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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 17.10.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-10-17
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192310171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19231017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19231017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNachrichten für Naunhof und Umgegend
- Jahr1923
- Monat1923-10
- Tag1923-10-17
- Monat1923-10
- Jahr1923
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Nachrichten für MM - Naunhof und Umgegend (Albrechtshain, Ammelshain. Beucha. Borsdorf. Eicha, Erdmannshain, Fuchshain, Groh- und Melusteirtberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomheu, Staudtuitz, Threna «f«.) Dieses Blatt ist amtliches Organ des Stadtgemeinderates zu Naunhof; es enthält die Bekanntmachungen des Bezirksverbandes der Amtshauptmannschaft Grimma und des Finanzamtes zu Grimma. ; Erscheint wöchentlich 5 mal t Dienstag, Donnerstag, Sonnabend, nachm. 4 Uhr; : für den folgend. Tag. Be-nqSpreir» Wöchentlich M. 65000000.— mit Austr., Post r : etnjchl. der Postgeb. monatlich nach Schlüsselzahl. 8m Falle höherer Gewalt, Krieg,: r Streik oder sonstiger Störungen des Beiriedes, Hal der Bezieher keinen Anspruch: i i ns Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. : Fernruf: Amt Naunhof Nr. L. Anzeigenpreis: Die ögespolkene Pelitzeile 50 Mk., amtliche 100 Mk., Reklame- l teil (3gesp.) 150 Mk.. kleine und Familienanzeigen 30 Mk. mol Schlüsselzahl s t00000. Tobell. Satz 50 Aufschlag. Bei undeutlich geschriebenen, sowie durch Fernsprecher ausgegebenen Anzeigen sind wir sür Irrtümer nicht haftbar. Druck und Verlag: Nnnz L Eule, bet Lewsio, Markl 2. Nummer 123 Mittwoch, den 17 Oktober 1923 34. Jahrgang Amtliches. EnnWMg lui« Sikiiktibsüg lio« Ar.kilsiohn. Die Derhüllniszahl beim Steuerabzug vom 14.—20. 10. ist 32, der Multiplikator sür Sachbezüge ab 16. 10. beträgt 5. Grtm ma, am 13. Oktober 1923. Das Finanzamt. In der 16. diesjährigen Sitzung Les Siadtgemeirderates ist folgendes beraten und beschlossen worden. 1. Von der bereits erfolgten Weitergabe des Gesuchs der Herren Gebrüder Funke — Neubau eines Wohn- und Bürogebäudes — nahm man genehmigend Kenntnis. Die Gesuche der Herren Leikind und Beilin — Neubau eines Kesselhauses und endgültige Einteilung der Erdgeschoßraume in der Fabrik — wurden befürwortet. 2. Von dem Untersuchungsergebnis des Hygienischen Instituts der Universität Leipzig über das Lettungswasser nahm man Kenntnis. Das Wasser war wie seither einwandfrei. 3. Von der Ausstellung eines Nachtrags zum Ortsgesetz wegen des Wegfalles der Auswandsentschädigung sur d e Mitglieder des Siadtgemktnderoles soll abgesehen werden, mlt Rücksicht darauf, Latz das Ortsgesetz am 1. Aprrl 1924 außer Krast tritt. 4. Vom Stande des Wohnhousbaues aus Mitteln der Reichs- eisenbohnoerwaliung nahm man Kenntnis. 5. Als Mitglied des Wahlausschusses zur Neuwahl der Ge meindeoerordneten am 18. November 1923 wurden die Herren Stadt- rat Thiemann, Stadtverordneten Krübler und Mischkewitz, Lokal richter Fleck gewählt. Bei der Wahl sollen nach Geschlechtern getrennte oerschledensardige Wahlumschläge verwendet werden. 6. Von dem Tnllassungsgesuch des Beamtenanwärters Unger nahm man Kenntnis. 7. Von der erfolgten Anstellung des Derwaltungsasststenten Hengst nahm man Kenntnis. 8. Die Beschlüsse des Ausschusses der Kleinktnderbewahranstalt EUsabelhsltft vom 12. September wurden genehmig!; insbesondere die Abkommen mit der Letterm, Fräulein Damm und dem Mieter, Herrn Senf. 9. Die Beschlüsse des Gasausschusses vom 28. September wurden genehmigt. Sie betrafen u. a. die Festsetzung des Gaspreises sür den Monat September, die Forderung von Vorauszahlungen auf das adzugebenüe Gas und dre Kenntnisnahme von weiteren Er höhungen der Äohltnpreise. 10. Die Beschlusse des Schulausschusses vom 10. d. M. wurden genehmigt. I t. Die Beschlüsse des Rechnungs- und Verfassungsausschusses vom 9. d. M. wurden genehmigt. Hierbei handelte es sich u. a. um ! die Einstellung der Jahrmärkte, die Kenntnisnahme von den Zu- ! schristen des Sächsischen Gemeindetags über Krrüitdeichoffung und > Erhöhung des MugUedsdettrags, die Erhöhung des Beitrags an das j Dlakonifsenhaus Leipzig sür die Gememdeichwester, die Erhöhung i des Beurags sür den Bauunsalloerstcherungsoeldand, die Erhöhung des Pachtgeldes sur den Bahnhofvvorplatz, die Ausschreibung des städtischen Grundstücks Ecke Würzner- und Lutyersiraße zur Ver pachtung, die Bewilligung der Jahresbeiträge für den Ruhegehalts- verband, die Kenntnisnahme von den Zuichrislen des Mbeilgeder« Verbandes über Erhöhung der Arbeitslöhne und die Bewilligung von Mitteln hierzu, die Kenntnisnahme von den weiteren Erhöhungen der Beamtenbezllge und die Bewilligung der ersordertlchen Summen aus lausenden Mitteln, die Beibehaltung der jetzigen Regelung der Leichensrauengrbuhren, die Fejlletzung des Wasserprelses, die Ausnahme e.nes Daltehns sür die Easanslalt, die Festsetzung der Schüuienge. dühr, die Kenntnisnahme von den Eingaben und Anträgen der Erwerbslosen und die hierbei getroffenen Maßnahmen, die Enijchlle- ßupg wegen Abgabe von Wasser sur 2 Erdmannshainer Grundstücke, die Kenntnisnahme von der Verfügung der Amlshaupirnannschast Grimma vom 24. August, auf Erhebung der Weltzuwachssteuer zu verzichten und die Genehmigung des Nachtrags zur Ordnung hierzu. Beim SächstlchrN Gemeindetag soll angeregt werden, daß über den Wegfall der Sonderzuschläge der Gemeinden zur Wohnungsdauad- gabe Verhandlungen angebaynt werden uno zwar mit Rücksicht auf die geringen B-träge, die der Gemeinde zusließen. Hieraus nichtöffentliche Sitzung. Naunhof, am 12. Oktober 1923. Der Sladlgemelnderat. Die nächste Multerberatungsslunde findet Mittwoch, den 17. Oktober d. I. nachmittags von '/,2 bis '/,4 Ahr sür Säugttnge und Kleinkinder tn der neuen Schute in Zimmer 4 stait. Die Beralungsfiunden find sür Schwangere mit bestimmt. Kinder aus Familien. in denen ansteckende Krankheiten herr schen, (Masern, Keuchhusten, Diphlherills, Scharlach usw.) oursen nicht tn die Beratungsstunde gebracht werden. Naunhof, am 16 Oktober 1923. Der Bürgermeister. MM Melne Zeitung für eilige Leser. * Die bisher nicht bestätigte Meldung einer Berliner Korre spondenz geht dahin, daß Reichskanzler Dr. Stresemann ern engeres Kabinett aus Reichsfinanz-, Neichswirtschafls-, Reichs- arbeitS» und Reichsinnenminister bilden wolle. * Die französischen Besatzungstruppen sind aus dem Berg- ivevke „Preußen" und der Koksanstalt Dorstfeld auf ausdrück lichen Wunsch der -französischen Jngenieurkommission, die mit den deutschen Arbeitern dieser Werke gute Beziehungen unter- hält, zurückgezogen worden. ! * Am 20. Oktober werden die Postgebühren abermals ver doppelt. * Der französische Präsident hielt Sonntag eine sonst inhalt lose Hetzrede gegen Deutschland. * Im Freistaate Danzig wird eine neue Währung, der Dan- ziger Gurden, eingoführt. Was tut die Regierung? z Deutschland hat im August wieder das Vierfache von dem einaefübrt, was es ausacfühlt bat. Man kann sich Die proletarisch. Hundertschaften verboten. Auflösung der Hundertschaften und Aktionsausschüsse. Der sächsische Militärbefehlshaber hat die Bildung oder den Zusammenschluß von Aktionsausschüssen, Abwehr ausschüssen oder ähnlichen Organisationen verboten, die den Zweck haben, neben den verfassungsmäßigen Behör den oder gegen diese zur Vorbereitung oder Durchführung politischer Maßnahmen Schritte zu tun. — General Rein hardt hat für die Bezirke seines Wehrkreises (Hessen- Nassau, Erfurt, Hessen, Thüringen, Waldeck, Württemberg, Baden) folgende Verfügung erlassen: „Ich verbiete die Bildung von Verbänden, welche tn der Form von Hundert schaften, Sturmtrupps und dergleichen wirtschaftliche oder innerpolitische Ziele erzwingen wollen. — Der von den Kommunisten für den kommenden Mittwoch einberufene Betriebsrätekongreß für Sachsen und Thüringen ist ver boten worden. Verbot der proletarischen Hundertschaften und der Aktionsausschüsse in Sachsen. Verfügung! 1. Ich verbiete hiermit die Bildung oder den Zusammen schluß der sogenannten proletarischen Hundertschaften, der repu- dltkanischsn Notwehr und anderer ähnlicher Organisationen. Etwa bestehende derartige Organisationen werden hiermit aus gelöst. Jede Beteiligung an solchen Organisationen wird untersagt. 2. Jede Person oder Organisation, die im Besitze von Waffen ist, hat fie spätestens innerhalb drei Tagen abzultesern oder zur Abholung anzuzeigen. 3. Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen zu §8 1 und 2 der Aufforderung oder den Anreiz zu Zuwiderhand lungen wird mit Gefängnis oder Geldstrafe bis zu 15000 Goldmark, soweit die gesetzlichen Bestimmungen nicht höhere Strafen androhen, bestraft. Gleiche Strafe trifft denjenigen, der Kenntnis von verborgenen Waffen hat und nicht sofort Anzeige erstattet. 4. Die Polizeibehörden, bei denen Waffen abgelieferl werden, sind sür sichere Bewachung der Waffen verantwortlich und haben innerhalb 5 Tagen dem Wehrkreiskommando IV Bericht zu erstatten. Der Befehlshaber im Wehrkreis IV. (gez.) Müller, Generalleutnant. In einer Dresdener Kommunistenoersammlung erklärte Finanzmtnifler Böttcher: Die Bildung der sozialistisch-kommunistischen Regierung in Sachsen sei ein Signal, daß die Verteidigung des Prole tariats eingesetzt habe. Dre neue Regierung werde bald im Brennpunkte der polnischen Kümpfe flehen, weil alle Angriffe der Konterrevolution und des Großkapitals aus diese Regie rung ntederprasseln würden. Aufgabe der Arbeiterschaft sei es, diesen Vorposten unbedingt zu halten. Es gelte nämlich nicht, langsame, gemütliche Reformarbeit zu leisten, sondern die Regierung habe sich zur unmittel bare« Aufgabe gesetzt, schnell Brot und Arbeit zu schaffen. Die Banken und die Industriellen in Sachse« würden iu den nächsten Tagen zu be weisen haben, ob sie gewillt sind, der Arbeiter schaft ein Opfer ihres Besitzes zu bringen. Auch in der Frage der Brotversorgung habe die Regierung bereits einleitende Schritte unternommen. Der Rapallo-Vertrag gestalte der sächsischen Regierung, ein direktes Abkomme« mit Sowjetrustland wegen Getreide lieferung zu lrtffsn. Es dürfe gehofft werden, daß die Verhandlungen hierüber sehr bald zum Abschluß kommen und russisches Getreide unter günstigen Bedingungen für die säch- stjche Bevölkerung etngesührt werden könne. — Aus Hohenstein-Ernstthal wird der staatlichen Nach richtenstelle bekannt, daß die dortigen Kommunisten Geiselltsten mit Namen prominenter Industrieller und Kaufleute ausgestellt haben, die bet irgendeiner Umsturzbewegung verhaftet werden sollen. Die Listen find durch die Indiskretion mehrerer Arbeiter bekannt geworden, die mit den radikalen Elementen tn Streit geraten find. Wie gemeldet wird, besteht die Absicht, nach Lohenflein-Ernstthal eine Abteilung Reichswehr zu legen. In Berlin soll an zuständiger Stelle bereits hierüber verhandelt worden sein. M also schon jetzt, da über den Wert des deutschen Ein- und Ausfuhrhandels noch keine Zahlen vorliegen, ein Bild davon machen, um wieviel wir auch im August wieder mehr ausgegeben als eingenommen haben. Im September und im laufenden Monat hat sich diese Bilanz sicherlich noch viel Weiler zu unseren Ungunsten entwickelt. Die Folgen dieser nun schon seit Jahren andauernden Verarmung des deutschen Volkes zeigen sich täglich, ja stündlich mehr. Denn jeder Tag, fast jede Stunde bringt neue Kunde über Plünderungen und Gewalttaten einzelner und ganzer Scharen, organisiert oder dem Augenblick entsprun gen. Dadurch werden immer von neuem Werte vernichtet, erhält das so schwer krankende deutsche Wirtschaftsleben Schlag um Schlag. Die Massen hungern. Sie wollen arbeiten — Aus nahmen Verhetzter, die Katastrophe Wollender sind selten —, aber Arbeit ist nicht da. Unser kapitalistisches Wirtschaftssystem, eng geknüpft und verwoben mit der Welt wirtschaft, seit dem Versailles Frieden auf dieses noch mehr angewiesen, arbeitet nur dann, wenn ein Gewin n ent steht. Und die Lasten, die man uns aufgebürdet hat, und jene, die wir uns selbst aufbürden, vermag die Wirtschaft nicht zu tragen, weil sie jeden Gewinn illusorisch machen. Der Einbruch tn das Ruhrgebiet, den wir nicht auszuhalten vermochten, gibt uns den Rest. Gibt uns aber endgültig den Rest, wenn wir nicht den Entschluß fassen können, durch Selbsteinschränkung auf allen Ge bieten die Produktion wieder gewinnbringend zu gestalten. Müßig, vielleicht überflüssig scheint es, Einschränkung zu empfehlen dort, wo das Existenz Minimum längst nicht mehr erreicht wird. Wird dieses Vernunftpredigcu nicht wirklich zum „Unsinn", bleibt nur der Schmerzensruf übrig: „Weh dir, daß du ein Enkel bist!" Fast besinnungs los greifen die Massen nach jedem, was ihnen Erleichterung für den Tag, fast nur für die Stunde bringt, erkennen nicht, daß die Plünderungen und Gewalttaten doch letzten Endes ihnen selbst nur Schaden und Not bringt. Wir sind im Krieg, nicht nur als Volk gegen Frankreich und Belgien, sondern wirtschaftlich gesehen gegen die ganze Welt, und im Kriege ist doch die erste Bedingung das Zusammen halten! Statt dessen führen wir auch im Innern einen Krieg aller gegen alle. Nicht bloß die wirtschaftlichen Gegensätze haben sich zugespitzt, daß jetzt der Aufruhr durch die Straßen tobt, auch parteipolitisch sieht man im Volks genossen nicht mehr den Andersdenkenden, sondern den tödlich gehaßten Feind, dem man, wie jenem das Eigen ¬ tum, so hier Ehre und guten Namen stiehlt, jedes ehrliche > Wollen abspricht. Diese Gegensätze laufen jetzt parallel, graben sich tiefer in ihr Bett, werden reihender, In ihren i Wirkungen vernichtender, für den Bestand des Ganzen ver- - hängnisvoller. Hemmungslos, wie rasende Bergströme, brausen sie dahin, und ihr Aufeinanderprall kann unabseh- ! bares Verderben schaffen. Und doch ist in seiner großen Masse unser Volk noch immer „regierungsfromm", verlangt Führung, schreit ge radezu nach einem Führer. Alle Rechte hat es willig an die jetzt bestehende Leitung abgetreten, sich ihr geradezu verschrieben. „Was macht die Regierung? Was tut fie?" Mehr wie bloße Worte verlangt man von ihr, die jetzt mit diktatorischen Vollmachten bekleidet ist. Taten verlangt man, und man will ihx folgen, auch wenn sie tief in das Leben und Schicksal, in den Besitz und die Rechte des einzelnen eingreift. Will man doch alles, alles tun, wenn man nur dadurch sein bißchen Brot erhält, sein kümmerliches Dasein fristet. Aber furchtbar wird der Aus bruch der Verzweiflung sein — es ist nicht mehr wett da von — wen» die Zügel auch weiterhin am Boden schleifen. Nun soll ja endlich auch die Währungsreform Wirklichkeit werden, wenn überhaupt, so gilt hier: „Der Worte sind genug gewechselt, nun laßt uns endlich Taten sehen!" Auch hier sind kostbare Wochen verstrichen, ist man über das Verhandeln nicht zum Handeln gelangt. Sind aber auch die Erwartungen allzu hoch gespannt worden. Nur Ordnungsoll sie schaffen, uns eine Übersicht geben über die Rechte unseres Vermögens, über das geringe Ein kommen, das wir noch haben. Mehr nicht, das muß immer wieder betont werden. Aber nur die Erkenntnis dessen, was ist, kann uns helfen. Und schnelle, rasche, unerbitt liche Erkenntnis, keine halben Maßregeln wollen und müssen wir verlangen. Unser Schicksal ist ein so trauriges geworden, weil wir unserem Volke allzu oft die Wahrheit „aus politischen Gründen" verschwiegen haben. Immer ist es uns zum Verhängnis geworden, und es ist jetzt der letzte Augenblick gekommen, daß die Erkenntnis unserer Lage uns noch retten kann. Denn wenn unser Volk fähig ist, auch dieses blendende Licht zu ertragen und sich entschließt, in diesem Hellen Licht der Wirklichkeit an die Arbeit, vor allem aber auch an eine „Reform des Denkens" zu gehen, ist noch nicht alle Hoff nung verloren. Dadurch wird iu ihm sein Daseinswille, die Energie seines Handelns geweckt, die betäubt worden ist durch Worte und Verheißungen mündlicher und papierener Art. Nur wenn wir diese plötzliche Helle nicht
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