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Zwönitztaler Anzeiger : 05.07.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-07-05
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-193707057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-19370705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-19370705
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1937
- Monat1937-07
- Tag1937-07-05
- Monat1937-07
- Jahr1937
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 05.07.1937
- Autor
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menschlichen Organismus. Licht, Lust, Sonne und Wasser seien die Lcbcnsfaktoren für die Natur wie- für den Menschen, der in sie gestellt sei. Nusgabe der Prießnitz-Vereine sei eS, diese Erkenntnis klar zu machen, entsprechend zu handeln in einer folgerichtigen natürlichen Lebensweise, um so nicht nur für den Einzelnen bestimmend zu sein, sondern dadurch der Allgemein heit zu dienen, d. h. damit den Staat zu festigen. Mit einem Gruß an den Führer schloß er sein- Ausführungen, die bei fällig ausgenommen wurden. Konzert, Belustigungen für die Jugend und allerlei sport liche Abwechslungen (Schießen, Ballwerfen) sorgten für An terhaltung, so daß man angenehme Stunden am gestrigen Nachmittag in den schönen gepflegten -Anlagen des Prießnitz- Vereins verbringen konnte. Ho. Pimpfe fahren ins Sommerlager heute mittag versammelten sich die Pimpfe aus dem Kreis Stollberg zu einer kurzen Verabschiedung auf dem Marktplatz in Zwönitz. Inngbaunführer Eidam. Stollberg, gab seiner Freude darüber -Ausdruck, daß es möglich geworden sei, auch die wirtschaftlich schlechter gestellten Pimpfe mit aus die Fahrt iuS Sommerlager am Aschberg uehmeu zu können. Dies sei dcr Bereitwilligkeit verschiedener Volksgenossen, die Spenden zur Verfügung gestellt hätten, zu verdanken. Er wünschte den Pimpfen, die erstmalig ein Sommerlager erleben dürften, be ste Erholung, damit sie gestärkt au Körper uud Geist in 14 Ta gen wieder hcimkehrcu könnten. Ortsgruppenleitcr Georgi gab ihnen ebenfalls die besten Wünsche mit auf den Weg und ermahnte sie, daß sie sich während ihres AilfcMbattcs im La ger so aufführten, damit fie zu Klagen keinen Anlaß gäben, uud in der Fremde sollten sie ihrer Heimat Ehre »lachen und sic nicht vergessen. -Auch er dankte nochmals denen, die durch finanzielle Antcrstützung dieser Fahrt zur Durchführung vcr- holfen hätten. Mit dem Gruß au deu Führer schloß die Vcr- abschieduug der -Pimpfe aus dem Kreise Stollberg, denen schönes Wetter bcschieden sein möge, damit ihnen das erste Sommerlager zu einem Erlebnis wird, von dem sic recht lange zehren sollen. Ho. Greifenstein Frettlcht-Bühue im .silbernen Srzgebirge" Mittwoch, den 7. Juli, 15 Ahr Erstaufführung „Die lustige Wallfahrt", ein frohes Spiel aus den Bergen mit Mu sik, Gesang und Tanz nach Peter Rosegger von Anton Hamik. Es gibt kaum ein zweites heiteres Werk, dessen Handlung und Inhalt so für die Greifenstein-Frcilicht-Bühne geeignet ist. Mitten in die Berge hat Rosegger sein heiteres Spiel gestellt, dem Anton Hamik eine wirkungsvolle Bühnengestaltung gege ben hat. Zwei Stunden Frohsinn und angenehmste Anterhal tung bietet Ihnen „Die lustige Wallfahrt". Die von Oberspiel- lciter Ernst Lüsenhop inszenierte Vorstellung gelangt an nach stehenden Tagen zur Wiederholung: Sonnabend, den 10. Juli, l6 Ahr, Sonntag, den 11. Juli, 15 Ahr, Mittwoch, den 14. Juli, 15 Ahr. Vielfach:» Wünschen entsprechend beginnen die Sonnabendvorstellungen erst 16 Ahr. — Die Reichsbahn ge währt von allen Stationen in 75 km Amkreis auch au Mitt wochen Sonntagsrückfahrkarten zum Besuch der Greifenstein- Freilicht-Bühne. Gemeiudegrenzanderungen Im Bezirke der Amtshauptmannschaft Marienb.rg sind die Gemeinden Reitzenhain und Kühnhaide zu einer Gemeinde Reitzenhain, im Bezirk der Amtshanptmannschaft Schwarzen berg die Gemeinden Blauenthal und Wolfsgrün zu einer Ge meinde Blauenthal zusammengeschlosscn worden. Die bisherigen Gemeinden Kühnhaide und Wolfsgrün füh ren als Ortsteile ihren Namen weiter. Was soll der Llebhaberbildner photographieren? Die Photographie ist dazu berufen, der Gegenwart und Nach welt ein wahrheitsgetreues Bild von dem vielfältigen Gesche hen unserer ereignisreichen Zeit zu übermittel». Der Berufs photograph wird bei diesem Bestrebe» tatkräftig durch Lieb- Habcrlichtbilducr unterstützt. Wie der Leiter des Reichrbundcs Deutscher Amatcurphoto- grapheu Lükiug auf einer Tagung des Gaues Sachsen-Thü- ringcu der Amatcurphotographen auSsührte, stecke» unter den Photoliebhabern große Könner mit gutem Blick für das schöne Motiv und vollendeten technischen Fertigkeiten. Dies habe die Rcichsausstellung „Gebt mir vier Jahre Zeit", die zum großen Teil mit Licbhabcrarbciten ausgestattct war, u. a. schlagend bewiesen. Diese Feststellung habe man auch bei der Auswahl der Aufnahmen für den Bilderband „Deutschland" machen müssen, der als Gastgeschenk der Reichsrcgierung allen Olym piakämpfern überreicht wurde. Das Reichsministerium für VolkSaufkläruug und Propaganda, in dessen Auftrage dcr Reichsbundführcr jcht die deutschen Gaue bereise, habe nun be schlossen, alle guten -Amateurphotographen zur Mitarbeit ber- auzuzichen und ihre -Arbeiten allen interessierten Stellen zur Verfügung zu stelle». Nicht als Konkurrenz des Berufsphoto graphen solle der Amateur auftreteu, souderu gleichem als „Stimmungsbildbcrichter". der das Erlebe» „hinter der Front" im Bilde festhaltc. Wie weii^r mitgeteilt wnrde, soll zunächst in jedem Gau uud dann in jedem Kreis und in jeder Ortsgruppe eiu Betreuer der Nmatcurphotographic bestellt werden, der die besten Licb- habcrbildncr um sich schare» und die Arbeit von seiner Stelle ans aufbauen soll. Das Bildmaterial werde dann gesichtet und die besten Stücke für die Gaustelle ausgcwählt, die sie dauu au die Intercssenicn wciterreichc. Nusatz der Hitlerjugend für die sächsische Landwirtschaft Auf Grund einer Vereinbarung der Landesforstv-rwaltung mit der Gebietsführung der HI und der Obergauführung des BDM haben diese sich in dankenswerter Weise bereit erklärt, einen Teil ihrer Sommerlager in die Nähe der von der Nonne bedrohten Waldungen zu legen, nm in diesem Jahre ihre Jun gen und Mädel während der Ferien für das Faltersammeln einzusetzen. Es sind hierfür 43 Lager vorgesehen, die insbe sondere in den Gebieten der Amtshauptmannschaften Zittau, Löbau und Pirna in den waldreichen Gegenden untergebracht werden. Weitere Lager werden im Kamenzer Bezirk, Tharand ter Wald, Radeburg, in der Leipziger Tiefebene und im Plau ener Bezirk erstellt. Für die nichtstaatlichen Waldungen liegt die Organisation des Einsatzes dieser Lager für das Falter sammeln in den Händen der Bezirksförster, die in Gemeinschaft mit den zuständigen Forstverwaltern der einzelnen Reviere den Einsatz regeln werden. Durch eingehende Anterweisung der Jungen und Mädel und eine genau geregelte Einteilung der einzelnen Waldgebiete, die möglichst täglich abzusuchcn sind, wird eine planmäßige Bekämpfung der Nonne während des Falterfluges erfolgen. Es ist selbstverständliche Pflicht eines jeden Waldbesitzers und Forstbeamten, dem Falterslug größte Aufmerksamkeit zu schenken, um dadurch festzustellen, ob und in welchem Umfange für das einzelne Revier eins Bedrohung durch die Nonne besteht oder zu erwarten ist. Uebcr alle ein schlägigen Fragen geben di- Bezirksförster der Landesbauern schaft -Auskunft. Auf jeden Fall ist das Auftreten der ersten Falter dein zuständigen Bezirksförstsr umgehend mitzuteilcn. Lüngungsverfuche i« Sachsen Wie auf einer Tagung der Land-sarbeitSgemeinschaft Dün gung in Kamenz festgestellt wurde, laufen zur Zeit im Gebiet der Laudesbauernschaft Sachsen 470 Düngungsversuche, die zu einem Teil von den Beratungsstellen der Landcsbauernschaft, zum Teil als eigene Versuch: der Düngersyndikate durchgeführt werden. Hierzu kommen noch etwa 132 Düngungsbcispiele zu Acker und Grünland. Die Ergebnisse haben im allgemeinen zu der Schlußfolgerung geführt, daß gerade auf den leichten Bö den der nordsächsischen Bezirke eine sachgemäße Düngung di- wichtigste Voraussetzung für eine gute Ernte ist. gwicka» (Ein Festtag für die Anto-Anion.) Aus Anlaß der Fertigstellung des 25 000. horch-8-Iylindcr-Wagens war das Werk Horch der Auto-Union am Sonnabend festlich ge schmückt. Mittags fand auf dem Werkshof ein feierlicher Be- tricbsappell statt, dem mit der Bctriebsführung uud Gefolg schaft auch Vertreter der Partei, des Staates, der Stadt sowie Frcundcs des Werkes vou nah und fern beiwohnten. Vor der Rednertribüne stand in besondere»! Schmuck der IubiläumS- wagen als ein Zeugnis der zielbewußten und erfolgreichen Ar beit der Auto-Anion. Bctriebsführer Zerbst meldete die Fertig stellung dieses Wagens mit dem Gelöbnis, daß in dem Werk weiterhin gleichwertige Arbeit geleistet werde. Sodann würdigte Direktor Bruhn das Jubiläum der Arbeit uud des Erfolges. Er gedachte der wechsclvollen 23 jährige» Geschichte dcS Werkes Horch. Der Inbiläumswagcn sei zugleich der 35 000. Wage» deS Werkes. Bei einer Schilderung des deutschen WirtschaftSnie- dergaugcS in den Jahren vor der Machtübernahme hob der Redner besonders dankbar die erfolgreichen Bemühungen des Gauleiters Martin Mutschmann im Jahre 1932 im Sächsischen Landtag um die Förderung der Auto-Anion hervor. Mit Stolz wies er weiter auf die Tatsache hin, daß dank der Initiative ltELkk-KkcttkLLOIVkr ookc« vkkcäa 0LX4K ElLskk.WOW/w >51. Fortsetzung.» Er kannte sie jetzt. Er liebte die blonde Fran noch immer, die einmal einen einzigen Augenblick durch sein Leben geschritten ivar. Er würde sie nie vergessen. Er Katte jetzt wenigstens etwas, an das er glanben konnte, an das er ohne Verachtung zurückdachte. Es gab noch edle Reinheit. Jene junge blonde Frau verkörperte sie. Und sie wiederzusehen wäre das Schönste gewesen, was ihm je hätte geschehen können,' dock' er dachte nicht daran, sie gegen ihren Willen mit seiner Person zu belästigen und wußte bis heute noch nicht, wer sie war und wie sie hieß. Nur lediglich das eine, daß sie nach Deutschland zurückgekehrt war. Von seinen eigenen sinnenden Gedanken zog ihn die verzweifelte Stimmung des Frcuudrs ab. Diese Stim mung war jetzt oft da, und der Arzt befürchtete das Schlimmste. Schwermut, tiefste Schwermut befiel zu weilen den berühmten Sänger. Und jetzt gerade war wieder einmal eine solche Krise da. Jack Wilson jagte: „Rnhe dich wirklich einmal aus. Heiuz. Du hast so viel Geld zusammen, daß dn überhaupt nicht mehr öffentlich aufzntreten brauchtest." Da brüllte Heinz Ortmann auf wie ein wundes Tier. Und dann sagte er, wie entschuldigend, leise: „Nehmt mir doch nicht noch das Letzte, Jack. Das Allerletzte!" Und der beste, aufrichtigste Freund nahm seine Hand. „Ausruhen sollst du doch uur. Nur ausruhen, Heinz. Das muß jeder große Künstler nnd das hat mit dir selbst gar nichts zu tun. Die Stimme braucht auch Er holung. Ich meine es mir gut uud der Doktor auch. Deine Nerven werden sich kräftigen, nnd du wirst wie der wundervoll singen. Was hätte cs denn für einen Zweck, dich nicht zn warnen. WaS wäre daS denn für eine Freundschaft?" „Freundschaft? An deiner Freundschaft für mich wird wohl kein Mensch zweifeln können, Jack. Dn hast zu viel geopfert, um dadurch nicht bewiesen zu habeu, waS ich dir wert bin." „Sprich nicht davon. Dn weißt, weshalb ich bei dir bleibe, bis du selbst es nicht mehr willst." „Ich habe dich aus einem Leben der Arbeit und der Schaffenskraft gerissen. Zu nichts warst du verpflichtet, zn nichts! Und ich weiß nicht, wer dir das je danken soll." „Ich will keinen Dank!" Schroff klang das und Heinz Ortmann schwieg. Nach einer Weile sagte er: „Wir wollen also die Hetzjagd einstweilen einstcllen undEls erholen.^ Jack hatte cs gewußt, daß der Freund sich schließlich doch fügen würde, aber er war froh, daß er ihn so schnell hatte überzeugen können. Sie besprachen nun die Reise, und eine Stnndc später war Heinz schon so weit, daß er sich auf die Veränderung freute. Vielleicht war es auch nur Verstellung. Jack Wilson traute ihm nicht. Aber es mußte seiu. Heiuz brauchte Ruhe für seine Nerven nnd Mühlmann fehlte jedes Verständnis für etwas, was nicht mit Geldver- dicnen, und zwar reichlichem zusammenhing. So reisten sie nach zwei Tagen ab. * » * „Annelies, vitte, trage doch nnsere Namen in das Fremdenbuch ein." Annelies Ortmann nahm dem Ober das Buch ab und setzte sich. Höflich abwartönd blieb der Ober stehen. Flüchtig streifte Annelies Blick die letzte Seite. Plötz lich zitterte sie am ganzen Körper. Eine schöne, gleich mäßige Männerhandschrift hatte dort eingetragen: „Heinz Ortmann, Konzertsünger, mit Freund und Kammerdiener." Es war nicht Heinz Ortmanns Handschrift. Diese kannte sie genau. Wer aber hatte daun das hier ge schrieben? Aber — war es jetzt nicht ganz gleich, wer das geschrieben hatte? Tie Hauptsache blieb doch, daß ein grausamer Zufall Heinz Ortmann in dieses Hotel getrieben hatte, wo seine Familie ahnnngslos an- gekommen war. Was sollte jetzt geschehen? Fliehen? Nein! Wie feige das wäre. Konnte sie nicht einige gute Worte mit Heiuz wechseln? Ob er auch daS zurttckweisen würde? „Mit Freund und Kammerdiener!" Wer war dieser Freund? Und Heinz reiste al,o nichc in Begleitung einer Fran? Dann konnte sie ihn doch vielleicht einmal sprechen? Annelies blickte auf, sah die diskret-erstaunten Augen des Kellners und beugte sich wieder über das Buch. „Baronin Zeiser mit Begleitung." Wenn das genügte, so war es doch sehr gut so. Und es schien vollkommen zu genügen, denn der Ober nahm das Buch dankend in Empfang, nachdem er eilten kurzen Blick auf das Geschriebene geworfen. Annelies saß eine Weile regungslos da. Die alte Dame stand am Fenster und blickte in den Garten hin unter, der mit schlichten, bunten Blumen überwuchert war und vielleicht gerade deshalb so reizend wirkte. Drüben grüßten die Berge. Es war ein wundervolles Fleckchen Erde nnd die Baronin freute sich, hierher- gereist zu sein. Sie wandte sic um. „Annelies, das hier ist das Rechte für uns. Viel Trubel wollen wirja alle beide nicht. Die Spaziergänge zwischen all den Blumen, mit der Aussicht auf die Berge werden reizend fein. Dn sollst hier bald rote Backen bekommen und Kleinchen wird sich hier auch wohl be- finden. Aber — na, was ist denn?" Annelies saß noch immer starr da und schien gar nicht zu wissen, wo sie war. „Kind, nm Gottes willen, was ist denn nnr?" Die alte Dame mar ehrlich erschrocken, beugte sich über die junge Frau uud strich ihr über das seidige Haar. „Mein Mann ist hier. Hier im selben Hotel. Kurz vor uns ist er abgesticgen. Was nun?" (Fortsetzung folgt.)
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