Photographische Mittheiiungen No. 432, Februarheft I, 1891. Sitzung vom 10. Januar 1891, Abends 8 Uhr. Röhmann und Galewsky’s Blitzlicht. — Weisse Pigroentbilder auf röthlichem Ärund. — Stereoscopenbilder. Vorsitzender: Prof. Dr. Neisser. Anwesend 32 Mitglieder und 2 Gäste. Das Protokoll der letzten Sitzung wird genehmigt. Als Mitglied auf genommen wird Dr. med Barlo. Als auswärtiges Mitglied meldet sieh an Pionier - Lieutenant Alsleben - Neisse. Ausgetreten ist Assessor a. D. Schlössingk-Schoeneiche. * Nach weniger wichtigen geschäftlichen Mittheilungen verliest der Vor sitzende einen Brief unseres Ehrenmitgliedes C. C. Schirm-Berlin, in welchem letzterer fiir das seitens der Gesellschaft ihm gewidmete Album dankt und als Gegendedication eine Mustersammlung seiner photographischen Erzeugnisse ankündigt. — Derselbe überreicht Dr. Miethe’s Amateur-Kalender und Schwier's Photographen - Kalender für 1891, welche von Mückenberg’s Verlag bezw. dem Verlage der „Deutschen Photographen-Zeitung“ der Ge sellschaft in dankenswerther Weise als Geschenk überwiesen worden sind. — Derselbe verkündet schliesslich, dass das Stiftungsfest am 13. Februar im Hotel zum blauen Hirsch (Ohlauerstr. 7) stattfinden wird. Der Schriftführer theilt mit, dass der Fabrikant photographischer Artikel Moh-Görlitz schriftlich gegen die Bezeichnung „Röhmann & Galewsky- sches Blitzlicht“ Einspruch erhoben hat, indem letzterer darauf hingewiesen, dass ein derartiges Blitzpulver bereits seit länger als 2 Jahren von einem Photographen in Dresden practisch angewendet werde. Falls dem auch so sei, meint der Berichterstatter, so müsse doch der uneigennützigen Bekannt machung der Erfindung bei der Benennung ohne Zweifel der Vorzug gegeben werden vor einer geheimen Ausnutzung derselben. Die Versammlung schliesst sich dieser Meinung an und geht zur Tagesordnung über. Apotheker Fr. Hübner hat das Röhmann & Galewsky’sche Blitz licht nach verschiedenen Richtungen hin ausgeprobt und meint, als vortheil- hafteste Mischung 60 pCt. pulv. Magnesium mit 40 pOt. Kaliumhyperehlorat vorschlagen zu müssen. Er benutzt für das Abbrennen einen Fingerhut oder eine ähnliche Stockzwinge, an welche ein etwa 15 cm langer kräftiger Draht als Handhabe angelöthet ist. Auf das Zündpulver, welches nur in minimaler Menge (Priese) aufgeschüttet wird, wird als Lunte etwas Schiessbaumwolle aufgelegt, welche den Rand des Gefässes seitlich zapfenförmig überragt und bequem mittelst eines Zündholzes entflammt werden kann Der Lichteffect ist dem Augenschein nach überaus kurz. 21