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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 27.10.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-10-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261027028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926102702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19261027
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926102702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-10
- Tag1926-10-27
- Monat1926-10
- Jahr1926
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71. Jahrgang. SO« Menü-Ausgabe «Mw»ch, 77. OKIober l»2S Gegründet 188« «rodlanIchrOl! -«achrichl«, »r«»«». S»n»»»ch«k-Samm«Imimm»r SN S-*1 Nur Ur vachI«N»r>ch« L0 V11 <1lha»,i«,<r»t^okNKr »om I«. dt» »l. 0d»od«r IM« o»t täglich zw»im-ltg«rLuftrllum, ir» Lau» I.SO Nld. LrezUgS'weouyr v»gdqua»»r»«, iar M-mo. 01>,ad»r s Mar» -du, P°iizuft.lluna»»dlchr. NI»,,»!»»«»»» I» Pt,»»!,. «chrMlittunq und LaupIg«lchSN,s>»ll»: »ar««,Nr,d, SS -»2 Druck u. Aertag »an ^t«»ich » «»Ichard« tn Dr«»dru. -poftlch«ck-ckonli> 10SS Dr«,»«» «ochdruck nur mU d«uMch«i vurllrnangad» Dr»»dn»r Nachr.-> „ulällia Unorrlana», Schri iNück» w»rd«n nicht au»d««»adrt. k-sslsursnl Zlsctt 6o1ks vrssäsnr slldvrükmlv ksskILIIs - sssinsls f^ücks — Voll^srligs öisrs: hzüncbnvr HS»1iiti»«s-örSu, 0o'tmunN«r Union r In,»« Nüg» tun. r sMSMUSUGUll^l^iiNslllU'UtllMsN UsUi'^ Washingtoner Verstimmung gegen Berlin. Besorgnis e vor einem politischen und wirtschasllicheu Zusammenschluß Europas. Der Fememord Vrauer vor dem Landsberger Schwurgerichl. — Ein Franzose als deutscher Spion in Paris verhaslek. r sei noch amerikanischer Auffassung dazu bestimmt ge- Washington gemeldet wird, ist der amerikanische Bois, , die amerikanischen Stahltnteresscntrn zu schädigen. Dts ln Paris. Herrick, der im Begriffe steht, auf seinen „Das undankbare Deulschland." London, 37. Okt. Der diplomatische Korrespondent des ^vatly Telegraph* bringt heute eine Meldung über eine an- avbliche Verstimmung der Washingtoner Regierung über die deutsche Politk der legten Wochen. Er führt u. a. aus. dab gewisse Erklärungen Strefe mannS in den vergangenen Wochen in Kreisen der amerikanischen Regierung lieber- raschung und Unwillen erregt hätten, die bald auf die ameri kanische Oeffentlichkeit übergreifen können. Der Gedanke, dab di« französische Räumung deS Rheinland«» von Amerika bezahlt werden könnte, sei ziemlich ablehnend ausgenommen wordetr. Der Plan eines beutsch-französischen Dtahlkar- teil» sei ' ' wesen, die ^ . . . . zahlreiche» Aensternnge« deS dentschen AntzenminifteeS -n» annste» einer Art panenropäifcher Einigkeit in wirtschaftlicher veziehnng und die verSfsentlichnng des sogenannte« Bankier» ManisesteS habe die Unznsriebeuheit Washingtons ans den Gipfelpunkt getrieben. Die Andeutungen Berlins für eine internationale Kon ferenz zur Herabsetzung der amerikanischen Schulden- abmachungen l?j hatten zum mindesten ebenso sehr ver stimmt, wie die französische Forderung nach einer Abänderung des Mellon-Berrnger-Adkommen». Indessen hätten ameri kanische Minister keinerlei Furcht vor dem paneuropäischen Gebisse, aber sie seien erstaunt, dab deutsche Staatsmänner es sich gestattete«, in die Maschen eine« Planes verwickelt zu »erde«, der gegen Amerika gerichtet sei. nachdem Amerika so «iel für Deutschland auf dem Gebiete der Diplomatie sowohl, als auch in bezug ans Handelskredite getan habe. SS sei nicht unmöglich, daß diese Gefühle auf diskrete Art den Leitern der deutschen Politik zur Kenntnis gebracht würden, mit der ver- schleierten Andeutung, daß es Deutschland sei, das am meisten durch eine solch« Politik verlieren würde. (T U.) Neue Amerckareile Dr. Schachts? v«rli«. 2«. Okt. Da» ,.B. T lätz« sich au» Washington berichten: ReichSbankprästdent Dr. Schacht trage sich mit dem Gedanken, «m Januar zu Besprechungen mit dem Gouverneur der Federal Reserve Bank, Benjamin Strong, nach Neuyork zu kommen. Seinem Besuch würde um so gröber« Bedeutung beizumessen sein, als der Generalagent für die Reparationen auch tn diesem Jahre seinen WeihnachtSurlaub in Amerika zu verbringe» ge- denke, so dab gemeinsame Besprechungen Schacht» und deS Generalagenten mit dem Gouverneur Strong, dem Finanz, minister Mellon und den führenden amerikanischen Finanz, leuten stattfinden könnten. Es wäre nicht ausgeschlossen, dab auch der Gouverneur der Bank von England, Montag»« Normann,um dieselbe Zeit tn Neuyork weilte, da die Ent- scheidung über das Schuldenabkommen in Paris bald nach Neujahr erwartet wird. Dr. Schacht erklärte allerdings, dab eine neue Amertkareise bisher von ihm nicht in Aussicht ge nommen sei. Amerikas fortdauernder Druck auf Frankreich rtS. 27. Oktober. Wie dem „New syork Hrrald" au» lfter ^ . . ften »urückzukehren, im Besitz von Instruktionen seiten» des ame- rikantschen Präsidenten Looltdge und der Staatssekretäre Mellon und Kellogg über die Finanzlage Frankreichs. Sr soll der französischen Regierung die Versicherung gebe«, dab Amerika mit Sympathie jede Anstrengung z«r Stabilisier»»« deS Kranken «ntcrstützen werde. Jedoch wird mitgeteilt, daß die vereinigten Staaten sich weder an einer Anleihe h7tei» ligen, noch Kredite garantiere« würden solange die franz». fische» Schulde» bei Amerika nicht eudgültig konsolidier« sei« würden. Ein sranzöjisch.iialtentsches Mkkelmeer- abkommen. Pari», 27. Okt. Der italienische Botschafter. Baron Avezzana, hatte gestern abend eine längere Unterredung mit dem französischen Auhenminifter. der besondere Be deutung beigemessen wirb, weil nach italienischen Blätter Meldungen Baron Avezzana mit ganz bestimmten In struktionen nach Parts zurückgekebrt ist. Es dürfte sich vor allem um die Frage eines französisch-italienischen MtttelmeerabkommenS. sowie einer Einigung über die Kolontalfrage handeln. lT.-U.) Di» Äitmpse in Syrien. London, 27. Okt. Die tm Bezirk von DamaSku» operierenden französischen Truppen 'stieben, einer „Times Meldung au» Beirut zufolge, aus Aufständische, von denen 61 getütet wurden. Bei der Verfolgung verloren sie weitere -!S Mann. Französisch» Kavallerie nahm ferner eine Bande aufständtscher Drusen gefangen. sT. U.) Dildberichkerskatkung. Das Riederlassungsrecht für Deutsche in Polen. Ledhafle Erörterungen in -er polnischen Prefie. Z« de« deutsch»»ol«ische« HaudelSoertragSuerhandlunge«. Warscha«, 37. Oktober. Die gestrigen Blätter nehmen tn ausführlichen Artikeln Stellung zu den zwischen Polen und Deutschland geführten Handelsvertragsverhairdlungen. DaS jungpolntsche Organ, die „Epoka", bringt die Nachricht aus Berlin, dab der polnische Vertreter während der Verhand lungen erklärt haben soll, Polen sei bereit, das Nieder- lassungSrecht für deutsche Handeltreibende und Jndu- strielle zu gewährleisten. Die deutsche Delegation habe sich jedoch mit einer derartigen Fassung nicht einverstanden er klärt und daher drohe die Gefahr, dab die Verhandlungen wieder einmal ans eine« toten Punkt kommen werde«, «ach, de« die polnische Delegation jede» weiter« Zugeständnis ab« gelehnt hat. Nach Meinung d«S rechtsstehenden „Kurs er Narszawskl" ist die angeführte Erklärung de» polnischen Vertreter» beunruhigend und wenig glaubwürdig, während das Organ Korsantns, die „R e z e c z p o l i t a" sie al» schäd- sich uud vom Gesichtspunkt der polnischen Interessen au» be- trachtet«.alS unzulässig bezeichnet. Die Forderungen stellen nach der kräftigen AuSdrnckSweise des christlich-demokratischen Blattes einen neuen Erpress» ngsversnch bar,- sie sollten überhaupt nickt zu Verhandlungen herangezogen werden, da sie nur die planmäbige wirtschaftliche Unter- Weisung Polens unter das deutsche Element anstrebten. DaS Blatt widcrsctzt sich daher de« dentschen Forderungen in entschiedenem Tone, indem eS seinem bisherige« Stand. Punkte gcmäb die vollständige AnSschaltnag sämtlichcr poli, tische» Frage« ans de« Bereich der HandelSocrtragSverhaud« lnngen und die Erteilnng entsprechender Instruktionen an die pvlnische Delegativ» von fette» »er polnische» Regier»«« so». dert. Die Verhandlungen, schreibt das Blatt, dürften sich au»- schließlich im Rahmen der Han-delSinteresscn bewogen und nur die mit dom Handelsvertrag zusammenhängenden Fragen be rühren. « Anmerkung de» W. D. B.: Man wundert sich also tn Polen sogar darüber, wenn man tn Deutschland noch andere Inter essen kennt, al» die der eingetragenen Kauflcute und Fabri kanten. Im übrigen -bestecht unserer Kenntnis nach eine Ab- rede, dab Einzelheiten der Verhandlungen vorerst nicht Gegen stand von Preffediskusstonen fein sollen. Deutsche Vefchwerdenoten nach Warschau. Berlin, 37. Okt. Die R e i ch S r e g t e r u n g hat an dt« Warschauer Regierung «ine Note gerichtet, tn der gegen die ««berechtigte Ausweis»«« von zwei Deutsche«. Leiter t«dn« ftrieller Werk« in Ostoberschlefic«. Elnsprnch erhoben wird. Die beiden Direktoren müssen bis zum 1. November da» polnische Gebiet verlassen, und sie sollen durch polnische Direktoren in ihren Betrieben ersetzt werden. Da dieser Fall auch mit dem zurzeit verhandelten Niederlassung», recht tn Zusammenhang steht, so ist er auch gegenüber der polnischen Delegation tn Berlin zur Sprache gebracht worben, und e» ist gleichzeitig auf die schikanöse Behandln»« Reich», deutscher tn Ostoberschlesten htngewtesen worden. Eine wettere ernste polnische Schwierigkeit besteht zurzeit wegen de» LI q u i d a t I o n S b e sch l u ss e S, brr sich gegen 17 Wohltätigkeitsanstalten des Deutschen Fraueuvereins tn Posen und Pommerellen richtet. Auch hier war die deutsche Regierung gezwungen, in einer Beschwerden»«« gegen diese Liquidation Einspruch zu erheben, da es sich nach deutscher Anffaffnnß hier um Eigentum handelt, das wlk Ktrchengut behandelt werden mutz und infolgedessen der Liquidation nicht unterltegt. Bon Eduard Kenkel, Mitglied des Preubischen Landtage». Neben dem geschriebenen Wort erhält das Bild in den deut schen Zeitungen und Zeitschriften eine immer wachsende Be deutung. DaS hängt nicht nur mit der Vervollkommnung der Lichtbild- und Drucktechnik zusammen: das Ausland hat uns in den Kriegsjahren gezeigt, wie die Berichterstattung tm Bild gewaltigen Einfluh durch die öffentliche Meinung auf die grobe Politik nimmt. Eine packende und bis ins kleinste auf den GcmlltSeinbruck berechnete Darstellung tm Lichtbild kann belehrend und einpeitschend, verhetzend und aufpettschend wirken, mehr als der beste ober gerissenste politische Leitartikel. Aus dieser Erfahrung entstand im Kriege in Deutschland da» Bild- und Filmamt lBufaj, und seitdem ist die bildliche Be richterstattung, täglich oder wöchentlich, tn der deutschen Pu. blizistik nicht mehr fortzudenken: der knipsende Journalist tritt gleichwertig an die Seite des stenographierenden und schreiben- Slimmen^rfplittenmg ist Stimmenverlust l ES gibt kein« Liftennerbinbnngr Zehntausende btirger« licher Stimme» gehe« glatt verloren, wen« «an sic be« kleinen Splitterparteien gibt! wählt die großen Rechtsparteien l Len. Im RetchSverbanb der Bildberichterstatter, e. V.. Sitz Berlin, haben sich die deutschen Zeitungsmänner mit der Kamera ihre Standesvertretung geschossen,- ihr Syndikus ist Dr. sur. HanSwerner Paetel. Neben den Mitgliedern dieser deutschen BerufSvereintgung gibt eS in Deutschland, nament lich in Berlin, auch ausländische Bildberichterstatter. ES kann nicht zweifelhaft sein, dab diese Ausländer nicht vorzugs weise die deutschen Belange vertreten und deshalb ist das Verhalten von einigen preubischen Behörde« gegen sie um so erstaunlicher. Dt« Zuverlässigkeit de» Berichterstatter» spielt im Zei- tungSleben die wichtigste Rolle. In ebenso grobem Mab« trifft dieses für den Bildberichterstatter zu. Wenn rin Re porter eine (wissentlich ober unwissentlichj falsche Meldung verbreitet, so ist diese innerhalb kurzer Zeit nachprüfbar und zu widerlegen. Gibt aber ein Bildberichterstatter ein „ge- stellte»" Bild an bi« Presse, so ist die Widerlegung in de» meisten Fällen, besonder» wenn das Bild in» Ausland ge langte, sehr schwer. Wer solche „wissentlich" falschen Bilder herstellt oder verbreitet, handelt nicht nur leichtsinnig, sondern auch verbrecherisch, wenn durch deren Veröffentlichung Schaden angesttftet werden kann. Der obengenannte Retchsverband hat eS seinen Mitgliedern zur selbstverständlichen, strenge« Pflicht gemacht, sich solcher Berichterstattung zu enthalten. Wie denken ihre ausländischen Kollegen darüber? Bor etwa zwei Jahren richtete die deutsch« Botschaft in Washington an die Pressestelle der Reichsrrgierung das Er- suchen, den Urheber einer beigesügten Photographie zu er- Mitteln. Da- Bild stellte folgende Szene dar: In einem Cas6- hauS werden ein Herr und eine Dame durch zwei Schupo beamt« auf den Besitz fremder Geldsorten lDevisenj unter- sucht. Der ein« Beamte fatzt der Dame unter den Rock, tn den Strumpf und holt einen Dollarschein heraus. Der andere Polizist fatzt nach der Brieftasche des Herrn. Als Text war über dem Bilde zu lesen: „Sowerdcndic Fremden in Berlin belästigt." AlS Hersteller dieses erlogenen Bildberichts wurde der Inhaber der Photo-Agentur „Con tinental", Sascha Mtla Lewttt, ermittelt,- die tm Bilde dar- gestellte Dame war dt« Mitinhaberin der Agentur. Lewitt wurde daraufhin wegen „da» Interesse Deutschlands schädigen, der Handlungen" auSgewiescn. Verbreitet worden war da» Bild in Amerika durch die Kcystone View Company, eine eng- lisch-ämerikantsche Firma. Diese Photographie ist aber nicht der einzige von dieser Firma zum Schaden Deutschlands tn die ausländische Presse gebrachte Bildbericht. Wir haben nur ein Mnsterbetsptel herauSgegrtffen. Seit einiger Zeit ist die Keystone View Somvany auch tn Berlin vertreten, Lurch zwei Herren au» Ungarn, und anscheinend mit gutem Erfolg be müht. sich Eingang in staatliche, städtische und sonstige Be- vrden und Dienststellen sowie in private Körperschaften und Perke zu verschaffen Aus der groben Berliner Pollzei-An». stellung ». v konnte dem aufmerksamen Beobachter nicht ent- gehen, «ine wie grobe Bevorzugung die AuSsteNmigSleitung der Kcystone View Company gegenüber dem Reichsverband der deutsch«« vllbberichterstatter hatte angedeihrn lassen. Ein«
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