Die Fluckt or d AVeik em nac litsf est und wie es dann doch wiedt er so schön gefeiert wurde Vo n Balder Old e n s war überall maßkalt, in den Stiefeln, die auf frisch entsprun gene Frostrosen drückten, um den Hals, in dem ein weihnachtlich aufkeimender Katarrh kratzte und kitzelte, im Herzen, das von der Erwartung eines Tages voll Erinne rung zuckend war. An Weihnachten denken, an Sedan oder an den Jahrestag der ersten Hoch zeit, hieß alle Wüsten des Lebens noch einmal durchädizen, wie man beim Zah len im Hotel alle Menüs, Tees, Kognaks von Tagen noch einmal absolviert. Seit man nicht mehr jung war, schnurrten die Jahre ab wie Zeiger einer Uhr, wenn ein Hebel an der Feder geborsten ist. Man läßt es geschehen, zupft sich morgens weiße Haare aus, läßt sich mit Gesichtsmassage etwas vorgaukeln und wärmt seine Hände an frischen Dummheiten, die das Leben er schweren, aber ein Beweis für vertagte Jugend scheinen. Torheit schützt vor Alter, sagt man sich, und hätschelt seine Torheit, Faulheit, chronische Verliebt heit wie Zeugen der Jahre, da all das schön und stilvoll war. Nur diese Gedenktage! Wie viel Weihnachten lag 1914 schon hinter einem, als der hinkende Oedhausen, whiskyduftend und dalbernd, kleine Weihnaditskerzen in die leeren Schalen von Heul-Akazien klebte, im afrika- nisdien Busch, und bei ihrem Schein einen Brief vorlas, mit dem seine Braut ihn nach Afrika gejagt hatte. „Warum lesen Sie das vor?“ hatte Zechtal gefragt. „Weibs Weihnaditen ist.“ Und Oedhausen, der sich seit Kriegs beginn nicht mehr gewaschen hatte, pflügten die Tränen weiße Striemen durchs Gesicht, während er kosend an den Lichtstümpfen herumbastelte.