3 dessen 1868 nach dem Plane des Architecten Zocher er baute Kircbe mit 85 Ellen hohem Thurme gleich der Theklakirche auf einer hochragenden, altslawischen Opfer stätte steht. Hier verwahrt man noch ein Marienbild, dessen bis zur Reformation bestandenem Wunderrufe die Kirche ihr bedeutendes Vermögen verdankt. Bei trockenem Wetter verfolge man den Weg nach dem reizend gelegenen Plaussig und von hier nach Seegeritz, wo sich bewaldete Hügel erheben, auf deren einem die Seegeritzer Kirche liegt. Ein Blitzstrahl, der vor einigen Jahren die Kirche traf, ging hart am Altar nieder, vor welchem eben der Pfarrer den Segen sprach, ohne Schaden anzurichten. Der Kirchhügel gewährt eine weite, prächtige Aussicht und bei hellem Wetter erblickt man den Colmberg bei Oschatz, die Höhenpunkte der sogenannten Hohburger Schweiz, den Petersberg bei Halle und selbst den Brocken. Am Eusse des Berges liegt das Dorf Seegeritz mit einer Brücke über die Parthe, von wo der Eussweg in Kürze nach Grasdorf führt. In Grasdorf ist ein gutes, oft von Leipzigern besuchtes Wirthshaus. Die Grasdorfer Steinbrüche sind ebenso werthvoll, als einträglich. Hatte der hohe weisse Kirchthurm von Taucha schon lange des Wanderers Aufmerksamkeit erregt, so präsentirt sich nunmehr in kurzer Entfernung von Gras dorf dieses Städtlein von seiner stattlichsten Seite. Ueberreste alter Stadtmauern und der Hügel, auf welchem bis zum Jahre 1828 ein g'ethürmtes Schloss stand, erinnern noch an Tauchas einstige Wehrhaftigkeit. Der selben wird zuerst 1220 gedacht, wo Erzbischof Albrecht von Magdeburg das Schloss baute und die Stadt um mauerte. Ersteres wurde in einer Eehde 1283 zerstört, doch findet es sich 1346 wieder aufgebaut. Unter den Haugwitzen, welche das Städtchen, nach den Herren von Mockeritz und von Draschwitz, von 1503 bis 1566 im Besitz hatten, hatte Wilhelm von Haugwitz unaufhörliche. Zwistigkeiten mit den Leipzigern. Bei einer solchen, im Jahre 1532, nahm er den Leipziger Bürgermeister Dr. Fachs und den Hauptmann der Pleissenburg, Otto von Spiegel, gefangen und führte sie auf sein Schloss. 1 *