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Dresdner Nachrichten : 17.10.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189910179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18991017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1899
- Monat1899-10
- Tag1899-10-17
- Monat1899-10
- Jahr1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.10.1899
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UvA^SL'-^k'splor-rsdrlL-lutevr«»» kspIsi-Srowod-lllcklllllk «oo LS N 54«n« n L < NNL>« I- N « I», n <>«< vllä L* ^»ppen. nt«, 5<«;I«Iv»,- nnä »Uor korw»t« lmä Unllon. «ovio »Nnr in p'nvk viusliklntrontinr ^etikol. Solvssvukoirspogton. — vlNissnto Proi8v. — prompdvst« üoiNonrmx. kdoloxrAirdiv M Kslm 8 ^el>f. Cosels LösckesMel l> ^nt» z»»cki diltl^ll rrieänek Lgppibek W gezeMcr Z ltsden, MM» «» k.drittt stud^LlM L «leiit^ol»« «iiel I?«»Ivtvt-, UaelL- u. ISosottüktotkl» in xrösstsr /Vukn'nhi ru billiMen Lrejsvu. friklln. Kneiff L 8okin, Keongplatr 9. »pocunlilllwa: Atlnet«,-- u»N Qi, nnliin«»», Vimtlcanen-l'kow^rapliion 12 8t. 6 LI., Ivdannxroskv Lrustbilclor in Ool oäor kasioll von 100 LIK. nv in anerkannt iciin^iisrined. Lu8lüdrun?. ^stLt: Vai8LMLll88trL88v IS, tevK-onUker äem «immalixon Vietoria-lloGI. 4»ut l, IVp. 4."i8S. Nr. 288. -Mel: Sozinldemoki. Pacteftag. Hosnachrichlen. Parteilcben, Deutsche Obst-2I»sstcllung, Ponrologenverein, „Gewcrbtreibciide". „Die Hugenotten", Gcwerbehaus-Concert. ^ Mnthmnß^ I. Witterung: ter, knit. Dienstag, 17. Oktober 18L1S. Der sozialdemokratische Parteitag. Den Cnprivi'schen „Muth der Kaltblütigkeit" gegenüber der Sozialdemokratie scheint man in Berliner Rcgieriingskrcisen noch immer als diejenige Eigenschaft zu schätzen, die den Vorzug besitzt, i jede durchgreifende Abwchrmatzregcl gegen das Weitergreifc» der? Umsliirzbewegung überflüssig zu mache». In dem Augenblicke, wo der Parteitag in Hannover die Einheit und die Einigkeit der „Genvssen" in Bezug aus daS revolutionäre Endziel festgestellt > und so die letzte Hoffnung des bürgerlichen Spiehbürgertlnims > aus die Mauserung der Sozialdemokratie zu einer friedlichen Reform- j Partei vernichtck hat. wo ferner die dem Staat und der Gesellschaft ^ drohenden Gefahren noch dadurch erhöht worden sind, daß auch' diejenige revolutionäre Methode, die sich nicht mehr ans die bloße revolutionäre Phraseologie beschränkt, sondern das Hauptgewicht aus die positive Arbeit zur Gewinnung der politischen und wirth- schastlichen Macht legt, anerkannt worden ist: tn diesem Augen blicke preist es ein halbamtliches Berliner Blatt, die vom preußische» Ministerium des Innern hcrausgegcbene „Berliner Korrespondenz", als einen Beweis der Widerstandskraft des Staates, daß inner halb seiner Grenzen eine „große, ans allen Theilen des Vater lands beschickte Versammlung tagen kann, deren einziger Zweck die Bcrathung der geeigneten Mittel und Wege zur Vernichtung eben dieses beklebenden Staates ist". Das Naturgemäße würde doch sein, daß diese Widerstandskraft sich in positiver Weise bc- thätigt, daß sie darthut. daß sie nicht etwas rein Negatives, sondem eine wirkliche Kraft ist. die de» Bestrebungen, die sie zu lähmen oder zu ertüdlc» suchen, thatsächliche» Widerstand cntgcgcn- zuictzen vermag. Nach der Auffassung der Berliner Regicrungs- männer soll sich die Widerstandskraft aber gerade dadurch erweisen, daß sie sich nicht bethätigt, daß sic nicht widersteht, wenn die Sozialdemokratie alle Mittel und Kräfte, die sich irgend bieten können, um die Widerstandskraft des Staates zu schwächen, zu benutzen und z» verwerthcn bemüht ist. Die Berliner Regierungs- Weisheit gegenüber der Umsturzpartci ist aber dadurch nicht erschöpft, daß sie der Sozialdemokratie die volle Aktivnsfrciheit gewährt, die Grundlage» der heutigen Staats- und Gesellschafts ordnung zu untergraben: sie hält es sür angemessen, selbst diejenigen Kräfte zu zersetzen, die etwa noch geeignet sind, die Widerstandsfähig keit des Staates zu wahren und zu verstärken. Der Sozialdemokratie gegenüber soll der mnnchcsterliche Standpunkt des absoluten Gehen lassens gelten: die Konservativen aber, die immer wieder ihre volle Bereitwilligkeit zu erkennen geben, den Kampf gegen den Umsturz unter Führung der Negierung auszunchmcn, müssen gemaß- rcgelt werden, weil sie sich für den Mittellandkanal nicht begeistern lassen wollen. Die Sozialdemokratie darf unter dem Schutz der bestehenden Gewalten ihre revolutionären Gesinnungen bekunden und verbreiten ; den Konservativen soll es dagegen mit allen Straf mitteln, die irgend zu Gebote stehen, verwehrt werden, Ucbcrzeug- ungen in einer wirthschaftlichen Frage, die von den Meinungen der Regierung abwcichen, zu vertreten. Bebel behält Recht, wenn er erklärt: Wir leben von den Fehlern unserer Gegner! Daß die Widerstandskraft des Staates noch nicht so weit er schöpft ist. daß er nicht mehr im Stande ist, die revolutionäre Propaganda einzudämmen, sonder» ruhig abwarten muß, bis die Sozialdemokratie die Macht erlangt hat, zur Verwirklichung ihrer Umsturzgedanken überzugehen, hat die sächsische Wahlrechtsändcrung bewiesen. In dem ganzen zu Ende gehenden Jahrzehnt ist diese die einzige erfolgreiche antisozialdemokraknche Aktion gewesen- Der Jammer der „Genossen" über den Ausgang der sächsischen Landtagswahlen läßt das zur Genüge erkennen. Der Werth dieser Aktion besteht nicht sowohl darin, daß den Sozialdemokraten ihre Mandate sür den sächsischen Landtag allmählich abgenommen werden, sondern hauptsächlich darin, daß es den sozialdemokratischen Agitatoren unmöglich gemacht ist. die Hetz- und Wühlarbeit in dem Umfange und mit der Leidenschaft zu verrichten, wie dies bei den Rcichstagswahlen und anderwärts unter der Herrschaft des gleichen direkten Wahlrechts geschieht. Der Parteitag in Hannover hat zwar mit großer Mehrheit beschlossen, denjenigen „Genossen" in Sachsen, die wiederholt den aus Bethciligung an den Land- tagswahlen lautenden Beschlüssen der Landesvcrsainmlung der sächsischen Parteigenossen entgegenhandeltcn, scharfe Mißbilligung auszusprechen, aber nutze» wird das wenig. Die Mißerfolge der Umstürzler bei den letzten Wahlen sind nicht blos Folgen des dis ziplinwidrigen Verhaltens der Leipziger und Zwickauer „Genossen", welche die Wahlbetheiligung abgelchnt haben. Ein Vertreter der Leipziger hat darauf hingewiesen, daß die Wahlbetheiligung auch in den Kreisen eine jämmerliche gewesen ist, in denen nach Kräften sür die Wahlbetheiligung agitirt wurde. Der Parteitag hat es wohlweislich unterlassen, grundsätzlich zu der Frage der Wahl- bethelligung bei den Landtagswahlen Stellung zu nehmen; man weiß nur zu gut. daß der sozialdemokratische Weizen nur in vollster Ueppigkeit dort emporwuchern kann, wo die unbeschränkte Gleich heit des Wahlrechtes besteht. Der Blamage, die LandtagS-Wahl- betheiligung vrinziviell zu beschließen, um hinterher die Wirkungs losigkeit dieles Beschlusses erfahren zu müssen, hat sich der Parteitag nicht auSletzen wollen. DaS revolutionäre Endziel, über daS eine Meinungs verschiedenheit unter den „Genossen" nicht vorhanden ist. trat auch in den letzten Verhandlungen des Parteitages über den Militaris mus klar zu Tage. Den „Genossen" Schippel, Heine und Auer waren militärische Neigungen vorgeworsen worden; ihre Vertheidigungs- reden gipfelten iedoch darin, daß sie hoch und heilig betheucrtcn, das Heer, müsse so beschaffen sein, daß cs als Werkzeug benutzt werden könne, um die Revolution durchzusührcn. Schippel meinte: „Wir sind ja eine sehr revolutionäre Partei, aber in solchen Dingen sind wir doch nur ein großes Kaffeekränzchen von zahllosen alten Tanten". Er hat insofern recht, als es lächerlich ist, sich über Meinungsverschiedenheiten aufznrcgen, die geringfügig und belang los sind, weil alle darin übereinstimme», daß der Umsturz erstrebt werde» muß. Schippel ist so verständig, die Miliz nicht für ein System zu halten, das man bei den heutige» Staatcn- gegensätzen ans dem Boden stampfen und den Gegnern, die über stehende Heere verfügen, als überlegen entgegenstellen kann. Diese Auffassung wurde von den alten Partcitaktikern von der Sorte Bebel- Liebknecht als eine arge Ketzerei angesehen, obwohl es sich dabei im Grunde genommen nur um rein theoretische Spielereien handelt, und Schippel u. A. ausdrücklich bethcncrt hatte, daß cs lediglich daraus aukvmme. dafür zu sorgen, daß die Armee allgemach in die Hände der Sozialdemokratie hinübergleitc. Schippel und seine Anhänger Hallen einen harten Stand; es erging ihnen wie Bernstein, die Schimpfwörter Hagelten auf sie herab, und sie konnten sich nur er wehren, daß sie mit gleicher Münze dienten. Der „Vorwärts" ver sichert, daß die Diskussion in einer „sachlichen Art und der Würde der Wissenschaft entsprechend" geführt worden sei. Zum Beweis hierfür sei nur Folgendes aus den Verhandlungen des letzten Tages angeführt. Der Neichstagsabgeordncte Wolfgang Heine bemerkte: „Da war natürlich der kleinste Dachs in der Partei klug genug. über dieses dumme L von einem NcichStagsabgcvrdncten seine Witze zu machen". Der „Genosse" Lcdedvnr äußerte: „Eine solche niedrige Art und Weise, wie Heine hier polcmisirt hat, wie er von „Mops" und „Spucknapf" geredet hat, hat noch Niemand ans einem Parteitage vorgebracht." Dann kam Bebel und trnttirte Schippel. den er bereits in einem Zwischenruf „Gemeiner Kerl!" genannt hatte, folgendermaßen: „Er hat in der Oessentlichkeit kein Wort ver Entschuldigung gehabt, um diele schmählichen und er bärmlichen Beleidigungen gegen mich znrückzunehmen. Mehr noch! Gestern, als ihn Geyer auf diese Art der gemeinen Aus drucksweise fcstnagclte, da ist er — was er doch thun müßte, wenn er auch nur einen Funken Moral im Leib hätte — nicht dazu über gegangen. sich wegen der Form zu entschuldigen, sondern er hat gesagt: Es ist wahr, daß ich in diesem Ton geschrieben habe, aber das gehört ja bei uns zum täglichen Brot, das ist bei uns Ge wohnheit. Nachdem ich Ihnen gesagt haben werde, was das sür ein Mann ist, der mich in so hcrabwürdigender Weise angreist werden Sie cs verständlich finden, daß ich für einen solchen Menschen nichts als die tiefste Verachtung empfinde." Kautsky sagte in Bezug aus Schippel: „Wenn ich friedlich meines Weges gehe und ein Lümmel attackirt mich und ich erwidere den Schlag, ist dann mein Schlag ebenso z» betrachten, wie derbes Angreifers? Nein, der Schlag des Angreifers ist ein Bubenstreich, und mein Schlag ist eine nothwcndige und gerechte Abwehr." Schippel begann seine Erwiderung: „Da sind wir ja nun wieder glücklich bei den Lümmeln und Buben angelangt." Bebel erwiderte: „In England sagt man zu Leuten, die es fertig bringen, in dieser Weise öffentlich aüfzutieten Ovie Schippe!j. sie leiden an Lloral insamkv Onoralischcm Wahnsinns"; und zum Schluß: „Unter dem Deckmantel der Pseudvnymität in der feigsten, gemeinsten Weise einen Ehren mann anzugreiien. ist eine Schmach, ist eine Schande sür Den, der es lhnt". Trotz dieser Bebel'ichen Charakteristik ist Schippel nicht hinausgeslogcn. Der „Vorwärts" aber preist das Ergebnis; des Parteitages als einen „bedeutenden Fortschritt im großen Kultur kampf unseres Zeitalters", als einen „erhebenden Beweis, daß es ein Aufwärts giebt in der menschlichen Kultnrentwickclung". Acrnschreib- und Kkrnsvrech-Berichte vom 16. Oktober. Berlin. Hinsichtlich der angeblich geplanten Reise des Kaisers nach England erklären die „Bcrl. Neuest. Nachr.", daß weder diejenigen Nachrichten, welche die Reise als positiv fest stehend behandeln, noch die Mitthcilnngen über eine Ausgabe der Rerse den Thatsachen entsprechen, in Wirklichkeit sei eine endgiltige Entscheidung »och nicht erfolgt. — König Georg und Prinz Nico laus von Griechenland, die gestern zum Besuch des Kaiierhoses hier ciugetroffen waren, sind heute Mittag wieder nach Darmstadt abgereist. —DerKommandeur des Regiments der Gaide du corps Graf Hohenau begiebt sich am 2. November nach Spanien, um dem König von Spanien im Aufträge des Kaisers den Schwarzen Adlerorden zu überreichen. - Der kaiserliche Schatullenverwalt- ungs- und Korrespondenzsckretär Geh. Rath Mießner wurde zum Schatzmeister des Schwarzen Adlerordens ernannt. — Der Staats sekretär des Auswärtigen Graf Bülow erhielt das Grvßkreuz des Mecklenbnrg-Schwerinsche» Greifenordens.—DieAnknnstdeöKailers in Hamburg zum Stapeltauf des aus der Werst von Blohm u. Voß erbauten Linienschiffes L ist sür den l8. d. M. Mittags festgesetzt. Der Kaiser wird die Taufe des Panzers nicht selbst vollziehen, son dern es wird auf Wunsch des Kaisers die Tausrcde der erste Bürgermeister von Hamburg. Dr. Mönckcbcrg. halten. Am Abend des 18. d M. plant der Hamburger Senat eine größere Feierlichkeit im dortigen Rathhaus, wozu der Kaiser sein Erscheinen zugesagt bat. Der Staatssekretär des Reichsmarineamts. Kontre- admiral Tirpitz. begiebt sich gleichfalls am 18. d. M. nach Ham burg. um dem Stapellaus beizuwohnen, von dort reist er nach Wilhelmshaven, wo er der Weihe der katholischen Kirche beiwohnen wird, und endlich nach Bremen. — Reichskanzler Fürst zu Hohen- - Der Kolonialrath ist heute Vormittag unter dem Vorsitz des Direktors der Kolonialabtheilung des Auswärtigen Amtes, Tr. >>. Buchka, zusanimengetrelcn. — Zn Vorarbeiten sür die vstafrika nische Eentralbah». mit der sich der Kolonialrath beschäftigen wird, werden, wie verlautet, im nächstjährigen Kolonialetat 100,000 Mt. gefordert werden. — Tie „Köln. VolkSztg." berichtet über die Ehrislcnvcrsolgnng in Schantung, der Gouverneur Pulsten sei der Anstifter der Unruhen, und seine Handlanger seien die Anhänger der Messeriekte. Um die Masse zu erregen, habe der Gouverneur das Gerücht ausgesprcngt, die Deutschen wollten ganz Schantung besetzen, und alle Brunnen hätten sie vergiften laste», um die Chinesen auszurvtten. Die Giftmischer seien die Christen gewesen, die sich für euren Sündenioh» hätten kaufen lassen. Zwei Drittel der Missionen seien bereits zerstört und mehr als M.OOO Christen in alle Wurde zerstreut worden. 1l Missionare seien in Tsining eingcichlossen und in Pnoly befänden sich 7 Enrvväer. — Auf der Vorschlagsliste zur Kölner Erzbischvsswahl stehe» jetzt noch die Wahlen des Bischofs von Keppier von Rottenburg, des Bischofs Simar von Paderborn und des WeihbischosS Filcher in Köln. Weihbischos Fischer soll die meiste Aussicht haben, gewählt zu wer- den. — lieber die von englischer Seite gemeldete Niedcrmetzelung einer deutschen Expedition in Kamerun liege» auch heute noch keine amtliche» Meldungen vor. Ta von hier ans eine telegra phische Anfrage ergangen ist, w wird Aujlläriuig über den wahren Thatbcsland bald erwartet. Der Kunde vom Tode des Herrn Lohmcicr wird durch eine Tepesche des Betlrelers der deuisch-wesl- afrikaiiischen Handessgeiellschnft in Rio dcl Rey aus das Be stimmteste widersprochen. Der militärische Leiter der angeblich niedergemetzelten Expedition, Leutnant v. Queis, war außer von Lohmcicr von 8 eingeborenen Polizeisoldatcn und 120 Last trägern begleitet. — Ter Pariser „GauioiS" will aus Berlin er fahren haben, daß Unterhandlungen über die Errichtung einer päpst-. iichen Nuntiatur in der Rcichshanptstadt im besten Gange seien. Es wird angenommen, die Nachricht bezwecke nnr, Deutschland vorznschicben. um einen Truck aus die antikicrikale Mehrheit des Budgctnnsschusses des sranzösischen Parlaments anszunben. — Ter ehemalige national-soziale Pfarrer cx. D. Giihre beabsichtigt, einem hiesigen Blatte znivlge. in nächster Zeit offen zur Sozialdemokratie überzittretcn. — Ter Verlagsbnchhändler Diitrich Reimer, der Be gründer der bekannten geographischen Veclngshnndlnng, ist gestern im 82. Jahre gestorben. — Tie Tistnnzsnbrl Berlin—Totis hat heule früh begonnen. Von st zu st Minute» wurden die Thcil- nelmier abgeiossen, im Ganzen 20 Wagen, theils ein-, theils zwei- spnnnig. ES sind 0 Ehrenpreise von lö.OOOKronen baar nuSgeietzt. Tic Strecke ist 750 Kilometer lang. Berlin. Tie „Kceuzztg." äußert sich zu dem Ergebnis; der sächsiicbcn Landtagswnlstc» n. A. dahin, wie wenig begründet die Besüichinng, wonach das Verhalten der preußischen Konservativen in der Kannlsrage dazu geeignet sei, die städtische» und ländlichen Parteigenossen in Sachsen zu trennen, ist. hat das Ergebnis; der Ersatzwahlen so klar als möglich gezeigt. WaS haben die iäch- siichen Konservativen denn auch für ein Interesse an der Kanal srage? In Preußen jedenfalls doch kein anderes als ein solches von höchst grundsätzlicher Art. das heißt, es muß ihnen ebenso viel daran gelegen sein, wie uns selbst, daß der kombinftte politische Angriff, den die Liberalen und das Centrum unter dem Vorwände der Knnalfrcnndlichkeit gegen die preußischen Konservativen unter nehmen, mißlingen müsse. Das wnn aber für die sächsischen Partei genossen kern Grund sein, sich zu trennen, sondern muß um gekehrt erst recht an einander ketten. Wir bezweifeln auch keinen Lv «v 1 s H» § v» I v» 2 cs 2 « 8 s» s s. SS ev gezeigt haben, und hofft, daß sie sich nicht von den Berliner Machern verhetzen lasten werde». — Die „Deutsche Tagcsztg." meint, der einzige gangbare Weg, um aus den jetzigen unleidlichen Verhältnissen heranszukommen, sei nur der der Umarbeitung der Kanalvorlage. An die Stelle des Einzelplanes müsse ein um fassendes Gesammtprogramm treten, das die berechtigten AnsgleichS- sorderungen in sich schließe. In der Begründung müßten alle finanziellen Bedenken widerlegt und der Nachweis der Turchfnhr- bnrkeil erbracht sein. — lieber Acnßeruiigen des Abgeordneten Baffermaiin betreffs des Schutzes der Arbeitswilligen in einer Wahlversammlung in Bockenheim wird der „National-Ztg." ge meldet: Basiermann erklärte, die Vorgänge und Agitationen des verflossene» Sommers bildeten für ihn keine Veranlassung, seinen ablehnende» Standpunkt zu mvdifizirc». Die von der Großindustrie und ihrer Presse ausgegnngciic Agitation sür den Schutz der Ar beitswilligen sei eilet Heuchelei. Nicht um den Schutz der Arbeits willigen handle es sich, sondern um den Schatz der höchsteigenen Interessen und um die Pflege der eignen Machtbedürsnisse — Zur Frage eines deulsch-nicdcrländischcn Zollverbandes schreibt die „Deutsche Wochenztg. in den Niederlanden": Die Erörterung über dies Prviett, dessen Durchführung eine» riesigen Uinschwung im tonimerzielle» Getriebe der Niederlande zur Folge haben würde, hält die öffentliche Meinung noch stcls in Athcm. Hier und da wird versucht, das plötzliche Austauchen der Frage als ein ge schicktes Manöver deutscherseits hinzustelle». Dies ist ein totaler Jrrthnm:, eS ist nicht Sache Deutschlands und der deutschen Presse, die Initiative zum Zustandekommen eines Zollverdandes zu ergreifen. Glaubt Holland, daß ein Zollverbaiid in seinem Interesse liege, so winde es die geeignetsten Schritte selbst zu thun Huben. Jede Handlung oder selbst nnr eine Acnßcrnng Deutsch lands würde als der Versuch einer Vergewaltigung aufgefaßt wer den. — Einem hiesigen Blatte wird über den Zweck des Besuchest des russischen Ministers des Auswärtige», Grus Murawiew, in Paris berichtet, die Beratlmngcn Delcasiv's und Murawiew's seien daraus gerichtet gewesen, in welcher Weile man etwaige Schwierig keiten Englands in Südafrika im gemeinsame» Interesse dieser beiden Alliirten nnsnützen könne. — Der Kolonialrath hat in seiner heutigen Sitzung seine Tagesordnung: „Ban der afrika nischen Centralbahn" erledigt. Der Staatssekretär des Aus wärtigen. Graf Bülow, wohnte der Sitzung bei und nahm auch an der Debatte Thcil. Wie verlautet, wird der Kolonialrath zu seiner ordentlichen Tagung am 9. November zusammentreten. Weimar. Die hier bevorstehende internationale Sommer- fahrvlankonfcrenz, wird erhebliche Zugsvermehrnyg anläßlich der Pariser Weltausstellung beschließen. * Wien. Die „Wiener Zeitung" veröffentlicht morgen die Verordnung, wodurch die Sprachenverordnungcn mit allen Durchführungsverordnungen aufgehoben werden. Wien. Der frühere Bevollmächtigte bei der österreichisch- ungarischen Botschaft zu Paris, Oberst Schneider, liegt in einem
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