Delete Search...
Elbeblatt und Anzeiger : 29.07.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-07-29
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666406244-188207295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666406244-18820729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666406244-18820729
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-07
- Tag1882-07-29
- Monat1882-07
- Jahr1882
- Titel
- Elbeblatt und Anzeiger : 29.07.1882
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
EitMm m- Anzeiger. Amtsölatt 5MMLEB dir Löorgl. Amtshauptmannschaft Großenhain, der LSuigt. Amtsgerichte Riesa und Arehla, sowie des Äadtraths ;n Riesa. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Für die Redaction verantwortlich: T. Langer in Riesa. Sonnabend, den 29. Juli 1882. LSAahrg. tzijLewi »i tkiesa wiMntlich dreimal: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend. — Abonnementspreis vierteljährlich I Mark 25 Pfg. — Bestellungen nehmen alle ikaiserl. Poftanftalten. die iitteditientn in Riesa und Strehla <E. Schön), sowie alle Boten entgegen. — Inserate, welche bei dem auSgebrciteten Leserkreise eine wirksame Verössenüichung finden, erbitten wir uns bis TagS vorher Bormiitags lv Uhr. Abonnements auf das „Elbeblatt und Anzeiger" für die Monate Anglist und September werden von sämmtlichen Baiser!. Posta«, stalte», den Landbriefträgern, «nsern Ex- peditionen in Riesa und Strehla, sowie unseren Boten Zum Preise von 8S Pf incl. Bringcxlöh« ungenommen. Die Verlngs-Expedition. Ltttliches und Sächsisches. Riesa, den 28. Juli 1882. — Gestern ist unsere Garnison nach beendigten Uebungen auf dein Schießplätze bei Zeithain hier wie der eingerückt. Das Feldartillerieregiment hat warme Uebungstage gehabt. Die Sonnenhitze und der Aufent halt in den erwärmten Baracken des Nachts, verbunden mit den großen körperlichen Anstrengungen, haben die Gesundheit unserer Artilleristen erprobt und gestählt. Von früh halb 4 Uhr an bis spät Nachmittags waren Kanoniere und Pferde auf den Füßen, und doch ist nicht ein einziger als marod in den Baracken zurück geblieben. — Das Militärconcert im Stadtpark am 26. Juli, gegeben von den Trompeterchören des K. S. 1. Fcld-Artillerie-Regiments Nr. 12 der Garni sonen Dresden und Riesa unter Leitung ihrer Stabs- tromheter, der Herren B. Baum und O. Linke, war den Verhältnissen gemäß ganz leidlich besucht. Einmal war die Witterung nicht gerade günstig und dann war die Betheiligung vom Lande der Ernte wegen fast gleich null. Die Concertmusit war wieder ausgezeichnet und entsprach ganz den Erwartungen, die man nach der ersten Leistung der vereinigten Chore an dieselbe ge stellt hatte. — Nachdem die Gewitter, die sich am 26. d. M. des Mittags entluden, unsere Stadt und nächste Um gebung jedoch nur streiften, durch den sie begleitenden Regen den Erdboden etwas angefeuchtet hatten, ist durch den intensiven Regen des gestrigen Tages das Erdreich reichlich getränkt worden, was namentlich den Herbst früchten und den Fntterarten sehr zugute gekommen ist, wenn auch dadurch die Ernte eine kleine Unter brechung hat erfahren müssen. In Folge der Gewitter hat sich die Atmosphäre ziemlich bedeutend abgekühlt und die hohe Wärme der Vortage hat einer mäßigen Tewperatut Watz gemacht. —i, In der am Mittwoch.abgehaltenen und sehr gut besuchten Sitzung des Handwerkervereins beschloß man nach langer Debatte eine 12 gliedrige Commission zu wählet», welche die Frage erörtern soll, in welcher Weise in Zukunft eine gleichmäßigere Verkeilung der Einquartierungslast zu bewerkstelligen sei. Betreffs der in neuerer Zeit allzuhäufigen Sperrung des Parkes bei Concerten beschloß man beim Stadtrath vorstellig zu werden. Die Anmeldung vier »euer Mitglieder und die Erledigung einer Anzahl im Fragekasten befind licher Fragen schloß die Sitzung. — Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres werden in zahlreichen Wahlkreisen des Landes Landtags wahle» stattzusinden haben. ES scheiden im Ganzen 27 Abgeordnete aus und zwar 15 Conservative, 11 Liberale und 1 Socialdemokrat. Für die Neuwahlen treffen die Parteien bereits umfassende Vorbereitungen. — Nach einer in dem „Statistischen Jahrbuch für das Königreich Sachsen" enthaltenen Tabelle über die sächsische Bevölkerung »ach den Religionsbekenntnissen von 1834 bis 1880 wuchsen die Evangelisch-Lutherischen von 1,565,170 im Jahre 1834 auf 2,876,138 im Jahre 1880, die Reformirten von 1620 auf 9162, die Römisch-Katholischen von 27,938 auf 72,946, die im Jahre 1846 auftretenden Deutsch-Katholischen von 1098 auf 1467, die Griechisch-Katholischen von 90 auf 453, die im Jahre 1855 das erste Mal erschei nenden Anglikaner von 143 auf 620, die Israeliten von 850 auf 6516, andere Confessionen von 2 im Jahre 1864 auf 5193; von 1871 an war bei 760, 1880 bei 310 die Religion nicht angegeben. Die Be völkerung Sachsens betrug 1834 1,595,668, 1880 2,972,805. — Die Zahl der im Jahre 1881 in Sachsen vorgckommen tödtlichen Verunglückungen be trug 767, gegen 759 im Vorjahre. Es befanden sich dabei 616 Personen männlichen, 136 weiblichen Ge schlechts, während bei 15 die Geschlechtsangabe fehlt. Die meisten tödtlichen Verunglückungen erfolgten durch Ertrinken, und zwar zusammen 257, als: 201 männ liche und 56 weibliche. Nach dem Lebensalter fanden die meisten unter 14 Jahren den Tod: als 127 Knaben, 68 Mädchen, zusammen 195. Nach der Zeit verunglückten die meisten im Monat Juli (106), was jedenfalls darin seinen Grund hat, daß gerade in diesem Monat so viele Verunglückungen beim Baden Vor kommen. — Um nahezu hundert Millionen Mark hat sich das Einkommen der Bevölkerung Sachsens seit dem Jahre 1878 bis 1881 vermehrt. Die statistischen Nachweise darüber giebt das „Statistische Jahrbuch für Sachsen auf das Jahr 1883", welches vom statistischen Bureau zu Dresden im Auftrage des königlichen Ministeriums des Innern herausgegeben worden ist; die darin enthaltene, auf Grund der Einschätzungska taster gewonnene Uebersicht zeigt, daß das eingeschätzte Einkommen, welches (nach demselben Jahrbuche für 1881) sich im Jahre 1878 auf 1014 Millionen Mart stellte, auf 1111'/-! Millionen Mark im Jahre 1881 gestiegen und mithin 97'/, Millionen Mark gewachsen ist. Ueber die Einschätzungsergebnisse des laufenden Jahres 1882 liegen vollständige statistische Ueberftchten noch nicht vor, doch verlautet soviel, daß das einge schätzte Einkommen sich wieder wesentlich höher stellen wird als 1881. Man darf also annehmen, daß die Summe, um welche das Jahreseinkommen der säch sischen Bevölkerung seit 1878 bis heute gestiegen ist, noch bedeutend mehr als 100 Millonen ausmacht. Die Steigerung beträgt also im Durchschnitt auf den Kopf der Bevölkerung, Kinder und alle nichtsteuer pflichtigen Personen eingerechnet, gegen 40 Mark; eS kommt demnach auf die Familie zu 5 Köpfen durch schnittlich eine Mehreinnahme im Jahre von 200 Mk. im Vergleich zu der traurigen Zeit des Därniederliegens unseres gesammten wirthschaftlichen Ledens. Meißen. Bei dem am Mittwoch in den Mit tagsstunden aufgetretenen Gewitter traf ein Blitzstrahl das Seitengebäude des Miersch'schen Gutes in Seilitz, wodurch dieses Gebäude total eingeäschert wurde. Dresden. Seit 7. Juni d. I. wird ein sehr tüchtiger Militär-Beamter, der Caserneninspector Uhle- mann vermißt. Derselbe, ein sehr beliebter Kamerad, welchem in keiner Mise etwas Ungehöriges nachgesagt werden kann, muß allem Anscheine nach irgendwo er krankt oder verunglückt sein. Herr Uhlemann, der sich in gute» Verhältnissen befindet, hatte seinen Dienst gekündigt und sollte mit dem 1. Juli pensionirt werden. Aus der Lausitz. Nachdem bereH^am Mon tag Abend durch die gesammte Lausitz ziemlich starke elektrische Entladungen stattgefunden hatten, tobte am Mittwoch Nachmittag zwischen 1 und 3 Uhr in un ¬ mittelbarer Nähe des zwischen Neustadt und Schirgis walde gelegenen Hochwaldes ein außerordentlich heftiges Gewitter, das mehrfache Blitzschäden verursachte. In Steinigtwolmsdorf z. B. ist eine reich mit Heuvor- räthen gefüllte Scheune niedergebraunt. Der geschädigte Besitzer befand sich z. Z. der Katastrophe mit seiner Familie bei einem Begräbniß in Tautewalde; die Feuerwehr des großen Dorfes jedoch, welch- mit lobens- werther Raschheit auf die Brandstätte geeilt war, be wahrte die übrigen Gebäude des abwesenden Besitzers vor gänzlicher Vernichtung. ! : Bautzen, 26. Juli. Das Gewitter/ das sich am vergangenen Montag über unsere Stadt entlud, hat hier und in der Umgegend mehrfach wesentlichen Schaden verursacht. In der Stadt selbst hat der Blitz mehrfach eingeschlagen, glücklicherweise «der in keinem Falle gezündet. Zwischen Strehla und Bautzen, sowie bei Bolbritz entzündete der Blitz einige von den auf dem Felde stehenden Kornpuppen , welche zwar voll ständig verbrannten, ein Weitergreisen pes Feuers wurde aber durch den heftig strömenden Rege» verhindert. In dem Dorfe Nechern hingegen hat der Blitz in die mit Stroh gedeckte Scheune des Gutsbesitzers Albinus eingeschlagen, gezündet, das Scheunengebäude nebst Auszugshaus und Schuppen, sowie das angrenzende Wohnhaus, Stall und Scheune der Pietsch'schen Erben total eingeäschert. Hierbei sind außer den bereits ein gebrachten Erntevorräthen 5 Söistpeip« und,verschiedenes Federvieh mit verbrannt. Herrnhut, 26. Juli. Der Thurm der Kirche in Strahwalde, der schon länger baufällig war und nächstens abgetragen werden sollte, ist gestern Abend halb 6 Uhr eingestürzt ohne die Kirche zu beschädigen oder sonst Jemanden zu verletzen. Nur ein Theil des Thurmgemäuers blieb sicher» Die Glocken liege» im Schutt vergraben, der Thurmknopf ist zersprungen. Der ältere Theil des Thurmes bestand aus Lehmmaueru, der neue obere Theil aus Kalkmauern. Stolpen. Am 24. Juli traf ein k. Obersteiger nebst einem Bergzimmerling hier ein, um zunächst die Vorarbeiten betreffs der Schloßbrunnenremigung in Augenschein zu nehmen, bezw. die weiteren Vorberei tungen hierzu zu treffen. Zuvörderst untersucht« der betreffende Beamte die im Brunnen befindliche Luft wegen etwaiger schädlicher Gase, fand dieselbe aber voll kommen rein. Nun ließ sich Erstere- selbst in den Brunnen hängen mittelst der hierzu getroffenen Vor richtung und prüfte das Gestein aus seine Festigkeit. Die Untersuchung ergab, daß ein Ausschachten, d. h. ein Verschlagen der Wände mit Brettern, notwendig sei, um jede Gefahr möglichst zu verhüten; der Zahn der Zeit hat eben auch an dem so außerordentlich festen Basalt, in den der Brunnen geteuft ist, genagt. Waldenburg, 26. Juli. Bei dem beute Mittag hier ausgetretenen «Äewitter schlug der Blitz in die auf dem Kirchthurm der Stadt angebrachte Btitzableitung. Beim Uebergange über die Dachrinne sprang der Blitz jedenfalls infolge schadhafter Leitungsverbindung auf die Dachrinne über, fuhr in derselbe» fort bis an's nächste Dachrinnenfallrohr und in letzterem zur Erve herab. Sayda. Bei einem Neubau in Neuhausen ist an einem der letzten Tage der Haydlanger Schlegel aus Dittersbach von dem zweiten, 10 Ellen hohen Ge rüst herab in den darunter befindliche» Keller gefallen und hat dadurch so schwere Verletzungen erlitten, daß er bald darauf gestorben ist. Er hinterläßt Frau und 2 unerzogene Kinder, Schneeberg, 26. Juli. Von rinem schweren Schicksalsschlag ist am gestrigen Abend die Familie des Schuhmachergesellen Albert hrerselbst betroffen worden.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview