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Erzgebirgischer Volksfreund : 29.12.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-12-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192312294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19231229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19231229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1923
- Monat1923-12
- Tag1923-12-29
- Monat1923-12
- Jahr1923
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 29.12.1923
- Autor
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zen Liev«. Über da» Dan, m vielleicht ht etwas, nach den» -h, liegt'-' ja fragen. ! — Aber Brustdela >? Drücke rüell ! Pfoten? »assen. — d:e Gan» lauH nach >Ien. Soll richt alles den Hän- e Stirn): listweilen schön ge. ja so gr- doch bitte s? i nicht! , — hof- mit der r das ist csten Li« >ie Galli eich: gibt be kaum. !eb:r! rol nach- ich hätte ochcn. so me schon !es Mas- sscich be« tir nun- m Opu« erufenen an ihren ic lachte (!) uni» «ßmittel J.^ er. iü> Verlag lichter r- hiitlen ssm. iiterstrab« ). S23. krzMWerNlWM k 76. Iahrg Sonnabend, den 29. Dezember 1923 Nr. 300 r«r trclia« r,lr»Ircu«d- rrlilel»! l-rllid mll Lurnahme »er a«r« »ack L rxn. > nd ^«cu«k«n Ler Prelt sür dl« S5 mni Ir«Ue Kolon«! - «nzelceiiztll, lm ' mlitlallbczlrk >!> ro .gouNlieurnrelgen uud Llellrngeluch« DedürNser >1), auswirl» »r, >ir dl, L0 mm drill« Peill. D«dlom«„!« »0. ourw.r«« -00. «lr dl, 92 mm trelle airUl. Lclimkl:iNe SS, ouswür!»«» Toldpsrnnlg. Poftsr-eck-Sonlo > Lc<^ Nr. I22LV O«m«lndc-KIro.So»l»i t»-, Srz-^ Nr. 79. Ls werden auherdem verbsfenlllcht: DI» Dekanntmachnngen der Eladlrä!« zu Au« und Schwarzenberg und der Amlszerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Verlag E. M. Gütlner, Aue, Srzgeb. N«ri><r„ch^, Lu« 5t, «tkaltz <«mt4lu«) 55». ech««e»,r, 1«, ea»»ri«»d«r, 2'5. «rahlanschnft, V»INk««und «»„rz-tdleg^ « »nlhastend dl« amtlichen Lekanntmachnnge« der Amtshauvlmonnschaft und der Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staats- u- städtischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, Neustadt«!, Granhain, sowie der FinanzSm!« in Aue und Schwarzenberg. a«t«I««»-»»na»m« lSr dl, «m NockmMon nsch,ln«d, txirm^ dl» r.rmltl.g» 9 Udr tn dm Saupli,llden». Z«!I«n. 2m« KewSdr lür dl, eiulnahm« dm il«r«lzm ,m rorzMrlidrne» log, sowie an d^ilmmt« Ä«l!« »Irt Nickl ü«g<den, auck Nickl lllr dl« 2Iickl>s»«U dm dlirch g«rn- Ipmckm auIgigebmenAnjngm. — FürNLckc. unoml»a»t «lns^andl« EckrUWck« üd«rnlniinl dl« SchNftlillun, »«In« Dmai.lirorlun,. - vn!erdr«!iunc«n dm S«ich«!l5- t^ri«d„ begrünt« > unne An^prück«. 2 et Znhluniroerplg and Nandu» gell«, Rabatt« al, nicht amilnbarl. 0»aV«»<l<SLNdli«lI«a ui Au«, LdzniZ, Stixuerz ux» Schwarzenoerz. Amtliche Anzeigen. Auf Blatt 480 des Kondelsregsslers, die Firma F. W. Tanlen- Herg. Aktkengefeliküraft in Aue belr.« ist beule e nge.ragen worden: Der 8 9 dcs GelclllckaNsosrlrags vom 23. Seyiemükr >912 t!t durch Belchiuü der Genoraiverlamulung vom 14. Deumber 19:3 laut Do arialspro okvlls von demselben Tage adgeäudrrt worden. Dabei ilt bestimmt wvrüen. daß der Aullichlsrat einzelnen Mi g jeder» drs Dvrllandes die Belugnis «rillen liann, die Gcleüsckas! allein zu ver treten. Die Vontanösmügiiedcr Gantendorg jun. und Zopss dürfen die Gesellschalt je allein veiirelen. Amlsaericht Aue, den 22. Dezember 1923. . Geiediirbe Miele belr Die geles- OUjWgkgkNVkrA. lich, Miele berechnet sich sür den Mo ral Januar 1924 endgüüig wl» lolgt: J nlendirnst- u. Berwallunsskojtsnzuschiag 3 °/° der Goldsriedensmiele Kausmannsarbeikenzuichlag 2 °o - - Betriebsbostenzulchlag 7,5" o - » lausender Jnltandiebungszuschlag 6 ° ° - - grober Initandsedungszuichiag 2 - » insgesamt 20,v"» der Goldirledenrm'ele. Die Januarmiele bann «nlweder in Goldmark oder in Papiermack ge,ablt werden. Er olgk die Zahlung in Papiermark. so tu der Uin- rechnung der am Lage vor der Za r'ung amtlich lestgellell^ Berkner Goldmarkmiitelkurs zu Grunde zu legen. Deicht der Dstrlebrkolten- zuschlag — zuzüglich etwa vorgetragoner Summen — nicht aus. Io sind die Mieler verpslick et. am Verlangen des Derinieters NachjcküH« »u leisten, sobald der Drrmieler weliere durch die bisherigen Zahlungen n ck! gedeckl« Betrieb^koltrnrechnunien voilegt Andernlaü« ist über diele wei eren Betriebskosten im nächsten Zeitabschnitt abzurechnen. Hat der Mieter in ieiner Wohnung Untermieter au genommen, Io ist der Mietzins, den der Untermieter tiir den leeren Raum im Verhält nis zur j-wei Igen Gesamlmiete »inlchlirhlich Zusch äg» rakll. leit» zustell-n. Der Mieler Kat 15°. von diesem Mietzins bei Fallgkeit der Miete neben vieler an den Vermieter abzusühren. Schwarzenberg, am 27. Dezember 1923. Der Rat brr Stadl. Echied»st«Ue für Lauserha tung Tfchrch»N»»akische Allrrsrenlrnempsönarr. Zwecks Gewäh rung von Kille iiir notleidrnde tschrchot ovaaischr Alie sienienemp angrr. dura, die üchcckv lovakische Behörde werden die in Frage konunenden Aiieisrcn enemp äuger aulgeloidert. sich in der ZeU vom 27. b!« 29. Dezember 1»2Z vormittags vsn 8-12 Ahr im Sladihaus It — Zimmer Nr. 8 — zu melden. Vorzügen lind: 1. Der Denlenbescheid der Landesverjickerungsanllalt. 2. Der Krimatschem. oder «ine De« Ickeinigung. woraus hervorgeht, dab der Rentner die tschechoslowa kische Staatsangehörigkeit besitzt. Schwarzrnbrrg, drn 20. Dezember 1923. Der Rat der Slabl. — Fürlorgeantt. NMolzoerlielaerW. WilSenlha'er Slaalssorllreoier. Im «astbos ..Sarl»b«s" Freitag, be» 4. Januar 58^4 st. «löbe 7-15 cm stark. 3l9 ft. -it»«« 23-38 cm stark. Abt. S, 7. 32. 33. 41. 53. 73.74. tu Schvnbeiderdammrr. 1924. vormittag 8 Uhr: 1403 ft. «lötzr 1S-22 cm stark. 39.5 rm «ubkniipprt. Massenbrüch«. ForHreoiervrnoattung Wilbrnlbal. Forstrentamt Eibenkoch. DI« amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden könne» ta de« «eschüstsstellsn des „Srzgebtrgischen Volkssreundes^ t» Au«, Schneeberg, Löhnig und Schwarzenberg «iugesehe« werde». Ein Stoßseufzer. Wir lesen: „Die Partei hat in Sachsen die meisten geschulten und er fahrenen Parteigenossen in Staats- und Eemsindestcllungen ab- geüen mühen. An ihre Stelle sind in den Organisationen und in der Presse jetzt vielsach junge, unerfahrene Leute getreten. Ein halbes Dutzend solcher jungen Redakteure und ein halbes Dutzend Schullehrer beherrschen heute Presse und Organisation unserer Partei in Sachsen, sie beherrschen den Lan- desarbsitsausschuZ, sie beherrschten aua». den letzten Laudcspartei- tag. Sie geben oshen die Parole aus, dass der Partcivorftand, die Mehrheit der Reichsbagssraktion und der sächsischen Landtags fraktion von ihren Posten entfernt werden müssen. Liest mau ihre Artikel und hört man ihre Reden, so gibt es nichts in Poli tik und Wirtschaft, wofür diese Körperschaften nicht rerantwort- lich sind. Dor den gröbsten Entstellungen und wissentlichen Un wahrheiten scheuen sie ^"öci nicht zurück. Wer z. B. da.- Z r i k - kauer oder auch das PlauencrParteibjatt Uest, glaubt rin kommunistisches Revolverblatt vor sich zu ha ben, so find diese Parteizeitungen angcfüllt mit Beschimpfungen und Verunglimpfungen von Vertretern und Instanzen der eige nen Partei. Politische Kinder massen sich an, politische Führer zu sein und lassen sich von der Weile Ler Erregung, die Lurch die Wirtschaftsnot hervorgcrufen ist, hochtragen in Partei- und Staatsämter, "m Zwickauer Bezirk rühmt sich der Lezirkovor- sitzende Seydewitz in einer Zirkular, daß Beiträge nach Berlin »sowieso" nicht abgefiihrt werden, damit „beruhigt" er dis Ge nossen. Ter im gleichen Bezirk gewählte Landtagsabg. Langhorst wird wegen seines Votums für die Regierung Fellisch gezwun- gen, sein Amt als Angestellter des Vergarbeitcrrerbandes nie derzulegen; die Mitglieder drohen die Tciträgr zu sperren, wenn er nicht geht. Der Leetilarbeiterverband must wegen Beitrags- sperre im Zwickauer Bezirk eine ganze Zahlstelle ansschliesten. Das sind die Früchte der Prcsschetzc der Seydewitz, Aic- tor et tutti gnanti. Inzwischen hat Seydewitz sich bereits zum Reichstagskanöidaten und Victor, der erst vier Monate in Sach sen ist, sich zum Lanütagskandidaten aufstellen lassen. Molken buhr, Jäckel, Puchta, Richard Meier, Stücklen, Minna Schilling, kurzum alle Ncichstagsabgcordnele der Partei im ganzen Wahl bezirk, sollen durch diese „Partcicrncuerer" beseitigt werden." Dieser Stossseufzer ist in der Weihnachtsnummcr des „Vor wärts" enthalten und cs ist nicht schwer zu erraten, um welche Partei es sich handelt. Der Verfasser ist der Obergenosse Wilhelm Tittmann, der sich bis dato vergeblich bemüht hätte, im Ver ein mit anderen „geschulten und erfahrenen" Parteigenossen die sach- sische Eiterbeule am Partcikörper aufzustechen. Es ist Lies weder ihm noch dem großen Wels gelungen, von dem jetzt das Zwickauer Parteiblatt ausplaudert, er habe bei den vergangenen Dresdner Auseinandersetzungen einem der obstruierenden Genossen zugerufcn: »Ihr wollt euch ja nur an unsere Stelle setzen!" Die Angst vor dem Abbau der heutigen Partciinsianzen und ihre Ersetzung durch die Radikalen der Zeigncrschen Schule treibt er götzliche Blüten. Es ist ein weihnachtliches Futterkrippen- spiel, das hier vor den Parteigenossen und einem sonstigen gc- «hrten Publikum aufgeführt wird. Die Berliner sehen die Rettung ihrer Thrönchen in der Niederzwingung der sächsischen Opposition und in der Koalition von Duck bis Kaiser. Hr. Kuttner, Ler Dor- wärtsgewaltige, schreibt zu diesem Zweck in der Weihnachtsnummcr der „Dresdner Volkszeitung", dcs Blattes, das noch vor kurzem scharf zeignerisch war, einen sanften Leitartikel über die Vorteile des Zusammengehens mit dem Bürgertum. Di« radikale Opposition dagegen verschreibt sich Hrn. Max Adler aus Wien, der in der Chcm- nitzer „Dolksstimme" also, loblegt: „Revolutionär sein im Sinne des Marxismus heizt zwar sicher nicht Putsche machen, auf die Barrikaden steigen, oder Ma schinengewehre in Stellung bringen — das ist bis zum Ucberdrust wiederholt worden — aber es heibt in seinem ganzen Denken und Fühlen ein unversönlicher Feind der Klassengesellschaft zu sein, so daß di« Kampfbereitschaft gegen diese in jeder Form, also wenness«inmuß,auchindcrbewaffnetenForni, zur selbstverständlichen Gesinnung de» klassenbewußtrn Prole tariat» gehört." Die gesperrten Worte sind auch Im Original gesperrt, worauf be- sonder» hingewlesen werden soll. Don Wien spielen bekanntlich mehr oder weniger geheime Fäden nach Paris hinüber. Scheinbar hat «lso eine gewisse international« Clique großes Interesse daran, daß -i, sächsisch« Klasseirrampfzell« nicht zur Ruhe kommen dark. Der angeblich so feste und glänzende Dau der sozialdemokrati schen Partei steht, das zeigt sich wieder, auf schwankendem Boden. Sollte cs wirklich bürgerliche „Politiker" in Sachsen geben, die ge willt sind, ihn dadurch zu stützen, daß sie der Berliner Richtung zu Hilfe eilen? Wäre es nicht richtiger, das Rezept Nietzsches zu befolgen, daß man noch stoßen soll, war im Fallen ist? Am 29. Dezember wird es sich entscheiden, ob sächsische Kälber ein Dersöh- nuugLfest mit ihren Metzgern feiern werden, oder ob Erwählte des sächsischen Bürgertums die Forderung des Tages erkennen. Ei» nalionaler Sieg der NrnlenmsrÄ. Mit Lem französischen Franken geht es unaufhaltsam abwärts, eins Tal fache, die nicht nur in den politischen und wirtschaftlichen Kreisen d:r jranzösychcn Hauptstadt zu nachdenklichen Betrachtungen Anlaß gibt, sondern vor allem auch die Lage im besetzten Gebiet durchaus verändert hat. Man weist, daß dort noch bis vor kurzem die deNls-.hr L-äyrunq mrgemet» mißachtet wurde und ihr: Kaufkraft bei nahe völlig verloren hatte. Di« Spekulation der B:satzungsb:hörden ging ja grrade darauf hinaus, durch dir Ausnutzung dcs deutschcn Währungsclends drn Franken zum Hauptzahlungsmittel zu machen und damit ein gut Stück Vorarbeit zu leisten sür die Abtrennung oes Ruhr- und Nhcinlandrs vom deutschen Wirtschascskörper. Diese Pläne sind seit der Einführung der Nrntenmark in nichts zerflos sen. Zwar ist di« Ncntcnmark selbst im besetzten Gebiet noch nicht zugrlassrn, aber auch Lie deutsche Papiermari ist seit der Einführung scc Geldrechnung wieder ein begehrtes Zahlungsmittel geworden. Mt Verwunderung sicht der einfache Soldat der V-cfatzuagstruppcn, daß scincn Franken, den vorher so heiß begehrten, jetzt niemand mehr nehmen will. All die kleinen und großen Geschäfte, Schankwirt- schasten und wilden.Händler, di« sich vorher um das französische G'ld gerissen und die deutsche Mark nur mit äußerstem Widerwillen ange nommen halten, machen jetzt Anstalten, sich dem Zahlungsverkehr in Franken soviel wie möglich zu entziehen. Für L«n französischen Sol daten hatte sich die Tatsache des Sieges seiner Nation bisher greif- bar in der Ueberlegenheit der heimischen Valuta ausgedrückt. Daß jetzt ei» 'Umschwung eingctrsten ist, Laß das Zahlungsmittel des Vc- sicglen b-gehrenswercer sein soll als das des Liegers, macht ihn stutz'g und verleidet ihm den Aufenthalt im besetzten Gebiet. Verlci- det wird dieser Aufenthalt zur Freude der einl-eimischen Bevölkerung mehr und mehr auch dem männlichen und weiblichen Anhang der Besatz.iiigsarmcc, der den Aufenthalt in Deutschland allgemach zu teuer fin>t uud sich in immer größeren Scharen wieder nach Frank reich zurücktünzcnlriert. Ls liegt auf der Hand, daß diese Verände rung in den Währungsverhältnisscn auch in der separatistischen De- megung ihre grotzc Nolle spielt. Nic Sonderbündler beginnen recht kleinlaut zu werden, seitdem das Lockmittel dcs französischen Fran- kcn soviel von seiner Wirkung cingebüßt hat. All diese Tatsachen sol len bei uns auch besonders denjenigen Kreisen zu denken geben, die noch immer geneigt sind, auf törichte oder unlautere Einflüsterungen zu hören und der Rentenmark ein durch nichts begründetes Miß- trauen entgegenzubringen. Die Rentenmark hat für Deutschland im besetzten Gebiet einen nationalen Sieg erfochten, Lessen politische Be deutung nicht geringer ist als seine moralische, und der nicht wenig dazu beitragt, die Zuversicht und Kampffreudigkeit der dortigen Be völkerung neu zu beleben und zu stützen. Berlin. 27. Dezember. An den Hauptbörsenplätzen der Welt wies der Frank heute einen weiteren Rückgang auf. Zurück- geführt w.vd diese Erscheinung auf stark« englisch-amerikanische Einflüsse. Ricker Doraurzohlung der BeamttrqehäUer. Berlin, 27. D zember. Wie der „Lokalanzciger" hört, soll die Auszahlung der Deamtengebäber von nun an wieder möglichst re gelmäßig an bestimmten Aahluneirtcvminen erfolgen. Don einer monatlichen oder gar vierteljährlichen Vorauszahlung müsse aber vorläufig noch Mstand genommen werden. D> Bezüge für Januar sollen in zw i Raten ausgezahlt werden: die erste Hälfte wird am 31. Dezember zur Auszahlung kommen, für di« Auszah lung der zwei en Nate ist Ler 14. Januar in Aussicht geraumen. Der Steuevabzuq erfolgt vom 1. Januar ab bei den Behacken grundsätzlich in derselben Weise wi« bei den privaten Arbeitgebern. D«r 1v-Stundeat<y. Essen, 27. Dezember. Nachdem da, Lrxnbnis der Abstimmung im deutschen M tallarbeiterverband di« Ablehnung des grhnstunden- tagcs niit 41600 gegen 480 S immen gebracht hat, traten hier gestern l!« Industriellen de» Ruhrgebiet«» zu einer neuen Besprechung zusammen. Das Lygebni» ist di« Aufrechterhal tung des ssehnstundentaqe» ab 3. Januar. AtHc'.>«r, bi» nach » Stunden Arbeitszeit ihr« Betrieb« verlassen, werd«» au»gt- svirrt und die Betrieb« «rfor-rrlichenfall» stillgeleat. Weihnachtsgeschenke Poineares für Deutschland. Düsseldorf, 27. Dez. Anfang Juni d. I. wurde unt«r dem Schutz französischer Bajonette in Düsseldorf von landfremdem Gesindel, dat in französischem Solde stand, zum ersten Mal die „Rheinische Repu- blick ausgerufen. Die rheinische Bevölkerung erwehrt« sich tapfer dieses Eewaltstreichcs, und auch die preußische Schutzpolizei trat aus Tcfchl ihrer Vorgesetzten den Hochverrätern pflichtgemäß mit der Waffe in der Hand entgegen. Bei dem Zusammenstoß hat es damal« einige 30 Tote gegeben. Anstatt die rheinischen Hochverräter unter Anklag« zu stellen, verstand es die französische politische Iurist«r«i, den Männern, di« diesen pflichtgemäß entgegcntcaten, den Prozeß zu machen. Heut« wurde das Urteil gefällt. Es lautet: Regierungspräsident Grützner 20 Jahre Zuchthaus. Hauptmann Leyer 10 Jahre Zuchthaus, Oberleutnant Bodenstein 10 Jahre Gefängnis. Oberpolizeikommissar Esser 5 Jahre Gefängnis, Polizciinspcktor Höffner 2 Jahre Gefängnis, Hauptmann Winkelmann 1 Jahr Gefängnis und 80V Mark Geldstrafe, Harcpimann Pfeffer 8 Monate Gefängnis, Oberleutnant Pohl 5 Jahre Gefängnis, Oberleutnant Hübner 5 Jahre Gefängnis. Weiter 13 Polizeibeamtcn wurden zu Gefängnisstrafen von 3 Monaten bis zu 3 Jahren verurteilt. Gegen Grützner, Beyer und Bodenstein wurde 20 Jahre Ausent- haltsvcrbot ausgesprochen, gegen Pohl 10 Jahre. Höffner, Engel» und Königs erhielten Strafausfchub zvgebilligt. Politisch bedeutet ein solches Urieil in dem Augenblick, in wel chem ein deutscher Reichskanzler, diesmal in einer telefunkischen Weih- nachtsbotschaft, zum xtsn Male Töne der Versöhnung von sich gibt, und in dem der Neparationskommission gerade wieder einmal ein deutsches Angebot vorlicgt, eine unerhörte Verhöhnung des deutschen Verständigungs- und Erfllliungswillens. Poincars, der, genau wce beim Krupp-Prozeß, der geistige Vater dieses rein politische« Tendcnzuncils ist, das die Anerkennung der Rheinischen Republik in sich schließt, hat damit erneut gezeigt, daß er den Frieden nicht will. Ob man ihm endlich in Deutschland richtig einschätzen lernt? * , Düsseldorf, 27. Dez. Die Verurteilungen im Schupoprozeß erfolgten wegen Totschlags, Mittäterschaft beim Totschlag, Störung öcr öffentlichen Ordnung und Mißhandlung der Gefangenen, darun ter alliierter Personen, wobei bei einigen der Angeklagten, so Kei Grützner, in allen Füllen Vorbedacht angenommen wurde. * Düsseldorf, 27. Dezember. Zu dem Urteil tm Schupo-Pr». zeß wird dem MTB. von gut unterrichteter Sei:« des besetzten Ge bietes mitgcteilt, daß der Anklagevertreter unvcrhüllt di« politisch, Tendenz hervortvclen ließ, di« separatistisch« Bewegung als franzosenfreuttd-l'che Bewogaurg ter Rheinländer zu dokumentie ren. Der als Zeuge vernommene Separatistenführer Matthes hat selbst zugegeben, daß ein großer Teil der Demonstranten mit Revol vern und Gumnriknütteln versehen war. Gegenüber der im Prozeß erwiesenen Absicht einer großen Anzahl bewaffneter Separatisten, hochverräterische Kundgebungen mit dem Ziel der Loslösung d« Nheinlande durchzuführen, war es solbstv.rständliche Pflicht bar deutschen Behörden, dies» Verbrechen zu verhindern. Wwohl brr Dclaimngsbehörd« bekannt war, daß sich aus diesen Kundgebung«, Unruhen entwickeln würben, ist von ihnen nicht» unternommen war- den, um st« zu verhindern. Die deutsche Polizei war daher »m» Eingreifen gezwungen. Zu Hilfe gerufen, stellte st« di« Ordne», N wieder her, rrobei e» zu den Zwischenfällen kam, die den D«gorst«ch der französischen Anklage bildeten. Line Klage hatte nur erhob«, D werden können «egen di« Separatisten, di« planmäßig Au»schveiti»- D grn verübt«, nicht aber gvgm di« pflichtgemäß handelnden d«t. sch«n Beamt«». Auf französischer Seit« bestand kein ^«ht, bi« D Zw schenfSll« vor «in französisch«. Krisgagrvicht zu zieh«», »« m W sich um innerdeutsch- Vorgänge handelt. Die Verhängung der furcht- K baren Strafen ist nur zu sehr geeignet, die versUindiammESaktz^ l«U«u zu erschweren.
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