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Dresdner Nachrichten : 10.06.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-06-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188906109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-06
- Tag1889-06-10
- Monat1889-06
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.06.1889
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»o antie. n rin- RoU- Baste. rbiigel schäsl> auen- > _ kuck»,' i, ca. i Poll nncnd. ig ae- „iine»' AM- Aii->- n <- >« in» ckiiiiit»' Jeder- ltilim: inigtl B'ioüä Pai' o> de» iMyVii. „fiillc' l,MßN täilsin : Garte»- ^M>lc S el,r bi». Frane» i-»ma>l!- eueiik» 08» M, Zeiccm en tvnsclit' Preislage cdiemulü >n I r»i. r«ßk»««»t für Bsitttk. w,terbaliuiia. «»,»ü«»Er. vlrtenberiNn. ftiemdnMftr. vlkNkliSIullch M,.,o. duiiti die «I», M 2.7S - Ännaiim, l> SiUlU»t>!i,IIiiUIiiMaN:i,sN.lLV.»S. ^e.ullüas dl» 12 Mn Ja Aeuiladt: «» IUdII>>2^b> »IN an 70ocheaI<I2NI viel hl» ,Dik llvaiinn Gmaduil« >ana>ialn L sNdcui lüMa >»rMon> i»a» oder »an, geinaoeii 20 Via. llanria «»,a, -itmaekandt! Ä«U» « Pliv ^»lundiauiiain au« din Priyai- ica>- .,c>le 20 Via Mac Büra>n»ait n» dir nmdittmncn Nunmkme der/ Ainnakii „n>0 u,n» akacdcn, StuS'i Wriaik A»>»»d,a»»a»a»inaak acrirnf viiderbcMlilini» durch Bnclmanu» „vo>-> VallrinialUuno. Kür :>b»Iaaiie cmaelaadter Schrift-, i'iacte leiae Lerbiadlichkeil. 1 sliilimdiami.nni uclniic» iamintlichk' »annmnr Jeiianlclaau-iiklle» an. (Zcunvirchncüc Ar. II. 34. Jnhrqanq. Aufl. 47,000 Stück. ksmeellmrileklieii. ««II. 8kI>IM«kIi«ii. «la« l axer »m blat-e, ru dllttzx^tsi» kabriilprsissn. nV4IvtL»vr, ^It-markt 9. Dresden, 1880. Vo8«I- Kükl8v mit xikt- krslvo kurbeu l>«7,rt 6. llsrtnLw tlaUnläsa,». b« Z LKI»I»V uaä -« krltL »Lllsoa. t « Sclil««*«;»-,-« S, I., Loßo llbnm cki'kuimstiAS«. A K 8 Z kiiiptvlilsii voll vr. wort. T ro u! i 0 c-, 8° « F li»u,.ntr-»«oll. l AxLIiöH- H ß ^>^s.8ki>ll^L«''>^ 8 8 ^^Oros-I^er: 8 ÜpöeLSit >^Nur«eIui»l8tru8sa 2V I '-«ASS» « Htül'O /-Ul VollßommoustsrvelbLtttillti-coi', f,'ortlu8elilosvr 3 ^ kw8poeto f,'mti8 un-> Imneo. dt U«-V8rlv»-U., Ä K 8vrn,prv°u,r 2WV. »IvUlslUi», l'tLültüitrai«»« 27- A MritL KIüiKiier euipsivtrlb rur billiz;oii unä pliiklwvlii'ii ftviss LLvlrs«-W'«»»ri»ie'r- ^ >4 Ii«»lskvr als Ililiouiu ckor I-oielitifrlcviii, 8oli«silüt uml lLlot-unis. MM ^ Äi-Sv ^ 161 Neueste Drahtnachrichten. Hofnachrichten. Wettiner^Jlibelscst^BergaibeitemiiSstände. Gründungen. Gerichtsverhandlungen. Tages- ^ 16. Drahtberichte der „Dresdner Nachrichten". Berlin. Ter Schah von Persien ist »in 6 Uhr hier einge- tn'sic» und von, Kaiser herzlichst begrüßt wurden. Im Uebrlgen per!>ci der Empfang vollständig dem bereits mitgctheilten Pw- grammc gemäß. Aus dem Wege nach Schloß Bellevue, wo der Schn» Wohnung nimmt, batten sich Tausende und Abertausende imaesammclt, welche de» Kaiser und den hahen Gast enthusiastisch berichten. Bald »ach seiner Ankunft begab sich der Schab nach dein Schlosse, wvselbst er von der Kaiserin bewillkommnet wurde. Köln. Die „Köln. Ztg." enthält aus Petersburg folgende Deveiche: Der Zar hat var seiner Berabschiedung voni Schah dieicm persönlich sehr energisch seine Meinung über die persische Politik nnsgedrückt: Sollte der Schah sich jetzt bei dem Besuch Englands ubeimals zu Rußland ungünstige» Zugeständnissen b,n- reis;en lassen, so möge er vorher bedenken, bah längs der persischen Gieaze IM.oOO ruisische Bajonette stünden. Er, der Zar, könne nicht dafür stehe», dasj er dieselben mcht in Bewegung setzen wurde. Ter Schah antwortete lischt. M i e n. Der montenegrinische Kriegsministcr hat einen Tages befehl erlassen, worin er allen Truppen anzeigt, daß der Name des ritterlichen Finiten als Ehcs eines russischen Schützenregiments mit der russischen Armee hol'ort uiitertrcnniich verbunden ici. Das Amtsblatt „Glas Eiiiagvrza", mit den Rationalfarbe» geichiunckt, sagt, der montenegrinische RubuicSkranz habe den Myllhenkranz. die Berbindung »nt dem aröfjten Mvuarche» der Welt ermöglicht; Montenegro werde von Rubmestbatcn zu NuhmeSthaten schreiten. Wien. Gegenüber der Meldung des „Äarerland". der Erz herzog Rainer habe es abgelchnl. den Blirgermeisler von Wien zu empfangen, um das Dankesvotum des Gemcinderalhs für seine ircisinnige Rede ciilgegenziinehme», wird scslgesicUt. das; ei» Ab»>- tant des Eizbeizogs de» Büigkrineisler besuchte und niilthcilke, der lsrzherzog bade dienstlich verreise» müsse», er dunkc tür de» Beschlich des Gemcindcraths. dessen mündliche Mitiheilniig unter solchen Ilmsiiindeii i»cl,t nvthweiidig sei. — Tie tschechischen Turner aus Prag sind i» Paris festlich empfangen worden, es wurden Ruse vireiit 168 Pelwguou und rivo In l-'ruueo ansgctauscht, Damen übec- leichlen den Turncrii Blumenjträlchc. Paris. Dur>l, die Beschlagnahme der Papiere, welche dem Uiitcrsiichungsausschritz nn Boulaiigcl-Proze!; in die Hunde freien, sind cn. :lt),OM Mililär- und Eivilpcrsoncir evmprvmittirt. M aila » d. Der in Turin Anfang der Woche ansgebrochene Streik der Baniinvollipinncr gewinnt noch immer an Ausdehnung. Es »»chlen weiter zwei Fabriken geschlossen weiden und i>t jetzt die Zahl der srercrnden auf 3<XX> gestiegen. Ta von letzteren Bcc- suclie gemacht wurden, die Wiederaufnahme der Arbeit an einzelnen Stelle» mit Gewalt cn hindern und da weitere Unruhen befürchtet werden, hat die Negier»»» Militär arngeboten und alle Bvrsichlö- lmchrcgcln zu deren sofortiger Unterdrückung getroffen. L>ambur« i»ielreii>emariti, s. Juni. Weoen Nico riibili. holtlciiii- Icher l»co >«> l?o Nona?» loc» ruhig. meMenuuraitcher loco 14«—>oo. ruiNichcr lecv icii, k!3—S7. ruhia. MkNie ruhig. ,i!ü»o! »Iiwerioilt) riihia. lee» SS',, ß-virm,., Hill, ver Juni-Juli 2ce>,, Br., »er Juti-Aua»si 22 Br., ver Auausl- Lcvirnid r rs ?ii. nahe, aclcieriiSIoS. Pemneior ruhig. Siandard Mbit« ivco 7.-o Br. vcr Auausr-Dezbr. 1.20 Br. Weiler: Sei». i» ew - y 0 rk, g. Juni. Mehl ».in. Roider Winrerweizen SS'/,. »erJrmi «>'/« vrr Jui, ver Leviember sa»/». Mai« «Neivi «. Srachi s><«. der elendeslc Prvlelarier. Eine Bcibiilerniig gegen umcre gesell schaftlichen Zuslände wird durch diese Bernunte». >oie die Zeit narb dem siebziger Krach lehrte, mich in die mittleren Schichten unseres Bolkcs getragen, die von oieien nur langsam wieder überwunden wird ilnä einer gedeihlichen inneren Entwickelung unserer staatlichen . .. , Verhältnisse nicht förderlich lern kan». Aber auch die Lebenshaltung beschäftigte sich vor einigen Tagen in eurem des ciniachen Arbeiters wird herabgerirückt und um so sichtbarer, ze beitera » Sständen ver Bergleute in ^ höher die geschäftliche Null, 11,10 mit ihr die Löhne gestiegen wäre». ' Wc ' fugte Betreten der Banplntze tuc die ani mengen Stratze» nno Plätzen zu eirichtendcil T r i b ü >1 e » u»d Tkkoiaiioiisbailtcn. sowie das Betreten der fertig gestellten Banwcrke selbst zur Berhülling bo» Unglürkssällen verboten lit, und icdc Zuwiderhandlniig gegen dieses Verbot in Gemübbeit von 8 bez. 8 Mt'/' des Reichs- Slraf-GesetzlmchS geahiidct iverden wird. — Die „Leipz.Ztg" - Artikel mit den Art Sachsen und Pre » be 11. Das Verhalten der Behörden in Per in den Juduituebezirken lebte, weiß, wie eine längere ArbertS- den beiden Staaten wird in folgender Weise cinairaer gegenüber-! lvsigkcrt aus bas Familienleben in der nrmeren Bevölkerung wirkt, gestellt: Die »ihige, besonnene Art. wie die rhcinisch-ivesttäliichen Dus Wort: „Spare m der Zeit, io hast Du in der Roth", wird Arbeiter ihre Forderungen iorniulirten, der Ausdruck höchsten Vec- vom Arbeiter auch beute nur aus»a!,mswene beherzigt, und so trisst tlnuens. das sie dem Tcüger der Krone entgeqeich,achten, batte ihnen >hn die Krise mit ihrer ganzen Schwere. Lockerung der Jamilicn- übcrall Synipalhieen erinolben. Umgekehrt überschritten die Forde-! bände, Berbuinmelung dec Charaktere, zunehmende Bagabvndgge i ru»ge», mit denen unsere crzgebirgischen Arbeiter zu Anfang der ^ und steigende Tmiiksucht imd die nächsten Folgen, denn der schlecht Bewegung hervortmteii. und nicht minder die Sprache, in welche j genährte, >n genörtcn Erwerbsverhälinisscn stehende Proletarier I sie dmelbcn eiiikleideten. so sehr alles verständige Maß, das; die greift leichter zur Bca»„civei»fla,che. als der Arbeiter, welcher „in Theilnahme, aus welche jedes bcrechligte Strebe» der Arbeiter nach , des DienileS glcichgeitelltec Uhr" regelrecht sein Brot, -in geoldiic- ! Verbcsseriiiig ihrer Lage bei der Bevölkern»» rechnen dar», dadurch! tetz Fmn'licnleben und die frohe Ausiichl auf eine gesicherte Znkuilft - wesentlich beeinträchtigt winde. Aber scl o„ „gch wenigen Tagen ^ findet. Gesunder für Volkswohliahtt als eine kurze Zeit fieberhaf- ivar die Sachlage die cnlaegriig-srtzle. Während die rheinischen ! ter induilrieller Thätlgkcit isl eine ruhige, vorsichtige Erweiterung Behörden in aussgllcnder Passivität verharrten und die Parteien' unserer Produktion, die Schritt um Schritt auf die wirklichen Ver sich lediglich selbst überlieije», Übernahme» die sächsischen Behörden bältnisse des Weltmarktes Nücksichl nimmt und über dec Gunst des — ^ - -- dieselbe mit ebenso viel Tages die ernstere Zukunft nicht vergibt. Weil wir dien: nüchterne OertlicheS und SiichsischeS. — Am Sonnabend Vormittag traf Sr. Majestät König Albert mit Expretzzug in eigenem Salonwagen i» Ehcmniy ein und winde von de» Herren NegimeniS - Eoiiimiindeur Oberst v. Jssendorss. Oberbürgeriinister Dr, Aul»«. AinlSbauptman» Lder- regierniigSrnih Dr. Fischer, LaiibgcrichlSpräsident Brückner. Polizei- direklnr Saebdrat »nd Polizeihanplnianii Gaitzrrt ehrfuichtSvoll b>-g>m,t. Se. Majestät sprach zunächst mit Herrn ObecregieriiiigS- rnlh Tr. Fischer; wie eS schien, über den vor Kurzem in Lngnu- Oelsnik vorgekvmmeiiei, BergarbcitcrauSstanv. Darnach eriolgte die Weiterreize narb Reichenbnch >. V. Tort nahm König Albert die durch den Wolkenöruch vom 3,. das Unwetter vom 4, und die Feiierc-briinsl von, t>, d. angerichteten Verheeruiigcn in Begleitung des Herrn AnitSuaiiplmann Frhrn. v. Welck vcriönlich in Augen schein. Vv» Rklchenbach begab sich Se. Majestät nach Mylau, um die dortigen Wasserschäden zu besichtigen. Im Gefolge Sr. Majestät be'andr» sich anher dem Flügeladjutanlcn Major von Haiigk die Herren Slacitsmiinster des Znnern und der Finanzen b. Aostiz-Wallwitz und v. Könneritz. In Ehciniiitz widmete sowohl bei den, Auscntholte ans der Hinsahrt, als auch bei dem auf der Nückreiie Herr Oberbürgermeister Dr. Andrs Sr. Maj. dem König ei» dreifaches Hoch, in welches das auf dem Perron zahlreich ver sammelte Publikum begeistert einstlmmte. Abends nach 8 Uhr traf Se. Majestät wieder in Dresden ein. — Ihre Kgl. Ma jestäten wohnten gestern Vormittag dem Gottesdienste in der katbol. Hoikirche bei. Dann ertheilte der König ,n keinen Gemächern niedrere Audienzen. Nachmittags b Uhr fand Fainilieutaiel in Villa Strehlen statt. — Tao Eintreffen Ihrer kaiserlich königlichen Hoheiten, de- ErzdeizogS Otto und der Frau Erzherzogin Maria Josefa zu dem Wetlinsest steht auf Sonntag den 16. Abends gegen 7 Uhr zu erwarten. Es verlautet daher, daß der Beginn des ArmerscsteS am Sonntag Abend von der auf den Einlaßkarten angegedenen Stunde (8 Uhr) auf etwa 9 Uhr verschoben wird, damit die hohen Verwandten deS Königshauses demselben bei wohnen können. — Das Comitee des Armee festes bat die erste Grupprn- probe aui Mittwoch früh halb 8 Uhr festgesetzt. Das Erscheinen sämmtlichcr 430 Offiziere dabei ist unbedingt «rwi forderlich. . ngl — Die Festbauten für daS Wettiner-Jubiläum wachsen immer imposanter empor. Namentlich sind der Altmarkt und der Neumarkt kaum wiederzuerkennrn. Auch sonst beginnen alle Straßen und Plätze, welche der Festzug mehr oder weniger be rührt, Schmuck anzuleaen: so namentlich die AugustuS- und Albertbrlicke. die Vragerstraße, der Pirnaische Platz, ver Schloß platz. der Platz vor dem Böhmischen Babnhos, die Sachsenallee, die Hauptstraße, der Kaiser Wilhelmplatz, aus welch' letzterem sich hohe Obelisken erheben. Ihre Kgl Majestäten werden an« iS. di« JestzugSstraßen in folgender Ordnung besichtigen: Die königlichen Wagen werden von dem hinter der katholischen Hofkirche gelegenen Grünen Thore auS nach dem Pvstplatze. durch die i Annenstraße, die Straße am See. den DivpoldiSwaldaer-Platz und die Reitbavnstrahe ihren Weg nach der Sidonienstraße nehmen und dort links in die Pragerstraße einbiegen. Von hier auS werden Ihre Majestäten den FcstzuaSweg biS zum Georgenthor durch- ichrm und tu da- kömgl. Schloß zurückkehrrn, um von da die fürstliche« Gäste durch da- Johauneuw noch der dortigen große» von Anbeanin tue Vermittclung: daß »e Tacl wie Wohlwollen, mit strengster Unparteilichkeit geführt, wird ibnen allseitig bezeugt. Die Folge war, datz in Nhetaland-West- kalen, wo die Verhandlung durch das Wort des Kaisers so glück lich ongcbahnt war, sich Mißverständnisse, deren Aufklärung und Beseitigung einem »uveiheiligle» Tritten nicht schwer gewesen wäre, aus Mißverständnisse thurmien und die Lage sich immer bedrohlicher gestaltete, während in Sact»en unter dec vermittelnden Thäligkcit der Behörden Matz und Besonnenheit auch bc> de» Arbeitern in kurzer Zeit das Uebergcwichl gewannen, und die Verhandlungen in wenigen Tagen zu emem Ergebiiii; gediehen, daS allen bllliaen Wünschen der Arbeiter wie der Lage des JndnslriezwngcS »nd der Arbeitgeber gerecht ward. Von einer Mißstimmung, wie sie dort Hilter der Asche »och soclglimmt, ist hier nichts zu hören gewesen. Die „Leivz. Zig." kommt schließlich z» dem Ergebais;, baß der Staat die Ve>mitleln»a zwischen Arbeilcr» und Arbeitgebern übernehmen müsse. Ausfallend ist es. daß der pieußischc „Staats anzeiger" diesen Artikel des sächsischen Blattes in seiner Nubrik „Zeiluiigssiimiiicn" zum Abdruck bringt und damit seine Zustim mung zu dem Tadel z» erkennen giebt, der hier über das Verhalten dec prcußiiche» Behörde» ausgesprochen wird. — Praiichen Eltern mit starker Familie auf dem Lande dürste die Mittheilliiig von Nutzen sei», dnß ihnen wählend des Frühlings und Sommers Gelegenheit gegeben ist, sich einen annehmbaren Ncbenverdien st zu »ersthufseii, und zwar durch dis Emiaiii- mclii und Trocknen von wild wachsende» medizinischen Blumen und Kräutern, welche in Sachse» überall ans dem Lande in arohcn Mengen Vorkommen. Gewisse Sorten Blumen, wie weiße Nesiel- blnine», S'ieimiiilcrcheiiblumeil und Schwarz- oder Schlchdorn- blüthe» werde» besonders gut bezahlt und könne» von Kindern mühe los griammelt werden. In vielen Gegenden von Bayern, Thüringen und Oesterreich bildet daS Sammeln von Kiäntern einen erbeblichen Tbeil des Nahru»gSzweiges der ärmeren Landbevölkerung und die Einführung desselben ist dort namentlich den Schulvorständen, welche die Kinder an> d>» Bkichästigungszweig aufmerksam mache», zu danke». Abgesehen davon, daß das Einkommen manchrr Famijie beträchtlich gesteigert würde, ist genannter Erwerb unter Bcuicksich- liaung des umstandes, daß die Bcichästiaung iür Rinder eine sehr gciniidc ist, das Wisse» bereichert, und dieielben spielend zur ein trägliche» Thätigkcit aichälh sehr zu empfehlen und Personen, welche durch ihre» Stand in Berührung »nt der Landbevölkerung kommen, wie vorzugsweise die Herren Pastoren und Lehrer in Dönern, würden sich diuch Hinweis aus diesen Gegenstand sicherlich den Dank mancher Familie erwerben. Die Firma Becker und Kirsten, Dresden, Neuegasse 3l. welche Verwendung für jede Menge von medizinische» Vegetabiiien hat, ist gern bereit, mündliche oder brief liche Auskunft über die gangbarsten Arien zu geben, sowie auch die Preise zu nennen, welche gezahlt werden könne». — Leben wir in einer G ründe rze i t? — Wer die jüngste Entwickelung unserer großindustriellen Verhältnisse nur einigermaßen cilckmerksam beobachtete, heißt es in einem Aufsatz der „Soc. Corr.", wird sich dicie Frage leicht beantworten können. Der augenblickliche Erfolg, namentlich umerer Maschinenindustrie hat vollends das letzte Mißtrauen beseitigt, welches daS kleine Privgl- kapital gegen Aktiennciellschaftcn seit den Er'ahrn'igc» der siebziger Jahre hatte. So vorsichtig der kleine Kapitalist früher seinen Be sitz in StaatSPapierrn fcstziilegcn luchte, io estrig ist er seit Kurzem wieder bedacht, sein Geld in der Industrie werbend unterzubringen. ES bedarf keines näheren Hmwestes, daß die nieder: Verzinsung der StaatSichulden und der städtischen Anleihen hierzu wesentlich mit beitrug Die Gütererzcugung unserer großen Industriestaaten be wegt sich unter den modernen PrvorMionsvcrhältiiissen in Wellen linien; sie ist zu vergleichen der Ebbe »»d Fluch. Die in den Jahren einer trostlose» geschäftlichen Ebbezeit auf den Wellmarkt geworfenen Lagerwaaren sind jetzt nach und nach aistgebraucht, neue feste Aufträge kamen, erst vorsichtig, dann umsangreichcr und jetzt werden wir getragen von einer Fluthwelle unseres geschäftliche» Lebens, die noch für längere Zeit wachsen wirb. Aber auch dicie Fluthwelle wird verrinne», wie alle frühen:», und mit ihrem Ver rinnen werden zahlreiche jener Unternehmungen Schissbruch leide», welche heute von geichäftsklugen Bankiers gegründet weide», die sich später mit gutem Gewinn meist rechtzeitig znrückzuziehe» verstehen. Den» jene Unternehmungen werden noch dem augenblicklichen hohen Zeitwcrth bezahlt, der schnell sinken wird, sobald die geschäftliche Gunst deS Tages verflogen ist, die Aufträge geringer werden, schließlich ganz stocken und der letzt nur mühsam gesteigerte Wanren- preis wieder fällt. Dieser Zeitpunkt wird imstv srüher einlreten, je zahlreicher dir industriellen Giündungen sind. Stets werden die lungen Aktiengesellschaften das Bestreben habe», ihren Betrieb mög lichst zu erweitern um die meist erhöhten Geschäftskosten zu verdie ne» und die Gunst der Zeit voll auSznnuben. Durch diele Produk- tionSsteigerung wird der ohnehin durch die arwaltigr LcistnngSiähig- keit unserer Industrie schnell genug befriedigte Bedarf noch früher ge deckt, mit dem Bersiechen der Anfträge tritt erfahrungsgemäß nur selten «ine sofortige durchgreifende Beschränkung der Produktion ein: eS wird, selbst in einzelnen Zweigen der Maschinenindustrie, ziemlich all gemein aber in den Textilgewerben, aus Lager gearbeitet und eines Tage- verkünden zahlreiche geschäftliche Zmamnienbrüche. daß die Kriic elngrtrclen ist. Für den Sozialpolttiker hat duier peiivdiilhe Kreislauf unseres industriellen Lebens »ach zwei Nichtiingcn namenc. sich Bedeutung. Mit der geschäftlichen Jlnth versickert auch der oft in jahrzehntelangem Mührn erworbene Wohlstand zahlreicher vamilien. lm somit ß, die Klag« der Besitzlosen zurückoeichlrudert Vorsicht bei den zahlreichen neuen Gründungen vielfach vermissen, io glaube» wir umsomehr, daß aui die heutige geschäftliche Fluth welle die seichte Ebbe bald genug wieder folgen wird. — Tie Akt 1 en - Gesellschast für Glasindustrie vorm. Friedr. Sie 1» enS zu Dresden war bei den steigenden F-Iaschen- pceisen, namentlich aber in Rücksicht auf die eigenen günstigen i Geschäftsoerhältnisse in der Lage, die Löhne ihrer Glasmacher ab ; 1. Juni zu erhöhen. , - Die Erdbeeren sind nun in Mengen aus dem Markte , und wurden vor den Feiertagen schon mit 45 Psg. und 40 Psg. , hänfnen getragen. — Vielen Wünschen entsprechend, wird der Dresdner Omnibus- ; Verein au s der Strecke Dresden-Weißer Hirsch vom nächsten Sonn- , tag, den 10. Juni au zwei offene Omnibuswaaen cinstellen ! und dieselben während der Soinmermonatc verkehren lassen. Leider , war es nicht möglich, die Wagen schon zum Feil dem Verkehr zu ä.,iru.!-! ubergeben. JedciuallS wird diese neue Einrichtung mit lebhafter Befriedigung ausgenommen werden. — I» den Wcideiibüiche» im Großen Ostragehege wurde am Sonntag srüh ei» ansrhei nciid dem Arbeiterstnude cmge- höliger Mann erhängt alisgeiunden u nd polizeilich aufgehoben. — Die VerbaiidSvcrsammlnng der T h ic r i ch n tz b cre i n e ^ des Deutsche» N cicheS trat vorgestern in Meißen im Burg- j keller unter Vmsitz deö Präsidenten Hartmann-Kölu zu einer 2. ; Sitzung zusammen. Derselbe berichtete über die Anträge in V«ng am die Beförderung lebender Thiere aus den Eisenbahnen. Das > Eom»»>siviiSg»tachten lautet folgendermaßen: „Die Versammlung ' beschließt im Anschluß a» die aus eine frühere Petition cisolgte Anlivorl des Ncichsclseiibahmimtes vom 20. Februar lt'83, dem selben folgende Wünsche zu miterdreiten: 1) Die Verladung deS Viehs in der Längsftchtuna des Wagens ist dringend wünschenswert!). 2- Bei tragendem Vieh ist diese Form der Verladung unter allen Uiniläirden zu bewirken. Eine besondere Schutzvorrichtung zwischen den einzelnen Thiere» wird der Berücksichtigung anheinigegeben. 3) Die zwilchen den Wageiiachsen besiiidlichen llnterkasten dürfen zum Transport von Kleinvieh nicht mehr bciintzt werden." Beh- cinger-Beili» berichtete über die Nothweiidigkeit der Betäubung der Schlachklhierc. Relcicnt betont, daß das „Schächten" der Thiere eine Thiecpuälerei sei, erlänterie dies in fachmännischer Weise und kam aui Grund genauer statistischer Darstellungen zu dem Resul tate, daß zum Beispiel die Fleiichhrühe von geschachteten Thiere» bereits am 4. bez. 5. Tage vollständig ungenießbar war und daß das Fleisch der gestochenen Thiere viel länger haltbar ist. Der religiöse Ritus dec Inden beim Schlachten der Thiere kann gegen über den khiciqnälerischen Manioulatione» nicht in Frage kommen. Wenn die Inden das Thier heim Schlachten nicht belänben dürfen, so müsse doch wenigstens der Kops des Thiercs hochgebunden werden, damit die schrecklichen Onalen beim Schächten wenigstens in Etwas vermindelt werden. Behraiger erklärte sodann die Be nutzung der Klcinschm.dl'schcn Apparate zur Betäubung des Klein viehs und sprach sich iür Einführung derselben aus. Redner richtet einen Appell an alle Vertreter der Thierschiitzvereine, sich seiner Zeit dem Anträge bctr. die Betäubung der Ttuere anziiichlleßc». welchen er bei dem internationalen Thicrichntzeongreß in Dresden einbringen werde. Redner ruft auch die Presse »». die doch aut die öffentliche Meinung so viel Einfluß habe, n»d bittet um Unter stützung seines Antrags. Ter Antrag des Dr. Greve-Altona „Die Betänbungssrage in de» Motive» der Petition mit Rücksicht am die Resolution des Reichstage» zu emviehle»" wurde angenommen. Dr. Ulrich reierirtc hieraus üocr den Antrag von Lanbaii. die Be kämpfung der Thierguälerei beim Angeln. Der Antrag „Das Angeln mir lebenden Ködern ist verboten, wird als Tbieräiialerei betrachtet" wurde angenommen. Dr. Ulrich berichtet hieraus über den Antrag BceSlau „Regelung des Hundeluhrweiens". Tie Neu wahl deS Vorortes für 1892 ergab Karlsruhe. Die Versammlung wmdc mit einem dreimaligen Hoch aus König Alberl und Kaiser Wilhelm geschlossen. — Gleich von drei Seiten erhalten wir die Bemerkung, daß unserer Notiz beticsfS Ucbcrtragnng einer Wettiner Fessichiift in's Wendische eine Verwechselung unlcrgelamen isl. Richl die Kunnth'schc Festschrift, sondern die Festgabe des Sächsochen P e st a l vzz i v c re ins ist vom Pfarrer Jacob aus Neschwitz in'S Wendiichc übersetzt worden. — WaS wird für Wetter beim Wcttiiierfcst sein? Diese S-> stehen uns aber noch genug solcher „kritischer Tage" bevor und zwar am >l. Aug.. 9. Sept. und 14. Okt. Tage erster, am 13. und 28. Juni, 13. und 28. Juli zweiter Ordnung. Trifft Falb's Pro phezeiung ein. io isl anzunchmen, daß nach dem kritischen Tage 2. Ordnung (Tonnrrsiag) etwas Kühlung einttitt. — Am Freitag Abend fanden »1 Chemnitz mehrere Knaben, welche in der Nähe eines Neubaues an der Uhlaiidstraße spielten, eine Flasche, füllten sie mit ungelöschtem Kalk und gossen dann Wasser dämm. Später nahm einer ver Knaben die Flasche wieder in die Hand, um zu sehe», ob der Kalk gelöscht fti. Hierbei zer sprang die Falsche, und spritzte die Flüssigkeit dem Knaben in die Augen, sodaß die äußeren Thelle der Augen verbrannten. De, Knabe mußte sofort in ärztliche Behandlung genommen werden doch ioll der Verlust deS Augenlichtes nicht z» bciürchten lein
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