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Uhu
- Bandzählung
- 7.1930/31, H.10, Juli
- Sprache
- Undetermined
- Signatur
- ZB 14368
- Vorlage
- Deutsche Nationalbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Illustrierte Magazine 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id358216435-193010006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id358216435-19301000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-358216435-19301000
- Sammlungen
- Projekt: Illustrierte Magazine der Klassischen Moderne
- Varia
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Zwei Generationen sagen sich die Wahrheit
- Untertitel
- Ein Briefwechsel zwischen Vater und Sohn
- Autor
- Gibbs, Philip
- Gibbs, Anthony
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftUhu
- BandBand 7.1930/31, H.10, Juli -
- DeckelDeckel -
- WerbungWerbung -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis 2
- WerbungWerbung 2
- ArtikelTitelblatt 5
- ArtikelSchöne Abende in Heidelberg 6
- ArtikelWarum küssen sich die Menschen? 12
- ArtikelZwei Generationen sagen sich die Wahrheit 22
- ArtikelEin Tag vor der Tür des ersten deutschen Bürgers 27
- Artikel"und vergiß nicht 'ne Postkarte, wenn du ankommst ...." 34
- ArtikelReise-Erlebnisse stehen nicht im Baedeker! 35
- ArtikelJetzt fehlen nur noch die Gäste! 36
- AbbildungHerrchen knipst 39
- ArtikelEndlich Ferien! 40
- ArtikelAuf dem Rätselrummel-Platz 42
- ArtikelEin Mädchen reist durch die Zeit 50
- ArtikelEs gibt keine Liebesgeschichten mehr! 59
- ArtikelFerienträume 66
- ArtikelDas Kind im Manne 68
- ArtikelMachen Sie etwas aus Ihrem Namen und ruinieren Sie Ihre ... 75
- ArtikelSehnsucht nach dem Wasser 76
- ArtikelWie gestern erst und schon 20 Jahre her! 78
- AbbildungWas das Glück in Amerika kostet: 24,50 Dollar 89
- AbbildungKind und Nonne 95
- ArtikelDas Warenhaus im Urwald 96
- ArtikelUhu-Umschau 104
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- DeckelDeckel -
- BandBand 7.1930/31, H.10, Juli -
- Titel
- Uhu
- Autor
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Wie der iSolm waren, ich zu denen, die nachher kamen. Vorher und nachher? Ja, vor und nach dem „Deluge“. Ich meine, 11 Uhr früh am 11. November 1918, ist ein ebenso guter Trennungsstrich wie jeder andere zwischen der alten und der neuen Welt, zwischen deiner Generation und meiner, zwischen dir und mir. Ich weiß. was für ein zwiespältig Ding dieser Krieg ist, und daß, verwertet man ihn in einer Erzählung, man entweder als „best seller“ stirbt — oder in Vergessenheit. Manchmal könnte man in Gedanken daran zugrunde gehen, manchmal er scheint er einem als das Aufpeitschendste, was je geschehen. Es ist zwischen un seren Generationen ein tieferer Abgrund als zwdschen den meisten ändern w 7 egen all dieser Dinge. Und um all der Dinge willen, die uns trennen, muß ich in die sem Brief aus dir eine geteilte Persön lichkeit machen, ich muß dich teilen in dich selber und in all deine anticlilu- vianischen Zeitgenossen, genau w 7 ie ich aus mir etw 7 as herausstellen muß, das sich Nachkriegs-Jugend benennt. Ich vertrete die „ Jugend“ nicht gern, w 7 eiß Gott. Ich habe nicht die Absicht, die alte Klapper von der unentwegt vor wärtsdrängenden Jugend, von der furchtlos der Zukunft entgegenschauen den Jugend, kurz, von der Jugend er tönen zu lassen, die von alten Götzen und altem Glauben abfällt. Es w 7 ird viel Unsinn über die Jugend geschwätzt. Und von keinem öfter als von den alten Leuten. Ihr müßt uns um unsere Jugend nicht beneiden und dürft der Jugend lichkeit der Jugend nicht zuviel Gewücht beilegen, denn die geht den Weg allen Fleisches, genau so v 7 ie die Kamerad schaftsehe, die Nacktkultur, der „Dada ismus und all die ändern Sünden, die in der Jugend Namen begangen werden. Immer gibt es Jugend und immer Alter, aber eine andere Spaltung gibt es, die ist viel tiefer als die zwdschen euch und uns. Das ist ein Gegensatz, der nicht auf philosophischer, noch auf religiöser Ueberzeugung, noch auf irgendeinem Glauben beruht. Sondern der ist psy chologisch und fundamental. Besinnst du dich auf das kleine Buch, das wir lasen — Frazier Hunt hatte es uns geliehen — und das davon handelte, daß die verschiedenen philosophischen Köpfe und Denker stets die herrschen den wirtschaftlichen Verhältnisse negier ten? Wir fanden d as beide interessant, du führtest aus, wie sich zuerst die Dich ter auflehnen und w 7 ie rasch die Musiker und ändern Künstler folgen. Die Tenny- sonverehrer mochten Industrie und Ma schinen nicht und unterhielten sich lieber mit jungen Damen über Tennysonsche Gestalten. Die Maler w 7 andelten an Teichen mit Wasserrosen gemeinsam mit präraffaelitischen Nymphen. Alles be deutete eher eine Flucht vor der schmie rigen „Tüditigkeit“ und vor Darwün und seiner „Auslese der Besten“. Darauf folgte, wenn du dich erinnerst, die Flucht vor dem Erfolg in das Land Orplid. Ein unheimlicher gespenstischer Idealismus machte sich breit. Aber Kipling und die ersten Wells-Bücher rückten davon ab, und Marinetti und seine Jünger stellten sich sogar auf clen Kopf, damit alles endlich etwms anders sich ansähe. Und dann kam der Krieg. Ich will dich nicht irgendwelcher Prä tentionen anklagen. Aber ich "werfe dir, hier und da, Sentimentalität vor. Deine ganze Welt w 7 ar in Sentiments getaucht. Es w r ar eine Art Gift. Du ersticktest an deinen Vorstellungen von der Liebe, vom Empire, vom Gentlemantum und der Last des w 7 eißcn Mannes und der Heu chelei von dieser Last und von Roman tik. Du konntest, ohne es im mindesten als peinlich zu empfinden, AVorte "wie »Held „Loyalität“, „Patriotismus“, „Ruhm und „Tradition“ aussprechen und schreckliche Phrasen, w 7 ie „das Spiel nach clen Spielregeln spie len. . . Das schlimmste von allem w 7 ar vielleicht das Wort „Freiheit“. Ihr stürztet eine ganze Welt für das „tapfere kleine Belgien“ in Krieg und Unglück. 4M> Jahre lang kämpften die Nationen um clen „Sieg“ und um das „Kriegsende“ und um das Ziel, die „Welt zu demokratisieren“. Es w 7 ar grandios, aber verdammt blöd. (Fortsetzung auf Seite 112) 25
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