3828 Lin luter view mit van I )ongeu DIE VERÖFFENTLICHUNG DIESES EINZIGARTIGEN MIT EINEM LIPPEN STIFT GEMALTEN PORTRAITS GESCHIEHT ' VON F. W. KOEBNER MIT ERLAUBNIS DES HERRN R. DANG, EDITEUR, 14 BIS RUE DE MIDAN, PARIS Es war an Bord der „Heluan“ auf der Überfahrt nach Alexandrien. Der erste Gast, der frühmorgens — oft schon um 5 Uhr — sehr zum Unwillen der Prome nadendeckkabineninhaber das Schiff auf und ab stampfte, war ein würdiger Fünfziger, dessen wehender Vollbart in Gemeinschaft mit seiner nicht weniger wehenden Pelerine ihm sehr bald den Spitznamen „Der fliegende Holländer“ eintrug. Es war Kees van Dongen, der holländische Maler, der in Paris eine zweite Heimat gefunden hat. „Ich war damals gerade Hafenarbeiter“, erzählte er, „als ich eines Mittags mein Talent entdeckte.“ Irgendwie horcht man auf: Dieser verwöhnte Liebling des gesamten künstlerischen Paris, dieser Maler der mondainen Frau — ein Hafenarbeiter? Aber so war’s. Und heute ist seine Einfühlung in die Pariser Atmosphäre so vollkommen, daß die Zei tungen von „unserem Meister“ sprechen. Dabei ist van Dongens Äußere durchaus nicht das, was die Pariser Gesellschaft als „mondain“