MARGINALIEN Masereel Kofferpacken vor der Sommerreise Sie (zu ihm, der im Schlafzimmer den Koffer packt): Wem gehören denn diese hübschen rosa Höschen, die du so sorgfältig auf den Grund des Koffers legst? Er: Meinem süßen Schnucki! Sie: Und diese Seidenstrümpfchen? Und diese winzigen Kombinations, die du darüberlegst? Er: Meinem kleinen Zuckerpüpp chen! (Er küßt sie.) Sie: Wollen Sie gleich vernünftig sein, mein Herr? So, jetzt packen Sie die netten Blüschen ein und diese wun dervollen Pyjamas . . . Er: Aber deine Sachen nehmen ja bereits den ganzen Koffer ein, mein Herzchen, du vergißt. . . Sie: Oh, das ist noch lange nicht alles, alter Neidhammel! Jetzt kommen erst meine Kleider. Hierher in das andere Fach! Meine sechzehn Strand kleider, meine acht Badetrikots, meine goldigen Badehauben .. . Er: Hör einmal, mein Schatz, es bleibt mir ja gar kein Platz mehr für ... Sie: Aber ja ... Aber ja . . . Jetzt meine Hüte . . . Er: Aber wohin zum Teufel soll ich denn mit dem ... Sie: Und jetzt nur noch meine Stiefelchen ... Bios fünfzehn Paar . .. Er: Ich beschwöre dich, mein Schatz .. . Sie: Wirst du endlich still sein, alter Brummbär! (Sie küßt ihn.) Ach, da hätte ich beinahe vergessen! Noch ein kleines, süßes Hütchen für dein kleines, süßes Mädi...! Er: Man kann dir nichts abschlagen, mein Engelchen! Gib dein Hütchen her! Aber — meine kleine süße Puppe ist unvernünftig! Ueberleg’ doch einmal, du Zuckerschnütchen, wenn du den ganzen Koffer mit all deinen Hüten, deinen Kleidern, deinen Höschen, deinen Blusen und den vielen ändern entzückenden Kinkerlitzchen vollpackst, wo soll ich dann mit den Stücken des zerteilten Kassenboten hin, den ich heute früh ermordet habe, um uns das Geld für die Sommerreise zu ver schaffen? Wohin mit ihnen?! Ich frage dich, mein Zuckerschnütchen . . . wo hin?! Cami. Freud, seine Photographie betrach tend: „Nicht wahr, ich sehe böse aus?“ 410