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Zwönitztaler Anzeiger : 07.11.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-11-07
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-191811071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-19181107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-19181107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-11
- Tag1918-11-07
- Monat1918-11
- Jahr1918
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 07.11.1918
- Autor
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Zwömhlaler Anzeiger Bla» i. «Inzeider siirZmönihNie-erzwönih,Lühnhai-e Lenkersöors,Dorfchemnitz,Güns-orf und andereOrlschafien imZwöaitziale Nr. 170 Donnerstag, den 7. November 1S18 Amts- Erscheint wöchentlich viermal, am Dienslag, Donnerstag, Sonnabend und Sonntag.—Bezugspreis; Durch unsere Träger monatlich 90 Psg. srei ins Kaus, durch die Post be zogen vierleljährl.M. 2.40. Druck». Verlag: Buchdruckerei E. Bernhard Oll, Zwönitz. Inhaber u. veranlw. Schristl.: Carl Bernh. Otl, Zwönitz. Geschäftsstelle: Zwönitz, Äühn- haiderslr. 738/74. Fernspr. Nr. 23. Poslsch. 48l4 Leipzig. Anzeigen: Die sechsgespallene (43 mm) Kleinzeile oder deren Naum25Pfg.,beiFamilienanz.,Sammelanz.,labellar.Satz u. auswärl. Anz. 30Psg. dieZeile, die dreigospalt.Zeile im Reklamel. 70 Psg., im amll. Teile 60Psg. Mindeslpr. einer Anz.lM. BeiWiederholungenPreisermäh.nachVereinbar. Bei Konkursen, Klagen, Vergleichen und Zielüberschreilung fällt jede aus Anzeigen gewährle Preisermäßigung weg. 43. Jahrg für -as Königliche Amtsgericht un- -ie — städtischen Behörden zu Zwönitz ----- Amtlicher Teil. In das Güterrechtsregistcr ist heute eingetragen worden, das; die Verwaltung und Nutznießung des Gärt ners Erdmann Arno Schmidt in Gornsdorf i. Erzgeb. an dem Vermögen seiner Ehefrau Martha Margaretha Schmidt geb. Müller daselbst durch Ehebertrag vom 28. Oktober 1918 ausgeschlossen worden ist. Zwönitz, den 4. November 1918. «« Königliches Amtsgericht. Auftragsgemäß sollen 'Freitag, den 8. Novem ber 1918 vormittags 11 Uhr im hiesigen 'Ver steigerungsraume 4700 Stück Granaten (Zündladungskapseln, Gröhe 2 0'1) gegen Barzahlung versteigert werden. Zwönitz, den 5. November 1918. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Auf Grund der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 30. September 1918 über Festsetzung des Iahres- arbeitsverdienstes in der landwirtschaftlichen Unfall versicherung werden die durch Bekanntmachung des unterzeichneten Versicherungsamtes vom 26. August 1918 (Stollberger Anzeiger vom 30. August 1918) veröffent lichten Jahresarbeitsverdienste mit Geltung vom 1i Okt. 1918 ab in folgender Weise geändert: Versicherte im Alter: ! von 16—LI ! von 14—16 zahrcn Jahren männl. weibl. männl. I weibl. männl. 1040 780 910 715 624 559 300 300 1170 600 975 715 600 550 300 300 1079 910 750 611 700 550 300 300 sorstwirt- schafllichc Arbeiter Bezirk der Amtshaupt mannschaft 2. Wrstl.' Lchönburq- scher Guts- bezirk OclS- nitz 1. für den ge-' samten Ver waltungsbe zirk ohne den Gutsbezirk OelSnitz landwirt schaftliche Arbeiter über 21 Jahre unter 14 Jahren weibl. männl. Iweibl. Die Abänderungen sind durch fetten Druck hervorge hoben. Stollberg, am 29. Oktober 1918. Königliche Amtshauptmannschaft, Versicherungsamt. Uom Weltkrieg. Die deutsche Delegation zum Abschluß des Waf fenstillstandes und zur Aufnahme der Friedens verhandlungen ist heute nachmittag von Berlin nach dem Westen abgereist. Blättermeldungen zufolge bereiten die Neutralen eine Vermittlungsaktion vor, um Wilson die Be schleunigung der Verhandlungen nahezulegen. Nachrichten aus Wien zufolge befinden sich Polen und Ukrainer in Ostgalizien in ausgesprochenem Kriegszustand. Der ungarische Kriegsminister ordnete den un gestörten Durchzug der deutschen Truppen durch Ungarn an. Die zur Besetzung der von den österreichisch - un garischen Truppen geräumten Gebiete bestimmten Entente- Heers haben die österreichische Linie bereits mehr fach überschritten. Äus Kiew wird das unaufhaltsame Vordringen eng lischer und französischer Truppen im Kaukasus gemeldet. Dem Reichstag ist ein neuer Nachtrags-Etat zugegangen, der aus Anlah des Krieges neue Mittel in Höhe von 15 Milliarden Mark an fordert. In der Zweiten Kammer des sächsischen Land tags fand im Anschluß an die Regierungserklärungen eine länger« Aussprache statt. Gin Aufruf der Uulksregierung. An das deutsche Molk. Die Not der Zeit lastet auf der Welt und auf dem deutschen Volke. Wir müssen diese schweren Tage und ihre Folgen überwinden. Heute schon müssen wir arbeiten für die glücklicheren Zeiten, auf die das deutsche Volk ein Anrecht hat. Die neue Regierung ist am Werk, diese Arbeit zu leisten. Wichtiges ist erreicht: Das gleiche Wahlrecht in Preuhen ist gesichert. Eine neue Regierung hat sich aus den Ver tretern der Mehrheitsparteien des Reichstags ge bildet. Der Reichskanzler und seine Mitarbeiter be dürfen zu ihrer Amtsführung des Vertrauens des Reichstages und damit des Volkes. Grundlegende Rechte sind von der Person des Kaisers auf die Volksvertretung übertragen worden. Kriegserklärung und Friedensschluh unterlie gen der Genehmigung des Reichstages. Die Unterstellung der Militärverwaltung unter den verantwortlichen Reichskanzler ist durchge führt. Eine weitgehende Amnestie wnrde erlassen. Preßfreiheit und Versammlungsrecht sind ge währleistet. Doch viel bleibt noch zu tun. Die Umwand lung Deutschlands in einen Volksstaat, der an politischer Freiheit und sozialer Fürsorge hinter keinem Staate der Welt zurückstehen soll, wird entschlossen weitergeführt. Die Neugestaltung kann ihre befreiende und heilende Wirkung nur aus üben, wenn sie einen Geist in den Verwaltungs- und Militärbehörden findet, der ihre Zwecke er kennt und fördert. Wir erwarten von unseren Volksgenossen, die in amtlicher Stellung dem Ge meinwesen zu dienen berufen sind, daß sie uns willige Mitarbeiter sein werden. Wir brauchen in allen Teilen des Staates und des Reiches die Aufrechterhaltung der öffent lichen Sicherheit durch das Volk selbst. Wir haben Vertrauen zu dem deutschen Volk. Es hat sich in vier furchtbaren Kriegsjahren glänzend be währt. Es wird sich nicht von Phantasien sinn los und nutzlos in neues Elend und Verderben hineintreiben lassen. Selbstzucht und Ordnung tun not. Jede Disziplinlosigkeit wird den Ab schluß eines baldigen Friedens auf das Schwerste gefährden. Die Regierung und mit ihr die Leitung von Heer und Flotte wollen den Frieden. Sie wollen Ein Feldzug gegen Süddeutschland? Die Bedingungen des österreichisch-italienischen Waf fenstillstandes haben in manchen Kreisen — man muß es offen sagen — Bestürzung hervorgerusen. Leute, die sich sonst nicht leicht in Schrecken versetzen lassen, sehen be reits einen Vormarsch der Entente an die bayerische und sächsische Grenze voraus. Was ist von diesen Schreckge spenstern zu halten und wie stellt sich die Lage bei nüchterner Betrachtung dar? Ein Aufmarsch der feindlichen Heeres macht vor den Türen des Königreiches Sachsen erscheint ans verschiedenen Gründen ausgeschlossen. Einmal wegen der Entfernung und der außerordentlich großen geo graphischen Schwierigkeiten. Ein feindlicher Heereszug durch Krain, Kärnten, Steiermark über die österreichischen Kalkalpen nach Wien — schon das ist ein« militärische Unmöglichkeit. Neber Ungarn wäre es «in ungeheuerlicher Umweg, dem überdies der neue ungarische Staat die denk bar unangenehmsten Schwierigkeiten entgegensetzen würde. Dann aber erwüchse den Ententstruppen erst die Aufgabe, den Tschechenstaat znm Aufmarschgebiet zu machen. Auch das ist schwer denkbar. Die Tschechen betrachten sich nach Wilsonschem Rezept zwar als Bundesgenossen der Alli ierten. Aber sie spielen diese Rolle nur zu dem Zwecke ihrer staatlichen Selbstbestimmung und zur Erlangung eines schleunigen Friedens. Es wird auch der geschicktesten eng lischen Propaganda nicht gelingen, die Prager Regierung in einen neuen .Krieg mit dem Ziele Sachsen-Deutschland hineinzureißen. Also diese ganze Kombination ist nicht mehr als ein Hirngespinst. Etwas anderes ist es aller dings mit der Gefährdung der bayerischen Grenze. Hier ihn ehrlich und sie wollen ihn bald. Vis dahin müssen wir die Grenzen vor dem Einbruch des Feindes schützen. Den seit Wochen in hartem Kampf stehenden Truppen muß durch Ablösung Ruhe geschaffen werden. Nur zu diesem Zwecke, aus keinem andern Grunde, sind die Einberu fungen der letzten Zeit durchgeführt worden. Den Mannschaften des Landheeres und der Flotte wie ihren Führern gebührt unser besonderer Dank; durch ihren Todesmut uud ihre Mannes zucht haben sie das Vaterland gerettet. Zu den wichtigsten Aufgaben gehört der Wie deraufbau unserer Volkswirtschaft, damit die von der Front in die Heimat znrückkehrenden Soldaten und Matrosen in geordneten Verhältnissen die Möglichkeit vorfinden, sich ihre und ihrer Familie Existenz wieder zu sicher». Alle großen Arbeit geberverbände haben sich bereit erklärt, ihre frühe ren jetzt eingezogenen Angestellten und Arbeiter sofort wieder einzustcllen. Arbeitsbeschaffung, Erwerbslosenunterstützung, Wohnungsfürsorge und andere Maßnahmen auf diesem Gebiete sind teils in Vorbereitung, teils schon ausgeführt. Mit dem Friedensschluß wird sich bald eine Besserung der Ernährung wie aller Lebensver hältnisse einstellen. Deutsche Männer nnd Frauen?. Kampf und Friede sind unsere gemeinsame Aufgabe. Staat und Reich sind unsere gemeinsame Zukunft. Euer Vertrauen, das uns unentbehrlich ist in der Stunde der Gefahr, ist in Wahrheit nichts anderes, als das Vertrauen des deutschen Volkes zu sich selbst und zu seiner Zukunft. Die gesicherte Zukunft Deutschlands ist unser Leitstern. Berlin, den '1. November 1918. Der Reichskanzler Mar, Prinz von Baden. Der Stellvertreter des Reichskanzlers von Payer. Der Vizepräsident des preußischen Staatsministcriums Dr. Friedberg. Die Staatssekretäre: Dr. Solf, Graf von Roedern, Dr. von Krause, Nüdliu, von Waldow, Freiherr von Stein, Scheidemann, Gröber, Erzberger, Haußmann, Bauer, Trimborn. Der Staatssekretär des Reichsmarineamts Ritter von Mann. Der Kriegsminister Scheüch. lassen sich gewisse Befürchtungen nicht ohne weiteres von der Hand weisen. Die Entente verlangt die militärische Räumung von- fast ganz Süd- und Mitteltirol, eines Ge bietes, das sehr wohl als Aufmarschraum dienen kann. Es handelt sich dabei nicht nur um die Landstriche mit italienischer Bevölkerung, sondern auch um einen großen Teil deutsch-österreichischen Landes. Ja, die Linie, hinter die sich alle österreichisch-ungarischen Kräfte zurückzu ziehen haben — der Termin wird ebenfalls stoch vom Feinde diktiert —, ist sc gewählt, daß bis zum Inntal nur Vin kurzer Weg zurückzulegen ist. Ist diese Spanne überschritten, fo steht dem Anmarsch an die Grenze des Königreiches Bayern nichts mehr entgegen, cs sei denn ein energischer Waffenwiderstand. Aber wie steht es den» damit im ehemaligen Oesterreich-Ungarn? Der deutsch- österreichische Staatsrat hat in einer Note mit anerken nenswerter Offenheit erklärt, daß Teutsch-Oesterreich keine eigene Armee besitze. „Seine Trnppenkörper sind Ver bänden zugeteilt, deren slawische und madjarische Mehrheit nicht mehr kämpfen will, daher ist Dentsch-Lesterreich nicht imstande, den Kampf allein fortzusetzen." Tatsächlich haben sich die deutsch-österreichischen Truppenverbändc, die Mr einen Schutz Nordtirols und Salzburgs in Betracht kämen, entweder bereits aufgelöst oder sie befinden sich in der Auflösung. Der Waffenstillstand wird jedenfalls auch von ihnen vollständige Enthaltung vom Waffendienst verlangest- Was bleibt also an Garantien, daß der Friede zwischen Italien und Oesterreich nicht zur Grundlage eines Feld zuges gegen Süddeutschland wird? Ein Wiener Protest? Den Ententebedingungen wurde von feiten des öster reichischen Telegraphenvureaus amtlich hinzugefttgt, sie seien nicht so zu verstehen, daß die feindliche Armee die freie Bewegung zu einem Angriff aus Deutschland aus-
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