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Sächsische Elbzeitung : 09.06.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-06-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-188606092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18860609
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18860609
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1886
- Monat1886-06
- Tag1886-06-09
- Monat1886-06
- Jahr1886
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 09.06.1886
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Amts- unö Anzeigeblatt für das Königs. Amtsgericht und den Stadtrath zu Schandau und den Stadtgemeinderath zu Hohnstein. Die „Sachs. Elb-Zeitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition dies. Bl. für 4 Mar? vicrteljährl. zu beziehen. — Inserate für daS Mittwochsblatt werden bis Dienstag früh 0 Nhr, für das Sonnabendsblatt spätestens bis Freitag früh v Uhr erbeten. — Preis für die ge spaltene CorpuSzeile oder deren Naum 10 Pf., Inserate unter 5 Zeilen werden mit 60 Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirte nach Uebcreinkunst.) — Inserate für die Elbzeitung nehmen an in Hohnstein Herr Bürgermstr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Annonccn-BürcauS bon Haasenstein L Vogler, Jnvalidcndank und Nud. Mosse. 46. Schandau, Mittwoch, deu 9. Juni 1886. Politische Nundschan. Der Kaiser gedenkt der am 16. Juni staltfiudcii' den Enthüllung des Denkmals König Friedrich Wil- Helms IV. beiznwohncn. Die Enthüllung dcö Rcitcr- standbildcs, das einen ncncu Schmuck der Ncichöhanpt- stadt bedeutet, wird sich jedenfalls zu einem glänzenden militärischen Schauspiele, wie nicht minder zn einer weihevollen patriotischen Festlichkeit gestalten. — Am Mittwoch empfing der Kaiser den neuen Erzbischof von Posen nud Gncscn, Herr» Dindcr, in besonderer Audienz und halte der Erzbischof die Ehre, später zur kaiserlichen Tafel hiuzugezogcu zn werden. Am Don- ncrstag Abend traf Erzbischof Dindcr, einer Meldung des „Hamb. Corrcsp." zufolge, iu Friedrichsruhe zu einem Besuche des Fürsten Bismarck ein; von da aus dürfte sich der geistliche Herr direct nach Posen be geben haben, wo bekanntlich an diesem Dienstag die Consccration des neuen Obcrhirtcn erfolgt. Auch der zweite, iu der gegenwärtige» Reichstags- scssion unternommene Versuch ciucr Reform der Brannt weinsteuer kann nunmehr als fchlgcschlagcn betrachtet werden. In der Frcilagösitzuug hat die BranMwciu- stencrcommission des Reichstages 8 1 des NcgicruugS- cntwnrfcö gegen 10 Stimmen in zweiter Lesung ab gelehnt, womit der ganze Entwurf in der Commission gescheitert ist. Die Aussichten, daß vielleicht noch im Plenum dcö Reichstages etwas Positives zu Stande kommen werde, sind in Anbetracht dcö Verlaufes dcr Commissionövcrhandlungeu sehr trübe und kann mau daher die Branutwciustcucrvorlage schon seht mit ziem, lichcr Bestimmtheit als definitiv gescheitert betrachten. In der erwähnten Commissionösihung nahm endlich anch die Negierung, welche bis jetzt beharrlich geschwie gen, durch den preussischen Finauzministcr v. Scholz das Wort, nm sich sowohl gegen den von der Com mission bereits abgelchnten conscrvativc» Gegcncnt- wurf als anch gegen die von der Commission in erster Lesung angenommene, vom Ceutrnm beantragte Fest setzung der Vcrbrnnchöabgabc von 25 Alk. pro Hekto liter Alkohol anöznsprcchcu. Dagegen erklärte der Minister, daß sich bei noch etwas mehr Entgegen kommen eine Verständigung mit dcn verbündeten Ne gierungen aus der Basis der ualionallibcralcn Gegen- anträgc wohl erzielen ließe; letztere befürworten im Wesentlichen die Normirnug der Cvusnmstcucr auf 60 Mk. pro Hektoliter Alkohol unter Anlehnung an den Eventualcntwurf (Erhebung der Steuer bei dem Produccntcu, ersten Käufer, Raffineur u. s. w.) Schließ lich forderte der Minister noch zu einer Verständigung und zu Erreichung eines positiven Resultates auf, da mit die Commission nicht mit leeren Händen vor dem Reichstage erscheine. Wenn Herr von Scholz seine Erklärungen wenigstens noch in der ersten Lesung der Vorlage in der Commission abgegeben hätte, so würde dieser Appell wohl noch etwas gefruchtet haben, jetzt Wal es offenbar zu spät, namentlich da sich die maßgebenden Parteien, einerseits das Ceutrnm, anderseits die Con- servnlivcn, zu sehr auf ihren spccicllen Standpunkt in der Brauntwciuslcncrfragc stützten. So mnßlc denn in folge des Mangels an gegenseitigem Entgegenkommen die Vorlage in der Commission fallen und mir Opti misten können unter diesen Umständen der Hoffnung leben, daß sich im Plenum noch etwas erreichen lassen werde. Sv tief nun aber auch das abermalige Schei tern der Reform der Brannlweinbcstcucrnug zu bekla gen ist — die Hoffnung bleibt doch bestehen, daß cS später unter günstigeren Verhältnissen gelingen werde, diese Reform in's Leben zn setzen, denn sie ist ein zn nothwendigcs Werk, als daß dessen Zustandekommen durch einsichtige Partciintcresscu nud durch eine tolle Gcgcuagitaliou auf die Dauer verhindert werden sollte. — Dem Reichstage, über dessen Wicdcrzusammentritt noch nichts bestimmtes verlautet, soll der schriftliche CommissionSbcricht am 22. Juni zngehen; Referent ist der Ccntrumsabgeordnctc Spahn. Erzherzog Carl Ludwig nud Erzherzogin Mciria Theresia von Oesterreich sind am Sonntag in BrcSlan cingclroffcu, von wo ans die österreichischen Hcrrschaf- tcn jedenfalls der zur Zeit noch in Sibylleuort wci lenden sächsischen KönigSfamilic einen Besuch abstattcu dürften. Die bayrische CabinctSkasscnkrisiS ist iu ein neues Stadium ciugctrctcn. Der Ministerialrats; Schucider ist seiner Fnnclion als Cabinctssccrctär enthoben nnd — wie man dies schon seit Wochen erwartete, dem Finanzministerium zngcthcilt worden. Ob im Mini sterium Lutz infolge dcö Eintrittes Schneiders irgend welche Veränderungen erfolgen werden, entzieht sich noch einer näheren Bcurtheilnug. Die in Oesterreich wegen der Frage der Petroleum- zollcrhöhuug ciugctrctcuc politische Krisis scheint einen für das Ministerium Taaffc vcrhältuißmäßig günstige» AuSgang nehme» zn wollen. Am Donnerstag hat sich aber der Polcnclnb dcö vstcrrcichischcn Abgcorductcn- hanscö nach zweitägige» lebhafte» Acralhungcu dahi» schlüssig gemacht, de» Antrag Sncß auf Erhöhung dcö Pclrolcumzollcö nicht zn unterstütze», dagegen die Ne- gicrnng anfzufordcru, von Ungarn einen Zoll von zwei Gulden für rohcö Petroleum zu vcrlnugcu. Dem entsprechend wurde denn auch iu der FreilagSsitznug dcö ZollauöschnsscS dcö Abgeordnetenhauses der An, trag Such gegen die 11 Stimmen der Liberalen nb- gclchnt nud dafür daö von dem polnischen Abgeord neten Abrahamovicz gestellte Amendement, dcn Noh- pctrolcnmzoll ans zwci Gnldcn zn erhöhen, ange nommen. Ob indessen die gegenwärtigen Schwierig keiten nunmehr gänzlich beseitigt sind, läßt sich noch nicht ohne Weiteres behaupte», da eine Zustimmung Ungarns zn dem erhöhten Pctrolcnmzoll noch nicht so ganz gewiß ist. Prinz Friedrich August von Sachsen, ans einer Oricntrcisc begriffen, ist am Sonnabend, von Wien kommend, in Budapest ciugctroffcn. Der hohe Nci- sende hatte sich nm Wiener Hofe einer besonders anözcichncndcu Aufnahme zn erfreuen. In Frankreich spitzt sich die Prinzcnanöwcisnngö frage zn einem Eonflict zwischen dem Cabiuct Frcy- ciuct nud den Nndicalen zu. Letztere haben in dcr Kammcrcommissiou dcn Antrag ans obligatorische Aus weisung der Prinzen durchgcsctzt, dem gegenüber dcr Conscilpräsidcnt Frcycinct seine Entscheidung noch aus gesetzt hat. Eö ist nicht gerade unwahrscheinlich, daß die ganze Prinzcnfragc zunächst zn einer Cabinctskrisiö führt. Das orientalische Problem präscntirt sich jetzt in günstigerem Lichte. Ein Circular der Pforte macht Mitthciluug über die Lösung der letzten Zwischenfälle an der türkisch-griechischen Grenze, coustatirt, daß Griechenland die Abrüstung eifrig betreibe, zollt den Mächten Anerkennung wegen der erfolgreichen Ein wirkung auf Griechenland nnd wünscht die baldige Aufhebung der Blokadc. Da England dcn Mächten officicll seine Geneigtheit, die Blokadc anfznhcbcn nud die englische Flotte nnö den griechischen Gewässern zu rückzuzichcn, mitgclhcilt hat, so wird Wohl in diesen Tagen die Aufhebung der Blokadc erfolgen. Der eng lische Gesandte Nnmbold ist bereits angewiesen worden, nach Athen znrückznkchrcn. Die Cholera tritt in Venedig immer heftiger ans; die Zahl der ihr täglich Erliegenden beträgt im Durch schnitt jetzt über 20; auch in Florenz sind dieser Tage Cholcrafälle vorgekommcn. T a q e ö § e s ch i ch t e. Sachse«. Schandau. Die nm 7. Juni cmö- gegcbcnc 3. Nummer der Kurlistc weist 172 Par teien mit 380 Personen und 1690 Passanten nach. — Unser Schandan wird demnächst dcn großen Vorzug haben, einen hohen Gast, den Kaiser!. Russ. Botschafter Graf Schuwalow liebst Familie nnd großer Dicncrschaar für mchrwöchcutlichcn Aufenthalt zu be herbergen. Die reizende Ville Lncia, von Herrn Sen- dig anf das comfortabclstc eingerichtet, ist für die gräfliche Familie als Villcgiatnr erwählt worden. Es ist dies ein ehrendes Zeichen für Schandan, da das selbe von hervorragender ärztlicher Seite als cmpfch- lcnSwcrthcstc Sommerfrische empfohlen wnrdc, zngleich aber ein wcrthvoller Erfolg nnscrcö Herrn Sendig, der seit Jahren bemüht ist, die gute rassische Gesell schaft für Schandan zn inlcrcssircn. — Vom 19. Februar bis mit 5. Juni d. I. ge langten inögcsammt 12l0 beladene Fahrzcngc beim hiesigen Hanptzollamtc znr Abfertigung. — Anf dem „Knhstall" wnrdc in vcrgangcner Wochc dcr Platz vor dem Ncstnurationö-Gcbände ge ebnet nnd hierbei stieß man dicht nntcr dcr Thorfclfcn- wand in ganz geringer Tiefe anf ein mcuschlichcö Skelett, dessen einzelne Theile wohl stark vermorscht und vom Waldbodcn dunkel gebräunt, immerhin aber noch gut erhalten sind; besonders sind die Zähne wohl- erhalten. Gleichzeitig wnrdc ein stark verrosteter großer Sporen anögcgrabcn, dcr die Geschichtsforscher nnscrcö Gcbirgövcrinö wohl anf dcn Ursprung dcö scltcncn Fundes hiuleiten dürfte. — Am Montag gegen Abend wnrdc in dcr Nähe dcr Mittclndorfcr Mühle cin soweit gut gekleideter mäuulichcr Leichnam nufgcfundcn, au dem weder Spuren dcr Todesursache, noch Näheres über seine Persönlichkeit bis jetzt ermittelt werden konnte. — Dcr hcntigcn Nnmmcr d. Bl. licgt für Schandan nnd Umgcgcnd cin Wcinprcisconrant von Hrn. Jnl. Kretzschmar hier bci, welcher ebenfalls cin Erzeugnis; gcnanntcr Firma ist. — Jhrc Kgl. Majcstälcn werde» daö Pfingstfest in Pillnitz verleben; die Rückkunft von Sibylleuort dürfte Sonuabcnd deu !2. d. M. erfolgen nnd nach kurzem Aufenthalt im Schloß zn Strehlen werden sich Jhrc Majestäten sofort nach dem Sommerlnstschloß an dcr Elbe bcgcbc». — Unsere Notiz, betreffend die „Stammtische zum Krenz" in Nr. 44 d. Bl. nud die dabei erwähnten Gegen sätze dcr Fechtschnlcn haben mir anf die NeichSfccht- schnle Bezug. Herr Petermann hier, als Vertreter der „Sächsischen Fcchtschnlc" erläuterte nnö die nn- eigcuuützigc Einrichtung derselben und wird binnen Kurzem cin selbstständiger Verband „Schandau" die ses Vereins znsammcntrctcu können! An die Hanpt- stcllc ist nur c!u Dritlthcil dcr JahrcS-MitglicdSbci- trägc nbzuführcu, welche jedem, also unserem Orte ebenfalls, für dcn Fall größcrcn Unglücks ümerhalb Sachsen zuflicßen kann, über alle weiteren Baarmittcl verfügt dcr Verband, wo die Gaben gesammelt wur den. Seitens obigen Vereins wurden in, Februar die ses Jahres schon 30 Mark an hiesige Arme gespendet. Wir beglückwünschen nnscre Fechter zn ihren Erfolgen. — Am bevorstehenden Pfingstfest nud zwar an beiden Feiertagen wird wiederum in allen Kirchen eine Collcctc für dcn allgemeinen Kirchcnfondö veran staltet. — Am vergangenen Sonntag waren fünfzig Jahre verflossen seit dem Heimgänge Königs Anton von Sachsen, dcr am 6. Jnui 1836 im Schlosse zn Pill nitz, 81 Jahre alt, verschied. Als 72jährigcr Greis seinem Bruder, dem König Friedrich August I., am 5. Mai 1827 iu dcr Ncgicrnng gefolgt, nahm König Anlon, dem daö Volk den Beinamen „dcr Gütige" gab, nm 30. September 1830 seinen Neffen Friedrich Angnst als Mitrcgcntcn an. Unter König Anton'S Ncgicrnng erfolgte am 4. September 1831 die Ver kündigung dcr Constitntion, wodurch Sachscu iu die Neihe der coustitutioncllcu Staaten Dcntschlnndö cin- trat. Am 27. Jcmnar 1833 wurde dcr crstc consti- tntionclle Landtag eröffnet, dessen wichtigstes Ergebnis; dcr Anschluß SachscnS au den deutschcn Zollverein war. — Dcr verflossene Monat Mai brachte dcr Kgl. Alterörcntciibnnk in Dresden (Ältst., LandhanSslr. 16, m Landhanö) in 392 Einlagen einen EinzahlnngS- bctrag von 81231 Mark, welchem Ncsultatc dcr gleiche Monat dcö Vorjahres mit 341 Einlagen nnd 72 225 Mark gcgenübcrstcht; die Vermehrung stellt sich hiernach anf 15 Proccnt dcr Stückzahl nnd auf 12,5 Proc. deö Betrages dcr Einlagen. Wir bcmcr- kcn hierzu, daß dcr inmbcgonncue Monat namentlich anch znr Erwcrbnng sofort beginnender Renten, welche besonders dcn in vorgerückten Lebensjahren stchcndcn Personen zu cmpfchlcii sind, sehr geeignet ist. Wer auf eine solche Rente im Laufe dieses Monats Ein-
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