übrigens nicht immer so. Früher zeigten Objektive oft recht willkür liche Angaben über ihre Lichtstärke. - Nun ist es etwas unbequem, die Lichtstärke immer mit der Verhältniszahl 1 : x zu benennen. Da diese «1» doch immer gegeben ist, nennt man heute meist nur die zweite Zahl, die als «Blendenzahl» bezeichnet wird. Die Blende im Objektiv wird benutzt, um die Lichtstärke zu verklei nern,um also weniger Licht durchzulassen. Dabei entsteht ein Gewinn an Schärfentiefe, worauf wir noch eingehen werden. Wenn wir an der Blende eine Blendenzahl einstellen, bedeutet das, daß sich diese Öffnung zur Brennweite wie 1 : dieser Blendenzahl verhält. Alle Blendenzahlen sind so praktisch angeordnet, daß man bei jeder größeren doppelt soviel wie bei der vorhergehenden be lichten muß, um den gleichen Lichteindruck auf dem Film zu erzielen. Wir entnehmen das aus der folgenden Reihe: Blende 2 2,8 4 5,6 8 11 16 22 Belichtungsdauer 1 2 4 8 16 32 64 128 Wenn man bei Blende 2 nur 1 Sekunde (Sek.) belichtet, muß man bei Blende 16 also 64 Sek. belichten, um die gleiche Lichtwirkung zu erhalten. Wer aber zur Bestimmung der Belichtung eine Belichtungs tabelle oder einen Belichtungsmesser benutzt, bekommt dabei für seine Aufnahme gleich zu jeder Blende die entsprechende Belichtungszeit geboten, braucht also keine weiteren Überlegungen anzustellen. Noch etwas ist zu beachten. Die Blendenzahlen ergeben sich aus der Berechnung der Lichtstärke als 1 : x. Daher ist die Blendenzahl um so größer, je kleiner die Öffnung und je kleiner die Lichtstärke ist. Um so länger muß man natürlich auch belichten. Damit haben wir folgende merkwürdigen Verhältnisse: kleine Blendenzahl = große Öffnung = große Lichtstärke = kurze Belichtungszeit, große Blendenzahl = kleine Öffnung = geringe Lichtstärke = lange Belichtungszeit. Wenn wir von Blendenzahl sprechen, wollen wir an diese Umstände denken und auch in der Praxis danach handeln. Die Schärfentiefe hängt mit der Blende zusammen. Was ist aber eigentlich Schärfentiefe oder Tiefenschärfe, wie man sie auch nennt? Darunter verstehen wir die Zone in der Aufnahmegegend, innerhalb