllchasllichen u. sorllwirtschast- ächen Arbeiter ist vom Obervrrsicherunasamt Zwickau mit Wirkung »om 12. November 1923 an auf den fünffachen Betrag erhöht worden. Die Derstchernngsämler bei ae» Skadtr»l«n Löhnih. Neu» tlädtel und Schneeberg und -er Amtsbauptmannschalt Schwarzenberg, am 12. November 1923. Kirchensteuer inKöhe des dreihundertmillioneniachen des Betrage«, ter iür das Rechnungsjahr 1922 als Landeskirchenlteuer und Kirch- »emeindeHeuer seltgeleht worden ist. habe» die Mitglieder der eo.-lulh. md der röm.-kalh. Kirche bis zum 23. November 1923 m das Stadlsteueramt Aue zu zahlen. Bei nicht rechtzeitiger Zahlung »!rd die Kirchensteuer nack dem Goldmarkverkältnis aulgewerlet. Kirchenlteuerbeicheld für das Rechnungsjahr 1922 ist bei der Zahlung vorzulegen. Montag, den 19. Nov. 1923, „nn. 11 Ahr, Ratskeller Vrünbaln. 1300 «. Klötze v. 7 36 em Oberst., 3.5 m lg.. 300 Stück Derbstange» v. 8,15 cm Ust., und einig« 100 Nrisstangen von Brüchen und Kemp« auihieben, sowie Durchforstungen in den Abt. 15. 16. 29. 41 (Eit. T«n! und 103. 115. 120. 122. 128-130. 132. 143. 144, 146-148. 150.158. 160-162 u. 168 (<Srh. Teil.) Poltenoerzrichnisse nur geg. Bezahlung. Sorslreoieroerwaltung iSrünhal«. Forstrentamt Schwarzenberg. Konteradmiral a. D. Vollert hum, Schriftleiter bei bei» Münchener Neuesten Nachrichten", teilt in dem Blatte mit, Tir» 1. November schriftlich beschworen, alles in seiner tun, um ein« gewaltsam« Aktton der Kampfoer« n. Dt« Führer der Kampfverbände wurden Mon» der Deutschnationalen, der Deutschen Dolkspartei und der Kommu nisten Annahme. Weiter steht zur Beratung der deutschvolksparteilich« Antrag, betreffend Verminderung der Arbeitslosigkeit durch Gewährung von Exportkrediten. Abg. Schneider (D. vp.) bittet um Annahme de» Antrages, denn Kredite seien das große Mittel, nach einer Krisis di« Wirtschaft wieder zu beleben. Der kommunistische Abg. Siewert leistet sich während der Debatte das zweifelhafte Vergnügen, trotz wiederholter Ermahnungen des Präsidenten, einen langen Schriftsatz über verschiedene Terror akt« der Reichswehr vorzulesen und Präsident Winkler bleibt schließ lich nichts anderes übrig, als die Sitzung wieder auf «in« Viertel stunde zu nnterbcechen. Nach Wiedereröffnung ertrilt der Präsident das Wort dem Abg. Günther. Kommunist Siewert verlangt aber, sein« Rrd« fort setzen zu können. Als ihm dieser Wunsch versagt wird, verhindern die Kommunisten durch lebhafte Zwischenrufe, durch Toben und andauerndes Schlagen mit den Pult - « ckcln die wei teren Verhandlungen. Der Vizepräsident Dr. Eckardt schließt noch mals die Sitzung. Die Kommunisten rufen ihm zu: Dann geht es wieder los! Hierauf erscheint Präsident Winkler urch bittet den Aeltestenrat, sofort zu einer Sitzung zusammenzutreten. Nach über cinstündiger Beratung de« Aeltestenrates erscheint das Präsidium wieder und Präsident Winkler schließt kurzerhand die Sitzung. Di« übrig bleibenden Punkte der Tagesordnung sollen in der nächsten Sitzung, die am Donnerstag stattfindet, an erster E-*ll, zur Ver handlung kommen. — Die Lage in München. München, 13. November. Die Bliittrrmeldung, daß Minister- Präsident v. Knilling nach Berlin gereist sei, wird amtlich als falsch bezeichnet. Ein Aufruf des Münchener Bürgerrates fordert die Bürger auf, nicht mit einzustimmen in die Hetze gegen die Re gierung und die Wehrmacht, womit nur di« Geschäfte d«s gemein samen Feindes besorgt würden, sondern sich geschlossen hinter die Regierung zu stellen, die willens sei, den gemeinsamen Kampf gegen die Feinde des Vaterlandes für Baisern und Deutschland zu führen. Die Opfer des Zusammenstoßes der Hitlergavdisten mit de» Reichswehr vor der Residenz wurden heute auf verschiedenen Fried höfen beerdigt. Eine gemeinsame Beerdigung war vor den Behörden nicht zugelassen worden. Es waren umfassende Sicherheitsmaßnah men getroffen. Den „Neuesten Nachrichten" zufolge ist die Infante- rieschüle in München auf Weisung von Berlin vorläufig geschloffen worden. Bei einem Zusammenstoß von Studenten mit der Reichswehr .vor der Universität, wo die Reichswehr mit Kolbenhieben gegen die Studenten vorging, wurde auch Geheimrat Professor Sauerbruch durch einen Kolbcnschlag an den Hinterkopf ver letzt; er mußte sich in» Krankenhaus begeben. es Lei den städtischen Gaswerken, die auch vor keiner Konkurrenz Rücksicht zu nehmen brauchten. Redner kommt dann auf die Maßnahmen des verflossenen Fi nanzministers Böttcher zu sprechen. Böttcher habe einen Gustav Adolf Müller aus Leipzig zum Ministerialdirektor ernannt. Aus Anfrage im Ausschuss«, auf Grund welcher etatrechtlichen Möglichkei- tcn dies gesehen sei, hat Böttcher die Antwort verwei gert. Der Berufen« sei völlig unfähig gewesen. Auch andere Be amte seien von Böttcher ins Finanzministerium berufen worden. Weiter hat Minister Böttcher geleugnet, daß er Gelder für die Erwerbslosenfürsorge verwendet habe, die nicht für diesen Zweck bestimmt waren. Es stehe fest, daß Böttcher 800 Billionen Mark, die vom Reiche zum Ausbau der Staatsbetriebe gegeben waren, für die Erwerbslosenunterstützung verwendet hat. Weiter hat Böttcher di: Karpfen in den Moritzburger Teichen, die gar nicht dem Staate, sondern dem Pächter gehörten, verschenkt. (Abg. Böttcher: Sie ärgern sich bloß, daß auch andere einmal Karpfen essen konnten!) Solche Dings zeigten, was Sachsen zu erwarten hatte, I wenn die kommunistische Aera noch länger gedauert hätte. Er emp fiehlt die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zur Prüfung de» kommunistischen Intermezzos. Abg. Anders (D. Dp.) bittet um Zurückweisung der Vorlage an den Ausschuß. Er Littet um Auskunft, wie sich die neu« Regie- rung zu diesen Maßnahmen der früheren Negierung stelle. Abg. Hofmann (Dntl) erklärt, daß seins Partei einer einsei tigen Partsiregierung kein Anleihcgesetz bewilligen werde. Finanzminister Heldt: Nur di« außergewöhnlichen. Derhältnisse zwingen uns dazu, zum ersten, aber auch zum letzten Male Geldkredite anzufordern. Eins Vorlage, die die Umbildung der Staatsbetriebe in «ine Aktiengesellschaft vorsehe, werde demnächst dem Landl-ags zugeheu. Was die Verwendung der 800 Billionen anbelange, so sei nicht zu bestreiten, daß der damalige Finanzmini ster Böttcher entgegen dem dem Reich gegebenen Versprechen und ob wohl er auf das Gesetzwidrige seines Tuns aufmcrk- sam gemacht worden sei, die vom Reick;« den Staatsbetrie ben überwiesenen Kredite zweckwidrig verwendet habe. (Hört, hört!) Diese 800 Billionen müssen nun nachträglich vom Land tage für die in Betracht kommenden Zwecke bewilligt werden. (Abg. Dehne (Dem.): Und wenn sie nicht bewilligt werden, bezahlt sie Böttcher!) Di« Verantwortung müsse Herr Böttcher übernehmen. Abg. Böttcher (Kam.): Seine Partei lehn« das Anleihegesetz ab, denn es biete keine Garantie, daß die Verfassung eingehaltsn werde. (Gelächter.) Was er mit den 800 Billionen gemacht habe, ver- antworte er. (Heiterkeit.) Die Geschichte mit den Karpfen sei ein wid. riges Komöüienspiel der Rechten. Was die Einstellung von neuen Beamten anbelange, so sei es die höchste Zeit gewesen, daß der Re aktion einmal die Fenster gelüftet worden seien. Das nächste Mal werden wir das, was der Neichskommissar Heinze mit den Beamten gemacht habe, in fünf Minuten besorgen. Finanzminister Heldt entgegnet dem Vorredner, er habe nicht stillschweigend zuzusehen brauchen, wie die von Herrn Böttcher eingesetzten Beamten entfernt worden seien, denn diese Her-, ren hätten sofort das Hasenpanier ergriffen. (Heiterkeit.) Herr Bött- cher solle sich nicht einbilden, mit den 800 Billionen der Not der Erwerbslosen abgeholfen zu haben. Die Aktion Böttchers sei nichts anderes als eine DerzettelungvonReichs-und Staats- geldern. (Zuruf: Und eine Verwendung von Staatsgeldern zu Agitationszwecken.) Die Kommunisten vollführten wahren- der Rode des Ministers einen Spektakel, der aller Beschreibung spottet. Es hagelt Der- warnuugsrufe. Dem Abg. Elleroth (Kom.) ruft der Minister zu: Man würde Ihnen unrecht tun, wenn man annehmen würde, daß Sic logisch denken könnten. Plötzlich versucht der kommunistische Abge ordnete SiewertüberdieBankzu springen und sich an scheinend an dem demokratischen Abgeordneten Dr. Weigel zu ver- greisen. Auch der Kommunist Renner geht mit erhobenen Fäusten auf die Demokraten los, wird aber vom Mae ordneten Kastner zurllckgehaltcn. Der Präsident Winkler kann sich nur schwer Gehör verschaffen. Gr läßt die Sirene im Saal ertönen und unterbricht die Sitzung auf eine Viertelstunde. Um Ludendorff. München, 13. November. Am Dienstag war alles völlig ruhig. Ludendorff soll nach den „Münchener Neuesten Nach richten^ angeblich am Sonntag einen Offizier mit der Aufforderung zu Hitler gesandt haben, sich zu ergeben. Ludendorff soll sich frei willig in die Untersuchungshaft begeben haben. Di« Führer -er Münchener vaterländischen Dezirks- vereine treten in einer Erklärung der am S. November vom Kul tusminister Dr. Matt namens der Regierung erlassenen Bekannt machung entgegen, in der im Zusammenhang mit dem Putsch Hit- ler-Lu-endorff von dem „Preußen" Ludendorff gesprochen, wurde. Die Erklärung besagt, daß Ludrndorffan dem Unterneh men nicht mehr und nicht weniger als Kahr, Los sow und Seißer beteiligt sei. Sie wendit sich gegen di» Herabsetzung „eines der größten deutschen Heerführer der Weltge schichte" und bezeichnet die Betonung der Stammeseigenschaft Luden dorffs als ein« Spekulation auf gewiss« bayrische separatistische Be strebungen, wie sie schamloser und gemeiner nicht gedacht werden! könne. Dafür gebe es nur «ins: Da» Gefühl der tiefsten Verachtung. Sürlorgeunterstiitzung»«mpfänger Mittwoch. den 14. N»vrmber 1923 vormittag 8—12 Uhr und nachmittag 2—4 Uhr und für die Kriegsopfer (darunter enttallen all« Zusahrenlenemptänger), Dannerslag, den 15. November 1923 vormittag 8—12 Ukr und nachmittag 2—4 Uhr im Malzbaus am oberen Tor statt. An die Bevor,ugsberecktigten werden Guttcheine ausgeaeben. di« zum Bezug von i« 6 Plund Karlosseln berechlige». Di« Gutlchein« werden im Stadhau, 2 — Zimmer 8 — ausgeseben: mi! Ausnahme der Krieg,opser (Zusatz- renienempsänger), die ihre Karlen im Bezirksamt für Kriegersiirsoroe adzuholen Haven. - Schwarzenberg. 12. No». 1923. v»r Bat der Stadt.—Wohlfahrtsamt. Ul Stach Wiederaufnahme der Sitzung fährt Finanzministcr Heldt in seiner Rede fort. Di« neue Regierung habe erst tagelange Er örterungen anstcllen müssen, ehr st« einigermaßen über die Verwen- düng der 800 Billionen Mark Klarheit erhielt. In den Akten sei bis heute noch keine Bestätigung auszufinden gewesen, daß der damalig« Wirtschaftsminister die Lumme erhalten hab«. Auch die Sach« mit den Karpfen stelle sich so dar: al» die Teiche abgelas- sen wurden, seien di« Erwerbslosen dagewesen, Hütten die Fische ver langt und erklärt, im W. ^rungsfalk alles kurz und klein zu schlagen. Mit den Karpfen fei dann ein schwungvoller Han- o « l getrieben worden. Abg. Dr. Reinhold (Dem.) hofft, daß di« Sozialdemokraten aus dem Regime Böttcher» soviel gelernt hätten, daß sie da« Finanz ministerium nicht wieder Herrn Böttcher übertragen würden. flossen wird die Einsctzuno eines Untersuch-ungs- ass«». Da» Anleihegesetz findet dann mit 46 Stim- v»ztald«»n*m>Mn und der Demokrat»» 2 ÄorruplionsVirrschast. Dresden, 13. November. In der heutigen Sitzung des Land tages verlas Präsident Winkler zunächst ein Telegramm des kom- munistischen Abgeordneten Schneller, durch das dieser seine Verhaftung mitteilt und um geeignete Schritte ersucht, die zu seiner Freilassung führen könnten. Der Präsident erklärte, daß er solche Schritte bereits unternommen habe. Auf «ine Anfrage Dr. Kaiser (D. Dp.), betreffend den Er- laß einer Verfügung zur Bestandsaufnahme von Benzin, antwortet die Regierung, daß ein« solche Verordnung erlassen worden sei, und zwar mit Rücksicht auf die drohenden Putsche rechtsradikaler Kreise. (Gelächter rechts.) Es folgen dann Bericht« des Rochtsausschusses über di« nachge suchte Strafverfolgung mehrerer Abgeordneter. Obwohl der Rechis- ausschuß beantragt, die Strafverfolgung zu genehmigen, wird sie doch mit 47 Stimmen -er Sozialdemokraten und Kommunisten gegen 41 Stimmen der bürgerlichen Parteien versagt. Es handelt sich «n di« Abgeordneten Renner, Böttcher und Granz (Kom.) u^> den Deutschnattonalen Bauer. Als vor der Abstimmung d«r sozialdemokratische Abgeordnete Kühn den Saal verläßt, wirst ihm Avg. Elleroth (Kom.) vor, er wolle den Anträgen auf Stvafverfol- igungsgenehmigung zum Siege verhelfen. Abg. Dr. Reinhold (Dem.) berichtet über den Entwurf eines Anl«iheges«tze» und beantragt di« Annahme de» Gesetzes in d«r durch den Reichskommiffar abgeänderten Fassung. Seine .Partei werde dem Gesetz in der vorliegenden Form zusttmmen. Er Hoff», -aß die Staatsbetrieb« balü in Aktiengesellschaften umgewand«lt werden, also in gemischt wirtschaftlich« Betriebe. Dies« würden dann leichter imstanH sein, di« Mittel au» dein Verkehr h«r- aiwzuziehrn, die zu ihrem Ausbau nötig seien. Die jetzige Mono- polstollung einzelner Staatsbetrieb« führe zu großen Unzuträqlichkei- stM So würden die Abnehmer von elektrischem Strom al» eine LM», betracht^ die man agch Belieben scheren könne. Sehnlich M' Für di« Einkommensteuer-Veranlagung iür 1923 ist eine Ber- sonenstandsausnahme nach dem Stande vom 19.10.1923 angeordnet worden. Die zug«N«M«n Wobnungsttfienvordrucke sind von jedem Zn- baber einer selbständigen Wohnung un!«r Beachtung der auf dem Vordrucke aufgedrucklen Anleitung au»,»lullen und spätestens bi» zu« 18. November d. 8s. an den Kausbesiher abzuliefern. Dieser hat di« Woknunoslisten auf ihre Nickligkeit und Voll ständigkeit bin zu prüfen, den ihm zugeltelllen Vordruck zur Kau»lilte aus,müllen, und mit den zugehörigen Wohnung»listen spätestens bi» zum 22 November d». 8». beim Eiadlrai». Sieueramt — Zimmer 2 — abzuliesern. Di« Abgab« der Lilien Kat durch erwachsen« Personen zu erfolgen. Wer keinen Vordruck erhält, muh sich innerhalb der vor geschriebenen Zeit einen solchen selbst abholen. Schneeberg, den 12. November 1923. Der Stadlrat. — Sieueramt. — K<KMK1»20N1ZK1'K Narlofselverleilung. Die sächsische Re- ivkUWUrgbNvköA- gierung bat zur Linderung drr Not Karlosseln kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Verteilung von Karlosseln findet an Vollerwerbslose. Klein- und Sozialrentner und p i tz habe ihm am i Macht stehend« zu . . bände zu verhindern. Dt« Führer d«r Kampfverbände wurden tag nachmittag von Herim von Kahr empfangen. Ueber den Ausgang der Unterredung ist «richt» Bestimmt«, bekannt. Da» Blatt wild wissen, daß «in« Einigung erzielt worden sei. alle» in seiner
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